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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1982
-
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- Ausgabe Nr. 41, 12. November 1
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Band 1982
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B ücher sind Brot, dessen der Mensch bedarf“ — dieser Bechersche Gedanke ver einte Bücher aller Kontinente zur Internationalen Buchkunstaus stellung, die nun zwar schon längst wieder ihre Pforten schloß, die aber einer Nachbetrachtung würdig ist. Es wäre müßig, wollte man in nerhalb der nationalen Kollektio nen die herausragenden Stücke bestimmen. Zunächst wäre jedes Urteil subjektiv. Abgesehen da von konnte man bei der großen Anzahl der ausgestellten Bücher nur schwer alles ansehen. Vieles war .bemerkenswert und ebenso Brot, dessen der Mensch bedarf Eine Nachbetrachtung ( zur iba ‘82 hatten die neben prachtvollen Bild- und Kunstbänden stehenden kleineren Formen ihre Anzie hungskraft, manchmal sogar selbst .eine erregende Geschichte. Jeder Besucher war bald gefes selt von der Vielfalt der Themen, der Formen, der Inhalte. Und da es im Vergleich zur Buchmesse nahezu „familiär“ zuging, war ge nügend Zeit zum Verweilen, zum Blättern und zum Lesen. Doch da die iba zugleich Lei- stungsschau und Kommunika- tionszentrum für all jene war, deren tägliche Arbeit eng mit dem gedruckten Wort verflochten ist, können ihre Gedanken kei nesfalls unerwähnt bleiben. An gesichts der wunderschönen, oft mals großformatigen Bild- und Kunstbände, die das Publikum nahezu magnetisch anzogen, for derte Elmar Faber, Leiter des Verlages „Edition“ Leipzig, daß sich die Buchproduzenten mit gleicher Intensität auch den klei neren Formen zuwenden sollten. ' So richtig mir dieser Gedanke er scheint, glaube ich andererseits, daß Faber zu skeptisch ist. wenn er meint, bei den großen Bänden würde oft nicht mehr an den Le ser und Benutzer, an dessen Re gale gedacht. Das große Buch, der Prachtband, wird wohl auch in Zukunft hoch in der Gunst der Bücherfreunde stehen. Mir scheint, daß hier eher Schranken gesetzt werden durch den objek tiven Zwang zum sparsamen Um gang mit Rohstoffen. Mit Interesse habe ich zur Kenntnis genommen, daß der na türlich auch in der Bücherproduk tion wirkende Fortschritt der Technik manch Problem für die Qualität der Bücher in sich birgt. Umso beachtenswerter sind die deutlichen Fortschritte in vielen Ländern. Japan hatte zum Bei spiel eine sehr schöne Kollektion nach Leipzig gesandt, die zeigte, daß die genannten Probleme nicht unüberwindlich sind. Das Programm der National ausstellungen fand seine Ergän zung durch . insgesamt zehn Son der- und Kabinettausstellungen. Es zählte zu den erfreulichen Beobachtungen, daß wissenschaft liche im allgemeinen und Lehr büchern im besonderen mit immer mehr Sorgfalt und Einfallsreich tum gestaltet werden. Selbst Fi beln und entsprechende Begleit materialien für die Jüngsten fehl ten nicht. Und ich bin sicher, daß dieser Trend weiter anhält. ■ Da man auch hier nicht zu allen Bereichen etwas sagen kann, möchte ich nur zwei Eindrücke vermitteln. Marianne Schulz hatte in ihrem Beitrag zur Kin derbuchexposition auf sehr anre gende Weise dargelegt, welchen Platz das Buch im Leben unserer Jüngsten spielen kann und muß. Vor diesem Hintergrund läßt sich mit Freude registrieren, wieviel Sorgfalt überall auf Kinderbücher verwandt wird. Allerorten domi niert das harmonisch gestaltete Buch und es ist erstaunlich zu sehen, wie sehr sich Kinderbü cher auf ihre Weise ähneln. Eine drollige Tierfamilie begeistert sichtbar die Kleinen aller Konti nente. Hier wird auf eine ganz besondere Art deutlich wie sehr . wir Kommunikation statt Kon frontation brauchen. Das Kinder buch vermittelte vielleicht am ein dringlichsten den Wunsch nach Frieden, der allen ausgestellten Büchern innewohnte. , Summa summarum: Wir kön nen uns glücklich schätzen, eine solche traditionelle Ausstellung in unserer Stadt auszurichten. Sie brauchte auch 1982 die erneute Bestätigung, daß man mit Bü chern „wandern gehen (kann) in . ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne“ (Jean Paul). Aber zugleich war die iba 82 er füllt von dem Gedanken, daß auch das Buch den Frieden braucht, daß es seine völkerver bindende Rolle nur zwischen friedlichen Völkern spielen kann. Gerald Diesener Plovdiver „ISGREW"-Ensemble begeisterte zum Leipziger Sommer Das „ISGREW"-Ensemble aus dem bulgarischen Bruderbezirk Plovdiv be reicherte in diesen Tagen den „Leipzi ger Sommer 1982". Gemäß der Ver einbarung über kulturelle Zusammen arbeit der Bezirke Leipzig und Plovdiv weilten 40 Tänzerinnen und Tänzer, Sänger und Instrumentalisten bei uns und begeisterten mit ihren Liedern und Tänzen, wie hier auf dem Leipziger Markt. Das Ensemble besteht seit über 30 Jah ren, umfaßt über 100 Mitglieder ein schließlich eines Pionier- und Kinder tanzensembles, wurde als „Hervorra gendes Volkskunstkollektiv der Volks republik Bulgarien“ und mit anderen Auszeichnungen geehrt. Das unter Lei tung von Dimityr Zankow einstudierte Folklore-Programm umfaßt Lieder und Tänze, die von der Liebe zur Heimat, den bulgarischen Traditionen aber auch vom Stolz auf Erreichtes berichten. Foto: A. Kühne Künftig gute Möglichkeiten nicht mehr verschenken Die kulturell-ästhetische Bildung und Erziehung der Lehrerstudenten im Studienjahr . Auch das nun vergangene Studien jahr brachte für die Lehrerstuden ten des 1. Studienjahres einen Aus bildungsteil, der sich kulturell-ästhe tische Bildung und Erziehung, kurz „KÄB“, nennt. Die Grundlage dafür bildet ein Rahmenlehrprogramm, das vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen und vom Ministe rium für Volksbildung gemeinsam erarbeitet wurde. Das Ausbildungs- ziel der „KÄB“ besteht darin, den künftigen Diplomlehrern Anregun gen zu geben, sich mit den Proble men der Kultur- und Kunstentwick lung intensiv und produktiv ausein anderzusetzen. Unsere Studenten sollen nicht nur hohes fachliches Wissen erwerben, sich durch ein klares Bekenntnis zur sozialisti schen Gesellschaft auszeichnen, sie sollen auch in der Lage sein, den kul turellen Reichtum unseres Landes als „ihren“ Reichtum zu erkennen, den es mit Liebe und Verantwor tung zu nutzen und zu bewahren gilt. Sieben Veranstaltungen der un- terschiedliehsten Kunstgattungen und -genres und drei Vorlesungen zur sozialistischen Kulturtheorie und marxistisch-leninistischen Ästhetik, verteilt auf ein Studienjahr, können natürlich keine Kunstkenner hervor bringen. Aber die Bereitschaft und das Vermögen, eine künstlerische Dar bietung wirklich zu erleben, können geschult werden, ebenso die ästheti sche Urteilsfähigkeit und somit die Fähigkeit zur Ausprägung der eige nen kulturellen Bedürfnisse. Dar über hinaus vermitteln die Veran staltungen des Studentenanrechts eine Beziehung zum geistig-kultu rellen Leben an unserer Universität und zur Vielfalt des kulturellen An gebots der Universitätsstadt. Wie hoch die kulturell-ästhetische Bildung bei der Heranbildung so zialistischer Lehrerpersönlichkeiten zu bewerten ist, drückt sich auch darin aus, daß zum Ende des 1. Stu dienjahres die erfolgreiche Teilnah me an diesem Zweig des Ausbil dungsprogrammes testiert wird. Das Testat wird vom Seminargruppen berater erteilt. Die Hauptabteilung Kultur, als der Verantwortliche für Erarbeitung und Durchführung des ' Veranstaltungsprogrammes, stellt le diglich eine statistische Übersicht über die Besucherzahlen bei den ein zelnen Veranstaltungen — aufge schlüsselt nach Seminargruppen — zur Verfügung. Die regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen kann aber nicht das einzige Bewer tungskriterium für eine erfolgreiche Teilnahme an der kulturell-ästheti schen Bildung sein, und um die geht es ja: Zum Beginn des Studienjah res 1981/82 befaßte sich der UZ- Kommentar der Nr. 42/81 mit der „KÄB“. Die Kommentatorin war bei der Eröffnungsveranstaltung, ei nem Kammermusikabend mit Wer ken Robert Schumanns, zugegen. An einen der dort gemachten und im Kommentar geäußerten Eindrücke möchte ich anknüpfen. Es wurde fest ¬ kann für die Studenten durchaus eine Motivation sein, sich bewußter mit dem Gebotenen auseinanderzu setzen. Und um wieviel nachhaltiger wäre die Wirkung des Kunsterleb nisses, wenn im Anschluß daran in der Seminargruppe und mit dem Se minargruppenberater darüber disku tiert werden könnte. Für die Hoch schullehrer wiederum böte sich durch das gemeinsame Kunsterleb nis eine Gelegenheit, die Beziehun gen zu ihren Studenten zu festigen, mehr über den Studentenalltag zu erfahren. Der singende Schauspieler Werner Bernreuther gestaltete ebenfalls eine „KÄB"-Veranstaltung. Foto: R. Müller gestellt, daß nur sehr wenige Semi nargruppenberater, Hochschullehrer und Dozenten mit ihren Studenten gemeinsam diese Veranstaltung er lebten. Wir konnten bei allen sechs weiteren Veranstaltungen immer wieder die gleiche Beobachtung machen. Die intensive Beschäftigung mit Kunst und Kultur kann den Studen ten nicht „verordnet“ werden. Aber die Vorbildwirkung der Hochschul lehrer, die bei allen anderen Aus bildungsteilen der sozialistischen Lehrerpersönlichkeit außer Frage turellen und künstlerischen Aktivi täten stärker hervorgehoben wer den. Die Teilnahme des Seminar gruppenberaters am Theaterbesuch oder an der Schriftstellerlesung Überall da, wo bei der Ausprä gung der sozialistischen Lebensweise und der Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten Vorhandenes nicht in vollem Umfang genutzt wird, werden Möglichkeiten verschenkt. Gemeinsam mit allen an der Ausbil dung der künftigen Diplomlehrer Beteiligten wollen die Mitarbeiter der Hauptabteilung Kultur im kom menden Studienjahr gegen dieses Verschenken von Möglichkeiten an gehen. Wir denken, daß ein kleines „Mehr“ an Aufmerksamkeit hier ein großes „Mehr“ an Effektivität bringen kann. Ein Seminargruppen berater, der die Veranstaltungen ge meinsam mit seinen Studenten er lebt und auswertet, kann wirklich beurteilen, ob seine Studenten die kulturell-ästhetische Bildung mit Er folg absolviert haben und dement sprechend das Testat erteilen. Ein Lehrerstudent, der über eine lebendige Beziehung zu den Künsten verfügt, wird als Fach- oder Klas senlehrer an der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule seinen Schülern ein besserer Partner, und im Sinne unserer sozialistischen Ge sellschaft ein besserer Erzieher sein können. Eigentlich sollte dieser Artikel eine Einschätzung der künstlerischen Qualitäten der sieben Veranstaltun gen des Studentenanrechts im ver gangenen Studienjahr bringen. Uns erschien es aber wichtiger, dieses Problem zur Sprache zu bringen. Wir hoffen, bei allen Seminar gruppenberatern offene Ohren zu finden. Wenn es im kommenden Studienjahr zu einem Meinungs- und Informationsaustausch zwischen Seminargruppenberatern und den Mitarbeitern der HA Kultur kommen könnte, wären wir einen guten Schritt weiter in unserem Be streben, die Reserven noch besser zu nutzen. K. Wille, HA Kultur steht, sollte auch im Bereich der kul- den Es zeigt die Schattenseiten des „American way of Ute 1 Multi-Media-Schau Jacob Holdts in der mb Es ist eines der „bewegendsten Bücher der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ schrieb Harald Wessel zu Jacob Holdts Report „Amerikanische Bilder“. Und es war eine der bewegend sten Veranstaltungen, die ich bis her in der Moritzbastei erlebte: Jacob Holdts „The amerian pic- tures show“, vorgeführt von Jerry Justice (USA). Daß es sich bei diesen Bildern nicht um Abbildungen architekto nischer Wunderwerke, monumen taler Naturschönheiten oder an dere saubere Ansichten des „Lan des der unbegrenzten Möglichkei ten“ handelt, hat sich spätestens seit Erscheinen des 1980 im Ver lag Volk und Welt (eine Nachauf lage für 1982 ist angekündigt) oder seit der DDR-Uraufführung der Multimedia-Schau anläßlich des letzten Festivals des politischen Liedes im Berliner Brecht-Ensem ble herumgesprochen. Das, was der Däne Jacob Holdt während seines fünfjährigen „Herumvaga bundierens (von 1970 bis 1975) in den Vereinigten Staaten auf Zel luloid bannte, sind wohl .mit die erseh ütternsten Dokumente von der Schattenseite des „American way oflife". die bisher um die Welt gingen. Der, wie es schien, zunächst aus Abenteuerlust' über den Atlantik gereiste Pfarrersohn begann seine Tramptour, die ihn über eine Strecke von 161265 Kilometer durch 48 Staaten Nordamerikas führen sollte, mit 40 Dollar in der Tasche und dem Ziel, Südamerika kennenzulernen. Das Touristenvi sum verbot ihm, Arbeitsrechtsver- hältnisse aufzunehmen, und so war er gezwungen, auf 1 seinem Weg dort heimisch zu werden, wo den Mittellosen noch immer am ehesten Heimstatt gewährt wurde: bei den Mittellosen, bei den Ärm sten der Armen, in nordamerika nischen Ghettos. Er schloß Be kanntschaft mit Zwangsarbeitern, zumeist unter dem absoluten Exi stenzminimum dahinvegetierend, mit Kriminellen und Halbkrimi nellen, Prostituierten. Rauschgift süchtigen und Trunkenbolden, mit Messerstechereien, Prügeleien und Morddrohungen, mit Ku-Klux- Klan-Mitgliedern, Farmern und Großbourgeois, mit politischen Kämpfen der amerikanischen Ju gend und Vertretern der revolu tionären Arbeiterbewegung der Vereinigten Staaten. Für den fortschrittlich gesinnten Jaqob Holdt, der sich bereits in Dänemark den Gegnern des USA- Imperialismus und des Vietnam krieges angeschlossen hatte, war es unmöglich, sich dieser tief schürfenden Eindrücke vom wah ren Bild der amerikanischen Ge sellschaft untätig zu entziehen und seiner Abenteuerlust nachzugehen. Er beteiligte sich an den Protest aktionen, unterstützte die Viet namkriegsgegner und den Kampf der schwarzen und indianischen Bürgerrechtler; beteiligte sich z. B. an den Kämpfen in Wounded Knee und an verschiedenen Kund gebungen, u. a. für die Afroameri kanerin Joanne Little, die es ge- wagt hatte, einen weißen Polizi sten, der sie im Gefängnis verge waltigte. zu töten. Holdt lebte während seines Au fenthaltes in den USA in 381 ver schiedenen Familien, feilte mit den meisten von ihnen, ihre bitterste Armut, ihre Krankheiten infolge äußerst mangelhafter Ernährung, arbeitete mit ihnen auf den Baum wollfeldern für ein Stück Brot und eine dürftige Schlafstelle und be kam so als Mitausgestoßener und Mitleidender rassistische Prakti ken am eigenen Leibe zu spüren. Den humanistisch gesinnten jun gen Mann aus christlichem Hause führte dieses engagierte und nicht ungefährliche Studium solcher in humanen Lebensverhältnisse in stinktiv dazu, Partei zu ergreifen für alle, die auf Veränderung die ser Zustände drängen. Und so ist es nicht verwunder lich. daß er seinem Buch eine Widmung an Fidel Castro voran stellte und die Rechte an den „Amerikanischen Bildern“ sowie die für den von ihm zusammenge stellten Dia-Ton-Vortrag „The american pictures show“ einer Stiftung zur Unterstützung des Befreiungskampfes in deh Front staaten Afrikas übergab. Ulrike Pohl Die „Märkischen Forschungen" im Gespräch Zu einem Gespräch über den DEFA-Film „Märkische Forschungen" war Ende Juni ins „Schwalbennest" in der Moritzbastei eingeladen. Gast war der Regisseur des Films Roland Gräf, der den Filmfreunden über die Arbeit an diesem Streifen berichtete. Die Produktion, die nach Günter de Bruyns Buch entstand, hatte ihre Premiere auf dem 2. Nationalen Film festival in Karl-Marx-Stadt und ist der fünfte Spielfilm von Gräf. Vor sei ner Regiearbeit war er Kameramann beim Dokumentar- und Spielfilm. Zum erstenmal arbeitete er mit den „Märkischen Forschungen" nach einer literarischen Vorlage. Foto: M. Horn Teilen. Eigens für den Kulturwett ¬ kabarettistisch zung — gut, wirklich: sehr Den Beginn bildete der , Beitrag Ankündigung stand auch die Premiere auf kultur politischem Gebiet an. Nun mag man sich anderen Ortes darüber Ge danken machen, warum der Kultur- Den Gefahren des Erstarkens Neofaschismus wollte sich — so des die der und das Fliegen eines Terrorangriffes auf -die Menschen eines im Kampf um seine Befreiung stehenden Vol kes. „Während wir hier speisen ist des“ 78-02 dort’ KRIEG“ gut! fangreichsten, längsten Darbietung ging dies dann allerdings etwas ver loren. Was blieb,: war ein mit .Nach druck und Bekenntnis gestalteter Vortrag von bekannten und unbe kannten Texten und Liedern. Wohl am gelungensten und in der Wir kung am nachhaltigsten: die Gegen überstellung zweier Ereignisse — der Verzehr eines mit Geschmack und in .satter Zufriedenheit zusammen- ihre Programme vorstellen; und da durch die Studenten des Bereiches Soziologie, die SG 79-06 und 81-06, die späteren Sieger, ein gemeinsam, gestalteter Beitrag seine Aufführung fand, bleiben ganze drei (!) Pro gramme übrig. Es spricht ohne jeden Zweifel für die aufgetretenen SG, wenn man sich das Spektrum der aufgegriffenen Thematiken anschaut. (besonders stimulierend war dies sicher nicht); festzuhalten bleibt dennoch: die aufgetretenen Jugend freunde bewiesen echtes Engage ment, zeigten hohen Einsatz — auch, um diesen Start zu einem hoffungs- vollen Beginn werden zu lassen. „Die Erhaltung des Friedens — das ist heute das Wichtigste, davon hängt überhaupt alles weitere ab!“ Diesem Problemfeld waren dann auch alle Beiträge zugewandt. das — was uns bewegt?“. Eine Dar bietung aus zwei selbstständigen, Resümee des Kulturwettstreites der Sektion WK: ein gelungener, vielversprechender Beginn. Dennoch bleiben wenigsten die folgenden Ge danken als kritische Bemerkungen nicht erspart. Kulturpolitische Wett bewerbe dieser Art sind nicht nur eine Fage der Teilnahme am gesell schaftlichen Leben einer Sektion, sondern sie haben auch für die Kol- Gegenwart. „Schrittmaß 80“, was ist das, was sagt es uns, was bewegt uns da? Und: wie ehrlich und kon sequent stehen wir. zu Alltäglichem, zu dem. was blinde 1 Gewohnheit ge worden ist und doch eigentlich Hal tung verlang!? Abschließend aktu elle Worte zu Bildern des Vietnam krieges (H. Kant) und die „Worte einer Mutter“. liehen Studentenkonferenz Motto: „Wie nah ist uns streit geschrieben. u. a. 80-01 da geboten wurde. Gedanken, Haltungen und Handlungen von Schriftstellern unseres Landes im Friedenskampf würden in den ei genwilligen und daher (so sagte es jedenfalls die Jury) „in seinem In halt schwer völlig zu erfassen den“ (?!) Auftritt nahe gebracht. mit einigen Fragen unserer des „Dreier-Ausschei- das Programm der Fünf Seminargruppen hatten sich Soziologen, den späteren Siegern des bewußt schroff gegenübergestellten gemeldet. Leider konnten, nur vier Ausscheides, zuwenden. In der um- S ie ist nun schon bald ein Jahr alt: das jüngste „Kind“ unserer Leipziger Universität — die Sek tion Wissenschaftlicher Kommunis mus. Und nach einem knappen Jahr kann man sagen, daß sich ihre Stu denten doch recht sicher und selbst bewußt in allen Gefilden bewegen, die traditionelle Felder studenti schen Auftretens sind. Nach den er sten eigenständigen Beiträgen beim Agitatorenwettstreit, der Universi tätsleistungsschau, der wissenschaft ¬ dargeboten — die Auseinanderset ¬ wettstreit unserer Sektion weit nach Überzeugend und wirklich an- — . dem zentralen Ausscheid gelegen hat spruchsvoll das, was durch die SG gestellten Menüs auf der einen Seite, Gelungener und vielversprechender Beginn Zum Kulturwettstreit an der Sektion Wissenschaftlicher Kommunismus lektive in ihrem Gruppenleben einen herausragenden Stellenwert; auch 1983 wird unsere Sektion nicht nur drei (vier) Seminargruppen zählen: Wieviele davon werden wir beim Kulurwettstreit erleben können? Das, was zur Tätigkeit der Jur}’ schon in der UZ gesagt wurde und sich auch bei uns bestätigte, bleibt auszuwerten und umzusetzen. Schließlich: selbst wenn davon aus gegangen wird, daß Genosse Dr. Laib (Soziologie) nicht nur deshalb Gast war, weil er unmittelbar am Zustandekommen der Texte der 78- 02 beteiligt gewesen ist und daher auch seinen Erfolg oder „Nicht“ er folg miterleben wollte, so bleibt doch seine Ausnahmerolle als einzi ger (!) Vertreter des Lehrkörpers, der staatlichen- und Parteileitung zumindest unverständlich. P. S. Die Rahmengebung durch Mit glieder der Gruppe „Unicum“ war wohl eine Notlösung — dafür aber eine ausgezeichnete. Man kann sol ches aber sicher auch planmäßig organisieren. L. Wanderer
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