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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger Da« „Zschopau« Tageblatt und Anzeiger, / erscheint werktäglich. Aon all.Bezugspreis 1.70RM. Zustellgeb. Sv Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, fvwievonallenPostanstalten angenommen Anzeigenpreis«: Di« 46 „m breite Millimeterzeile 7 Pfg^ di« « mm breite Millimeterzeil, im LexttE Pa» ,,Zsch ° Pauer Tagebiatt und Anzeiger" ist das zur BeMenMchuog d« awtUcheu Bekannt machm>aen der AmtShauptmannschast Flöha und de« Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte «d enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: ErzgevirgisHe Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 48884-^ F«mWrecher Nr. 71L " ' Zeitung sür dir Orte: «rumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Mftschthal. Weißbach, Dittersdorf. Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Gcharfenstein, Schlüßche« Porschendort n«. rs» 17. 1987 198. LOO« Kilometer fertig 2000 Arveiter Gäste des Führers in «erst« Unser Recht aus Kolonien In der französischen Kammer hat man sich mit der Forderung Deutschlands nach Rückgabe seiner geraubten Kolonien beschäftigt, wobei von den Abgeordneten mit fadenscheinigen Argumenten der Anspruch Deutschlands ans Wiedergutmachung dcS ihm angetanen Unrechts abgelehnt wurde. Die Kolonialanssprache in der franzö sischen Kammer gereicht der französischen Nation nicht zur Ehre. Frankreich besitzt 12,5 Millionen Quadrat kilometer Boden, der Kolonialbesitz ist 22mal so groß wie das Mutterland. Das übersättigte Frankreich von 1918 hat noch 750 000 Quadratkilometer von Kamerun und Togo zu seinem afrikanischen Besitz hinzugeschlagen unter Begründungen, die eine Schmach für alle am Versailler Raub beteiligten Völker sind. Wenn heute noch in der französischen Kammer Abgeordnete sich hinzustellen wagen, um die schwarze Bevölkerung gegen das „unwürdige" Deutschland in Schutz zu nehmen, dann kann man nur feststellen, daß Dummheit uud eine unglaubliche Geistes verwirrung in Frankreich herrschen, und man in Frankreich seit 1919 nichts hinzugclernt hat. Das Deutsche gleich ist erst gegen Ende des 19. Jahr hunderts zum Erwerb eigenen Kolonialbesitzes geschritten, nachdem sich die übrigen Großmächte bereits den Löwen anteil gesichert hatten. Der Erwerb unserer Kolonien geschah nicht mit Waffengewalt, sondern vollzog sich i n völkerrechtlich legalen und einwandfreien Formen, hauptsächlich durch Abschluß von Freund schafts- und Handelsverträgen mit den eingeborenen Regenten. Die Rechtmäßigkeit des deutschen Kolonial erwerbs wurde von keiner Macht in Zweifel gezogen. Da kam der Krieg. Schon die Uebertragung des Krieges auf die deutschen Kolonien war ein grober Rechts- und Vertragsbruch, da die Kongoakte des Jahres 1885 es ver bot. Das Deutsche Reich, das dem Vertrag vertraute, unterhielt deshalb nur geringe Truppen in seinen Kolo nien. Die Alliierten brachen diesen Vertrag, und bereits während des Krieges schlossen sie Geheimverträge ab, in denen sie den deutschen Kolonialbesitz unter sich verteilten. Im Versailler Diktat enthüllte sich dann die Raubgier der Alliierten. Die unerhörte Kolonialschuldlüge mußte herhalten, um den Raub der deutschen Kolonien zu begründen, und durch das Mandatsshstem suchten die Alliierten scheinheilig ihre Raubgier zu verbergen. Es ist notwendig, festznstcüen. daß die Wegnahme unserer Kolonien Rechts- und Vertragsbrüche schlimmster Art darstellen. Diese Vertragsbrüche können nach den Grundsätzen des Völkerrechts keinen Nechtszustand begrün den, sondern nur einen U n r e ch t z u st a n d, der noch dadurch erhöht wurde, daß nachträglich mannigfache Nnnexionsbestrebungen gewisser Mandatare in verhüllter und unvcrhüllter Form zu verzeichnen waren. Grund sätze des Völkerrechts verlangen aber für jedes Mitglied der Völkerrechtsordnung Gleichberechtigung. Ein Teil von ihr ist die koloniale Gleichberechtigung. Die meisten europäischen Staaten besitzen Kolonialreiche, die um ein Vielfaches die Größe des Mutterlandes übertreffen. Allein der britische Besitz in der Welt ist 15Nmal so groß wie das Mutterland und beträgt mehr als ein Viertel der ganzen Welt. Frankreich beherrscht mit seinem Kolo nialbesitz 9 v. H. der Welt. Deutschland jedoch ist mit seinen 60 Millionen auf einem kleinen Stück Erde zusam mendrängt und hat keinen Zoll kolonialen Bodens: es leidet unter Rohstoff- und Ernährungsschwierigkeitcn, während in Uebersee seine alten Kolonialgebiete mit riesigen Rohstofflagern unerschlossen liegen. Deutschland will also seine Kolonien nicht aus Grün den imperialistischer Machtgclüste zurück, „denn ein Streben nach Befriedigung primitivster Lebensbedürfnisse und ein Kampf um Lebensnotwendigkeit ist kein Imperialismus". Man sucht, wie es die französische Kammeraussprache wieder einmal gezeigt hat, die territoriale Wiedergut machung Deutschland vorzuenthalten. Man stellt die lächer- liche Behauptung auf, daß nicht nur Deutschlands Kolo nien wertlos seien, man entwertet in Behauptungen den eigenen Kolonialbesitz wie den Wert des Weltkolonial, besitzest überhaupt. Diese Täuschungsmanöver sind zu offensichtlich und zu lächerlich, als daß sie Wirkung haben könnten. Deutschland fordert seine geraubten Kolonien zurück, und man wird in der Welt allmählich einsehen müssen, daß diese Forderung erfüllt werden muß. Frankreichs Kronttämpferführer bei Heß Rudolf Heß empfing den Präsidenten des ComitS France-Allemagne, der Pariser Schwestergesellschaft der Deutsch-Französischen Gesellschaft in Berlin, Georges Scarpini, zu einer längeren Aussprache. Scarpint tritt als kriegsblinder Frontkämpferführer und Abgeord neter für eine deutsch-französische Annäherung ein. Anläßlich der Freigabe deS 2000. Kilo- Meters der Reichsautobahn hat der Führer für Freitag und Sonnabend 2000 Autobahnarbciter nach Berlin ge laden, um ihnen eine besondere Wcihnachtsfreude zu machen. Sie werden Berlin und Potsdam kennenlerncn. Der Generalinspektor für das Straßenbauwesen, Dr. Todt, äußerte sich vor Vertretern der Presse im Zu sammenhang mit der Freigabe des 2000. Kilometers der Neichsautobahn über das bisher Erreichte. Im Laufe des Jahres 1937 seien etwa 1000 neue Kilometer dem Verkehr übergeben worden. Pro Tag seien rund drei Kilometer Neichsautobahn endgültig fertiggestellt worden. Der Ver kehr auf einigen größeren Landstrecken sei in Gang gc- kommen, auf der Strecke Leipzig—Nürnberg mit rund 260 Kilometer, auf der Strecke Berlin—Hannover mit rund 140 Kilometer und auf der Strecke Gießen—Karls ruhe mit ungefähr 200 Kilometer. Güterfernverkehr geht gern über die Autobahnen Es habe sich durch Beobachtungen ergeben, daß der gesamte Güterfernverkehr sofort diese durch gehenden Straßen in Benutzung genommen habe und daß nur noch der Güterverkehr bei einem Nahverkehr unter 50 Kilometer die Reichsstraßen benutzte. Zur Zeit seien 600 Kilometer Neichsautobahn im Bau. Davon würden, so führte Dr. Todt aus, im näch sten Jahr weitere rund 1000 Kilometer fertiggestellt. Dann würden noch größere Langstrecken sür den Verkehr zur Verfügung stehen, vor allem die Strecke vonderOstsee bis zur deutsch-österreichischen Grenze über Stettin, Berlin, Leipzig, Nürnberg, München bis kurz vor Salzburg. Diese Strecke werde unter Umfahrung von Berlin rund 900 Kilometer ausmachen. Wirtschaftlichkeit erwiesen Ueber die Wirtschaftlichkeit der Neichs- auto bahnen seien jetzt getane Feststellungen angestellt worden. Ein Mercedes-Waaen von 3,2 Liter brauche auf der Ncichsstraße bei einer DürchschnittSgeschwindigkeN von etwa 71 Kilometer 17 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Der gleiche Wagen brauche aus der Neichsautobahn bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 Kilometer nur elf Liter Benzin auf 100 Kilometer. Bet kleineren Wagen sei das Verhältnis nicht ganz so günstig. Ein Lastwagen, schwer beladen mit Anhänger, brauche 10 v. H. weniger Benzin als der leere Wagen mit Anhänger auf der Ncichsstraße und fahre außerdem noch 20 v. H. schneller. Damit habe sich erwiesen, daß die Ersparnisse nm 20 bis 30 v. H. höher seien als die Summen, die der Kraftverkehr im Nahmen der Erhöhung des Benzinpreises für die Autobahnen zahle. Dr. Todt betonte dann, daß die Technik der Auio« bahnen sich voll bewährt habe. Die deutschen Ingenieure besäßen die vom Auslande immer wieder bewunderte Fähigkeit, die 24 Meter breite Straße in die Landschaft einzufügen. Im letzten Jahr habe man mit dem Beginn des Mangels an Arbeitskräften und mit den Schwierig keiten der Rohstosfbeschafsung große Sorgen gehabt. All« Schwierigkeiten seien aber durch den Fleiß der Arbeiter überwunden worden. Gewaltige Bauleistungen Dr. Todt führte dann aus, daß der Gerätepark etwa 50 000 Rollwagen, 3000 Lokomotiven, 3500 Baugeleise und etwa 1000 Betonmaschinen ausmache. Die Arbeiterzahl beim Bau habe am 17. Dezember 95 000 betragen. EH seien bis zum 17. Dezember 3920 Brücken und Durchlässe fertiggestellt, 880 Brücken und Durchlässe befänden sich im Bau. Bezeichnend sür die Bauleistung sei, daß fast 115 Millionen Quadratmeter Mutterboden abgetragen wurden und fast 210 Millionen Kubikmeter Felsen und Erde bewegt wurden. Der Beton für die Bauwerke mache fast 3,5 Millionen Kubikmeter, der Eisenbeton über 1,5 Millionen Kubikmeter aus. Für die Fahrbahndecke seien fast 29 Millionen Quadratmeter Beton verwandt worden. — AG MslWsMslhe GmWe Preiskommiffar Wagner über Wirtschaftspolitik Auf Veranlassung des Gauwirtschaftsberaters des Gaues Westfalen-Süd wurde in der Stadthalle in Hagen eine wirtschaftspolitische Kundgebung ver anstaltet. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand eine Rede des Reichskommissars für die Preisbildung und Oberpräsidenten Gauleiter Josef Wagner, der die Grundsätze der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik entwickelte. Eingangs betonte er, daß die Politik immer den Vorrang vor der Wirtschaft haben müsse, da wirtschaft liches Blühen und Gedeihen unabänderlich gebunden seien an die Größe, Kraft und Zielstrebigkeit einer wirklich echten und gesunden Staatspolitik. Der Redner stellte dann acht Richtlinien heraus, nach denen die Wirtschafts politik sich auszurichtcn habe: 1. Wirtschaft Ist und vletvt dtt Dienerin der Nation insofern, als sie abhängig ist von den großen poli tischen Zielen und Bestrebungen des Staates. 2. Eine absolute Freiheit des einzelnen Wirt schaftenden ist ebensowenig möglich wie die indi viduelle Freiheit des politisch Tätigen. 3. Die Grundlagen des Wirtschaftens müssen nach Mög lichkeit aus einigen wenigen übersichtlichen Prin zipien beruhen. 4. D«r Sioat mutz in seiner st a a t s p o l i t i sch e n Lenkung in geeigneter Welse den lausenden Verände rungen der wirtschaftspolitischen Situationen Rechnung tragen. 5. Je größer die vorhandenen Rohstoff mengen sind, je reibungsloser also Erzeugung und Verbrauch sich entwickeln, um so geringer sind die Notwendigkeiten sür ein Eingreisen von staatlicher Sette; je stärker bestimmte Vcr- knappungserscheinungen auftreten, um so stärker muß sich die Staatssnhrung um die Dinge kümmern. 6. Der Staat kann diese Ausgaben nur erfüllen, wenn er finanz- und kreditpolitisch völlig souverän ist. 7. Jede kluge staatliche Lenkung der Wirtschaftspolitik wird immer bestrebt sein, die Initiative des ein zelnen in der Wirtschaft so frei sich auswirtcn zu lassen, wie dies überhaupt denkbar ist. 8. Den höchsten Grad persönlicher Freiheit im wirt schaftlichen Schassen kann der Staat dann gewähren, wenn alle Männer der Wirtschaft die h ö ch st e D i sz i p l i n gegen über der Gesamtheit zum Gegenstand ihres Handelns gc- macht haben. Gauleiter Wagner hob dann hervor, daß cs für den Nationalsozialismus kein sogenamttes Wirtschaftssystem gäbe. Es sei vielmehr danach zu verfahren, daß das, was zweckmäßig und vernünftig in der Hand des privaten Wirttchaftsnntcrnehmens liege, dort bleiben solle, und das, was zweckmäßig in der Hand des Dtaaies aus noer- gcordnetem Interesse sein müsse, dahin gehöre, wie auch gemischte Erscheinungsformen respektiert würden, wenn sie zweckmäßig seien; denn jedes Unternehmen solle so in seinen Besitzverhältnissen gestaltet sein, daß es den höch sten Nutzen für die gesamte Volkswirtschaft erzielen könne. Im letzten Teil seines Vortrages beschäftigte sich der Redner mit den Fragen der Sozialpolitik, wobei er be tonte, daß im Verhältnis vom Lohn zum Preise der Grad dessen liege, was sozialpolitisch erreicht worden sei. Ueber- gehend auf seine besondere Tätigkeit als Neichskommissar für die Preisbildung führte Gauleiter Wagner dann noch aus, daß die Preispolitik auf die Dauer nur dann erfolg reich sein könne, wenn sie gleichzeitig auf die Sozial- und Lohnpolitik Einfluß zu nehmen in der Lage sei. Ein Unter nehmer, der zur Vergrößerung seiner Produktion gelernte Arbeitskräfte zu erhöhten Löhnen an sich ziehe, könne nicht damit rechnen, daß ihm Preiserhöhungen für seine Pro- dukie zugestanden würden. * Der Sinn der prelsstopverordnung Vor dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel sprach Gauleiter Wagner über „Preispolitik im Rahmen des VierjahreSplans". Er wies darauf hin, daß der Abstand zwischen dem ohnehin überhöhten deutschen Preisniveau und dem Preisspicgel des Weltmarktes unter keinen Um ständen weilerwachsen durfte, da dieser Abstand in ge fährlicher Weise unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt bedrohte. In der deutschen Volks wirtschaft mußte unter allen Umständen ein möglichst sta biles Verhältnis zwischen den Löhnen und den Preisen gehalten werden. Die Preisstopverordnung bezeichnete der Neichskommissar als das einzig wirksame Mittel, um der geschilderten Lage zu begegnen. Ausdrücklich hob er hervor, „die Preisstopverordnung ist keine starre Maßnahme, keine tote Norm von unbegrenzter Geltungsdauer, die über alle Vorgänge der Preisbildung und damit praktisch über da ganze Leben der Wirtschaft verhängt worden wäre. Es ist «ür mich eine ausgemachte Sache, daß keine Macht der Wen vie Preise aller Waren und Produkte dauernd feftbalten kann. Der nationalsozialistische Staat hält es nicht für wünschenswert, wenn die Verantwortung für die Höh« jedes einzelnen Preises von der Wirtschaft auf die Be«