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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Nr. 292 Mittwoch, den 15. Dezember 1837 Die größte BkMWW her Welt De be- im 5V» hüten ist besser als Schäden vergüten" nicht genügend achtet wurde? Geschmacksrichtung. Was den andern aber schmeckt, warum sollte es uns nicht auch schmecken? Da wird z. B. im Hessen- lanü bei der Kartoffelernte nach alter Sitte der Zivctschen» mustopf bcrcitsgestellt. Jeder langt mit der Gabel in die dampfende Kartoffelschüssel und bestreicht sich seine Kartoffel dick mit Zwctschenmus. Die Fischer an der Waterkant aber mögen gern einen rechten Schlag Labskaus, baS ist Pökel fleisch mit Kartoffeln zu Mus gekocht. Im Rheinland essen sie dagegen die Kartoffclreibekuchen auf Schwarzbrot mit Apfelkraut. In Oesterreich sind die Zwetschenknödel auS Kartoffelteig, mit Bröseln recht knusprig geröstet, ein Lieb lingsessen und dio Kartoffelsuppe mit dem Lauch ist bas Meisterstück der bürgerlichen französischen Hausfrau. Pro bieren Sie einmal solch ein leckeres Kartoffelgericht zum Abendessen statt des langweiligen „Butterbrotes"! Natürlich wird auS Amerika von ihr berichtet. In den Kohlengruben von Perry im Staate USA. haben streikende Arbeiter Feuer gelegt. Sie übergossen einen Kohlenwagen mit Petroleum und stiessen ihn brennend in die Grube. Ein fürchterlicher Racheakt. DaS Kohlenrevier begann an der Grnbenmündung zu brenne». Das Feuer frass sich weiter und griff so rasch um sich, dass jeder Löschversuch bald als völlig aussichtslos aufgcgeben wurde. Heute erstreckt sich der Brand über 24 Quadratkilometer. Man schätzt, dass in zwischen Kohlen im Werte von 12 Millionen verbrannt sind. Da aber die noch unversehrten Lager auf 150 Mil lionen pH.« zu schätzen sind, hat jetzt die amerikanische Bun desregierung beschlossen, Mittel zur Löschung zur Verfügung zn stellen. Es mag sein, daß diese Brandstiftung in Amerika die grösste ist, wenn man an einzelne Fälle denkt,' wir wollen das nicht weiter untersuchen. Uns geht es heute um eine Uebcrlcgung, die uns weit näher liegt, nämlich ein Vergleich mit den Brandstiftungen, die bei uns in Deutschland Jahr für Jahr vorkommen. Zwar gibt es bei uns nur wenige Volksfeinde, die böswillig Brände anlcgen. Aber cs gibt dis allzu grosse Zahl der leichtsinnigen und gedankenlosen Menschen, die mit ihrem fahrlässigen Verhalten einen Brand herbciführen. Etwa 1200 fahrlässige Brandstifter z. B. wur den im letzten Jahr allein von deutschen Gerichten bestraft. Sie hatten irgend einen branbgefährlichen Zustand in ihrem Anwesen nicht rechtzeitig beseitigt. Sie gingen fahrlässig mit offenem Licht in einen Naum, in dem Benzin lagerte. Sie gaben ihren Kindern Streichhölzer zum Spielen, sie und zu Boden geschlagen. Den Tätern fielen einige bensmittel in die Hände, die der Ueberfallene bei führte. Die Straßenräuber entkamen unerkannt in Dunkelheit. Großschönau (Oberlausitz). Warum nicht Verhütet Schäden! Mancher Leser hat wohl keine Ahnung, was Schaben verhütung für unsere Volkswirtschaft bedeutet. Wer z. B. weiß, daß im vergangenen Jahre 350 Millionen Reichsmark, also mehr, als der Wert der deutschen Vraunkohlenförbe- rung ausmacht, für die Kosten der Unfallversicherung auS- gegeben werden mußten, weil die Warnung: „Unfälle ver ¬ eine Wcihnachisgabe bestimmt. Die Ziehung findet am 22. und 23. zember statt. * Kasfeebesuch. Frau Inge kiest zu HaUS ein Buch Es klingelt — sieb «kommt Besuch Es klingelt — sie bekommt Besuch Die Schulfreundin, — die Hilde Steen — — — Man hat sich lange nicht gesehn, Zehn Jahre sind es wohl — doch jetzt Ist auch ihr Mann hierher versetzt. Begrüßungsstürme sind verrauscht, Beim Tässchen Kaffee wird geplauscht: Dittersdorf. W H W - A u f f ü h r u n g der Schule. Am Sonn abend und Sonntag stellte sich die hiesige Volksschule mit großartig gelungenen Aufsührungen des Wintcrmärchcns „Bergkristall" von Otto Noth in den Dienst des WHW. In sechs Bildern kamen all' die lieben Märchengcstaltcn zu Wort. Der sehr nette Dialog, der recht flott bnrchgcfnhrt wurde, war umrahmt von Gesängen und den verschieden- artigen Instrumentalbegleitungen. Rektor Lehman n, der während der Aufführungen, die sämtlich nusverkauft waren, dio Volksgenossen begrüßen konnte, gab seiner Freude über den guten Besuch Ausdruck und wies dann weiter auf die Bedeutung des Elternkreises der Schule hin. Alles in allem waren es einige genussreiche Stunden, die hier von den Kindern im Interesse des WHW den Erwachsenen geboten wurden. „Nein — wie du 's hier gemütlich hast, Wie alles zueinander paßt Die Raöioecke — himmlisch schön — Die Klöppeldecke — laß mal sehn — Hast du 'ne Menge Bleikristall Hm und die Brücken überall — — Ich bin ja gradezu entzückt Dagegen wir? — Ich werd' verrückt — —, — Dio Couch? na, ob die mir gefällt! Verdient dein Mann denn so viel Geld? — So dann verdient mein Mann ja mehr. Trotzdem fällt uns bas Kaufen schwer. Wie machst du das bloß, Jngemaus? Nun rück mal mit der Weisheit raus!" „Achi — bas ist gar nicht schwer gewesen" Sagt Inge, „seit wir Zeitung lesen, Studiere ich als tücht'ge Frau Auch alle Anzeigen genau,' Es finden sich zu allen Zeiten Mal günstige Gelegenheiten. So suche ich mir für mein Geld Erschwingliches, was mir gefällt. Lies gründlich Zeitung, liebe Hilde, Du bist beim Einkauf dann im Bilde!" Goll eine Fra« neugierig sein? Das ist eine erstaunliche Frage. In einem Falle aber können wir sie doch ganz ausdrücklich mit Ja beantworten. Auf dem Küchengcbiet nämlich kann eine Frau nie neu gierig genug sein! Da hat uns z. B. eine gute Kartoffel- ernte in diesem Jahr reichlich Kartoffeln beschert. Sicher weiss nun jede deutsche Hausfrau, daß sie die Kartoffel» am beste» dämpft, weil das Kochwasser die besten Bestandteile auslaugt. Auch kennt sie allerlei gute Rezepte mit Kartof feln aus eigner Erfahrung. Aber warum sollte sie nun nicht neugierig sein, zu erfahren, wie ander« Frauen die Kar- tofseln zubereiten? Nicht nur in anderen Ländern, auch in allötzj deutschen Gauen kocht man -ie Kartoffeln nach eigner Ausgleich ausfallender Arbeitsstunden Auf Anordnung des Reichs- und preußischen Ar beitsministers war den gewerblichen Betrieben in den beiden letzten Jahren genehmigt worden, den anläßlich des Weihnachtsfestes entstehenden Ausfall an Arbeits- stunden durch Vor- und Nacharbeiten im Dezember und Januar auszugleichen. Von einer gleichen Regelung ist in diesem Jahr abgesehen worden, nachdem der Beauf tragte für den Vierjahresplan. Ministerpräsident Göring, die Bezahlung von Wochenfeiertagen, so auch für den ersten Weihnachtsfeiertag 1937 und den Neujahrslag 1938, angeordnet hat. Auch liegt der Anlaß, den Betrieb zwi schen Weihnachten und Neujahr ruhen und diesen Aus fall nach- oder Vorarbeiten zu lassen, diesmal im allge meinen nicht vor. Innerhalb eines zweiwöchigen Zeit raumes können selbstverständlich etwaige ausfallende Ar beitsstunden ohne Genehmigung eingearbci- tet werden. Die Gewerbeaufsichtsämtcr sind befugt, in besonders gearteten Fällen das Vor- und Nacharbeiten auch während eines längeren Zeitraumes ausnahmsweise zu gestalten. Freiberg. Eine Hyäne. Vor dem Landgericht stand die 33 Jahre alte Martha Böhlitz aus Chemnitz un ter der Anklage des Betruges und der Erpressung. Sie unterhielt ein Verhältnis mit einem 76 Jahre alten Mann aus Hainichen, dem sie der Wahrheit zuwider erklärte, daß das Verhältnis nicht ohne Folgen bleiben werde. Die Frau lockte dem alten Mann nach und nach, zum Teil mit Hilfe von Erpressungen, rund 5000 Mark ab. Das Urteil lautete auf vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehren- rechtsverlust. Le- sich der haben einen undichten GaSschlauch oder eine Schaltanlage, bis beschädigt war, nicht rechtzeitig erneuert. Der Schaden, der in jedem Jahr durch solche Fahrlässigkeit angestiftct wird, ist in den 400 Millionen enthalten, mit denen der ge samte Feuerschaden in Deutschland beziffert wird. Da nach allgemein gültigen statistischen Untersuchungen stets etwa drei Viertel des gesamten Feuerschadens durch Fahrlässig keit und Böswilligkeit verursacht werden, kann man an- nchmcn, daß auf das Konto der Brandstiftung Feuerschäden im Werte von 800 Millionen kommen. Das ist eine ge waltige Summe. Das ist fünfundzwanzigmal mehr als der Schaden, der in den Kohlengruben von Perry bisher ent stand. Die böswilligen Brandstifter kann man im Lause der Zeit durch Bestrafung unschädlich machen. Mit den fahr lässigen ist es viel schlimmer. Jeder glaubt, gerade er könne nie fahrlässig werden. Und in diesem leichtfertige» Glaube» steckt die Hauptgefahr. Den» wer so denkt, unterdrückt in, sich die Kontrolls über sein Verhalten und die Fähigkeit, seine Arbeits- und Lcbensumgebung richtig daraufhin zu beobachten, ob irgendwo ei» bra»ögeführlicher Zustand be steht. Man braucht nur einmal in der Zeitung iiachzulcsc», wenn eS gebrannt hat, und auf die Vrandursache zu achte», um feststellcn, baß dies jedem von uns hätte passieren kön nen. Wenn man das tut, dann vollführt man eine gute Er- zk-hung an sich selbst, und wenn alle dies tun, wird bald der Mamte Schaden, der durch fahrlässige Brandstiftung verur sacht wird, fast nur »och so groß sein wie der der „größten Brandstiftung der Welt". , Freie» anheizen? Der Milchprüfer Randig wollte, bevor er im Kraftwagen zu seiner Arbeitsstätte fuhr, den mit Spiritus geheizten Wagenofen in seiner Wohnung anzünden. Dabei erplodierte der Heizofen und setzte den größten Teil der Wohnstube in Brand Randig zog sich erhebliche Brandwunden zu; auch der Sachschaden muß als beträchtlich angesehen werden. Leisnig. Für gesunde Wohnungen wird gesorgt. In der Siedlung an der Lönsstraße fand das Richtfest für 19 neue Siedlungshäuser statt. Im Gegen satz zu den früheren Siedlerstellen handelt es sich hier nm Einfamilienhäuser, die neben der Küche vier Räume auf weisen und in der Hauptsache für kinderreiche Familien erbaut worden sind. Im kommenden Jahr sollen zwan zig Häuser hinzukommen. LeiSnlg. Stadteigene Schafherde. Hier traf eine Schafherde von 36 Tieren ein, meist Muttertiere, die im Frühjahr eine hoffentlich recht starke Nachkommen schaft erhalten werden. Diese Schafe sollen den Grundstock zu einer stadteigenen Schafherde bilden, damit die städ tischen Grünflächen besser attsgenutzt werden können. Da mit knüpft Leisnig an eine Ueberlieferung an, denn in früherer Zeit wurden hier sehr viele Schafherden gehalten. Leipzig. Zuchthaus für Amtsunterscyia- gung. Wegen besonders schwerer Untreue in Tateinheit mit schwerer Amtsunterschlagung verurteilte die Große Strafkammer des Landgerichts den 34 Jahre alten Ger hard Hüttinger zu zwei Jahren Zuchthaus, 1000 Mark Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust. Hüttinger unter, schlug von Oktober 1933 bis Januar 1937 als Burger- meister der Gemeinde Kleinsteinberg über 7000 Mk. Wei- 1er ergab sich, daß der Angeklagte auch für die der Ge meinde gehörige Wohnung keine Miete gezahlt und ebenfalls seine Lohn-, Bürger- rind Hundesteuer nicht ent richtet hatte; dafür kaufte er sich ein Kraftrad. Leipzig. Jugendliche Radfahrerin ver- unglückt. Die 17 Jahre alte Radfahrerin Irmgard Klotzsche wurde von einem Müllabfuhrwagen mit zwei Anhängern überholt und vom zweiten Anhänger ge streift. Das Mädchen stürzte zwischen den ersten und den zweiten Anhänger und wurde tödlich überfahren. Reiche Obsternte in «wachsen 554 OVO Doppelzentner Aepfel geerntet Nach der letzten Obstberichterstattung wurde die end gültige Apfelernte des Reiches im Jahre 1937 mit 18,7 Millionen Doppelzentner gegen 5,9 Millionen Doppelzent ner im Vorjahr und 8,8 Millionen Doppelzentner im Jahre 1935 ermittelt. Im Land Sachsen wurde von 3519 000 tragfähigen Bäumen ein Gesamtertrag anAepfeln von 554 000 Doppel zentner erzielt. Tas bedeutet einen Durchschnittsertrag je Baum von 15,8 Kilo, und zwar wurden von Hoch- und Halbstämmen 494 000 Doppelzentner geerntet, von Nieder stämmen 52 000 Doppelzentner und von Spalierbäumen 8000 Doppelzentner. Nach der Güte der Apfelernte waren ini Neichsdurchschnitt 52,9 v. H. gut, 29,6 v. H. mittel und 17,5 v. H. gering. Tie Birnenernte brachte in Sach sen einen Gesamtertrag von 274 000 Doppelzentner. Bei einem Gesamtbestand von 1 603 000 ertragfähigen Birn bäumen ergibt sich damit eine Durchschnittsernte je Baum von 17,1 Kilo. * Chemnitz. Gewissenloser Volksschädiger ins Zuchthaus. Tas Schwurgericht verurteilte den 49jährigen in Ebersbach geborenen Dr. med. Friedrich Oswald Lehmann, wohnhaft in Adelsberg, wegen ge- werbsmäßiger Abtreibung und fortgesetzten Betruges zu einem Jahr und neun Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. Chemnitz. Kraftwagen öfter Nachsehen lassen! In der Zschopauer Straße wurde ein Radfah rer von einem Personenkraftwagen angefahren und so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. Der Kraft wagenfahrer gibt als Grund des Unfalls ein Versagen der Lenkvorrichtung an. Pirna. Räuber der Land st raße. In Graupa wurde abends ein Radfahrer auf dem Weg nach Bonne witz von zwei Männern überfallen, vom Rad gerissen Wissen Sie, was unser WeihnachtSgebäck bedeutet? Alle die lustigen Formen unserer weihnachtlichen Bäckereien, die Ringe, Bro--' Kuchenmänner und Pferde, ja die Stollen, stammen uraltem Kulturgut. Vor Jahrtausenden gaben uns orfahren ihren Verstorbe nen Schmuck und Speise in.« ins Totenreich. Aber den bösen menschlichen Geiz ließ das nicht ruhen, und gedacht — getan, schon formte man Schmuck und Opfer in Teig nach und gab es statt der echten den Geistern mit auf den letzten Weg. Seelennahrung und Opfergaben für die Gott heit, darin liegt Ursprung manchen Weihnachtsgebäcks, von dem wir gewohnt sind, daß wir es in Hülle und Fülle genießen können. Aber wissen Sie auch, was dieser Reichtum an Weih nachtsgebäck volkswirtschaftlich bedeutet? Wie viel Fett, Mehl, Eier und Gewürze verbacken werden? Der Haus frau erwachsen in diesem Jahr besondere Pflichten, die sie mit Rücksicht auf unsere Nahrungsfreiheit wohl beach ten muß; sie weiß, daß einer Steigerung unseres Bedarfs an Weizenmehl nicht entsprochen werden kann, also wen det sie ihre Aufmerksamkeit dem Noggenmehl zu. Es gibt viel Weihnachtsgebäcke, die sich aus Roggenmehl mit Syrup oder Honig bereiten lassen. „Zucker ersetzt Fett", ein Leitwort, das ebenfalls über den Vorbereitungen für die Festbäckerei steht. Nur diejenigen Erzeugnisse, die in Fülle auf deutschem Boden wachsen, sollen bei der Zubereitung des weihnachtlichen Festkuchens uneingeschränkt Verwendung finden. Oer Wrihnachts-ienst -er Post Die Reichspost ha« in diesem Jahre wieder alle Vor- bcrciiungen getrosten, um den Weihnachisdienst glatt abzu- wickcln. Am 24. Dezember werden die Posischalier mög lichst um 18 Ubr geschlossen, doch bleiben die Telegramm- und Gesprächsannahmen wie werktags geöffnet. Die Zustellungen werden um 16 Uhr beendet, Paket- und Eilzustellungen jedoch nicht eingeschränkt. Pakete werden während oer Zett des Acihuachlsdienstcs auch außerhalb der regelmäßigen Schaiter- dienststunden ohne besondere Einlieserungsgcbühr ange nommen. Vom 23. Dezember bis 4. Januar können nach einer Reihe von Uebcrseeländcrn Weih nachts- und Neu- jahrsgesprächezu halber Gebühr geführt werden Vom 14. Dezember bis 6. Januar nehmen alle Telegrammaunahme- stcllen verbilligte Weihnachts- und Neujahrs- w u n sch»e l e g r a m m e nach dem Ausland an. Die Ge bühren sind aus die Hälfte bis ein Drittel ver vollen Sätze ermäßigt. In derselben Zeit sind auch verbilligte Seesunk- Festtelegramme zugelassen. Oer Weihnachisglücksbrief Wieder eine Rcichslotterie für Arbeitsbeschaffung. Ein Lichtchen auf dem grünen Tannenzweig und da neben die Aufschrift: „WethnachtsglücksbriefdeS d e u t s ch e n V o l k e s" — so sieht der Umschlag des Loses der Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung aus, das auf keinem Gabentisch eines Deutschen fehlen darf. Wenn die froste Abendstunde kommt, in der sich die Familie unter dem Weihnachtsbaum sammelt, dann hat sich schon ent schieden, wer sein Los zum Schalter tragen kann, um den Gewinn abzuholen. So viele werden unter den Gewinnern sein, daß die Bevölkerung einer Großstadt in Marsch gesetzt werden müßte, um ein Bild von der Menge der Gewinner im Reiche zu geben. Denn für 424 000 Volksgenossen ist Verlegung der Landesgruppcn-Lustschutzschule nach Dresden Bei der Uebernahme des größten Teiles deS GaueT Halle-Merseburg am 1. Januar 1937 übernahm die Lan desgruppe IV, Sachsen, die Landesgruppen-Luftschutzschnl» in Bad Dürrenberg. Da sich infolge der großen Entfer nung Schwierigkeiten ergaben, wird diese Schule ab An fang Januar 1938 nach Dresden-Hosterwitz in das sog. „Kevvschlok" verlegt. Schulcntlastung für die WHW.-Sammler der HI. D« Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehuüg und Volksbildung hat nachstehende Verfügung erlassen: „Vom 17. bis 19. Dezember d. I. sammelt di« Hitler-Jugend für das Winterhilfswerk. Ich ersuche daher, an diesen Tagen die a« der Sammlung und den Werbemärschen beteiligter HJ.-Ast- gehörigen von den Hausaufgaben zu entlasten. Am Sonnabentz, dem 18. Dezember, können die Beteiligten vom Unterricht K- freit werden."