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Mittwoch, de« IS. Dezember 1S87 Zschopauer Tageblatt ««» »«seiger Str. »bi! Nah md Fers Originalroman von Fr. Lehne, SS ^S.Vsss/7r-^r /kar^s/r „^ArcAn" 6PH. ' E- Nachischneltzug blieb im Schnee stecken 20V Fahrgäste sahen in Kälte und Finsternis. Der Schnellzug von Edinbnrg nach London erlitt nachts durch den ungewöhnlich starken Schneefall in Schottland eine fast 7'/-stündige Verspätung und mußte später die Fahrt überhaupt einstellen. Ein eingeschneiter Gülerzug blockierte den Weg, und der Schnellzug blieb in folgedessen mehrere Stunden aus der Strecke liegen. 200 Passagiere verbrachten eine ungemütliche Nacht, die noch dadurch verschlimmert wurde, daß plötzlich das Licht aus ging. Die Eisenbahnbeamtcn waren gezwungen, erst Ker zen aus dem nächsten Dorf zu holen. Zwei Brüder wurden auf den Eisenbahngleisen in der Nähe des wartenden Zuges durch einen Schnee pflug getütet, dessen Herannahcn sie überhört hatten. Junge! Mädel! Habt Ihr schon Euren Teiluehmerschei« für de« „Beruföwettkampf aller schaffenden Deutschen" a«S« gefüllt? Schwierige Bergungsarbeiten Seegang behindert Entladung des Fährschiffs „Preußen" Die Bergnngsflottille von der Slrandungsstclle des Fährschiffes „Preußen" wurde am Spälabcnd des Mon tag durch Südostwind von Stärke 5 zum Aufsuchen des Saßnitzer Hafens gezwungen. Alle drei Schiffe brachten Gütermengen aus der Wagenhalle der „Preußen" zur Ncichsbahnverladung mit, und zwar die letzten Fisch- mcngen, bestehend aus Heringen und Haifischen, sowie schwedisches Heu Im Schiff befinden sich außer Granit noch ein weiterer Wagen mit Heu sowie einige Wagen mit Maschinen und Antos. Am Dienstag konnten die Schiffe infolge hohen See ganges keine Bergungsarbeiten ansführen. Erst bei ruhigem Wetter wird die Erleichterung der „Preußen" fortgesetzt, damit die Taucher die Dichtung des Schiffes baldigst ausführeu können. ZZ v. H. der Weizenernte vernichtet Katastrophale Trockenheit und Frost in Buenos Aires. Nach einer amtlichen Mitteilung der Provinzregie rung von Buenos Aires sind durch Trockenheit und Frost 30 bis 35 v. H. der Weizenernte vernichtet worden. Hafer, Gerste und Roggen sollen in noch stärkerem Maße in Mit- leidcnschasr gezogen worden sein. Ein schwerer AutowooilunsnN ereignete sich In der Nähe von Niedervronn bei Straßburg. An der Kreuzung zweier Landstraßen mußte ein Militärauto plötzlich bremsen. Dabei sauste der Wagen gegen eine Mauer und zertrümmerte. Ein W Keller iu einer Felsengrotte im Walde von Fontainebleau be graben habe. Meiler verriet der Mörder dem Untersuchungs richter den Namen eines anderen Helfers, der fedoch noch nicht bekannigcgcben wird, da dieser Mittäter bisher nicht verhaftet werden konnte. Absturz eines britischen BombcrS. In der Nähe von Slopham Bridge (Grafschaft Sussex) stürzte ein schwerer Bomber der britischen Luftwaffe ab. Die Maschine ging bei dem Aufprall aus den Boden in Flammen auf. wobei die vier Sergeant wurde auf der Stelle getötet, fünf Soldaten wurde« sehr schwer verletzt. Schnccstürme zerstören Hochspannungsleitungen. Der sei« mehreren Tagen an der französischen Kanalküst« herrschende Schneesturm hat zwei wichtige Hochspannungs leitungen in der Nähe von Dünkirchen zerstört. In DünkircKn sowie in den französischen Ortschaften bis zu 60 Kilometer von der sranzösisch belgischen Grenze entfernt, war die Lichtversor- guna unterbrochen. Fast die gesamte Seeprovinz von Flandern lag im Dunkeln. Der sechste Mord aufgeklärt. Der Mörder Weidmann hat in Paris seine sechste Mordtat eingestanden. Er hat zu gegeben, daß auch vie 30jährige Straßburgerin Janine Keller sein Opfer geworden ist. Weidmann erklärte, daß er Frau Der Kommerzienrat Breiter lieh es sich nicht nehmen, in Begleitung seiner Damen die Herren in Hamburg zu erwarten. Da Erich Martens damals von Hamburg aus die Reise angetreten, wollte man auch in dieser Stadt an- kommen. Mit größtem Interesse und größter Teilnahme sah man dem Manne entgegen, der mehr als ein Jahr ganz außerhalb seiner Person gelebt, von einem schweren Ee- schick dazu verurteilt! Seine Erscheinung wirkte bedeutend und sympathisch. In seinen tiefen schwermütigen dunklen Augen war immer noch ein Suchen und Grübeln, obwohl die Kette seines Gedächtnisses so gut wie geschlossen war. In Hamburg liehen sich die Herren von ihm führen, ihn immer dabei beobachtend. Oft verhielt er sich wie ein Kind, das Neuland betritt, dann wieder wußte er mit Sicherheit in entlegeneren Straßen, die von Fremden kaum ausgesucht wurden, Be scheid. Man speiste zu Abend in dem Hotel, in dem man ab gestiegen war und in dem Erich Märtens immer ein gern gesehener und guter East gewesen, wenn ihn sein Weg, was oft der Fall, nach Hamburg geführt hatte. Der Hoteldirektor, die Gäste begrüßend, stutzte beim Anblick des großen Herrn mit dem weißen Haar. „Ah, Herr Martens —" sagte er dann, auf ihn zu tretend und ihm die Hand schüttelnd, „Sie sind wieder zurück? Sie waren diesmal lange fort — und — ich hatte Sie kaum erkannt — die Luft drüben hat Sie recht grau gemacht!" Mit einem schwermütigen Lächeln entgegnete Erich Martens: „Sagen Eie lieber ganz weiß" — er fuhr sich leicht über das dichte Haar — „die Folge einer schweren Krankheit." Der Oberkellner vgn dem Aussehen eines englWen Lords begrüßte jetzt Erich Martens mit taktvoller Ver- trautheit, fragte, ob die früher beliebte Weinjorte „Trar- bacher" auch heute gewünscht würde. Aus allem ging hervor, wie bekannt und beliebt er war. Der Kommerzienrat hatte «in ausgesuchtes Abendessen zusammenstellen lassen, und gar behaglich saß es sich in dem vornehmen Räum, in dem eine klein« Kapelle eine Wgonehme Tafelmusik spielte und die Kellner lautlos die Speisen darreichten. „Wie im Traum ist mir das alles jetzt!" sagte Erich Wartens, „ah, und nun wieder zu wissen, wer man ist! Der ÄermveMung war ich manchmal nahe! Wenn hie yehe junge Frau Sophie nicht gewesen wäre und ihr mächtiger Mclnn — sie halfen mir ühsr di- schwärzesten Stunden meines Lebens! Denn unerhörte Qual war es, sv ganz außerhalb seines eigenen Jchs zu stehen und da- tMlIM IM Ml Ms, vmw , WdLurh Vu zum Winterhilfswerk I9Z7-M 46. Fortsetzung. „Ich will Eie holen, Erich Martens, nach Deutschland will ich Sie holen." „Wo bin ich? Wie komme ich hierher? Da war doch einer, der mit mir fuhr im Auto — -er Wagen wurde plötzlich angehalten — ein paar maskierte Männer sah ich — dann war ein schwerer betäubender Geruch um mich —" hilflos wurde jetzt sein Eesichtsausdruck — „nun weiß ich nichts mehr." Angestrengt, mühsam suchte er weiter in seinem Ge dächtnis. Doch wir hinderten ihn. Das würde sich alles nun allmählich wieder finden. Schritt für Schritt machte keine Erinnerung geweckt werden! Die Hauptsache wär, -aß unser Ueberfall so glänzend gelungen ist! Er hatte sich wieder auf sich selbst besonnen, und wir hatten tat sächlich in ihm den Verschollenen wiedergefunden!" In steigender Erregung hatte Frau Ilse vorgelesen, ohne daß der Gatte sie mit nur einem Ausruf oder einer Frage unterbrach. „Mein Gott, welch eine Fügung!" sagte sie ergriffen. Ernst nickte der Kommerzienrat, und um seiner Er griffenheit zu wehren, meinte er halb scherzenden Tones: „Was wird Lilli zu diesem Briefe sagen! Dasselbe, was sie schon vor Herbert Hofheims Abreise gesagt — nur ihr sei diese glückliche Lösung zu danken. Denn hätte sie Wolfgang Rieger nicht um ein Bild für Pia gebeten, so hätte Herbert wohl kaum dieses Bild mit dem Namenlosen zu sehen bekommen." „Ja, alles ist Bestimmung, lieber Max! Man muß es schon glauben!" Sie las den Brief noch schnell zu Ende, ehe sie ihn dem Gatten reichte. „Was meinst du, ob man Frau Hof- Heim vorbereitet? Der Sohn stellt eine Frage danach." „Ich denke, liebe Ille, daß wir uns mit den Herren darüber mündlich unterhalten — ich halte es für richtiger. Wir wissen ja nicht, wie sich alles noch entwickelt." Und Frau Ilse gab sich zufrieden; lieber gar nicht sprechen als zu früh — gesprochenes Wort, dem hütenden Mund entflohen, kann nie wieder eingeholt werden! — Wie verabredet, bekam Lilli das Telegramm, das sie zur Rückreise auffordertc. Aus geschäftlichen Gründen habe man die Reise nach Gastein um mehrere Wochen verschie ben müssen, und ihre Anwesenheit zu Hause sei nötig ge worden. .. - Lilli wußte, ein entscheidender Brief von Herbert war gekommen. Nun hatte sie keine Ruhe mehr. So plötzlich, «vie sie aüfgetaucht, so plötzlich reist« sie wieder ad, Frau Hedwig in heimlichen Fragen und Unruhen zurücklafsend. c ; - Insassen den Tod fänden. DaS ist der SS. Absturz bet -M britischen Luftwaffe in diesem Jahr. Insgesamt wurden M Todesopfer gezählt. Blutige FamiltrntragSdte. Ein von seiner Frau getrennt lebender Landwirt imKomttatSzaboles (Ungarn) schoß während eines Wortwechsels mehrmals auf seine Schwieger eltern und schnitt sich dann mit einem Rasiermesser die Kehle durch Der Täter war auf der Stelle tot, während seine beiden Opfer in hoffnungslosem Zustand ins Krankenhaus geschasst werden mußten. Polens Sportverbände säubern ihre Reihen. Aus der Generalversammlung des Pommereller Bezirks des polnischen Kajakverbandes wurde beschlossen, beim Gesamtver band eine Aenderung der Statuten in dem Sinne zu fordern, daß Juden oder Personen jüdischer Abstammung nicht Mit glieder des Verbandes sein können. Gläubiger erschießt seinen Schuldner und den Geldver mittler. Wegen einer beträchtlichen Schuld kan, es kürzlich in einem Dorf bet Lodz zu einer schweren Bluttat, der drei Menschenleben zum Opfer sielen. Der 52 Jahre alte Haus diener des Finanzamtes Dlugowski begab sich, als seine Mah nungen um Rückerstattung seines einem Bauern geliehenen Geldes ergebnislos blieben, in dessen Wohnung und schoß seinen Schuldner und dessen Frau ans der Stelle nieder. Dann suchte er den Vermittler dieses Geldgeschäfts aus und tötete auch ihn durch einen Revolverschuß. Der Täler konnte aus der Flucht scstgcnommen werden. Autobus vom Schnellzug Bukarest—Prag überfahren. Auf einem schienengleichen Uebergang in der Nähe von Kronstadt wurde ein Autobus vom Schnellzug Bukarest—Prag erfaßt. Vou den Insassen des Kraftwagens waren cküns sofort tot, während sieben wettere Reisende mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Das schwedische Luciafcst. Stockholm und ganz Schweden stand im Zeichen des Luciafestes. Nach altem nordischen Brauch wurden die Familienangehörigen schon am frühen Marge« durch die Luciabraut geweckt, ein Mädchen mit brennendem Lichlerkranz im offenen Haar, die den sogenannten Lussebit, das heißt das Kasfeefrühstück mit besonderem Gebäck, vor dem Aussteheu servierte. In allen Schulen, Vereinen, Fabriken usw. fände» Luciafeiern statt. Das Hauptcrcignis war die Pro zession der Stockholmer Lucia durch die Stadt. Die diesjährige Stockholmer Lucia, eine 23jährige Arbeiterin, zeigte sich bet einem prächtigen Umzug, von vielen Marschällen, Jungfern un- anderen Begleitern umgeben, der Stockholmer Bevölkerung. Der Luciabranch geht ans alte heidnische Uebcrlieferungen zu rück, nämlich aus die wegen ihrer Schönheit zur Märtyrin ge wordenen Heiligen Lucia. Bombe gegen jüdischen Autobus in Palästina. Unweit Haifa wurde aus dem Wege nach Nazareth ein mit Juden besetzter Autobus beschossen und eine Bombe gegen ihn ge worfen. Dreizehn Insassen wurden verletzt, von denen sechs ins Krankenhaus gebracht werden mußten. nach zu juchen — tn vergeblichen Anstrengungen! Ihnen, Herbert Hofhsim, danke ich mein Leben wieder, meist eigentliches Leben! Und Ihrem Vater werde ich sagen —" „Wir wollen jetzt nicht mehr darüber sprechen, Herr Martens! Vergessen Sie das, was Schweres hinter Ihnen liegt! Freuen Sie sich, daß Sie im alten Europa find! Und da» andere wird sich dann finden!" bemerkte Herbert ablenkend. , Er hatte es noch nicht über sich bringen können, diesem Man«?, durch den so viel Leid und Trauer über seiM Familk« gekommen war, wenn auch ungewollt, zu sagens daß sein Vater nicht mehr lebte! Ertz sollte er wieder ganz erholt sein von der grenzen losen Erschütterung, sich wtedergefundsn zu haben. -— Dis Seereise war für die angegriffenen Nerven vost Erich Martens unendlich wohltuend gewesen. Stundenlang lag er im Liegestuhl auf dem Prome nadendeck, und die beiden jungen Herren waren seine ge treuen Gesellschafter. Und schließlich konnte Herbert, der ihm zu Anfang vollkommene Ruhe angeordnet, erlauben, zu sprechen. Erich Martens besann sich auf alles. Er sprach von semer Stu dienzeit — alles, alles kam ihm in den Sinn. „Ihr Vater, Herbert Hofheim, war mein bester Freund! Ein Mensch voll überschäumenden Temperaments, klug, genial — und hilfsbereit — ich habe es selbst empfinde« dürfen, wie großzügig er für mich eine Bürgschaft leistete." „Bitte, lieber Herr Martens, Geschäftliches wird erst in Deutschland erledigt." Herbert konnte unmöglich diesen armen Menschen mit der Mitteilung von -er folgenschweren Nichteinlösung der Bürgschaft belasten, woran er ja unschuldig war! Schwer genug hatte er leiden müssen! Der Kraftwagen, in dem er mit einem Bekannten saß, war unterwegs von einigen maskierten Männern angehalten worden, die mit schußbereiten Revolvern das übliche „Hände hoch" ausriefen, und ehe die beiden In sassen des Kraftwagens sich wehren konnten, nahm ihnen ein betäubender Geruch das Bewußtsein. In diesem ohnmächtigen Zustand hatte man ihn dann wohl seiner Kleider, seiner Papiere und seiner wohlgefüll- tsn Brieftasche beraubt und aus dem Wagen geworfen, mit dem die Banditen dann sicherlich davongefahren waren. Was aus seinem Begleiter geworden, wußte er nicht, konnte er nicht wissen. Vielleicht hatte man sich seiner an anderer Stelle entledigt. Eines Tages schlug er in einem Krankensaal die Augen auf. Das Bewußtsein war ihm wiedergekommen; aber das Erinnerungsvermögen hatte ihn verlassen. Als man ihn fragte, wer er war, vermochte er keine Auskunft zu geben — und so. sehr er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht. (Fortsetzung folgt). »a« «ni> e n« der C du eg über s -er ei kortsch Berkel statisti fälle e vcrkeh gab d sehen kehr lnngs kehrsc folge» Moto rung komm leistur der V Zahle I 327 < sonenl Person Entwl Neulii Begal A ven T teilen: straf»« schreit sungs T «nid r manch ihren möge, gcnd < tung Front Iums »völlig freizuc Maßm deruno mit den gl kampf Mittet das N Hc tn Pro lveiterc Außerc gen wi bercchti litik ka eme „< Dnrchst denn si sailles, der Tst len i l! lät ansznb Di auf sie zwang« nnngen rade de unklare Wirk läßt in w"it di leisten In Politik schcn k Frage I sie jetzt in Ersä