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»7 Da» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSprelS t.70 NM.Zustellgeb. SO Pfg. Bestellungen werden in uns. Geschäst»st.,von den Boten, sowie von allenPostanstalten angenommen Anzeigenpreise: Dir 48 mm breit« Mtllimeterzeile 7 Psg^ die 03 mm breite Milltmeterzrile im Texttett 25 Pfg- Rachlaßstaffel 6 Ziffer- und NachweiSgebühr 25 Pfg. zuzügl. Port» Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Da» .Zlchovauer Tageblatt und Anzeiger- ist da» zur Lerüsseutlichung der amtlichen Bekanntmachunaeu der AmtShauptmannschast Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enlbält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: «rzgebirgische Handelrba^ «. 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Dort findet im Hause Ludendorffs im engsten Familienkreise ein Trauer- akt statt, dem sich die Beisetzung auf dem Friedhof tu Tutzing unter militärischen Ehren anschließt. eS ar s- ee t- e, Der erste Schritt getan Ministerpräsident Charnberlain über bas Ergebnis des Halifax-Besuches !« >«^ n g lt Zwischen ruhmreichen Kähnen Am Dienslagvormittag wurde in stiller Feierlichkeit die sterbliche Hülle General Ludendorffs aus dem Krankenhaus Josefinum in das Generalkommando des VH. Armeekorps in der Schönfeldstraße in München überaeführt und im Fahnensaal aufgebahrt. Am Sterbezimmer des Krankenhauses Hollen der Chef des Generalstabes des VH. Armeekorps, Oberst Brennecke, und ein Ehrengeleit von sieben Offizieren den nur mit Helm und Degen de- Verblichenen bedeckten Sarg ab. Durch ein Ehrenspalier der Wehrmacht wurde der Sarg quer über die Straße bis zur Einfahrt des Generalkommandos getragen, wo der Kommandierende General des VII. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis VII, General der Artillerie vonReichenau, ihn empfing und in den im zweiten Stockwerk des Generalkommandos gelegenen Fahnensaal begleitete. Hinter dem Sarg schritten die beiden Söhne des Feld herrn, während Frau Mathilde Ludendorff von einem Fenster des Krankenhauses aus dem eindrucksvollen Akt beiwohnte. Inmitten der Fahnen und Standarten aller Münchener Regimenter ruhte der Feldherr. Um den Sarg brannten Kerzen, und zu beiden Seiten hielten zwei Stabsoffiziere bis zum Mittwoch früh die, Totenwache. Der Sarg war nur mit der Neichskriegsflagge geschmückt, vor dem Sarge lagen der Helm und der Degen des Generals. Zu beiden Setten des Sarges lagen auf Kissen die Orden und Aus zeichnungen des toten Feldherrn. Als erster legte der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General v. Reichenau, einen Kranz nieder, später erschien dann die Gattin des Verstorbenen, um einige Zeit stillen Gedenkens am Sarge zu verbringen. Mnchen lm Trauerschmuck Die Hauptstadt der Bewegung ehrte am Dienstag in einer Sitzung der Ratsherren das Andenken des in ihren Mauern dahingeschiedenen großen Feldherr» des Welt- In einem weihevollen Staatsakt nehmen das deutsche Volk und die deutsche Wehrmacht Abschied von General der Infanterie Erich Ludendorff, dem großen Feldherr» des Weltkrieges. An geweihter, an historischer Stätte vor der Feldherrnhalle in München findet dieser Staatsakt statt. Dorthin wurde die Leiche deS Feldherrn vom Siegestor iibergesührt, wo sie in den Morgenstunden deS Mittwoch öffentlich aufgebahrt war, um der Bevölkerung Münchens die Möglichkeit zu geben, noch einmal am Sarge des toten Feldherrn vorüberzugehen und Kränze und Blumen des Gedenkens niederzulegen. Oer Reichskr?egsm nister hält die Gedenkrede Rclchskriegsminister Generalfeldmarschall v. Blo m- berg wird dem großen Toten die letzte Rede halten. Währenddessen bilden die Wehrmacht und Gliederungen der Partei zu beiden Seiten der Ludwigstraße Spalter. Nach der Kranzniederlegung des Neichskriegsministers, des Generalfcldmarschalls von Mackensen, der Ober befehlshaber der Wehrmachtteile und der besonders bestimmten Abordnungen beginnt die Trauerparade, an der zwei Bataillone Infanterie, eine Artillerie abteilung, eine Abteilung Marine und ein Bataillon Luftwaffe, geführt von Generalmajor van Ginkel, teil- Im englischen Unterhaus wurde am Dienstag die anßenp-lilische Aussprache durch den Führer der Oppo sition, Major Attlee, eröffnet, dessen Ausführungen sich stark an kommunistische Vorbilder anlehnten. Ministerpräsident Chamberlain wandle sich den Besprechungen zwischen Lord Halisar und Hitler und anderen führenden deutschen Persönlichkeiten zu. Er sehe sich nicht in der Lage, irgend etwas zu sagen, was als Bruch der Vertraulichkeit angesprochen werden könne, auf Grund deren sie stattsanden. Die englische Negierung habe niemals erwartet oder beabsichtigt, daß diese Be sprechungen sofort Ergebnisse zeitigen sollten. Es hätte sich um Besprechungen und nicht Unterhandlungen ge handelt, und daher seien in ihrem Verlauf keine Vorschläge gemacht, keine Versprechungen gegeben und keinerlei Han del abgeschlossen worden. Was uns vorschwebte und was wir erreichten, sagte Chamberlain, bestand darin, daß eine persönliche Fühlungnahme zwUchen einem Mitglied der britischen Negierung und dem deutschen Reichskanzler bergeslellt werden sollte, und daß, wenn möglich, auf bei den Seiten ein klares Verstehen der Politik und der An sichten der beiden Regierungen erzielt werden sollte. „Ich glaube, wir haben jetzt eine verhältnismäßig bestimmte Vorstellung der Fragen, die nach Ansicht der deutschen Regierung gelöst werden müssen, wen» wir zu einem Zustand Europas kommen wollen, de» wir alle wii! chen und in dem die Völker sich einander mit dem Wi- sch nach Zusammenarbeit betrachten können, anstatt daß sie einander voller Verdacht uikd Verstimmung an- «fr? :n. Wenn wir zu einem derartigen Zustand überhaupt g ingcu wollen, kann dies offensichtlich nicht durch ein H shandeln zwischen de» beiden Ländern erreicht werden. ,Lics muß vielmehr als ein erster Schritt für eine allge meine Anstrengung angesehen werden, um zu dem zu ge- sangen, was man machmal eine „Aügemetnbercinigung" Kennt, und um zu einer Lage zu kommen, in der vernüns- lige Beschwerden beseitigt, Verdachtsmomente fallcnge- lassen werden können und das Vertrauen »viederhcrgestcllt werden kann. DaS setzt offensichtlich voraus, daß alle diejenigen, die sich an einer faschen Anstrengung betei ligen, einen Beitrag für dieses gemeinsame Ziel leisten «nüssen. Der Sache des Friedens kann- kein größerer Dienst erwiesen werden, als wenn die Presse beider Länder Zurückhaltung und Verständnis beweist." Chamberlain erinnerte an den Besuch der französi schen Minister und stellte von neuem fest, daß die Har ¬ monie, die sich zwischen den beiden Regterustgen in allen wichtigen Fragen herausgestellt habe, für die britische Regierung eine Quelle tiefer Befriedigung sei. „Wir glauben", erklärte Chamberlain, „daß, obwohl die verschiedenen Länder verschiedene Methode» haben, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln, es etwas gibt, was ihnen allen gemeinsam ist. ES ist ihr natürlicher Wunsch, ihre eigene Lage zu verbessern. Da wir glauben, daß die Erfüllung dieses Wunsches nur mit Hilfe anderer erreicht werden kann, und zwar durch wahre Verständi gung und Bemühungen, diese Bedürfnisse zu befriedigen, sind wir der Auffassung, daß jede Anstrengung, die Har- monie zu fördern und berechtigte Ursachen für Beschwer den zwischen den beiden Völkern zu beseitigen, sehr wohl später ihren eigenen Lohn in sich tragen kann, wen» cs sich Herausstellen sollte, daß eS sich um einen Beitrag für das allgemeine Wohlergehen der Welt gehandelt hat." Chamberlain erklärte zur Spante »frage: Die Opposition wünsche Einmischung auf einer Seite, wäh rend die Regierung ein Gleichgewicht zwischen beiden Seiten zu halten bestrebt sei. Er, Chamberlain, glaube, man dürfe behaupten, daß in den letzten sechs Monaten eine bemerkenswerte Milderung der spanischen Frage für beide Seiten in Europa zu verzeichnen sei. Chamberlain wandte sich der Lage tm Fernen Osten zu. England sei noch immer bestrebt, der Sache des Friedens durch jedes ernsthafte Mittel zu dienen, das ihm ossen stünde; das heiße jedoch nicht, die britische Ge duld bedeute, daß England gleichgültig gegenüber seinen internationalen Verpflichtungen ,et oder daß eS seine Pflichten vergäße, britische Interessen zu schützen. Cham berlain behandelte den Austritt Italien- aus der Genfer Entente. Seit Mai 1937 habe keine italienische Abordnung an irgendwelchen Beratungen in Genf teilge- nommcn. Die Erklärung bedeute, daß die Genfer In stitution in ihrem gegenwärtigen Zustand unfähig sei, eine der Funktionen anszuüben, die ihr übertragen wurden, al- sie geschaffen wurde. Wir lassen uns in unserer Politik nicht treiben, er klärte der Ministerpräsident schließlich, wir haben ein end gültiges Ziel vor uns, nämlich eine allgemeine Bereini gung der Beschwerden der Welt ohne Krieg. Der Weg bestehe nicht darin, daß man Drohungen äußere, sondern daß man versuche, persönliche Verbindung herbeizuführen. Nur durch freundschaftliche und offene Erörterungen zwischen den Völkern dürfe man hoffe, eine Lage zu schaffen, in der die Bersorgnis verschwinde. Die Ueberführung der Leiche Ludendorffs vom Münchener Krankenhaus, in dem der Feldherr Parv, zum Fahnensaal im Generalkommando des VII. Armeekorps. (Bildtelearamm Weltbild-Wagenborg.) krtegeS. Oberbürgermeister Reichsleiter Fiehler wid mete, während sich die Ratsherren von den Sitzen erhoben, General Ludendorff ehrende Worte des Nachrufes. Der Name des Verewigten, so sagte er, werde für immer mit der Hauptstadt der Bewegung verbunden sein. Für die große Trauerfeier hat Professor Georg Buchner, der durch seine Leistungen in der Ausschmückung der Straßen Münchens bei vielen großen Gelegenheiten der letzten Jahre bekannt geworden ist, die von dem Trauerzug berührten Straßen würdig ausgestaltet, vor allem den Straßenzug zwischen Siegestor und Feldherrn halle. Das Innere der Feldherrnhalle ist in Schwarz und Silber ausgeschlagcn, zu beiden Seiten der Ludwigstraße stehen schwarz verkleidete Pylonen mit Opferschalen, und überall bringt weihevoller Trauerschmuck die Anteilnahme der Hauptstadt der Bewegung an dem Hingang des großen Feldherrn zum Ausdruck. * Wie auS Doorn gemeldet wird, hat der früher« Deutsche Kaiser der Witwe des Generals Ludendorff ein Beileidstelegramm gesandt und den Generalfeldmarschall von Mackensen beauftragt, ihn während der Veisetzungs- feierlichkeiten zu vertreten. Das Beileid des Führers überbracht Adolf Wagner an der Bahre des toten Feldherrn Im persönlichen Auftrage des Führers und Reichs kanzlers Adolf Hitler überbrachte Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner am Dienstag im Generalkommando de- Vll. Armeekorps in München an der Bahre des verstor benen Feldherrn Ludendorff im Beisein des Komma»- dierendon Generals von Reichenau sowie von Frau Dr. Mathilde Ludendorff dem Hause Ludendorff bas tief empfundene Beileid des Führers znm Ableben des großen Toten. Höchste- Vorbild be- dentfchen Soldaten Die Frontsoldaten züm Tode General Ludendorffs Der Bnndesführer des Deutschen NeichskriegerbundeD (Kyffhäuserbund), Oberst a. D. ^-Gruppenführer Rein hard, hat folgende Kundgebung zum Tode des Gene rals Ludendorff erlassen: In der Trauer des ganzen deutschen Volkes «« diesen Feldherrn nehmen wir Männer des Deutsche? Neichskriegerbundcs Abschied von einem großen Soft daten, dessen Name und Tat nmkränzt ist von dem Ruhme der alten Armee im Weltkriege. Persönliche Tapferkeit, Willenskraft und Charakterstärke, unermüdlicher Arbeits einsatz, strategische Meisterschaft und das unerschütterlich« Vertrauen aus den Endsieg der deutschen Waffen liehe» General Ludendorff an der Seite des Fcldmarschalls voU Hindenburg zu einer einzigartigen militärischen Führet