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Dresdner Journal : 03.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189702032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-02
- Tag 1897-02-03
-
Monat
1897-02
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 03.02.1897
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ve»V»re1»: Für Dresden vierteljährlich: » Mark 50 Pf., bei den kaiser lich deutschen Postanstaltea vierteljährlich 3 Mark; außer halb de» Deutschen Reiche» Paß- und tztempeljuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Soun» und Feiertage abend». Fernspr -Anschluß: Nr 12A5 Dres-nec Mmiwl. NnkündigungSgebü-re», Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 30 Pf. Unter „Eingesandt" dir Zeile 50 Pf. Bet Tabellen- und Ziffernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journal» Dresden, Zwingerstr. 80. fernjpr.-Anschluß: Nr 1SSL. .V 27. Mittwoch, den 3. Februar, abends. 1897. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben dem Gardemeuble- Verwalter Johann Christlieb Kirsten das Berdienst- kreuj Allergnädigst zu verleihen geruht. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Da» von dem bisherigen Rechtsanwalt Or. Max Otto Schröder in Crimmitschau be kleidete Amt eines Notars ist durch Niederlegung und Fest stellung nach K 69 der Notariatsordnung vom 5. September 1892 erloschen. Departement der Finanzen. Bei dem Finanz ministerium sind ernanntworden: Jänicke, zeither Büreau assistent, als Sekretär; Krieg, zeuher Büreauajsistent bei der Staatseisenbahn Verwaltung, al» Bür.auassistent Bei derStaatseisenbahn-Berwaltung sind ernannt worden: Or. zur. Bauer, zeither Referendar, als Direltions- sekretär; Weber, zeither Zeichner, präs. Technischer Bureau assistent, als Technischer Bureauassistent; Ludwig, zeither ExpeditionShilssarbeiter, als Bureauassistent. Departement des «nltns und öffentlichen Unterricht», l. Gymnasien. Leipzig (Königliches): Or. pdil. Johannes Tcuser, bisher personalständiger Lehrer, als etatmäßiger stän diger Lehrer mit dem Titel „Oberlehrer", Or. pdil. Ferdinand Rudols Gasch, bisher personalständiger Lehrer, als etatmäßiger ständiger Lehrer mit dem Titel „Oberlehrer"; Plauen: Or. I>kil. Karl Ernst Günther, bisher persoualständiger Lehrer, als etatmäßiger ständiger Lehrer mit dem Titel „Oberlehrer". II. Realgymnasien. Döbeln: Hermann Reinhold Schüttoss, Or. pkil. Karl Arthur Umlauf, bisher nicht ständige wisstnschastliche Lehrer, als perionalständige Lehrer; Zwickau: Oie. tbeol. Or. pdil. Karl Viktor Kühn, b Sher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer. III. Realschulen. Auerbach i. V: Or. pdil. Karl Al fred Müller, bisher Selckienlehrer in Auerbach, als ständiger Oberlehrer und interimistischer Leiter, Or Ernst Hermann Reichel, bisher Hilfslehrer an der Selekta in Auerbach, Or. Ernst Moritz Maximilian Scheinert, bisher Oberlehrer und stell vertretender Direktor an der Volksschule in Auerbach, Kandidat des PredigtamtS Hermann Paul Nestler, bisher Hilfslehrer an der Sclekta zu Auerbach, sämtlich als ständige Lehrer; Chemnitz: Karl Alfred Ernst Leißner, bisher nichtständiger Fachlehrer, als ständiger Fachlehrer; Dresden-Joha nn- ftadt: Or. pdil. Robert Paul Kettner, bisher nichtständiger wisst nfchastticher Lehrer, als ständiger Lehrer; Großenhain: Karl Emil Wilhelm, bisher nichiständiger technischer Lehrer, als ständiger technischer Lehrer; Meißen: Or. xdä. Johann Georg Rupprecht, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer Stollberg: Karl Richard Paul Gott löber, bisher nichtständiger technischer Lehrer, als ständiger Fachlehrer IV. Seminare. Borna: Heinrich Otto Falland, bisher Hilfslehrer am Seminar Pirna, als ständiger Lehrer; Dresden Lehrerinneu-Seminar): Gustav Adolf Berger, bisher Ober lehrer am Seminar in Zschopau, als Oberlehrer; Plauen i V.: Richard Laukamm, bisher Vikar, als ständiger Lehrer; Rochlitz: Emil Richard Staub, bisher Vikar, als ständiger Lehrer; Zschopau: Or. Georg Karl Barth, bisher Ober lehrer am Seminar in Borna, als Oberlehrer. Hierüber ist den personalstänbigen Lehrern Or. pbil. Johannes Paul Vetter und Or. pdil Johannes Paul Gerhard Horn off am Gymnasium in Dresden-Neustadt, Or pdil. Heino Erwin Richard Pollack an der Fürsten- und Landes schule in Meißen, vr pdil. Oswald Fürchtegott Diener am Gymnasium in Zwickau, den ständigen Lehrern Or. pdil. August Alwin Lehmann an dem Anncnrealgymnasium in Dresden, Or. pdil. Karl Rudolf Kurt Bohnstedt an dec Realschule in Löbau, dem ständigen Zeichenlehrer Max Rudolf Fischer am Realgymnasium zu Chemnitz, den ständigen Lehrern Karl Bernhard Hammerschmidt am Seminar in Rochlitz und Bernhard Max Knape am Seminar in Oschatz der Titel . Oberlehrer" verliehen worden. Nichtamtlicher Teil. Zur Nachricht von dem Besuche Kaiser Fran; Josephs in RustlanL wird uns aus Wien geschrieben: In unserer letzten Betrachtung erlaubten wir uns den Hinweis, daß früher oder später neue Momente auftauchen dürften, welche die Welt von den friedlichen Bestrebungen der leitenden Faktoren Europas und von dem guten Einvernehmen zwischen diesen Faktoren überzeugen würden. Als ein solches „Moment" kann man getrost die Ankündigung der Fahrt Kaiser Franz Josephs nach Rußland bezeichnen Diese Nachricht hat hier in der Öffentlichkeit sofort einen starken und ent schieden günstigen Eindruck hervorgerufen, der sich auch in den Kommentaren der Presse wiederspiegelt. Wenn dabei auch die Überschwenglichkeit zur Geltung gelangt, so ist das im Hinblick auf die Eigenart mancher publizistischer Auffassungen nicht überraschend. Die Methode, jedes politische Ereignis zu weitausgreifenden Kombinationen zu verwerten, die dann ein unlieb sames Dementi erfahren müssen, ist leider zu einer bleibenden Gepflogenheit geworden. So erzählt man denn auch heute dem gläubigen Publikum, die Ka-ser- reise sei nur die „Besiegelung" eines zwischen Wien und St. Petersburg bereits in aller Form hergestell ten Einvernehmens bezüglich der Orientfrage. Folgt dann auf eine solche Behauptung die unvermeidliche Korrektur, so erscheint sie als eine Schmälerung des Effektes der Nachricht, in gewissen Fällen wohl auch als ein Mißklang in der hoffnungsvollen politischen Stimmung. Was speziell die eben zitierte Angabe betrifft, so werden sich die Urheber wohl auf eine Enttäuschung einrichten müssen. Zahlreiche Borgänge und Publikationen der letzten Zeit, insbesondere aber die Veröffentlichung des britischen Blaubuches, könneft jeden Unbefangenen davon überzeugen, daß die Diploma tie mit der Milderung mancher Gegensätze zwischen den österreichisch-ungarischen und den russisch-französischen Anschauungen in der Orientfrage eine nicht ganz leichte Arbeit vollbracht hat und daß die Aufrecht erhaltung der europäischen Solidarität in den ver schiedenen Phasen der Konstantinopeler Beratungen nur durch das eifrige Bemühen und durch gegen seitiges Entgegenkommen der Kabinette hat erreicht werden können. Ein derartiger Verlauf der Kon ferenzen wäre ausgeschlossen gewesen, wenn zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland bindende Abmachungen über die Behandlung oder gar, wie die ganz Klugen wissen wollen, über die Lösung des gesamten orien talischen Problems bestünden Das Schema, nach welchem die traditionellen Orientplane Rußlands mit den unabweisbaren Forderungen Österreich-Ungarns in Einklang gebracht werden könnten, ist bis her nicht gefunden, und man beschäftigt sich in Wien auch gar nicht mit der Forschung nach diesem „Schema", da man im Interesse der Ruhe Europas den Wunsch hegt, daß der Versuch zur Realisierung jener Pläne durch die Fortdauer der gegenwärtigen friedlichen Tendenzen Rußlands und durch die Fortsnstung der Existenz des türkischen Sraatswesens bis zu einem feineren Zeit punkte verzögert werden möge. Gerade die hier wiedergegebenen Erwägungen, die ein Dementi aller übertriebenen, an die Kaiserreise geknüpften Erwartungen bilden, liefern aber zugleich das Material zur richtigen Würdigung des angekün digten Ereignisses. Die abermalige persönliche Be gegnung mit Kaiser Franz Joseph wird den Herrscher Rußlands sicherlich in dem von ihm schon wiederholt bethätigten und wiederholt auch in feier lichster Form ausgesprochenen Bestreben bestärken, seine groß? Macht in den Dienst des Weltfriedens und des Gemeinwohles zu stellen und so zugleich die wichtigsten Interessen seines Reiches zu wahren. Eine solche Wirkung wird sich aus dem persönlichen Ver kehre mit Kaiser Franz Joseph schon deshalb ergeben, weil der Monarch Österreich-Ungarns heute in ganz Europa als treuer Hüter der Grundsätze gefeiert wird, zu welchen sich auch Kaiser Nikolaus II. seit seinem Regierungsantritte bekannt hat. Jener Verkehr wird außerdem dazu führen, daß in den leitenden Kreisen Kunst und Wissenschaft. Nefidcnztheater. Am l. und 2 Februar: „Madame Sans Gene". Lustspiel in vier Akten von Victorien Sardou. Madame Sans Gene, die ei-äevuut Elsässer Wäscherin und napoleonische Herzogin, gehört nun auch schon zu der Gruppe alter Bühnenbekannten, die bei längerem Umgang nicht gewinnen, sondern verlieren Die Effektkombination und das ganze Machwerk des KostümstückeS sind zu aus schließlich auf Spannung und Überraschung berechnet, und der Lebensgehalt dieses Sitten- und Unsittenbijdes aus der französischen Revolutions- und Kaiserzeit ist doch gar zu dürftig, um bei Wiederholungen neue Einzelheiten zu offenbaren Bleibt der Eindruck der farbigen Szene und die Wirkung der Darstellung, die um so mehr dem vor zwei Jahren am Residenztheater Gesehenen gleicht, als ja die Hauptdarstellerin Frl. Jenny Groß vom Berliner Lessingtheater in der Nolle der Catharine Hübscher und Marschallin Leftbre zu einem Gastspiel wiedergekehrt ist und die Anziehungskraft ihrer sehr lebendigen, in den Augenblicken, wo die innere Vornehmheit der wackern Frau über deren äußerliche Gewöhnungen siegt, stärker fesselnden Wiedergabe dieser Paraderolle aufs neue er probt. Es wäre ebenso gut möglich, eine Abhandlung über die Reihe der vortrefflichen Szenen, der naturmahren und ergreifenden Laute in der Verkörperung der Herzogin von Danzig durch die Künstlerin zu schreiben, als um gekehrt ein längeres Sündenregister karrikierter Über treibungen und unerfreulicher Einzelhejtrn (im Schauspieler- rotwälsch „Mätzchen") aufzustellen, wo Effekt und Charak teristik statt sich zu decken, sichtlich auSeinanderklaffcn Ein» wie « andere geht aus der Virtuosenaufsassung der Gestalt hervor, hängt auch mit gewißen Grundmängeln der Sardouschen Komödie zusammen Der Grundlon und die Grundstimmung, die Jenny Groß ihre Madame Sans G0ne leiht, verfehlen nicht, das Publikum zu entzücken unv der Darstellerin schallenden Beifall einzutragen — Der zweite Gast des Abends, Hr Kober (Kaiser Napoleon I.) vom Theater des Westens in Berlin, erreichte in Maske und Haltung einen früheren Darsteller dieser Figur wie A. Raeder nicht. Er kehrte allzusehr die eine Seite des Imperators hervor, der bekanntlich auch auf der Höhe der Weltherrschaft sich als sehr schlecht erzogener Mann zeigte, er gab ihm eine fahrige Bissigkeit, in der das Dämonische, Bedrohliche r napoleonischen Natur fast unterging Die Leistungen der Herren Friese (Fouche, Herzog von Ortranto), Bur mester (Graf Neipperg) und Nasch (Marschall Leftbrc) verdienten alle Anerkennung. A St Paul Bourget in Amerika. «Schluß) Das Problem der amerikanischen Kultur erachtet Bourget mit der Beobachtung der allzugroßen Geschwindigkeit noch keineswegs für erhellt. Er kommt wieder und immer wieder darauf zurück, daß schon im Unterricht, im Zuschnitt der ganzen Erziehung der Amerikaner etwas Allzubcwußtes, Willenskräftiges, Fertiges liege. Er meint, daß dies All zubewußte, Fertige der Erziehung sich selbst darin kund- gcbe, daß man in den Vereinigten Staaten so wenig wahr haft jungen Gesichtern begegne, jung in dem Sinne, wie wir das Wort gebrauchen, Gesichtern, in denen das Un gewiße, Unfertige, Anfängerische, das Werden einer noch hildung«- und veränderungsfähigen Persönlichteit liegt. „AuS Mangel an deutlicheren Ausdrücken werde ich sagen, daß diese Erziehung dem Unbewußtsein nicht genügend Rechnung trägt. Sic ist zu genau, zu positiv, zu einfach; sie entbehrt der Unsicherheit und, um es rund herauszu sagen, der Unnützlichkeit Diese ungeheure Zivilisation er weckt den Anschein, al« wenn sie künstlich fabriziert wäre, al» ob sie gewaltsam aufrechterhalten würde und al« ob sie wie eine beständig neugeheizte Maschine funktionierte. Rußlands eine unbefangene Beurteilung der selbstlos friedlichen Politik Österreich-Ungarns womöglich noch mehr zur Geltung gelangt als bisher und daß sich die letzten Reste des Mißtrauens, welches die Beziehungen beider Staaten in einer früheren Epoche beeinträchtigt hat, verflüchtigen werden. Der moralische Effekt des Besuches Kaiser Franz Josephs wird noch erhöht werden durch den Umstand, daß der Herrscher Österreich Ungarns den Wiener Besuch des Zarenpaares so rasch als thunlich, noch vor dem Ende der rauhen Jahreszeit in Rußland, erwidert und daß er sich nach den bisherigen Dispositionen zu diesem Zwecke nach der russischen Hauptstadt selbst begeben will In diesen Einzelheiten ist unverkennbar eine besondere Aufmerksamkeit für Kaiser Nikolaus ll. zu erblicken, eine Aufmerksamkeit, welche man nur dann an den Tag legt, wenn man auf die herzliche und loyale Wertschätzung dersilben zählen darf. Mit dem Erscheinen Kaiser Franz Josephs in der Residenz des Zaren wird eine Wandlung in den eigenartigen Verhältnissen rollzogen sein, welche seit langer Frist die Beziehungen zwischen den Höfen von Wien und St. Petersburg beeinflußt hat. Seit vielen Jahren hat bekanntlich kein österreichischer Monarch alsGast desZaren in St.Petersburg geweilt DenCourtoisiepflichtrnwurdc durch Begegnungen an der Grenze entsprochen. Diesmal begnügt man sich aber nicht mit einer solchen Erfüllung der Etikettegebote, und es werden so die eigentümlichen Gepflogenheiten durchbrochen, welche für den persön lichen Kontakt zwischen den Herrschern Rußlands und einzelnen anderen Souveränen maßgebend gewesen sind. Der persönliche Kontakt zwischen den Staats oberhäuptern, der in neuerer Zeit so oft die ersprieß lichsten Rückwirkungen auf die Lage Europas aus geübt Kat, erfährt eine bedeutsame Ergänzung durch die Thatsache, daß er sich nun auch im Verkehre Kaiser Franz Josephs mit dem Zaren in denselben herzlichen Formen vollzieht, wie sie die Relationen des Trägers der Habsburgkrone zu den befreundeten anderen Monarchen kennzeichneten. In dieser That sache allein liegt schon eine wertvolle Bürgschaft für eine erfreuliche weitere Entwickelung des Verhältnisses zwischen Österreich-Ungarn und Rußland. Jede solche Bürgschaft erscheint aber als eine neue Garantie für die Fortdauer des Weltfriedens. Man braucht der Eventualität österreichisch - russischer Vereinbarungen aar nicht zu gedenken und man wird doch die hohe Bedeutung einer Gestaltung anerkennen müssen, welche öazu führen kann, daß durch ein freundschaftliches Einvernehmen zwischen den Herrschern Österreich-Un garns und Rußlands die friedlichen und gemäßigten Tendenzen am St. Petersburger Hofe eine weitere Verstärkung erhalten werden. Über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebietes im Dezember und im Jahre 1896 werden vom Kaiser!. Statistischen Amte die folgenden Mitteilungen gemacht: .4) Einfuhr im Dezember in Tonnen zu 1000 lc^ netto: 2982 740 gegen 2792506 im Dezember 1895, daher mehr 190284. Hierunter Edelmetalle 78, übrige Artikel 2982667. An der Steigerung nehmen hauptsächlich teil: Hb- sälle mit 28624 -r, Eisen nnd Eisenwaren («- 17 678), Erden, Erze re. (4- 29632), Getreide :c. (4- 150622), Holz re. und Waren daraus (4-468327), wahrend die Einfuhr von Droguerie-, Apotheker- und Hardwaren um 33 130, jene von Kohlen um 66 806 gefallen ist. Di. Gesamteinfuhr für 1896 crgiebt 36407516 gegen 52536976 im Vorjahre, daher mehr 3870540, worunter Edelmetalle 1003, Getreide 6445491 gegen 5120347, daher mehr 1325144 Die feit August 1896 beobachtete stärkere Mehüinfuhr aus Frankreich Hai auch im Dezember angchalten (2313, im Jihre 1896 zusammen 6372 gegen 944 im Vor jahre). L. Ausfuhr im Dezember in Tonnen zu 1000 lc^ netto: 2 271 921 gegen 2 260 087 im Dezember 1895, daher mehr 11884 Hierunter Edelmetalle 87, übrige Artikel 2 271 884. An der Steigerung nehmen hauptsächlich teil: Erden, Erze re. mit 73 919 4-, Material-, Spezerei , Kondttor- warcn re. mit (4- 9720), dann Abfälle, Baumwollwaren, Ge treide, Haare, Häute, Instrumente, Maschinen und Fahrzeuge, kaurfchukwareu, Kleider, Kupfer, Kurzwaren, Leder und LeLer- waren, Ol und Fette, Thonwaren, Zinn und Zinnwaren, während die Ausfuhr von Kohlen um 18 787 und von Steinen nnd Steinwarcn um 24 399 gefallen ist. Die Gefamtaussuhr für 1896 ergiebt 25 718 533 gegen 23 829 658 im Vorjahr, daher mehr 1 888 875, Voruntcr444 Edelmetalle Ein- und Ausfuhr habe" hiernach im Dezember und im Jahre 1896 zugenommen, obwohl fett 21. November 1896 der Hamburger Hasenarveiterstrett dauert. Die Einfuhrwerte für das Jahr 1896 in 1000 M. nach den für 1895 festgesetzten Einheitswerten, die selbstver- standliäi sür 1896 noch Korrekturen unterliegen, betragen 4 573 448 gegen 4 216 1t! im Vorjahre, daher mehr 327337, worunter Edelmetalle 249 472 gegen 125 442, übrige Artikel 4 323 976 gegen 4 120 669, daher ohne Edelmetallverlehr mehr 203 307. Aussuhrwerte sür das Jahr 1896 in 1000 M. betragen 3631629 gegen 3424076 im Vorjahre daher mehr 207 553, worunter Edelmetalle 227 833 gegen 106176 IM Vorjahre übrige Artikel 3 403 796 gegen 3 317 900 im Vor jahre, daher ohne Edelmetallvcrlehr mehr 85896. Gestiegen ist der Einfuhrwert der Abfälle gegen 1885 um 1t Mill. Mark, von: Tioguerie-, Apotheker- und Farbe- waren »m 10, Eifen- nnd Eifcnwaren um 16, Erden, Erzen, Edelmetallen nm 14», Getreide um 129 — 728 gegen 598,6 —, GlaS um I, Haaren, Federn, Bersten um 2, Holz um 30, Hopfen um 3, Kautfchuk -c. um 7, Kupfer re. um 13, Kurz waren um 3, Leder uni 2, Leinengarn, Leinwand und andere Leinenwaren um 1, littcrurischen. und Kunstgegenständen uni 2, Material- re. Waren um 27, Ol und Fetten uni 7, Papier um 1, Erdöl um 4, Kohlen um «. Thcer re. um 4, Tieren und tierischen Produkten um 5, Zinn und Zmnwaren um 4. Gesallcn ist der Einsuhrwcrt von Baumwolle und Baumwollen waren um 8, Flachs re. um 10, Seide und Seidemvaren um 14, Wolle und Wollenwaren um 24, Häuien und Fellen um 16, Vieh um 40 Mill. Mark. Gestiegen ist der Aussuhr wert von: Bürstenbinder und Siebmacherwaren um I, Droguerie- re. Ware» um 19, Elsen- und Eiienwaren um 20, Erden, Erzen, Edelmetallen um 129, Haaren, Federn, Borsten um 2, Kautschuk und Guttapercha und Waren daraus um 3, Kleider :c. um 19. Küpser re. und Kupserwaren uni 11, Kurzwaren um 43, litteraristten nnd Kllnstgegenständen um 5, Material- re. Waren (hierin Roh zucker mit 113 gegen 92, daher mehr 21) um 24, Seife und Parfümerien um 1, Steinen und Steinwaren um 3, kohlen um 11, Teer rc. um I, Thonwaren um 4. Gesallcn ist der Aussuhrwert von: Abfällen um l, Baumwolle und Banmwollen- waren um 5, Flachs rc. um 2, Leinengarn, Leinwand und anderen Leinenwaren um 1, Seide und Seidenwarcn um iv, Wolle und Wollenwaren um 10, Getreide um 8, Glas und Glaswaren nm 3, Häuten und gellen um 6, Holz rc. um 2, Hopsen nm 2, Instrumenten. Maschinen re. um 3, Leder und Lederwaren um 14, Papier um 3, Vieh um 2, Zink und Zink waren nm 13 Mill Mark. Die Spielzeugaussuhr hatte 1896 einen Wert von 39, Dezember einen solchen von nahezu 3 Mill. Mark. Tie christlichen Berßarbeiter Dentschlau-s baben gestern in ihrer Delcgiertenversammlung zu Bochum einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: Der Delegiertentag stellt als Ziel der Entwickelung der Lohnverhältnisse die Erreichung eines Familienlohnes hin, derart, daß vom Lohne eine normale Familie von sechs Personen sich ihren Arbeits-undStandesverhältnissen entsprechend unterhalten und durch einen Sparpsennig für eventuelle Unglücksfälle und sür das Alter sich eine Bessernng ihrer Lage sichern kann. Zu diesem Zweck verlangt der Delegiertentag l) eine stetige Steigerung der Löhne bei steigender Konjunktur, und zwar bei dauernder besonders günstiger Geschäftslage auch eine augenblickliche merkliche Aufbesserung der Löhne; 2) als geeignete Organe zur Regelung der Lohn- verhältnisse Kommissionen, die sich zusammensetzen aus Vertretern der Örganisationen der Arbeitgeber und der Arbeiter; 3) Bekanntmachung der Lohnstatistik nicht nur für ganze Bezirke zusammen, sondern auch für die einzelnen Werke. — Ferner wurde beschlossen, eine Kommission zur Prüfung der Frage einzusetzen, ob angesichts der Vercinsgesetzgebung ein engerer Zu sammenschluß sämtlicher christlicher deutscher Berg- Man bemerkt hier nicht genügenden Instinkt, jenes fast un willkürliche Anwachsen einer Kraft, die sich selbst nicht kennt. Seltsam, das Land, wo alles vom Volke und sürs Volk gemacht ist, hat keines der Merkmale, die wir als die eigentümlichen Kennzeichen der Volksseele zu betrachten gewohnt sind Naivität und Schüchternheit, Unbeholfen heit und leichtgläubige Harmlosigkeit trifft man fast nie in diesem Lande. Es scheint keine Kehrseite, kein verborgenes Lebensvermögcn zu besitzen, aus dem Grunde, weil hier alles aktuell ist und gleich zur That wird. Darum giebt es trotz dieser intensiven Kultur und was noch mehr sagen will, trotz dieses Heißhungers nach Kultur, noch keine amerikanische Kunst, keine amerikanische Litteratur und keine amerikanische Poesie Die großen Künstler, die großen Litteraten und die großen Dichter, die in den Ver einigten Staaten sind — denn es giebt deren — bilden doch nur vereinzelte Ausnahmen. Sie haben keinen An teil am nationalen Leben, eben deshalb, weil dieses Leben zu willkürlich, zu bewußt, zu intensiv ist und weil die Er ziehung unaufhörlich daran arbeitet, das Bewußtsein und den Willen noch intensiver zu machen." Dabei sieht der feinsinnige Franzose wohl, daß die Amerikaner beinahe verschwenderisch einen Teil ihrer un geheueren Mittel für den Import fremder Kunst auf wenden Die Musik scheint Bourget ferner zu liegen, aber wir wissen ja auch ohne ihn, welch eine Menge europäischer Kräfte jahraus jahrein von den amerikanischen Golderntcn übers Weltmeer gelockt werden. Aber er ist betroffen von der Masse aus Europa verschwundener Kunst werke, kostbarer Perlen individuellen Schaffens, die er fern im Westen im neugegründcten Museum einer gleichfalls nicht alten Stadt wieder antrifft Die Thatsache flößt ihm aufrichtigen Respekt ein, daß halb gebildete Leute den Instinkt besitzen, für ihre Mitbürger und Nachkommen Kunstschätze zusammenzukausen, die sie selbst wenig zu ge nießen vermögen Da vollend«, wo ,hm eine abgeschloffene, reife, für Amerika verhältnismäßig alte Bildung cntgegen- tritt, wie in Boston und Cambridge, ist er beglückt. „Nirgends habe ich eine wärmere und weiter verbreitete Verehrung des Genius angctroffen als in Boston. Ich könnte viele Häuser ansühren, die wahre Kapellen litterari- scher Pietät sind Unter ihnen kenne ich besonders eines; seine Fenster gehen nach dem Charlesslusse hinaus Eine bejahrte Dame, die Witwe eines Verlegers, bewohnt es. Ihr Heim ist eines der bedeutendsten Museen, die ich je gesehen habe. Ich sah dort ein Porträt des jungen Dickens. Das Bild, aus dem langes, lockiges Haar ein fast weiblich zu nennendes Gesicht umrahmt, bildet cm Gegenstück zu dem wunderbaren von Delacroix gemalten Kopf unserer George Sand, deren tiefschwarze Äugen im Gemach des alten Buloz funkelten. Auch Briese und Manuskripte des großen Schriftstellers giebt es hier zu sehen. Die Herrin des Hauses schilderte mir den armen Dickens, wie er m demselben Zimmer, trotz seiner Erschöpfung vom Lesen und vom angestrengten Arbeiten lachend Anekdoten er zählte. — Diese Pietät, dieser litterarische Kult, ergreift und rührt mich. Ich erblicke darin eine gebührende Ehr ung berühmter Freunde. Mögen die Amerikaner noch so viele Schwächen haben: Die Untugend der üblen Nachrede und der Schmähsucht ist ihnen fremd." Im völligen Gegensatz zu diesen Beobachtungen und Besprechungen ernster Fragen steht der Teil von Bour gets Berichten, in dem der Romancier neben dem Plauderer zu Tage kommt Namentlich die Schilderungen aus dem seit der Sklavcncmancipction in einer gewißen Art verfallenden Süden, aus Florida und Georgien, ent halten eine Fülle von Einzelheiten, die sich wie Ansätze zu einem Romankapitel auünehmen, gelegentlich auch zu einem Kapitel, an dem Münchhausen mitgearbeitct hat. Da ist eine köstliche Skizze, in der Bourget die Bekannt schaft eine« Obersten Scott macht, eine der prächtigsten, die wir feit langer Zeit gesehen haben Bourget erzählt: Heute, wo ich fern von jenem heißen Klima diese Er innerungen nicderschreibe, kann ich e» selbst kaum glauben,
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