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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1982
- Erscheinungsdatum
- 1982
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198200009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19820000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1982
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Band 1982
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Einzigartige griechische Filmkunst Gedanken zum Film „Alexis Sorbas" 17 Jahre mußten nun erst ver gehen, ehe sich PROGRESS- Filmverleih entscheiden konnte, einen Film, der sich* schon längst in die Initialen der Filmge- Schichte eingeschrieben hat,' in unsere Kinos zu bringen. „Alexis Sorbas“ in Regie von Michael Cacoyannis — noch gut in Erinnerung durch die un längst gelaufene Iphigenie- Verfilmung — nach dem gleich- namigen Roman seines Lands mannes Kazantzakis. „Alexis Sor- bas", der einzige wirkliche Welterfolg griechischer Film kunst mit sieben „Oscar“-Nomi nierungen, drei hat er erhalten. Ein alter Film, der jung ge- hlieben ist. Da nimmt man auch das Schwarz-Weiß in Kauf, viel mehr möchte man im Nachhin ein ihm noch die Rolle eines Ge staltungsmittels zukommen las sen. Verleiht es doch der Wir kung des Films einen zusätzli chen Reiz, unterstreicht die Ur sprünglichkeit und vitale Kraft des „Alexis Sorbas“. Dem raf finierten Bildeinstellungen und gekonnten Montagen sehgewohn ten Auge tut es gut, Expressivi tät als Grundgestus in Kargheit Und schlichter Schönheit ein gebettet und gleichsam über schattend, auf solche Art zu emp finden. Mitunter erreicht die Ein heit von Methode und Aussage in mexikanischen Filmen solche Stimmungen. Alexis Sorbas, der Grieche, Le benskünstler, ein Kerl, einer der sich nicht davor scheut, dem Teu fel ins Maul zu schauen. Ein Großredner? Auf die Frage eines selbstgewählten „Boss“ — einem jungen, englischen Schriftsteller, der auf Kreta in einem ererbten Bergwerk die Kohleförderung wieder aufnehmen will — womit Sorbas ihm dienen kann: „Wenn Sie einen als Koch brauchen, dann bin ich einfach Koch.“ Sor bas kann alles, aus dem Nichts heraus. Lebenserfahrung, Selbst überzeugung, Durchtriebenheit und Aufdringlichkeit sind seine Tugenden, die alle Schwierigkei ten aus dem Weg räumen. Die Kohlenmine wird ausgebaut, die Mönche, die den Wald besitzen, werden überrumpelt, eine Seil bahn konstruiert und mittels ih- rer der Holztransport organi siert. Sorbas strotzt vor Energie und in seinem Kopf werden die wunderbarsten Pläne geheckt. Dem jungen Engländer will er den Weg zu Erfolg und Reichtum ebnen. Und bei der Erfüllung die ser Aufgabe selbst ein wenig Ge nuß finden. Auf seine Art und Weise. Vom Leben „gebeutelt“ hat er es sich dabei schon längst abgewöhnt, wählerisch zu sein. „Wozu hat Gott uns Hände gege ben. Zum Nehmen.“ Und Sorbas greift zu. Welterfahren, und doch gleichsam ein Kind gebla. ben, immer liebenswert. Ein Mensch mit großem Herzen. Nichts kann ihm widerstehen. Doch wird auch er — Sohn sei nes Volkes — nicht verhindern können, daß die Einheimischen ihre Blutrache an der jungen Witwe fordern, die die Lands leute abgewiesen, den Fremden aber geliebt hat. Jahrtausendalte griechische Mythen in abgewan delter Form leben hier weiter. Unvermittelt schicksalhaft- düster und grausam herein brechend, scheinen sie gar nicht mit dem Unverwüstlich-Heiteren des Alexis Sorbas zusammenzu passen. Doch das ist das. was die sen Film so groß macht, das .Wis sen. daß Leben und Sterben zu sammengehören. „Alexis Sorbas“, ein herrlicher Film, der Kraft gibt, weil er viel leicht die Vorstellung vermittelt, wie der Mensch sein könnte. Per sönlichkeit entfaltet, bei ähnli chem Ausleben von Höhen und Tiefen eigenen menschlichen Da seins. Ganz im Sinne der begei sternden Abschlußszene, als Sor bas und der Engländer, nachdem alle schönen Pläne sich im Nichts zerschlagen haben, zu den Klängen der Sirtaki (die durch diesen Film ihren Gang um die Welt nahm) tanzend in einem Anfall von Rausch alle kleinlich irdischen Bürden von sich wer-, Mb. Andreas Höfer Die Mitglieder des Tanzstudios der KMU bei einem ihrer temperamentvollen Tänze. Fotos: R. Müller Mit Anmut, Temperament und gesanglichem Können Gemeinsames Programm des Tanzstudios und des Ensembles „Pawel Kortschagin" hatte Premiere \ „du bist anmut aus mühe, leiden- schäft aus verstand“ — so der Titel des neuen gemeinsamen Programms des Tanzstudios der KMU und des Ensembles „Pawel Kortschagin“, das am Donnerstag vergangener Wo che seine Premiere erlebte. In bun ter Abfolge erlebten die Zuschauer ein ansprechendes Programm von Tänzen, Liedern und Lyrik, das zu überzeugen wußte. Der Beifall, der am Ende des eineinhalbstündigen Wirbels auf der Bühne entboten wurde, war nicht nur Dank, son dern auch Anerkennung für die ge zeigten Leistungen. Die Verantwortlichen für die Ge staltung, • Renate Repke-Puschen dorf, Leiterin des Tanzstudios, und Dieter Graubner, Leiter des Ensem bles „Pawel Kortschagin“, haben ge meinsam mit ihren Kollektiven eine glückliche Hand bewiesen bei der Auswahl der Tänze und Lieder, die, vor allem der deutschen und inter nationalen Folklore entnommen, aber auch moderne Stücke, von den Amateuren sehenswert interpretiert wurden. Fraglos, daß vor allem Anmut und Temperament der Tänzerinnen und Tänzer beeindruckten, hervor hebenswert dabei vor allem die Lei stungen der Solisten Gisela Zürner, Ruth Schnabel, Volker Paulin sowie Ingolf Ahrndt als Gast. Schwer ist es, einzelne Tänze besonders her- vorzuheben. Wenn dennoch etwas erwähnt werden soll, dann die Dar bietung, die den Titel „Dreieck“ trägt und die von den Mitgliedern des Tanzstudios selbst als Experi ment bezeichnet wird. Ich meine, es war ein gelungenes. Worum geht es? „Dreieck“ behandelt eine Pro blematik, die uns im Alltag nicht allzu selten begegnet: Ein Kind — getanzt von Gisela Zürner — steht zwischen seinen zerstrittenen Eltern (Ruth Schnabel, Volker Paulin) und bemüht-sich, beide wieder zu ver söhnen. Ein Versuch, der scheitert. Eine Welt für das Kind zerbricht. Die Ausdrucksstärke, die von den drei Akteuren ausging, hat zumin dest mich stark, ergriffen. Ausge wählt wurde zur Darstellung dieser Problematik eine Musik von Anton Webern, die durch ihre Melodik die Tiefe des Bruches zwischen den El tern, die ernsten und verzweifelten Bemühungen, das Bitten des Kindes nacherleben läßt. Ein Experiment, das zum Weitermachen ermutigen sollte. Mit gewohnt überzeugenden Lei stungen wartete auch das Ensemble „Pawel Kortschagin“ auf. Vor allem das Solistenquartett mit Ruth Kleinke (Sopran), Barbara An- Tanzprogramm vielleicht nicht so zur Geltung kamen, wie sie es eigentlich verdient hätten. Zuletzt — das sei aber keine Wer tung — Dank auch an jene, die die Lyrik auswählten, und dem Rezita toren Dietmar Voigt, der es ver stand, diese gut „an den Mann“ zu bringen. Alles in allem ein ansehenswertes Programm, das bald wieder gezeigt werden sollte. Und die kleinen Unsi cherheiten. die sich hier und da am Das Solistenquartett des Ensembles „Pawel Kortschagin“ trug mit seinen Lie dern zum guten Gelingen bei. dersch (Alt), Dieter Graubner (Te nor) und Roland Böhme (Baß) gefiel mit schönen, einprägsamen und frisch dargebotenen Liedern wie „Zogen einst fünf wilde Schwäne“, „Wir lieben sehr im Herzen“ oder „An die Musik“. Auch der Chor wußte mit den Ausschnitten aus Orffs „Carmi na burana" und ande ren Weisen zu gefallen. Schade nur, daß die gesanglichen Darbietungen auf Grund der visuellen Gefangen nahme des Publikums durch das Premierenabend noch eingeschli- chen hatten und gewiß dem Lam- penfieber geschuldet waren, werden bei den nächsten, hoffentlich vielen Veranstaltungen auch noch ver schwunden sein. Allerdings wünschte ich den Ak teuren für die nächsten Vorstellun gen noch einen größeren Zuschauer kreis als jenen, der sich zur Pre miere in der Ingenieurschule der Deutschen Post eingefunden hatte. Gudrun Schaufuß Neues Gemälde an die KMU übergeben Übergeben wurde an die Karl-Marx-Universität am 7. Juni das von dem Leipzi ger Maler Volker Stelzmann geschaffene Porträt von NPT Prof. Dr. Ernst Werner, Rektor der Leipziger Universität in den Jahren 1967-1969. Das Gemälde reiht sich ein in eine Bildnisserie, mit der bedeutende Wissenschaftler der Leipziger Unverisität geehrt werden. Prof. Werner ist als Hochschullehrer an der Sektion Geschichte tätig und im In- und Ausland geschätzter Spezialist für mittelalterli che Ideologiegeschichte. Eröffnet worden war die Gelehrtengalerie 1971 mit ei nem Werk des Malers Heinz Wagner, dem Porträt von Altmagnifizenz Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer. Foto: HFBS/Kranich Interessant nicht nur für Sachsen • Der Leipziger Literaturforscher Wolf gang U. Schütte und die Mitglieder des Kabaretts „academixer" erweisen mit einem Lene-Voigt-Abend dieser zu Un recht vergessenen Autorin ihre Reve renz. Er trägt den Titel „Bargarohle, Baerchschaft un saechs’sches Ginsdlr- blut". Schütte, der die bislang nirgends publizierte Biografie der Schriftstellerin bis ins Detail erforschte und mit nahe zu kriminalistischem Gespür auch den Nachlaß ausfindig machte, gibt damit gleichzeitig einen Einblick in seine Ar beit. Die erste Lene-Voigt-Sammlung, die in der DDR erscheint, heißt gleich falls „Bargarohle, Baerchschaft un saechsches Ginsdlrblut“ - sie enthält einen Querschnitt durch ihr Schaffen, bringt Parodien, Anekdoten, Gedichte aus verschiedenen Zeitschriften der 20er Jahre. Neue Poesiealben In seiner Reihe „Poesiealbum" publi ziert der Verlag Neues Leben eine Ge dichtauswahl- des 1832 geborenen Er zählers und Zeichners Wilhelm Busch. Außerdem erschien in der Reihe eine Auswahl des amerikanischen Dichters Edgar Lee Masters, jeboren 1869. Er gilt als Erneuerer der amerikanischen Poesie, die er ungeschminkt mit der Wirklichkeit konfrontierte. Für Liebhaber der Folkloreszene „Liedbühne song" brachte Atmosphäre vom Festival des politischen Liedes in die Auch wenn die irische Gruppe „Sands family“ aus Termin gründen nicht anreisen konnte, gab es am 26. Mai genügend Ge legenheit, Festivalatmosphäre zu erleben. Heiß her ging es bei den Klängen der chilenischen Gruppe „Illiapu“. Mit Temperament und großem Engagement stellten die sechs Musiker Folklore aus ihrer Heimat vor. ökonomischer Druck und Repressalien des fa schistischem Regimes zwangen die Mitglieder von „Illiapu“, 1981 ihr Land zu verlassen. Seit dem leben sie in Paris im Exil. Die Teilnahme am Festival in Berlin und die nun zu Ende gehende Tournee durch unsere Republik waren Gelegenheit für die sechs Chilenen, Kraft zu schöpfen und einmal mehr Be weis dafür, daß ihre Musik an kommt und im Ausland ebenso ihre Anhänger hat. Auch die Landsleute der „Illiapus" von der Gruppe „Alerce“, die hier in Leipzig leben und arbeiten, drückten mit ihrem Programm die tiefe Verbundenheit mit dem chilenischen Volk aus. Bei so viel lateinamerika nischem Temperament war viel leicht für manche Besucher die dritte Gruppe im Bunde, „Arbei- terfolk" von der Pädagogischen Hochschule Zwickau, etwas in den Hintergrund geraten. (Einige technische Schwierigkeiten zu Beginn ihres Auftrittes taten ihr übriges). Dabei bildeten die drei Musikstudenten und ein Assistent mit ihrer folkloristi- sehen Interpretation von Arbei terliedern von 1848 bis 1945 eine Moritzbastei interessante Ausnahme in un serer Singebewegung. „Uns inter essierten Texte, in denen kon krete Situationen geschildert werden; Lieder der Bergmänner, Arbeits-, Streik- und Wander lieder der Arbeiter, die satirisch und spöttisch über aktuelle Ta gesereignisse berichten. Damit versuchen wir, ein Stück Ge schichte nacherlebbar zu machen und ein neues Verhältnis zu ihr zu schaffen.“ Daß ihnen das nach einem Jahr des Bestehens der Gruppe bereits recht gut gelingt, beweisen erste große Erfolge und Auftritte. Durch authentische Instrumentierung erreichen sie, daß die Ursprünglichkeit der Lieder erhalten bleibt. Mit Po- saune, Mandoline, Trompet Bandonion, Waschbrett und Brummtopf gelingt den vier Mu sikern eine überzeugende Dar. Stellung. Ein Fundus für ihr Programm war das Arbeiterlied archiv der Akademie der Künste in Berlin. Hier stöberten sie zehn für sie geeignete Lieder auf und erfuhren gleichzeitig viel über die Entstehungsgeschichte Informationen, die sie auch an ihr Publikum weitergeben, um ihnen die Einordnung der vorge tragenen Lieder zu erleichtern. . Wie die vier Arbeiterliedtrar ditionen aufleben lassen und sie schöpferisch weiterverarbeiten, sollte Anregung für andere Grup pen sein, sich mit dem revolu tionären Erbe zu beschäftigen. Ich empfinde das Programm von „Arbeiterfolk" (und sicher wer den mir viele zustimmen) als eine echte Bereicherung der Singebewegung. Gabriele Buchmann ... dann ist die Leistung auch ihr Verdienst Vorgestellt: Almut Frohberg, Organisationsleiter des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg" Ein Porträt? Über mich? — Wozu, was mache ich Besonde res? Das war die Frage, mit der Almut Frohberg mir- meine Frage zurückgab. Ich wollte ihr Einverständnis einholen, ein Por trät über sie für die „Universi tätszeitung“ zu schreiben. Was wäre unsere Arbeit, die Arbeit der rund sechzig Volkskünstler des Poetischen Theaters „Louis Fürnberg“ der Karl-Marx- Universität, was wäre meine Ar beit als Leiter ohne sie, ohne Al mut Frohberg. Seit acht Jahren ist sie Orga nisationsleiter des Theaters. An der Dienstbezeichnung, die unse rer Sprache, so oft sie genannt wird, einen Stoß versetzt, trägt sie keine Schuld. Um dieses Wort nicht öfter zu benutzen, will ich lieber beschreiben, wel che Aufgaben sich dahinter ver bergen. Jeden Morgen um acht Uhr beginnt ihr Dienst. Oft ist der erste Griff zu einem der bei den Telefone. Die Druckerei wird befragt, wann die Pro grammhefte fertig sind; die Thea- terkasse in der Leipzig-Informa tion. ob die Karten bereits aus verkauft sind (meistens sind sie es); ein. Inszenierungsleiter, warum der Probenraum so unor dentlich verlassen wurde und wann er aufgeräumt wird; die Jugendherberge nach den Be dingungen für das Probenlager; die Vervielfältigungsabteilung nach den Premiereneinladun gen .;; Jeder Tag bringt viel Arbeit für Almut Frohberg. Und jeder, der gelegentlich auch einmal Or ganisator sein muß, weiß, daß es nicht immer vergnügliche Arbeit ist. Auf Almut Frohberg ist im mer Verlaß. Sie macht Unmögli ches möglich und Wunder dauern bei ihr auch nicht allzu lange. Ich erinnere mich, einmal Etiketts der „Astoria“-Limonade gewünscht zu haben, damit wir unserem Publikum während der Vorstellung des Volksstücks „Astoria“ auch eine „Astoria“ servieren konnten. Was ich kaum für möglich hielt, geschah. Einige Telefongespräche mit dem Berliner Getränkekombinat, und wir hatten die gewünschten Aufkleber. Wichtiger als diese und andere organisatorische „Kunststücke“ ist ihr Kontakt zu den Theater mitgliedern. Für jeden, der wäh rend ihres langen Arbeitstages in die Tür kommt, hat sie Zeit, Ver ständnis. ein persönliches Wort. Jedem gibt sie ihre Unterstüt zung. Und so hält auch sie auf ihre, fast möchte man sagen müt- terliche Art, das Theater zu sammen, vereint Charaktere, Maßloses mit Maßvollem. Sorgn mit Freude. Und wenn dann der Vorhang aufgeht, dann ist die Leistung, die erreicht wurde auch ihr Verdienst, genauso wie das kalte Bufett zur Premieren- feier. In höherem Maß als das Publikum, das im Programmhett lakonisch vermerkt findet; or ganisation — Almut Frohberg vielleicht ahnen mag. Sie will 65 nicht, wenn man viel Aufhebens über ihre Arbeit macht. Aber icb bin sicher, daß sie genauso stolz ist über die große politische und künstlerische Wirkung fast aller Inszenierungen des Poetischen Theaters, über die Auszeichnung mit Goldmedaillen der Arbeiter' festspiele, mit dem Diplom für Kultur, über die Einladungen zu den Berliner Festtagen, 2u einem Theaterfestival na® Österreich und zum Gastspiel in Moskau. Vor ihrem Schreibtisch ist eine große, mit Theaterplakaten be klebte Wand. Almut Frohberg hat nicht nur die technische Her stellung all der Plakate veran laßt, sondern auch die Inszenie rungen selbst durch ihre Arben ohne Rampenlicht ermöglicht. 1 Sollte ihr einmal wirklich noch etwas Zeit bleiben, dann bietet sie den Organisatoren der ande ren Zentralen künstlerischer En sembles ihre Hilfe an. Ruhig sit zen und auf Arbeit warten, das kann sie nicht. Eine solche hohe Arbeitsmoral zu erleben iS Grund, Almut Frohberg für ihre Arbeit hier öffentlich Dank zu sa gen. Michael Hametner, Leiter des Poetischen Theaters
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