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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
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Band 1982
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UZ/30 30. Juli 1982 THEORIE UND PRAXIS 3 Verstärkt den theoretischen Problemen zuwenden Die ökonomische Strategie der Partei und die Aufgaben der Rechtswissenschaft Die auf dem X. Parteitag beschlos sene ökonomische Strategie für die 80er Jahre ist das konkrete langfri stige Ökonomie-Konzept für die Gestaltung der entwickelten soziali stischen Gesellschaft in der DDR un ter den gegebenen Bedingungen der internationalen Klassenauseinander setzung zwischen Sozialismus und Imperialismus. Dieser Strategie kommt entsprechend der Rolle der Ökonomie eine zentrale Bedeutung zu. Von ihrer konsequenten und er folgreichen Durchsetzung hängt ent scheidend der weitere Vormarsch hin zur entwickelten sozialistischen Gesellschaft ab. Wir müssen uns da bei stets darüber im klaren sein, daß dort, wo wir ökonomisch erfolgreich. d h. stark, sind, auch der Sozialis mus im Ringen mit dem Imperialis-- mus stark ist, und daß umgekehrt, wo sich in der sozialistischen Ge sellschaft ökonomische Schwächen zeigen, der Klassenfeind Ansatz punkte für seine gegen den Sozia lismus gerichteten Angriffe findet. Alle Vorzüge sind zu nutzen Der Kern der Wirtschaftsstrategie unserer Partei für die kommenden Jahre besteht darin, einen hohen ökonomischen Leistungsanstieg durch Intensivierung auf der Grundlage des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts zu sichern. Hervorzuheben ist dabei, daß wir diese hochgestellte und objektiv be dingte Zielsetzung nur durch konse quente Ausnutzung aller Vorzüge der sozialistischen Gesellschaftsord nung verwirklichen können. In er ster Linie gehören zu diesen Vorzü gen die Tatsache, daß die Werktäti gen in unserem Staat frei von Aus beutung sind, die sozialistischen Produktionsverhältnisse und die sich vor allem auf diese beiden Faktoren gründende Möglichkeit der Entwick lung der Bildung und der Wissen- schaft, die sozialistische ökonomische Integration und natürlich die sozia listische Staatsmacht, die sozialisti sche Demokratie, mit deren Hilfe die anderen Vorzüge nur zum Tra gen kommen können.- - Wir als Juristen und Rechtswis senschaftler stehen vor der Frage: Wie müssen die sozialistische Staats macht und ihr Hauptinstrument, das sozialistische Recht, insbesondere unter diesem Aspekt weiterentwik- kelt werden, 'welches sind die stra tegischen Kriterien unserer weite ren Arbeit? Ausgangspunkt für uns ist die Feststellung im Programm unserer Arbeit, daß die weitere Entwick lung der sozialistischen Staatsmacht sich in Gestalt der Weiterentwick lung der sozialistischen Demokratie vollzieht. Aber sind wir uns schon voll darüber im klaren, was das be deutet? Haben wir die darin lie ¬ gende Aufgabenstellung theoretisch schon genügend erfaßt, um sie für die Stellung und Lösung von Einzel aufgaben wirksam machen zu kön nen? Dafür alle Genossen _ mobilisieren Wir sind der Meinung, daß es un sere Aufgabe ist, auf diesen Umstand die Aufmerksamkeit aller Genossen zu lenken. Entwicklung der soziali stischen Demokratie bedeutet ein mal, und darauf wird zu Recht im mer wieder hingewiesen, in wach sendem Maße die Werktätigen in die Leitung der Volkswirtschaft und der ganzen Gesellschaft in die Ausarbei tung ihre Perspektive und die Fest legung von Maßnahmen zu deren Realisierung einzubeziehen. menhänge auf dem Gebiet von Staat und Recht bemüht. Im Gegenteil, es ist eine Vielzahl solcher Zusammen hänge untersucht und konstatiert worden. Sicher sind nicht alle diese objek tiven gesetzmäßigen Zusammenhänge als Gesetz auszuweisen. In diesem Sinne ist durchaus zwischen objek tivem Gesetz und gesetzmäßiger Er scheinung zu unterscheiden. Aber bisher sind noch kaum Versuche un ternommen worden, diesbezügliche objektive Gesetze zu formulieren. Es fehlt auch noch an einem auf die Staats- und Rechtswissenschaft bezo genen methodologischen Vorlauf, um dies wirklich fundiert tun zu können. Wir möchten an dieser Stelle mit al lem Nachdruck darauf hinweisen, daß die soeben skizzierten Aufgaben nicht etwa eine ausschließliche Angelegen heit der Staats- und Rechtstheorie darstellen. Im Gegenteil, daran müs sen wir alle, d. h. in allen rechtswis senschaftlichen Disziplinen, arbeiten. Überall müssen wir uns verstärkt den theoretischen Problemen zuwen den. Nur so wird es möglich sein, die Rechtswissenschaft insgesamt auf ein höheres theoretisches Niveau zu he ben und sie zu befähigen, ihren Bei trag zu den vom X. Parteitag gestell ten Aufgaben zu leisten. So konnte z. B. auf dem 3. Plenum des ZK im Bericht des Politbüros festgestellt werden, daß mehr als 99 Prozent aller Werktätigen in den Ar beitskollektiven an der Diskussion über den 5-Jahr-PIan 1981—1985 so wie über den Plan 1982 teilnahmen. Dadurch erhalten die Pläne eine neue Qualität in bezug auf die Einheit zwischen Beschlußfassung und Durchführung. Aber das ist nur eine Seite der Sache; eine andere ist die des effek tiven, reibungslosen Funktionierens dieser Demokratie insgesamt und insbesondere des sozialistischen Staa tes als Kern der politischen Organi sation der sozialistischen Gesellschaft. Es geht um das Aufdecken der objek tiven Gesetzmäßigkeiten, die der de mokratischen Entwicklung des sozia listischen Staates, der weiteren Aus gestaltung seiner Struktur und seiner Arbeitsweise zugrundeliegen, ebenso wie die Aufdeckung entsprechender Gesetzmäßigkeiten in bezug auf die Entwicklung des sozialistischen Rechts. Dabei handelt es sich nicht nur um das Erkennen und Formulieren ob jektiver Gesetze von Staat und Recht, sondern um das Aufhellen des Wir kens solcher Gesetze im Zusammen- hang mit anderen Gesetzep der ge sellschaftlichen Entwicklung, Geset zen der Basis und des Überbaus und auch der Verbindung 'zwischen diesen Bereichen. Vorlauf muß geschaffen werden Die wissenschaftliche Konferenz des WB TSR unserer Sektion, die im Herbst 1981 zu dieser Problematik durchgeführt wurde, zeigte, daß wir noch sehr am Anfang der Bewälti gung dieser Problematik stehen. Das soll nicht so verstanden werden, als hätte die Rechtswissenschaft sich bisher nicht oder nur am Rande um die Erforschung objektiver Zusam- Konsequenzen für weitere Arbeit Erstens müssen wir bei jeder rechtswissenschaftlichen Arbeit die Frage nach dem Theoriebeitrag stel len, was im Grund nichts anderes ist als die differenzierte Anforderung an den jeweils zu erzielenden Erkennt nisgewinn. In diesem Zusammenhang einige Bemerkungen zur Problematik Qualität—Termin. Unsere Anstrengungen müssen darauf gerichtet sein, die Arbeit mit dem geforderten theoretischen Ni veau zum festgesetzten Termin ab zuschließen. Wenn das nicht gelingt, dann wäre es ein formaler Kompro miß, wenn man, um die Zeit zu hal ten, Abstriche am theoretischen Ni veau zulassen würde. Die Arbeit ist fertig, wenn das Niveau erreicht worden ist und nicht eher. Es läuft also letztlich auf Nichtein haltung des Termins hinaus, wenn nicht ausnahmsweise die Arbeit von dem betreffenden Bearbeiter gar nicht in der geforderten Qualität ge liefert werden kann und darum ab gesetzt werden muß. Es steht also im Grunde nicht die Frage der Zeit oder Qualität, sondern die Qualität in welcher Zeit! Zeitüberschreitung be deutet Nichterfüllung des Planes mit all den anderen sich ergebenden Kon sequenzen (z. B. keine Verteidi gung des Titels „Kollektiv der so zialistischen Arbeit“). Zweitens muß die theoretische Ar beit praxisbezogen geleistet werden, d. h., es muß mit ihr ein praktischer Nutzen angestrebt werden, wobei als praktischer Nutzen auch ein Beitrag anzusehen ist, der die Rechtswissen schaft besser in die Lage versetzt, ihre Aufgaben zu erfüllen, so wie das schon dargelegt worden ist (höherer Theoriengehalt als Bedingung größe ren Praxisnutzens). Dort, wo ein Bezug auf die gesell schaftliche Praxis im weitesten Sinne de s Wortes angeblich nicht herstell bar ist.. muß man hellhörig werden und gegebenenfalls Zweifel an der Richtigkeit der theoretischen Aufga benstellung anmelden. So verstan den können Praxiswirksamkeit und theoretischer Gehalt einer Arbeit nicht in Widerspruch zueinander ge raten. Drittens wird zur Erforschung der theoretischen Grundfragen in zuneh mendem Maße Gemeinschaftsarbeit im Sinne interdisziplinären Zusam menarbeitens über die ganze Breite der Rechtswissenschaft erforderlich sein. In solcher Weise haben wir an der Sektion das Z-Thema „Subjektive Rechte“ angepackt, und wir glauben, daß sie die einzige erfolgversprechen de ist, ein so komplexes Thema anzu gehen. Es ist ein wichtiges Anliegen der Parteiorganisation, sich um die ideo logischen Probleme zu kümmern, die aus einer derartigen Gemeinschafts arbeit entstehen können. Dazu gehört die Sicherung einer kollektiven Lei tung und Meinungsbildung, die gegen seitige Respektierung wissenschaftli cher Auffassungen, die Sicherung der Urheberschaft zu bestimmten Beiträ gen und Erkenntnissen u. ä., die für eine erfolgreiche Arbeit von aus schlaggebender Bedeutung sind. Viertens muß die Arbeitsorganisa tion so gestaltet werden, daß sie ein Höchstmaß an schöpferischer Arbeit gewährleistet. Dazu gehört das Zur- Verfügung-Haben zusammenhängen der Arbeitszeit. Mit Beginn dieses Jahres hat unsere Sektion damit be gonnen, Hochschullehrer in bestimm tem Umfang freizustellen. Zur Arbeitsorganisation gehört auch die Verbesserung des Informa tionsflusses, ein Problem, das an der Universität noch sehr im argen liegt und nicht allein aus der Kraft der Sektion lösbar ist. Das betrifft über haupt den Zustand des technischen Apparates, der sich zu einem echten Hemmnis auswächst. ■ Zur Arbeitsorganisation gehört wei terhin die bessere Kontrollarbeit der Aufgaben. In den Betrieben und wis senschaftlich-technischen Forschungs einrichtungen ist man gegenwärtig bemüht, die Pflichtenhefte zu einem wirksameren Instrument der Verant wortungsbegrenzung und Kontrolle zu entwickeln. Fünftens muß das Ganze sich auch auf die Lehre verändernd auswirken. Ihr Theoriengehalt ist auf der Grund- läge entsprechender Forschungsarbei ten ebenfalls zu erhöhen, da unsere Studenten die künftigen Kader sind, die das sozialistische Recht zu einem wirksameren Instrument machen sol len. Prof. Dr. W. Schönrath. Prof. Dr. D. Seidel Mediziner stellen sich den wachsenden Aufgaben Genossen der GO Medizin werten 4. ZK-Tagung aus Im Mittelpunkt der Mitglieder versammlungen im Monat Juli in der GO Medizin stand die Aus wertung des 4. Plenums und das Erarbeiten von konkreten Schluß folgerungen für die weitere, Ar beit der APO. Die Referate und Diskussions beiträge der Mitgliederversamm lungen gingen aus von den grund sätzlichen Einschätzungen des Plenums zu den innen- und außenpolitischen Fragen. Die Mitgliederversammlungen waren charakterisiert durch eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Genossen ihre Zustim mung und ihr Vertrauen in die Politik unserer Partei zum Aus druck brachten und gleichzeitig Positionen erarbeiteten, welchen Stand die Erfüllung der Kampf programme erreicht hat und wel che Schlußfolgerungen für die Präzisierung zu ziehen sind. Schwerpunkte der Referate und Diskussionen waren: — Herausarbeiten, der Charak teristik der internationalen Lage und der Aufgaben bei der Siche- rung des Friedens und der Stär kung der DDR auf allen Gebie ten; — Schlußfolgerungen für die Gestaltung der politisch-ideologi schen und massenpolitischen Ar beit zur Vertiefung des Verständ nisses der Politik unserer Partei, insbesondere der ökonomischen Strategie, der Frage Krieg—Frie den und der Entlarvung des ag gressiven Wesens des Imperialis mus; — Probleme der Wissenschafts- und Hochschul- sowie der Ge ¬ sundheitspolitik unserer Partei und die Schlußfolgerungen für die Arbeit im Studienjahr 1982/83 und in der Plandiskussion 1983. Die Diskussionen und die Vor schläge für die Präzisierung von Kampf Programmen beschäftigen sich z. B. mit solchen Fragen: — Überarbeitung und Ergän zung der Vorlesungen und Semi nare nach den neuesten wissen schaftlichen Erkenntnissen; — Förderung der Arbeiter-und- Bauern-Kader, Senkung der vor zeitigen Exmatrikulationen; — zielstrebige Arbeit zur Erhö hung der erzieherischen Wirk samkeit der, Hochschullehrer und darüber hinaus aller im Ausbil dungsprozeß integrierten Ärzte und naturwissenschaftlichen Kader, Duröfführung wissenschaftlich interessanter Stationspraktika, Einbeziehung der Studenten in die wissenschaftliche Arbeit und. Formen der Berufsförderung; — Qualifizierung der Berufsaus bildung — Neukonzipierung der Arbeit mit den Lehrbeauftragten; — durch Erarbeitung effektiver Therapieformen, die kürzere sta tionäre Aufenthalte und gerin gere Ausfallzeiten ermöglichen; — Ausgleich von Niveauunter schieden zwischen Stationen (Verweildauer, Bettenauslastung usw.), Verbesserung der Zusam menarbeit mit den Kooperations- Partnern, Senkung der ständig wachsenden Zahl kostenaufwen diger Laborleistungen durch bes sere Kontrolltätigkeit der Ober ärzte und Information des Labor leiters über Kostenaufwand ein zelner Verfahren. Drei Jahrzehnte Geschichte des Grundlagenstudiums Überblick zur Geschichte des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums an den Universi täten, Hoch- und Fachschulen der Deutschen Demokratischen Repu blik. Hrsg, vom Franz-Mehring- Institut der KMU Leipzig, 1981 Das Autorenkollektiv der Bro schüre, dem Rudi Büntig, Hans Joachim Glemnitz, Gottfried Handel und Gerhild Schwendler direkt, sowie Reinhard Grützner, Hermann Sczepansky und, Eck hard Trümpler offenbar indirekt (sie haben keinen Abschnitt ver faßt, werden aber genannt) ange hören. hat sich laut Einleitung, das Ziel gestellt, den „Entwick lungsweg des marxistisch-lenini stischen Grundlagenstudiums in den wichtigsten Linien“ nachzu- vollziehen. Dabei wird die „Ge schichte des MLG als Teil der Geschichte der SED, speziell ih rer Bildungs- und Wissenschafts politik an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen und ihrer Bündnispolitik mit der Intelli genz sowie ihrer propagandisti schen Arbeit, dargestellt.“ Der Überblick ist das Ergebnis der Arbeit einer Forschungsgrup pe am FMI, die bis zu seinem plötzlichen Tod Gottfried Handel leitete. Seit 1976 fanden jährlich Kolloquien statt, auf denen Teil ergebnisse zur Diskussion gestellt wurden. Das Autorenkollektiv wendet sich vor allem, an die Mitarbei ter des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums und ver weist auf bestehende Forschungs lücken. Daß auf 180 Seiten nur ein summarischer Überblick ge geben werden kann, der sich auf einer Abstraktionsebene bewegt, die Details weitgehend aus schließt, leuchtet zwar ein, be kräftigt aber die Forderung nach .der ausführlicheren Verfassung. Helgard Andrä „Wenn ich jeden Tag effektiv arbeite, vergeht die Zeit schneller" Ein Porträt über eine Karl-Marx-Stipendiatin Das Karl-Marx-Stipendium ist die höchste Auszeichnung für Studenten an Universitäten und Hochschulen der DDR. Es wird für hervorragende Leistungen und Erfolge bei der An eignung des Marxismus-Leninismus und seine Anwendung im Fachstu dium verliehen. Bei der Auswahl ist besonders zu beachten, daß nur sol che Studierende vorgeschlagen wer den, die sich den Marxismus-Leni nismus aktiv kämpferisch an eignen und zu einer schöpferi schen Arbeit befähigt sind. So heißt es im Gesetzblatt über die Vergabe des Karl-Marx-Stipendiums. Eine von den 140 Studenten, an die zum 164. Geburtstag von Kari Marx diese hohe Auszeichnung ver liehen wurde, ist Sabine Reißmül ler. Sabine ist im 4. Studienjahr und studiert pädagogische . Psychologie. Ihre Mutter sagte oft zu ihr: „Wenn du in allen Fächern Höchstleistun gen erreichst, kannst du jeden Be ruf ergreifen.“ Und das beherzigte die Tochter. Als Lohn erhielt sie dann in der Mehrzahl Einsen auf ih ren Zeugnissen. Damit war der Grundstein gelegt, um die EOS zu besuchen. Die Wahl fiel nicht leicht Als sie sich für einen Beruf ent scheiden mußte, überlegte sie lange, schwankte zwischen einem naturwis senschaftlichen Studium und einem. Wo man nach Beendigung viel mit Menschen zu tun hat. In der 11. Klasse entschloß sie sich, Psychologie zu studieren. Angeregt wurde sie in erster Linie durch einen Schulpsy- chologen, der im „Klub junger Päd agogen“ an der Spezialschule physi kalisch-technische Richtung „Carl Friedrich Gauß“ zu Gast war. Ge- spräche mit ihm beeindruckten Sa bine sehr, und, auch gefördert durch ihren Vater, er ist Lehrer für Sport und Kunsterziehung, beschäftigte sie sich mit Literatur über Psychologie, verschlang sie fast. Als ihr Studienwunsch laut wurde, riet man ihr ab. Sie sollte sich eine andere Studienrichtung suchen, denn es sei zu schwer, in dieser Fachrich tung „anzukommen“. Doch Sabine hatte es sich in den Kopf gesetzt, denn ihr Wunsch war und ist es, als Psy chologin psychisch und physisch ge schädigte Jugendliche zu beraten. Ein weiterer Grund, jedoch sekundärer Art war, daß Sabine ihr eigenes „Ich“ ergründen wollte und das mit Hilfe der Psychologie. Sabine Reißmüller erhält vom Stell vertreter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen die Urkunde über die Verleihung des Karl-Marx-Stipendiums überreicht. Das Studium hat viel verändert „Früher“, so betonte Sabine ihre Entscheidung,, „empfand ich mich manchmal als Außenseiter. Trotz der Anerkennung meiner Leistungen. Durch mein Studium bin ich anders geworden.“ Eine Stütze in dieser Sache war vielleicht auch ihr Verlobter, zur Zeit bei der NVA. Mit ihm lernte, disku tierte sie. Sabine führte bereits im ersten Studienjahr Konsultationen für ihre Kommilitonen durch. Sie brauchte vor Klausuren und Prüfungen nie sehr viel lernen, weil die Erläute rungen für andere Studenten ihre Prüfungsvorbereitung waren. Jetzt im 4. Studienjahr hat sich um Sabine Reißmüller ein kleiner Kreis Stu denten gebildet. Sie diskutieren vor jeder Prüfung über die behandelten Themen. So hat jeder ein Gesamt bild des Studienstoffes im Kopf und kann ein bestimmtes Gebiet genau einordnen. Dank ausgezeichneter Förderung im Elternhaus von frühester Kind heit an, ist Sabine in der Lage schnell und logisch zu denken und das vermittelte Wissen zu verarbei ten. „Meine guten Leistungen wur den nicht nur durch das Lernen, sondern auch, so glaube ich, durch eine bestimmte Flexibilität im Den ken ermöglicht.“ Sie ist der Mei nung, daß andere Studenten die Gabe des Lernens besser beherr schen. Sabine versteht das Studium als persönlichen und zugleich gesell schaftlichen Auftrag. Sie will im wahrsten Sinne des Wortes das Be ste daraus machen. Das Studium prägte Sabines Arbeitsstil; sie hat hier lernen müssen, alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Jetzt hat sie durch das Studium weniger Zeit, sich ihren vielen In teressen zu widmen; aber trotzdem reicht es noch, sich wöchentlich sportlich zu betätigen. So nimmt Sa bine regelmäßig am Handballtrai- .nig der HSG teil. Ein Vorbild braucht auch Vorbilder ben dem Studium im Sozialpsycho logischen Verhaltenstraining wei terqualifiziert. Dieses Anwendungs- und Forschungsgebiet der'Psycholo gie ist noch relativ neu, doch Sabine nutzt das fakultative Spezialgebiet, um ihre psychologischen Kenntnis se zu vervollkommnen. Ihr großes Vorbild ist der ehema lige Student Matthias Hahnewald, jetzt Aspirant, der es ausgezeichnet verstand, Theorie und Praxis unter einen Hut zu bringen. Doch Matthias ßerdem versteht, gesellschaftliche Ar beit und Freizeitbeschäftigung gut zu verbinden, muß auf die gesamte Seminargruppe eine bestimmte Aus strahlungskraft haben. Für Sabine ist diese Ehrung zugleich Verpflich tung, sich auf allen Gebieten, ob auf fachlichen oder gesellschaftlichen, noch mehr anzustrengen. Sie möchte die Zeitspanne, die bis zum Ende des Studiums noch bleibt, so effektiv wie nur möglich nutzen. Ihre Devise: „Die Zeit vergeht Sabine ist FDJ-Sekretär ihrer Se minargruppe. Die Seminargruppe, so die Meinung von Sabine, ist eine wie viele andere an unserer Univer sität auch. Das Verhältnis der Stu denten untereinander hat sich im Laufe der vier Studienjahre verbes sert. Sabine ist froh darüber, denn als FDJ-Sekretär lag ihr das am Her zen. Für sie wichtige Personen der Se minargruppe, die ihre Arbeit beson ders unterstützen, sind zwei Genos sen. Die helfen Sabine weiter, wenn sie mal nicht weiterkommt. Mit ih nen kann sie über alle Dinge spre chen. Als FDJ-Sekretär hat sie es auch geschafft, daß sich die Seminargrup pe das hohe Ziel gestellt hat, den Ti tel „Sozialistisches Studentenkollek tiv der KMU“ und „Ausgezeichnete Gruppe im MLG“ zu erringen. Das verlangt viel Arbeit und Engage ment. Neben ihrer Aufgabe als FDJ-Se kretär ist sie als Karl-Marx-Stipen diatin in die „Förderung von inter essierten und talentierten Studen ten“ integriert. Im Rahmen dieser Förderung finden fakultative Semi nare und Vorlesungen statt. Eine besondere Hilfe für die Stu denten der Sektion Psychologie sind die Forschungsgruppen, in denen je der Student mitarbeitet. Sabine Reiß müller ist in der Gruppe Psychodia gnostik und beschäftigte sich erst mit mathematischer Psychologie und jetzt mit Berufspsychologie. Das füllt sie aus, da man innerhalb die ser Forschungsgruppen fachlich et was leisten kann. Des weiteren hat sich Sabine ne Sabine Reißmüller (Mitte) im Gespräch mit dem stellv. Minister für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. Siegfried Schwanke. Fotos: F. Illner Hahnewald ist nicht der einzige, dem Sabine nachstrebt. Da ist weiter hin Dr. Röhr, der Betreuer der Lite raturarbeit. der die Studenten ver steht, sich auch oft in ihre Lage ver setzen kann. Er bringt genügend Verständnis für die jungen Men schen auf. Zu ihm kann Sabine im mer kommen; er steht mit Rät und Tat zur Seite. Als Karl-Marx-Stipendiatin ist Sa bine Reißmüller selbstverständlich Vorbild für viele ihrer Kommilito nen. Solch eine Studentin mit aus gezeichneten Leistungen, die es au schneller. wenn jeden Tag etwas ge tan wird. Man soll nicht abwarten, bis einem Arbeit übertragen wird, sondern sich die Arbeit suchen, die einen am besten fordert.“ Sabine Reißmüller wird nach Be endigung des Studiums im Berufs beratungszentrum Frankf urt/Oder arbeiten. Sie will versu chen, eine außerplanmäßige Aspi rantur aufzunehmen. Bevor dies al les aber beginnt, stehen ein ausge zeichneter Abschluß des Studiums und ihre Hochzeit am 2. August im Vordergrund. Bettina Weichsel
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