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Nr. 31U Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, -e« 80. Dezember 1V87 „Eire" seieri die Gelbstandigkeii Irlands neue Stnntsvcrfnsfung in Kruft Irland beging an, Mittwoch mi! Gottesdiensten nnd miliiürischcn Feiern den Tag, an dein die »ene von vc Valero geschaffene Staatsversassnng in Kraft iral. Seit Mittwoch gibt es keinen irischen Freistaat mehr, sondern nur noch eine Republik „Eire", tu der dc Valera das Run eines Ministerpräsidenten bekleidet. Inuer- balb von sechs Rlonaicn wird sich das irische Polk nun Zuschlag vou 5 Millionen Pfund, dein Preis des Vor- sassnng ein Iahresgchalt von 15 0V0 Pfund Sterling erhall In sämtlichen Kirchen des Landes wurden Gottes- d i e n st e abgehalten. De Valera nahin mit sämtlichen Mivislern an dem Gottesdienst in der Kathedrale von Dublin teil, linier einer Kavallerieeskortc begab er sich im Kraftwagen zur Kathedrale. Ein Salut von 2 l S ch u ß und eine M i l i 1 ä r p a r a d c leitete» die öffent lichen Feierlichkeiten ein. C-klärung der britischen Regierung Das Inkrafttreten der neuen Verfassung Irlands hat eine Reibe von verfassungsrechtlichen Fragen aufge worfen, die zu Besprechungen zwischen der britischen Re gierung und den Regierungen der Dominions geführt haben. Auf Grund dieser Verhandlungen wurde in Lou don folgende amtliche Erklärung ausgegeben: „Die britische Regierung bat die Lage erwogen, die durch die vom Parlament des Irischen Freistaates im Juli lü37 gebilligte und am 2!>. Dezember in Kraft ge tretene neue Verfassung geschaffen wird. Sie ist bereit, die neue Versa'uug so zu behandeln, als ob sie nicht eine gruudsähljchi) Aenderung in der Stellung des Irischen Freistaates, der in Zukunft gemäß der neuen Verfassung als „Eire" oder „Irland" bezeichnet wird, als ""ed der b.irische» Slamene .neinscpast herbciführte. Die bri tische Regierung bat sich vergewissert, daß die Negierun gen Kanadas, Australiens, Neuseelands und der Süd afrikanischen Union bereit sind, die neue Verfassung ebenso zn behandeln. Die britische Regierung nimmt von den Artikeln 2, 3 und -1 der neuen Verfassung Kenntnis. Sie kann nicht anerkennen, daß die Annahme des Namens „Eire" oder „Irland" oder irgendwelche anderen Bestimmungen dieser Artikel ein Recht auf Gebiet oder die Jurisdiktion über ein Gebiet in sich schließen, das Teil des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland ist, oder daß sie in irgendeiner Weise die Stellung Nordirlands als integrierenden Teiles des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland berühren." LögenheHer am Pranger Jlnlicitjsche Abrechnung mit Londoner Hetzblatt Das Blatt Mussolinis, „Popolo d'Jtalia", wendet sich wieder einmal mit leidenschaftlicher Schärfe gegen die internationalen Brunnenvergifter, die mit unübertreff licher Frechheit Lügenmärchen erfinden, um zu Hetzen und die Gemeinschaft der Völker z» stören. „Popolo d'Jtalia" prangert das Londoner Blatt „News Lhronicle" an, das den Lügenrekord geschla gen hat. Die Zeitung, so heißt es im „Popolo d'Jtalia", lügt, obwohl sie weiß, daß sie lügt. Aber da ihre Schrift leiter von der galoppiereüden Verblödung be fallen sind, sind ihre Lügen so irrsinnig und lächerlich, daß sie nicht einmal von ihren Lesern verdaut werden könnten, die allerdings auch eine besondere Sorte sind und sich den Redakteuren würdig an die Seite reihen. So berichtet die „News Chronicle", daß „italienische Geschäftsleute und Industrielle, die sich in Cbamböry befinden, gesagt hätten, in Italien ereigneten sich antifaschistische Umtriebe und Unruhen". Wie viele und welche Italiener sich in Cham bery befinden und warum gerade in Chamböry, ist nicht gesagt, aber diese Italiener können bei allem Reichtum an Phantasie nicht Dinge erfinden, die nicht existieren, oder aber sie wollten sich mit ihren Zuhörern einen schlechten Scherz erlauben. Immer nach Aussagen dieser Italiener von Cham- bäry „sollen sich in der Lombardei Unruhen zugetragen haben". Wo? Wann? Niemand hat das bemerkt. — „Aus Italicnisch-Ostafrika zurückgekehrte Soldaten sollen Pro- j testmärsche organisiert haben." — Niemand hat einen ein zigen Marschierer dieser Art gesehen. — „Zahlreiche Mönche seien verhaftet worden, weil sie revolutionäre Ab zeichen verkauft hätten." Man nein" uns diese Mönche! Alle diese Erfindungen müs, so schließt das „Popolo d'Jtalia", mit einem Lachen ausgenommen wer den, weil Tausende von Ausländern, die Italien durch reisten oder in Italien wohnen, bezeugen können, daß Italien das r n h i g st c und geordnetste Land ist. Aber diese Lttgenscldziige ziehen wie jede Lüge schädliche Folgen nach sich. Sic vergiften die Atmosphäre zwischen den Völkern und zeigen, daß das Ziel gewisser Schufte nicht Frieden, sondern Unruhe und Krieg ist." Das Städtchen Teruel, das durch den heldenhaften Kampf gegen den Ansturm sowjctspanischer Horden m der ganzen Welt bekannt und berühmt geworden Ist lWeltbild-Wagcnborg.) Die nationale Flugwaffe leistete wieder glän zende Arbeit, den roten motorisierten Nachschub brachte sie fast gänzlich zum Stehen und vernichtete mehrere ge schlossene Feindverbände. Bolschewistische Gegenangriffe im Abschnitt Caude an der Straße nach Saragossa schei terten im heftigen Maschinengewehrfeuer der Nationalen. Der Kampfplatz ist von Leichen der Feinde über sät, unter denen sich viele Ausländer befinden. Die Bolschewisten beschossen erneut heftig, aber wirkungslos Teruel. Die nationale Heeresleitung ist über die Entwicklung des Kampfes sehr befriedigt. Mit der Garnison vo« Teruel steht sie weiterhin in ständiger Funkverbindung. In Teruel selbst herrscht bet den nationalen Verteidigern eine denkbar zuversichtliche Stimmung. Die bolschewistischen Milizen an der Front von Teruel sind um so enttäuschter, und um sie zu ermutigen, besuchten die berüchtigte Kommunistin Pasionaria und der Bolschewistenhäuptling Hernandez die Front von Teruel. Umklammerung -er roten Belagerer Teruel erwartet zuversichtlich baldigen Entsatz Tie zum Entsatz der in Teruel von den Bolsche wisten ciugcschlossenen nationalspanischcn Truppen heran- rückendcn Truppen des Generals Aranda gewinnen erheb lich an Boden und verdrängen die Noten in heftigen Nahkämpsen aus ihren Stellungen. Das Operations gebiet der beiden Flügel, die die Umklammerung der bolschewistischen Belagerer durchführen, umfaßt bereits .Al Quadratkilometer. Die Bolschewisten gehen immer mehr in die Abwehr über. schen Kriegsflotte unterbreiten zu wollen. Roosevelt yat an den Vorsitzenden des Budget-Ausschusses des Unter-' Hauses geschrieben, daß die „Entwicklung der internatio nalen Lage seit dem im Frühherbst dem Ausschuß über mittelten Voranschlag für Marineausgaben im nächsten Etatsjahr ihn vielleicht veranlassen würde, weitere Mittel für zusätzliche Kriegsschiffbauten zu beantragen". Im lausenden Haushaltsjahr werden u. a. zum ersten Male seit vielen^Jahren zwei Linienschiffe gleichzeitig ge baut werden. Im Voranschlag für das nächste Etatsjahr sind zwei weitere Linienschiffe angefordert worden, außer dem zwei Große Kreuzer, sechs Zerstörer, sechs Untersee boote und sechs Hilfsschiffe. * Dieser Vries, den er in dieser Form der Oeffentlich- keit mittcilte, ist anscheinend in erster Linie ein Ver such s b a l l o n, der fcststellen soll, wie Volk und Kongreß sich zur Frage der erhöhten Kriegsbereitschaft stellen werden. Sie bolschewistische VluthmsKaft 1'/-Millionen besuchten Ausstcllungszug „Weltfeind Nr. 1" Der a n t i b o l s ch c w i st t s ch e A u s st e l l u n g s- z u g „Wcltfeind Nr. l" hat seine Deutschlandfahrt, die im Auftrage des Neichsministeriums für Volksanf- klärung und Propaganda und der Reichspropagandalei tung vom Deutschen Propaganda-Atelier organisiert wurde, mit Ende des Jahres 1937 nach 15monatiger Laufzeit beendet. Der Erfolg dieser Aufklärungsfahrt übertrifft alle Erwartungen: in 66 Städten haben an insgesamt 303 Ausstellungstagen 1 460 000 Volks genossen die Ausstellung besucht! Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von rund 5000 Be suchern. Wohin der Zug kam, stand er im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, und das Echo, das die Aus stellung in der Presse und bei den Besuchern fand, war ungewöhnlich stark. U/s Millionen Besuchern — darunter zahlreichen Aus ländern — hat so das auf der Ausstellung gezeigte er schütternde Tatsachenmaterial, das durch einen Film über die kommunistische Zersetzungsarbeit in aller Welt er gänzt wurde, ein unauslöschliches Bild von der Vlut- herrschaft, der Zerstörung und dem Grauen gegeben, das der Bolschewismus über Rußland gebracht hat und über die Welt zu bringen versucht. Der für Ausstellungen jeder Art geeignete Zug wird von Mitte Februar an für andere wichtige Aufgaben propagandistischer Natur ein gesetzt werden. ZmZeichen deutsch-englischerZreW-schaft Empfang für Generalkonsul Robinson in Hamburg Zu Ehren des neuen Generalkonsuls des Britischen Reiches in Hamburg, L. M. Robinson, hatte dje Friedrich-Sthamer-Gesellschaft zu einem Empfang in das Hotel Vierjahreszeiten eingeladen, an dem Negierender Bürgermeistre Krogmann, der Vorsitzende der Deutsch- Englischen Gesellschaft in Berlin, Hewel, sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Staat, Partei und Wissenschaft teil nahmen. Der Vorsitzende der gastgebenden Gesellschaft hieß die Gäste herzlich willkommen und teilte mit, haß im neuen Jahre die deutsch-englische Aussprache über das Kolonialproblem in Hamburg fortgesetzt werden würde. Zu diesem Zwecke werde der englische Unterhaus abgeordnete E. Duncan Sandys zu Beginn des neuen Jahres nach Hamburg kommen. In herzlichen Worten begrüßte er dann den neuen Generalkonsul in der Hanse stadt. Generalkonsul Robinson dankte für die ehrenden Worte und schloß mit der Versicherung, daß er sein Bestes für die deutsch-englische Verständigung tun werd«. Roosevelt für erhöhte Kriegsbereitschaft Der Präsident fordert erneute Flottenverstärkung Präsident Roosevelt scheint nach einer Andeu tung in einer Pressekonferenz dem Bundeskongreß dem nächst eine Vorlage zur neuen Verstärkung der amerikani- , Lie Maul- und Klauenseuche in Holland Der Maul- und Klauenseuche sind in Holland bis her etwa 16 000 Stück Vieh erlegen. In den drei größten Abdeckereien des Landes wurden allein 12 430 Rinder kadaver vernichtet. Die Ereignisse des Jahres 1VS7. Oben von links nach rechts: Der chinesisch- japanische Krieg begann. Das brennende Schanghai. — Der Faschistische Großrat beschloß den Austritt Italiens aus dem Völkerbund. — In Nom wurde Italiens Beitritt zum deutsch- japanischen Anti ko mminteru ab kommen unter-! zeichnet. — Mitte von links nach rechts: Die Opfer des roten Piratenübcrfalls an der spa nischen Küste auf das Panzerschiff „Deutschland" wurden in die Heimat überführt. — Mussolini stattete Deutschland einen Besuch ab. — Durch! die Einnahme von Bilbao durch die National- truppen trat in -ein spanischen Bürgerkrieg eins neue entscheidende Wendung ein. — Unten vo»! links nach rechts: Einen schweren Verlust erlitt j das deutsche Volk durch den Absturz des Luft schiffes „Hindenburg" am 6. Mai über dem Flng-i Hafen Lakchnrst. — Der Herzog von Windsor weilte mehrere Tage in Deutschland. — Das Haus der Deutschen Kunst in München wurde der Oesfentlichkeit übergeben. lWeltbild, Presse-Hoffmann, Presscphotp, Scherl, Zander-M.)