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Nr. M „Schönheit -er Arbeit" im Wert Preisausschreiben der Deuischcn Arbeitsfront Das Neichsamt „Schönheit der Arbeit* »er NSG. „straft durch Freude* veranstaltet zusammen mit dem Presseamt der DAF. ein Preisausschrei ben, an dem sich jeder schaffende Volksgenosse in Grosr und Kleinbetrieben beteiligen kann. Jeder Volksgenosse soll sich darüber klarwerdcn, wie er den Gedanken Schön heit der Arbeit im Betrieb Pflegen kann. Einsendungen sind zu richten bis zum 30. März 1938 an das Presseamt der DAF., Abteilung Sondcrdienst. Kennwort: Preisans schreiben, Berlin W. 62, Budapester Straße 28. Nicht die Länge der Einsendung, sondern der Wen der darin enthaltenen Anregungen und Vorschläge ist entscheidend. Jede Einsendung muß links oben auf der Kopfseite den Ramen des Verfassers, die Anschrift der Firma, den Titel der Wcrkzeitschnsl und die Nummer der zugehörigen Neichsbelriebsgemciufchafi tragen. Die Einsendungen werden vor der Veröffentlichung von einem Schrifllciteransschnß des Presseamtes der DAF., Abtei lung Sondcrdienst, des Ncichsamtcs „Schönheit der Arbeit* und der zugehörigen Neimsbeiriebsgemeinschaft geprüft. Das Urteil dieses Ausschusses ist rechtsgültig und unan fechtbar. Für die beste Einsendung hat die auf der Welt ausstellung mit dem Grand Prir ausgezeichnete Zeitschrift „Schönheit der Arbeit* einen Preis von 100 Mark aus gesetzt und sich darüber hinaus Vorbehalten, weitere Ein sendungen gegen das übliche Honorar zu erwerben. Neuer Befehlshaber im Lustkreis i An Stelle des als Führer des Luftwaffcnbunöes be rufenen Generalleutnants Schweickhard wurde mit Wir kung vom I. Januar 1938 Generalmajor Keller zum Kommandierende» General und Befehlshaber im Luft kreis I (Stab Königsberg) ernannt. Moskau sott Helsen! Erneuter Hilferuf der Sowjetspanicr. In Barcelona ist der Vertreter Sowjctspaniens in Moskau, Marcelino Pascua, eingctrosfcn, der mit den bolschewistischen Obcrhänptlingen Negrin und Prieto längere Besprechungen über die militärische Lage hatte. Prieto hat dabei, wie bekannt wird, Pascua aufgefordcrt, in Moskau Nachschub von sowjctrussischen Fliegern, Ka nonieren und Tankspezialistcn zn erwirkenl * Bei Cordoba an der Jaen-Front sind 80 rotspanische Milizen übergclaufcn. Sie erklärten, daß auch in den von den Noten besetzten Ortschaften Andalusiens ein un- geheurez Mangel an Kleidung, Nahrung und Hetzmitteln bestehe. Tokio be-aueri Antwort an London wegen Beschießung der „Lady Bird". Der japanische Außenminister Hirota hat dem eng lischen Botschafter Craigie die Antwortnote der japani schen Negierung auf die englischen Vorstellungen wegen der Beschießung des Kanonenbootes „Lady Bird* über reicht. Der Wortlaut der japanischen Antwortnote ist bisher nicht bekanntgegebcn worden. Gleichsam als Erläuterung aber hat man sich von feiten des japanischen Kriegs ministeriums über das Zustandekommen des Zwischen falls geäußert. Der Zwischenfall mit der „Lady Bird* sei bedauerlich und unbeabsichtigt und nur aus der da maligen Kriegslage zu erklären, die bei den sich über stürzenden Ereignissen rasche Entschlüsse forderte. In gut unterrichteten Kreisen betont man, daß Japan bereits sein Bedauern ausgesprochen und sich entschuldigt habe, ohne jedoch volle Verantwortung für den Zwischenfall zn übernehmen, was dennoch gewisse Ersatzleistungen im Interesse einer friedlichen Re gelung nicht ansschließe. Gleichzeitig, fo erklärt man in Tokio weiter, vertrete Japan die Ansicht, daß künftig Zwischenfälle um so eher verhütet werde» könnten, wenn britische Schiffe Kriegs- ' nen möglichst vermieden. Wovon man spricht > Rundfunk gehört ein Nundfunlrecht — Schwamm drübcri — Kräftiger Punsch und gnte Vorsätze Nach einer Ankündigung des Präsidenten der Akademie für Deutsches Nechl, des Reichsministers Dr. Frank, soll demnächst ein Ausschuß für Nundfunkrecht in der Akademie gebildet werden. Die mannigfachen Gebiete und Acußcrungc» unseres Kulturlebens sind so eng miteinander verflochten, daß sie keineswegs für sich bestehen können. Technik, Wirtschaft, Verkehr, Kunst, Recht, Wissenschaft: eins bedingt das andere, eins ist vom an deren abhängig. Eine neue technische Erfindung zieht eine Erweiterung der Gesetzgebung nach sich, Umwälzungen in der Wirtschaft oder im Verkehr rufen neue Ncchtsbestim- mungcn hervor. Wie es ein besonderes Film- oder Pressegesetz gibt, so bedarf auch der Rundfunk einer ein heitlichen rechtlichen Grundlage, die seiner Eigenart und volkScrzicherischen Bedeiilung entspricht. Hätte man Robinson auf seiner Insel einen Volksempfänger geschenkt, so wäre damit keine rechtliche Ncuschöpfung ver bunden gewesen. Recht entsteht nur in der Gemeinschaft. Hierauf weist schon die berühmte „Dritte Person* hin, dis noch immer durch die Ncchtssprachc unserer Tage geistert. Der „Dritte* kann ebensogut der Zweite, Vierte, Fünfte oder der — „Zigste* sein, dessen Belange und Ansprüche mit den unsrigcn zu einem vernünftigen Ausglcich gcbracht werden müssen Für Robinson käme z. B. ein Antenncnrccht nicht in Frage; für ihn oder gegen ihn hätte es auch keine Klage wegen Empfangsstörungcn geben können. Inwieweit muß aber in der Gegenwart der Haus- bcsitzer die Anbringung einer Hochantenne durch den Mie ter dulden? Kann ein Rundfunkempfänger gepfändet wer den oder genießt er seiner volkserzichcrischcu Bedeutung wegen einen besonderen Pfänvungsschntz? Diese und unzählige andere Fragen werden ganz von selbst durch das Gemeinschaftsleben aufgeworfen und verlangen eine ent sprechende Regelung durch Gesetz und Recht. Diese Rege lung wiederum kann nur im Sinne der allgemeinen Gestaltung unseres ganzen geistigen und staatlichen Lebens erfolgen. Das Nundfunkrecht ist wie jedes andere Recht ein Ausdruck der nationalen Lebenshaltung, der boden- Z».,-pauer Tageblatt «nb Anzeiger GP!l.-Agenten sls „ZMrsml Dl- WetruWen AsenbM'BranWstWell Mit den beiden Zwischenfällen, Vie sich am 29. No vember nnd 14. Dezember im Grenzabschnitt der Strecke K i e w — W a r sch a u in der Nähe von Zdolbunow er eigneten, nnd mit dem sich anschließenden Notenwechsel be schäftigt sich die der polnischen Regierung nahestehende Warschauer Zeitung „Expreß Poranny*. Das Blatt erinnert zunächst daran, daß in beiden Fällen von polnischen Beamten ein großes Unglück, dessen Ursachen zweifelsfrei auf der sowjetischen Seite zu suchen waren, verhütet worden sei. Dennoch habe die Sowjetregierung mit der Schließung des Eisenbahnverkehrs auf der Linie Zdolbunow—Schepjetowka trotz des bestehenden inter nationalen Abkommens gedroht. Diese Drohungen beleuchteten am klarsten die Zwi schenfälle und die „Proteste*, die sie auf sowjetischer Seite auslösten: Den Sowjets gehe es einfach darum, eine der beiden Eisenbahnlinien, die den Personenverkehr zwischen Polen und der Sowjetunion aufrechterhalten, zu schließen. Moskan bezwecke heute, sich so streng wie möglich von der übrigen Welt abzuschließen, um vor dem Auslande das immer größer werdende Chaos im Innern des Lan des zu verbergen. Deshalb wolle Moskau möglichst viele sowjetische Konsularvcrtretungen im Auslände schließen und erfolgten auch die Massenauswcisungcn fremder Staatsangehöriger. Es sei, fährt das Blatt fort, durchaus zu verstehen, daß Moskau angesichts der inneren Sowjeiverhältniffe sehr gern sämtliche Grenzübergangsstellen schließen möchte. Niemand in Polen werde sich aber die Versuche der so wjetischen Seite gefallen lassen, den guten Namen der polnischen Republik vor den Augen der Welt zu be schmutzen. Polen habe ein Recht darauf, zu verlangen, daß die Sowjetunion auf die Anwendung von GPU.-Methoden außerhalb des eigene« Landes verzichte. Notwendig sei es auch, daß das jetzige VcdicnnngS- personal der sowjetrussischcn Züge durch Fachleute er setzt werde, denn bisher scheine dieses Personal in erster Linie aus GPU.-Agenten zu bestehen, die — anstatt die überheizten Ocfcn der Sowjcteiscnbahnwagen zu beaufsich tigen — sich auf polnischem Gebiet mit Spionage und Auf« wicgelei beschäftigten und auch Dcvisenschmuggcl nicht ver abscheuten. Wieder ein Opfer -es StaHn-Henkers Wie „Kurjer Warszawski* meldet, wurde in Moskau unter dem Vorwurf „gegenrevolutionärer Be tätigung* der frühere Legalionsrat an der Sowjet botschaft in Warschau, Kociubinski, der zuletzt das Amt eines Vizepräsidenten des Rates der Volkskommissare der Sowjetukraine innehatte, erschossen. Zapfers Verteidigung Teruels Entlastungsoffensive macht Fortschritte Der Heeresbericht des Großen Haupt quartiers in Salamanca meldet: Die Garni son Teruel verteidigt sich weiter. Sie hat heftige feind liche Angriffe abgeschlagen. Die Angreifer sind von der nationalen Luftwaffe überrascht worden, die beim Feind ein wahres Blutbad anrichtete. Unsere Truppen haben andererseits ihren Druck auf die Stellungen der Roten fort gesetzt, die sich mit schweren Verlusten zurückziehen mußten. Nach einer ergänzenden Meldung aus Saragossa hat die nationale Luftwaffe wieder die wichtigsten Punkte an der rotspanischen Küste bombardiert. Bei einem Luft angriff auf die militärischen Anlagen im Hafen von Barce lona wurde der rotspanische Dampfer „Betis* getroffen und schwer beschädigt. Nach Meldungen der englischen Zeitung „Daily Mail* ist es den nationalen Entsatztruppen für die hart ringenden Verteidiger von Teruel gelungen, sich so weit an die Stadt heranzuarbeiten, daß eine ständige Ver bindung zwischen den Verteidigern und den Entsatztruppen hergestellt werden konnte. Die Verteidiger unter dem Be fehl des Obersten Ray halten sich heldenmütig in dem Höher gelegenen Teil der Stadt innerhalb des von ihnen errichteten Verteidigungsdreiecks. Nach weiteren englischen Blättermeldungen soll es den nationalen Truppen gelun gen sein, die rückwärtigen Verbindungslinien der roten An greifer an verschiedenen Stellen zn durchschneidcn. Allge mein wird in den englischen Meldungen der Möglichkeit Ausdruck gegeben, daß die Verteidiger von Teruel einen ähnlichen glänzenden Abwehrerfolg erreichen werden wie seinerzeit die heldenmütigen Verteidiger des Alkazar, die zu spanischen Nationalhelden wurden. Wiederaufbau von Suernica Wie aus Burgos mitgeteilt wird, soll auf Veran lassung des Generals Franco die Stadt Guernica, die von den bolschewistischen Mordbuben seinerzeit völlig zerstört worden ist, wiederaufgebaut werden. An Stelle der jetzt unbewohnbaren Ruinen soll eine neue Ortschaft entstehen, die nach modernen Gesichtspunkten angelegt werden wird. Ein kleiner Bezirk der alten Stadt wird unter Denkmals schutz gestellt, er soll ausländischen Besuchern als Beweis des bolschewistischen Wütens im Kampfgebiet von Vizcaya gezeigt werden. — Anläßlich des Weihnachtsfestes begna digte General Franco 25 zum Tode Verurteilte. Unter den Begnadigten befinden sich eine Sowjetrussin, die bei Brünste gefangen wurde, ein Pole und drei französische Marokkaner. Britischer Botschafter in Hendaye abberufen Der britische Botschafter für Spanien, Sir Henry Chilton, der seit Ansbruch des Bürgerkrieges seinen Aufenthalt in Hendaye genommen hat, wird, wie der „Daily Telegraph* berichtet, sofort auf Urlaub gehen, nnd zwar auf einen Urlaub, von dem er nicht auf seinen Posten zurückkehren wird. Der Posten von Sir Henry Chilton ist mit der Ernennung eines britischen AgententnSalamanea überflüssig geworden. Goga rumänischer Mimsterpräfldeni Kabinettsneubildung nach den Wahlen. Nach dem Rücktritt des Kabinetts Tatarescu hat König Karol von Rumänien den Parteiführer der Christlichnationalen Partei, Oktavio Goga, mit der Neubildung des rumänischen Kabinetts beauftragt. Nach dem für Rumänien eigenartigen Wahlverfahren ist das Ergebnis der letzten rumänischen Wahlen etwa fol gendes: die National-Zaranisten unter Maniu erhalten etwa 85 (bisher 29), die Partei „Alles für das Land* (bis her „Eiserne Garde*) 66 (0), die Christlich-Nationale Goga-Cuza-Gruppe, die bei den letzten Wahlen getrennt gekämpft und je 9 Mandate erhalten hatte. 38, die Jung- liberalen Georg Bratianus 17 (10) und die Ungarische Par tei 18 (8) Sitze im rumänischen Parlament. Die neue Regierung unter dem Vorsitz von Octavian Goga ist überraschend schnell gebildet worden. Sie hat noch am Dienstagabend ihren Amtsetd in di« Hände König Carols abgelegt. Kurze Nachrichten Berlin. Dieser Tage traf in Bremen der Generaldirektor der nationalen bolivianischen Luftverkehrsgesellschaft Lloyd Aero Boliviano ein. Zweck seines Besuches ist die Abnahme von mehreren Ju-Flugzeugen in Dessau sowie der Kauf von Flugzeughallen für den Ausbau der Flugplatzanlagen in Bolivien. Darüber hinaus wird der Vertreter der boliviani schen Gesellschaft Verhandlungen mit der Direktion der Deut- schen Lufthansa über Beschleunigung der Luftpost- Verbindung nach Bolivien im Anschluß an den deut schen Transatlantik-Lüftpostdienst führen. ständigen Kultur. Wie sehr es sich nach Ländern und Völ kern unterscheidet, ersieht man z B. an der Behandlung der Sendungen zu Reklamezwecken oder auch an der Erhebung der Gebühren. So gab es bis vor kurzem in Australien den „versiegelten Empfänger*, d. h. der Hörer durfte nur diejenigen Stationen hören, für die er den Beitrag entrichtet halte. Jedes Volk schafft sich sein eigenes Recht, und das Rundfunkrecht macht hiervon keine Aus nahme. Die gute alte Schiefertafel wird in ihre guten alten Rechte wiedereingesetzt. Nach einem neuen Erlaß des Ncichserziehungsministers soll im ersten und zweiten Schuljahr an Stelle des Schulheftes grundsätzlich die Schiefertafel treten, deren Verwendung auch noch in den beiden nächsten Jahren gestattet ist. Zwischen Schiefertafel und Schulheft war im Laufe der letzten Jahrzehnte oft mals das Kriegsbeil ausgegraben worden. Beide haben und hatten Fürsprecher und Widersacher, Vorzüge und Nachteile. Die akustischen Wirkungen der Schiefertafel gehören, wenn man so sagen darf, zweifellos zu ihren Schattenseiten: Abc-Schützen, die den Schiefergriffel nur mühsam bändigen, um mit ihm fast senkrecht über die Tafel zu fahren, verüben ein „Konzert*, das selbst für un empfindliche Gehörnerven eine Marter ist. Um so an genehmer ist dafür die optische Wirkung einer Schiefertafel: Tintenkleckse sind auf ihr nicht zu finden. Der Anblick eines vollgektecksten Heftes bedeutet für das schönheits- dnrstige Auge etwa daöfelbe, was das „Konzert* mit dem Grifscl fürs Ohr ist. Auf der Schiefertafel wird man gewöhn lich weniger Fehler als im Heft finden. Dafür sorgt der kleine Schwamm, der diskret alle Sünden gegen die Grammatik, die Rechtschreibung und das Einmaleins aus- tilgt. Die gute alte Schiefertafel ist in Verbindung mit diesem treuen Bundesgenossen, dem stets hilfsbereiten Schwämmchen, unvergleichlich barmherziger und wohl tätiger als das Schulheft. Was man schwarz aus weiß besitzt, kann man zwar nach einem Dichterwort getrost nach Hause tragen, aber oft waren wir Wohl alle, als wir noch die Schulbank drückten, sehr froh darüber, daß wir mit einem „Schwamm drüber* dieses „Schwarz auf Weiß*, oder hier richtiger „Weiß auf Schwarz* auslöschen und verbessern konnten. Wan will Wch die Beobachtung ge macht haben, daß Kinder bet Benutzung der Vcymyesie unlustiger, vorsichtiger nnd deshalb weniger schreiben und dadurch besonders im schriftlichen Rechnen weniger leisten und eine schlechtere Handschrift aufweisen. Die Verfügung hat natürlich auch eine wirtschaftliche Seite, denn sie führt zu einer Papierersparnis und zur Förderung der Schiefer industrie. Von den bei uns jährlich hergestellten acht bis neun Millionen Schiefertafeln führten wir bisher mehr als sieben Millionen aus. Der größte Teil der jährlich hergestellten rund zweihundert Millionen Schiefergriffel geht gleichfalls ins Ausland. . Es ist sehr weise eingerichtet, daß zwischen Weihnach ten und Neujahr eine Arbeitswoche liegt, wenn es uns mitunter auch schwer fällt, eine Pause im Festefeiern ein zuschallen, und so mancher es am liebsten sähe, daß auf die Weihnachtsgans gleich der Silvesterkarpfen oder noch besser der Silvesterpunsch folgte. Im allgemeinen empfin det man es aber doch dankbar, daß die Reihe der schönen Tage nicht endlos fortgesetzt wird, und man sich wieder in den Kreis der Alltagspflichten eingespannt sieht, deren gewissenhafte Erfüllung erst die eigentliche Voraussetzung für den wirklichen Genuß des Festes bildet. Es ist nun einmal Tatsache, daß zur Feststimmung nicht so sehr äußere Ungebundenheit und Ausgelassenheit gehören als vielmehr das Bewußtsein, sich das Recht auf Fröhlichkeit und heitere Entspannung verdient zu haben. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr überschlägt man gewöhnlich im Geiste, was einem das alte Jahr gebracht oder versagt hat. Man glaubt, dem Schicksal als Empfänger gegenübcrtreten zu müssen. Es wäre richtiger, man ginge bei dieser inneren Buchführung nicht davon aus, was einem das Schicksal ge währte oder vorenthielt, sondern was man selbst geleistet oder versäumt hat. Plus und Minus, Erfüllung oder Ent täuschung hängen in letzter Linie von unserer eigenen Leistung und unserem eigenen Wollen ab. Daß dem so ist, beweisen die vielen guten Vorsätze, dis wir gewöhnlich an der Schwelle des neuen Jahres fassen. In der Regel ünd diese Vorsätze um so besser, je kräftiger uns der NeujayrS- punsch gerät. Daher wird es uns kein Tugendbold ver argen, wenn wir einen überschüssigen Schuß Kognäk — M kann auch Rum oder sonst was sein hinzntttt^ mn «ff ein frohe» und glückliche» 1938 anzustoßen. Sa.