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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
-
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- Ausgabe Nr. 4, 29. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 5. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 26. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 5. März 1
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- Ausgabe Nr. 12, 26. März 1
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- Ausgabe Nr. 27, 9. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 29, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 30. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 37, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 22. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 12. November 1
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- Ausgabe Nr. 44, 3. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 10. Dezember 1
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Band 1982
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Rühmloses Ende familiärer Harmonie Anmerkungen zum DEFA- Film „Familienbande“. von Horst E. Brandt Nicht ohne Resonanz wurde die Werbetrommel für den Kino sommer ‘82 gerührt, verheißungs voll auch der Auftaktstreifen der XI. Sommerfilmtage angepriesen: „Familienbande“ von Manfred Richter (Szenarium) und Horst E. Brandt (Regie) — auf dem Kino-Markt als neuer, beachtens werter DEFA-Kriminalfilm aus gewiesen. Beachtung finden wird er sicher, zumal DEFA-Filme die ses Genres selten sind. Nach wie vor sind fast täglich in der Presse Meldungen über Transitmißbrauch zu finden. Lange Zeit im Gespräch war bei spielsweise der 1977 verübte Ein bruch Westberliner Täter in das Museum Lübbenau, um 72 wert volle Stücke Meißner Porzellans im Wert von einer Dreiviertel Million Mark zu entwenden und unter Transitmißbrauch in Ruck säcken (!) in den Westen zu schleusen. Die Einbrecher wur den gestellt; in Cottbus fand dazu ein aufsehenerregender Prozeß statt, den DEFA-Regisseur Horst E. Brandt aufmerksam verfolgte. Und sich dadurch zum Projekt „Familienbande“ inspirieren ließ, ohne allerdings einen authenti schen Film drehen zu wollen. Im Mittelpunkt der Filmgeschichte stehen die drei Raban-Brüder. Frank, Facharbeiter und — teil weise unter Anwendung unreeller Mittel — mit dem Bau eines Eigenheimes beschäftigt, wohnt mit Familie und seiner Mutter in der DDR. Die Brüder Olaf und Markus aber in Westberlin. Letz terer wurde seinerzeit nach Verbüßung einer Haftstrafe aus der DDR ausgewiesen. Beide le ben nun von Gelegenheitsjobs und deshalb auch nicht gerade großzügig. Um zu Geld zu kom men, lassen sie sich von krimi nellen Elementen anwerben, wol len sie sich auf dem westlichen Kunstmarkt „bewähren“ — als kleine Ganoven gerissener Betrü ger und Kunsthändler aus dem Antiquitätengeschäft. Zu diesem Zweck werden die Familienbande zu Mutter und Bruder Frank „im Osten“ wieder neu geknüpft, da bei Franks mißliche Lage beim Eigenheimbau skrupellos ausge nutzt, um alle kriminellen Auf träge möglichst reibungslos ver wirklichen zu können. Soviel zum Filmgeschehen. Horst E. Brandt hob in einem Interview hervor, er würde sei nen „Film nicht einen politi schen, sondern einen Kriminal film nennen“, da der Film „zu nächst mit einem Kriminalfall“ zu tun habe. Ich halte diese Un terscheidung für unsinnig und falsch, zumal sich dieser Stoff' für einen spannenden und ak tionsreichen, dabei Akteure wie Hintermänner entlarvenden Po- litkrimi geradezu angeboten hätte. Statt dessen ist ein größtenteils, langatmiger Lehrfilm mit krimi nalistischem Einschlag entstan den — einfältig und eben nicht überzeugend inszeniert, von der Rollengestaltung bis zur Milieu schilderung. Wenn Brandt die einleuchtende Auffassung .vertritt, Krimis wür den „erst dann interessant, wenn sie kriminelle Handlungen nicht blank illustrieren, sondern ihren gesellschaftlichen Motiven nach spüren“, so ist nicht zu verste hen warum dann ein solch ober flächlicher Film produziert wurde, der lediglich Konflikte an deutet. Für einen echten Krimi nalfilm hätte aber das Szena rium weitaus mehr hergeben müssen. Es genügt eben nicht, durch den Einsatz guter Darsteller (Peter Reusse. Hanns-JÖrn Weber. Roman Kaminski, Franziska Troegner u. a.) womöglich ein schwaches Szenarium ersetzen zu wollen. ■ Einen einigermaßen akzeptab len DEFA-Krimi gab es wohl lange nicht — auch mit „Fami lienbande“ ging man nicht das Risiko ein, mal wieder eine Aus nahme zu wagen ... Frank Wetzel Überzeugung spricht aus jedem Blatt // Zur Ausstellung mit Werken von Prof. G. Meyer-Dennewitz Die Kunstsammlung der KMU zeigt gegenwärtig — und noch bis zum 24. Juli 1982 — in der „Galerie im Hörsaalbau“' insgesamt 75 Arbei ten von Prof. Gabriele Meyer-Denne witz. Die Gemälde, Pastellbilder, Druckgrafiken und Zeichnungen ent standen überwiegend seit 1972, sind also ein Ausschnitt der künstlerischen Produktion des letzten Jahrzehnts, des sechsten im Lebensalter der Künstlerin. Anlaß für die Ausstellung ist nämlich der bevorstehende 60. Ge burtstag von Gabriele Meyer-Denne witz, die am 22. Juli 1922 in Leipzig geboren wurde. Zugleich wird sie als Hochschullehrerin emeritiert, nach nahezu einem Vierteljahrhun- dert Ausbildungsverantwortung im Fachbereich Kunsterzehung. Dort lehrt sie seit 1958 und steht ihm seit 1961 als Professorin vor. Für Künst ler, die gleichzeitig auch als Lehrer arbeiten, ist ihre bildnerische Tätig keit nur ein Teil ihres Lebens werkes — zweifellos ein wesent licher und entscheidender. Ebenso gewichtig ist aber ihre erzieherische Wirkung, die wiederum auf dem Ge wicht der Persönlichkeit und dem Beispiel des künstlerischen Werkes beruht. In der Ausstellung dominieren zwei Auftragswerke, beide ausschnitt- haft dargeboten: einmal die beiden großen Pastellmalerein (jeweils 155X210 mm messend) aus einer Fol ge gleichartiger Bilder für die Aula der POS „August Bebel“ in Groitzsch, geschaffen in den Jahren 1978 und 1979 nach Gedichten von Eva Stritt matter. Zum anderen der als Tem peramalerei ausgeführte Karton für den ersten von zwei geplanten Wand teppichen (Foto oben), die anläßlich des Universitätsjubiläums 1984 voll endet sein sollen und in der Erd- geschoßhalle des Hochhauses ihren Platz finden werden. Als wand füllende dekorative Arbeiten haben sie gleichermaßen eine bildhaft thematische wie eine raum schmückende Funktion zu erfüllen. Sie erzählen nicht illustrativ die Geschichte unserer Universität, son dern verweisen auf seine Kräfte, die geschichtsverändernd wirken. Kompo niert als traditioneller Malergobelin klassischer Prägung, weist der Karton ein dreiteiliges Bildfeld auf, das von einem ornamentalen Rahmen um zogen wird. In dieser Bordüre ver wendete die Künstlerin sowohl das alte Universitätssiegel des Mittel alter? als auch Motive der Schmuck seiten aus der großen Matrikel der Universität (spätgotische Initial buchstaben und Wappen) und in einer Kartusche ein Zitat aus der Kursächsischen Schulordnung von 1580. Es fällt auf, daß in dieser Ausstel lung malerische Arbeiten dominie ren, während man in früheren Jah ren mehr die Grafikerin Meyer- Dennewitz zu schätzen wußte. Selbst für die zeitlich am Beginn stehende Folge von Linolschnitten zur „Car- mina burana" (entstanden 1970 bis 1973) spielt Farbe. eine wichtige, nämlich empfindungstragende Rolle. Später geht sie überwiegend zur einen größeren Reichtum an Grauwert stufen mit der Freiheit der Hand zeichnung vereinenden Algrafie über (Zeichnung auf Aluminium — Offseit- platten, die wie eine Lithographie gedruckt werden). Von außerordentlichem, inhalt lich wie gleichermaßen dekorativem Reiz sind einmal die in der Ausstel lung gezeigten Pastelle — in denen sie in immer neuen Varianten das Glück der in Harmonie mit der Na tur lebenden Menschen schildert, die Ausbeutung und Bedrohung durch Kriege und Gewalt zu überwinden vermögen; ihr unerschütterlicher Glaube daran spricht aus jedem der Blätter — zum anderen gehen sie verhaltener, intimer, zum Nachden ken anregend und sehr emotional von ihren großformatigen Pastellmale reien aus, denen oft ein symboli scher Charakter eigen ist. In dieser Technik vor allem weist ihr jünge res Werk eigenständige Züge auf. Daß dieses Bekenntnisse zu Kunst verwandten ebensowenig scheut, wie es in älteren Arbeiten geschah (in denen auf H. Grundig. L. Feininger, M. Chagall und H. Vogeler ver wiesen wurde); das belegt ihr Pa stellbild „Begegnung“ (1980), das ein Selbstporträt der Künstlerin vor einem berühmten Selbstbildnis der Paula Modersohn-Becker zeigt. Hingewiesen soll noch sein auf die Serie kleiner Gemälde, entstanden 1972 bis 1974, die dem Erlebnis „Car witz“ gewidmet ist, einem mecklen burgischen Ort, der für sie zum Sy nonym für innige Natürlichkeit der Menschen im Umgang miteinander wurde, zu ihrem „Arkadien“. Rainer Behrends „Leben ist eine Chance, die man wahrnehmen müsse ... ,f So heißt ein Satz aus einem weniger bekannten frühem Werk von. Max Frisch mit dem Titel „Antwort aus der Stille“. Mehr als 50 meist jüngere Leute waren zum Max-Frisch-Abend am 16. Juni ins Ernst-Beyer- Haus gekommen. Diese Lesung war die zweite Veranstaltung einer neuen Reihe unter der Überschrift „21 Uhr im Beyer- Haus“. Sin Jubiläumsabend zum 70. Geburtstag des Schweizer Schriftstellers war es nicht, denn den feierte Frisch schon im ver gangenen Jahr. Dr. Christa Grimm von der Sektion Litera- turw./Germanistik und Michael Hametner, Leiter der Studiobühne der KMU, wollten mit diesem Abend Anregungen vermitteln, Frisch wieder einmal, oder viel leicht erstmals, zu lesen. Die Vortragenden beleuchteten den .Frisch“ von vielen Seiten. Dazu gehörten wichtige und interes- Isante Lebensabschnitte des Schriftstellers, die, angereichert, mit Auszügen aus Werken der jeweiligen Schaffensperiode, tie fer in die Empfindungswelt von Max Frisch blicken ließen. Sehr angenehm empfand das Publi kum, wie Dr. Grimm ihre Begei sterung von Frisch auf die Zu hörer übertragen konnte. Weder Hörer noch Lesende bemerkten dabei, daß die vorgegebene Stunde längst überschritten war. Diese neue Reihe im Beyer- Haus lief sehr gut an — Litera turfreunde wünschen sich mehr in dieser Richtung. I. B. Temperamente Blätter für junge Üiteratur, Aus gabe 1/1982 ist erschienen. Haupt themen des Heftes sind Gesellig keit, Unterhaltung, kulturelle Massenbedürfnisse. Texte von Irene Runge und Regina Scheer untersuchen Freizeitbedürfnisse früher und heute; ein Essay von Hartmut Mechtel betrachtet neuere DDR-Abenteuerliteratur. Unterhaltungskunstexperten vom Oktoberklub und' von ENGER LING kommen zu Wort, Beat- und Blues-Texte sind dem bei gestellt. Kurzprosa zum Thema „Frieden“ ist' von Frank Wey mann, Wolfgang Müller und Wolfgang Sämann abgedruckt; neue Gedichte junger Lyriker und ein Werkstattgespräch mit Hans Brinkmann vervollständi gen das Heft. Zur Zeit wird Heft Nr. 2 vorbereitet. Gezielt, amüsant und mit Ernst Zum neuen Programm der „Spitzhacken" „Trotz(t) alledem" Seit nunmehr sechs Jahren be reichert das Kabarett „Spitzhak- ken“ mit seinen Programmen das kulturell-künstlerische An gebot an der KMU. Auch das neue Programm der „Spitzhak- ken“, das vor wenigen Wochen seine Premiere erlebte, zeugt vom gewachsenen Leistungs vermögen der Amateurkabaretti sten, zeugt davon, daß sich das Kollektiv gefestigt und profiliert hat „Wir lassen keinen aus“ versprechen sie im Entree zu ih rem mit dem Titel „Trotz(t) alle dem“ überschriebenen Pro gramm. Und das, was die Ak teure in ihrem 70minütigen „An gebot“ — im wahrsten Sinne des Wortes — pausenlos zum Besten geben, verwirklicht dieses Versprechen amüsant, treffsicher und auch mit dem notwendigen Ernst. Da ist nichts von Besser wisserei, erhobenem Zeigefinger oder Schlechtmacherei. Das, was von den Kabarettisten aufge spießt wird, sind unsere eigenen Fehler. menschlichen Schwä chen, die pointiert dem Lachen preisgegeben werden und auch zum Nachdenken anregen sollen. Naheliegend ist es. das wird auch kräftig praktiziert, daß vor allem studentische und auch „lehrkörperliche“ verspottens werte Haltungen aufs Korn ge nommen werden. So beispiels- weise die „Auseinandersetzung“ mit einem Studenten. „Erzie hungsmethoden“. wie sie eigent lich der Vergangenheit angehö ren sollten, werden hier gekonnt persifliert. Besonders beein ¬ druckend die Programmteile, die sich mit der Friedensproblema tik befassen. Für mich waren sie überzeugend und wirkten keines falls aufgesetzt. Sie fordern auf, noch mehr darüber nachzuden ken, was für die Erhaltung des Friedens getan werden kann und muß. Alles aber gipfelt in der Grundaussage, daß unser kon kreter Beitrag darin besteht, daß jeder an seinem Platz gute Ar beit leisten muß, schlechte Ge wohnheiten. Gleichgültigkeit. Lei setreterei und andere verachtens werte Eigenschaften bekämv’ werden müssen. Das erscheint mir auch als die Grundaussage des Programms, dessen „Num mern“ zu einem hohen Prozent satz von den Spitzhacken“ selbst geschrieben wurden und die die Akteure mit guten schauspiele rischen Leistungen umzusetzen vermögen. Man spürt die Freude, den Soaß. den die Kabarettisten an ihrer Arbeit haben. Wenn den noch eine kritische Bemerkung fallen soll dann betrifft es die sprachliche Umsetzung, die zum Teil nicht befriedigt. Das tut aber dem guten Eindruck, den das Programm insgesamt hinter läßt, keinen Abbruch. Im übrigen stimme ich den „Spitzhacken“ voll inhaltlich zu, wenn sie „In eigener Sache“ zu verstehen geben, daß Kabarett — auch stundentisches — kein Lückenfüller ist. nicht das um rahmende Grün für Versamm lungen und ähnliche Veranstal tungen. Kabarett ist harte Ar beit, die zum richtigen Zeitpunkt erlebt werden soll. Gudrun Schaufuß Szene aus dem neuen Programm der Spitzhacken „Trotz(t) alledem!". Foto: R. Müller Veranstaltungen im Juli und August in der mb 2. Juli 19.30 Uhr, VT FÜR DEN FRIEDEN, SOLIDARITÄT mit dem palästinensischen und dem libanesi schen Volk; im Konzert: Alerce, 3 Mark; Cafe, Galerie, Verkaufs ausstellung moderner griechischer Farblithographien und Folklore. 3. Juli, BK, VT. BB, Tanz mit „Mor gentau“. Leipzig. 3 Mark 5. Juli, 19.30 Uhr, VT, „The american pictures show“ — Jacob Holds „Ame rikanische Bilder“ mit Jerry Justice (USA), 3,50 Mark 6. Juli, 19.30 Uhr, SN, „Der durstige Pegasus“, Bernd Igel. Lyrik, Bernd Seidel, Prosa (beide KMU); 20 Uhr, VT, Klassiktonne, Gerhard Erber (p) und Christa Mühm (voc) spielen Ragtimes von Scott Joplin, 2,50 Mark; 19.30 Uhr, OK, Ausstellungsge spräch zur Fotoausstellung „Wie Studenten wohnen“ 7. Juli, 19 Uhr, Papperlapop, 2 Mark 8. Juli, 19.30 Uhr, SN „Das galan te Sachsen“, Zur Literaturgeschich- te im Zeitalter August des Starken, Forum mit Prof. Czok 9. Juli, 18 Uhr. HS 19, „Afghanistan in Geschichte und Gegenwart“, Dok.-Film 10. Juli, 19 Uhr, BK. VT. BB, Tanz mit „Okay“, Borna, 3 Mark 13. Juli, 20 Uhr, Jazz in der Bastei, „Jazzconsort“, Weimar, 4 Mark 14. Juli, 19 Uhr, OK. VT, BB. Pap perlapop, 2 Mark 17. Juli, 19 Uhr. BK, Tanz mit „Jet“, Merseburg, 3 Mark 19. Juli, 21 Uhr, VT, „Kabasur des Abrett“, Kabarettistisches von Wolf gang Krause, 1 Mark 20. Juli, 20 Uhr, VT, Rockkonzert ..Primaner“, Magdeburg, 4 Mark 21. Juli. 19 Uhr, BK. Pappperlapop 3 Mark 27. Juli, 20 Uhr, VT, Liedbühne Gruppe ..Zapfen“, Leipzig, 2,50 Mark 28. Juli, 19 Uhr. BK, Papperlapop, 2 Mark 31. Juli, 19 Uhr, BK Tanz mit „So- leye“, Bitterfeld, 3 Mark 9.. 15., 22.. 29. Juli, 3. und 5. August, 19 Uhr, Cafe, BB, Bierabend 4. August, 19 Uhr, BK, Papperla pop, 2 Mark Montags und donnerstags, wenn nicht anders ausgedruckt, Bier- abend. Donnerstags ist der Bierlzelt ier geschlossen. Vom 7. August bis 5. September bleibt die Mcritzbastei geschlossen. H UZ historisch dye UZ— Milducho-Maldai Student der Universität Leipzig „Neues Deutschland“ veröffent lichte am 22J23. Mai 1982 in der Wochenendbeilage den Artikel „Spa ren Miklucho-Maklais in Papua- Neuguinea“, in dem es heißt: „Sowjetische Ethnographen be suchten in den vergangenen Jahren mehrmals die Siedlung Bongu an der Nordostküste von Papua-Neugui nea. Hier hatte vor rund 100 Jahren der namhafte, russische Völkerkund ler Nikolai Miklucho-Maklai viele Monate unter den Einwohnern ver bracht. die damals noch in der Steinzeit lebten. So ergab sich die wohl einmalige Gelegenheit einer wissenschaftlichen Analyse der seit dem stattgefundenen Entwicklung. Einen Bericht des Moskauer Ethno graphen Daniil Tumarkin über die Ergebnisse der Untersuchungen ver öffentlicht jetzt die ..Ethnogra phisch-archäologische Zeitschrift“ (Nr. 1/1982). Miklucho-Maklai (1846—1888), Schüler und Assistent Ernst Haek- kels, ließ sich im September 1871 vom russischen ' Forschiingsschiff „Witjas“ an der noch völlig uner forschten Küste aussetzen, die später den Namen Maklai-Küste erhielt, wenig vom Dorf Bongu entfernt. Miklucho-Maklai brachte eine Reihe von auf Neuguinea noch völ lig unbekannten Kulturgütern mit (zwei Rinder, Samen und Setzlinge u. a. von Mais, Melonen, Ananas so wie eiserne Äxte). Die sowjetischen Völkerkundler konnten heute — 100 Jahre später — feststellen, daß die russischen Worte dafür in die Bongusprache eingegan gen sind. Die Bewohner dieses Kü stenabschnittes hielten sich damals für die einzigen Menschen auf der Welt, deshalb nannten sie den Frem den „Mann vom Mond“. Der be lehrte sie indes, daß er ein „russi scher Mensch“ sei. Unter dieser Be zeichnung „Tamo Russ“ hat sich das Andenken Miklucho-Maklais bis heute erhalten. Der Forscher nimmt sogar unter den mythischen Stam- mesheroen seinen Platz ein, weshalb auch die Leute arus seinem Lande mit großer Gastfreundschaft aufge nommen wurden.“ 1981 traf im Universitätsarchiv die Anfrage eines Journalisten aus Perm (UdSSR) ein, ob sich an der Leipziger Universität Dokumente über den russischen Ethnographen befänden. Ihm konnte folgende Ant wort erteilt werden: „Auf Ihr Schreiben teilen wir Ih nen mit, daß Nicolai Miklucho am 19. April 1865 an der Universität Leipzig immatrikuliert wurde und das Sommersemester 1865 an der Universität „Cameralia“ studiert hat. Die Eintragung in die Matrikel der Universität lautet: Name: Nicolai Miklucho Geburtsort: St. Petersburg Vaterland: Rußland Alter: 19 Jahre Religion: Griechisch Vater: Edelmann Inländer oder Ausländer: Ausländer Zuvor besuchte Universität: Heidel berg Studienrichtung: Cameralia Wohnung: Inselstraße 15 (Quelle: Universitätsarchiv Leipzig, Matrikel der Universität 1864/65) Über den Besuch des Sommerse mesters 1865 wurden Nicolai Miklu cho folgende Vorlesungen bestätigt: 1. Physische Geographie bei Prof. Dr. Naumann 2. Theoretische Nationalökonomie, vergleichende Statistik und Staate künde von Deutschland bei Prof. D r - Roscher 3. Geschichte der griechischen Philo sophie bei Dr. Seydel 4. Knochen- und Bänderlehre bet Prof. Dr. Weber Das sogenannte „Sittenzeugnis' wurde am 25. Oktober 1865 ausge stellt und von einem Studenten der Chemie, namens Otto Bernsleger, für Nicolai Miklucho abgeholt. (Quelle: Universitätsarchiv Leip zig, Rep. l/XVl/CVH, Nr. 26, Bd. 2, Ifd. Nr. 132.) In Vorbereitung des Universitäts jubiläums wird gegenwärtig^ an ei nem Band „Berühmte Leipziger Stu denten“ gearbeitet, der 1984 im Urania-Verlag erscheint. Derartige Entdeckungen weisen darauf hin, daß das Herausgeber kollektiv nur eine geringe Zahl von ihnen berücksichtigen kann und dal die Frage, wer denn eigentlich nicht an der Universität Leipzig studiert hat oder in den Mauern der Messe stadt weilte, durchaus berechtigt ist. G. K./G. S-
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