5. Tabor Das ist die feste Burg, von den Hussiten gegründet, zu Schutz und Trutz der kriegerischen Scharen. „Wer da ist ein Gotteskämpfer“, tönt der düstere Choral, der die Streiter entflammt aber Grauen ver breitet in den Reihen der Feinde. Es ist die Zelt böhmischer Kraft und Größe. Der fünfte Teil des Zyklus „Mein Vaterland“ führt uns wieder zurück in die Geschichte der Heimat Smetanas. In den Hussiten-Kriegen spielte der Choral „Die ihr seid die Kämpfer Gottes“ die wichtige Rolle einer „Marseillaise“, ähnlich dem Choral Luthers „Ein’ feste Burg ist unser Gott“. Schon gleich zu Beginn treten uns zwei Motive des Chorals entgegen: Das Ganze ist als eine gewaltige, kämpferisch hin- und herwogende Paraphrase über den Choral aufzufassen, eine Schilderung des Kampfes, der einmal abebbt, um dann wieder stürmisch anzuschwellen. Dem großen Vorwurf, der Darstellung eines leidenschaftlichen, religiösen und nationalen Kampfes ist Smetana mit großer Kraft gerecht geworden. 6. Blanik Die Helden der Hussitenzeit ruhen im Berge Blanik. Hirten weiden auf seinem Abhange Ihre Herden. Unheil kommt über das Land. Da steigen die Ritter herauf, bringen Sieg und Rettung. Und im neuen Glanze strahlt der Ruhm des Böhmerlandes. Im Berg Blanik ruhen die Helden der Hussitenzeit. Und so beginnt der letzte Teil von Smetanas Werk mit dem Hussitenmotiv — die alten Zeiten der Kämpfe werden beschworen. Halb freudig, halb wehmütig. Ein kurzes Andantesätzchen leitet zu einem neuen Abschnitt über. Die Bläser zaubern das Bild der weidenden Herden und der musizierenden Hirten vor unser Auge: