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Bei jener Gelegen heit sprachen Sie die Gewißheit aus, daß alle notwendigen Bedingungen für eine aufrichtige und freundschaftliche Zu sammenarbeit vorhanden seien. Seither haben beide Teile wiederholt Gelegenheit ge habt, den entschiedenen Willen feststellcn zu können» auf diesem Weg aufrichtig wcitcrzuschreitcn. Die Freund schaft zwischen unseren beiden Ländern, die sich aus ihrer geographischen Lage und dem Vorhandensein vielfältiger gemeinsamer Interessen ergibt, ist klar und offen. Sie kann »nd soll für niemand Schatten Hervor rufen, denn sic hat ein hohes Friedensziel im Auge. Herr Präsident, wir können es laut erklären, daß der italienisch-jugoslawische Pakt einen der solidesten Beiträge bildet, die in der jüngsten Vergangenheit zu dem Zweck einer besonderen Festigung des Friedens geschaffen wurden. - Festigung der Friedenspolitik zwischen Hom und Belgrad Jugoslawiens Ministerpräsident Stojadinowitsch erwiderte auf den Trinkspruch des Duce u. a.: Nicht zum erstenmal versuchen die Staatsmänner unserer beiden Länder, durch ihre unmittelbare Fühlung nahmen die notwendigen Bedingungen für eine beider- seitige fruchtbare Zusammenarbeit zu schaffen und zu ge währleisten. Ich stelle mit großer Freude und lebhafter Befriedigung fest, daß die heutige Zusammenkunft ganz der Politik entspricht, deren Grundlagen von Ew. Exzel lenz und dem verstorbenen Nikolaus Pasitsch hier in diesem großen ewigen Nom gelegt wurden. Im Augenblick der Unterzeichnung unseres Abkom mens im März d. I. haben Graf Ciano und ich scststeüen können, daß alle notwendigen Boraussehungen für eine freundschaftliche und dauerhafte Zusammen arbeit zwischen Italien und Jugoslawien vorhanden sind. Diese Zusammenarbeit bildet, wie Ew. Exzellenz bereits feftgcstellt hat, einen tatsächlichen Beitrag sttr die Festigung des Friedens in Europa. Alles, was die natürliche Lage unserer beiden Länder, der gute Wille unserer beiden Völker und die Wohl ver standenen beiderseitigen Interessen unserer Staaten ver- lanat haben, ist am 25. März d. I. zum Wohle unserer Der tugoflawtschr Staatsbesuch in Rom. ' Ein Bild von dem Besuch des jugoslawischen Minister- Präsidenten und Außenministers Stojadinowitsch bet Mus- solini. — Von links: Stojadinowitsch, Außenminister Graf Ciano, die Gattin des jugoslawischen Ministerpräsidenten und der Duce. lScherl-Wagenborg.) beiden Länder und zur Befriedigung aller aufNchiigen Freunde des Friedens in der Welt verwirklicht worden. * Der jugoslawische Ministerpräsident Stojadino- wi 1 sch hatdem Papst einen Besuch gemacht. In der vatikanischen Bibliothek fand eine längere Unterredung statt. Danach hatte der jugoslawische Regierungschef auch eine Aussprache mit Kardinal-Staatssekretär Pacelli. Das EWais m Warschau Mos «ach einem Besuch Krakaus meitergereist Der Besuch des französischen Außenministers Del- bos in Polen ist beendet. Nach den Besprechungen in Warschau und nach einer Kranzniederlegung am Grabe des Marschalls Pilsudski in Krakau, hat Delbos seine Reise nach den Hauptstädten der europäischen Südoststaaten fort gesetzt. Auf der Fahrt von Warschau nach Krakau hatten Delbos und der polnische Außenminister Beck die Ver - lantbarung über die Aussprache festgelegt, in der es heißt, daß die beiden Außenminister in einer Reihe von Unterredungen im Geiste loyaler Zusammenarbeit eine Durchsicht aller Fragen vorgenommcn hätten, die die pol nisch-französischen Beziehungen berühren, wie auch eine Anzahl darüber hinausgehcndcr Angelegenheiten des euro päischen Friedens. Dem polnisch-französischen Bündnis, das einen wirklichen und beständigen Faktor in ihrer Politik darstelle, würden beide Länder gleichermaßen treu bleiben. Der Schlußsatz unterstreicht schließlich noch den gemeinsamen Willen zu einer vertrauensvollen Zusammen- arbeit zur Entspannung und Festigung der internationalen Beziehungen. Rach einer Meldung aus Warschau scheint jedoch festzustehen, daß Frankreich nnd Polen in der Sache des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit abweichende Standpunkte vertreten. England für zweiseitige Verhandlungen Bemerkenswerte Feststellung eines englischen Blattes In der englischen Presse, die sich rege mit der Reise Delbos' befaßt, kommentiert der „Daily Telegrap h" die Warschauer Besprechungen, wobei die für ein eng lisches Blatt bemerkenswerte Feststellung getroffen wird, daß direkte Verhandlungen von Nation zu Nation in einer so verwirrten Lage, wie sie heute in Europa gegeben sei, mit Klugheit und ganz allmählich mehr erreichen könnten, als das bei einem ehrgeizigen Plan über kollektive Sicherheit möglich wäre. Oer polnische Kolonialanspruch Der Warschauer Korrespondent der Londoner „Times" schreibt, daß bei den Besprechungen zwischen Delbos und Beck die Fragen zur Erörterung noch zurück- gelassen worden seien, die den K o l o n i a l a nsp ru ch betreffen. Für Polen bedeute das nicht nur Zugang zu gewissen Rohstoffen, sondern vor allem auch die Möglich keit, tue Auswanderung zu beleben. Die französische Ne gierung habe sich vor ungefähr einem Jahr bereit erklärt, einige ihrer Kolonien für polnische Auswanderer zu öffnen. Kürzlich sei eine Kommission von Madagaskar zurückgekehrt, die dort die Möglichkeit einer polnischen und jüdischen Siedlung geprüft habe. Ein großer Teil der augenblicklichen wirtschaftlichen Not in Polen könne dem jährlichen Bevölkerungszuwachs von fast 50» »00 Menschen und den weltweiten Beschränkungen der Einwanderung zugeschrieben werden. * Oie Oelbos-Heise Die Reise des französischen Außenministers DelboS nach Warschau, Bukarest, Prag nnd Belgrad findet in der französischen Presse naturgemäß allerstärkste Beachtung, und gewisse Blätter tun sich darin hervor, bereits Vor schußlorbeeren auf den Erfolg dieser Reise zu nehmen. Die ersten Besprechungen in Warschau sind vorüber. Wie üb lich, wurde eine amtliche Schlußverlautbarung herausgege ben, die recht kärglich ausgefallen ist. Um so lauter ist das Loblied, das die französische Presse auf den Erfolg des Warschauer Besuches anstimmt. Man will ganz ge nau wissen, daß eS eine herzlich« Uebereinstimmung Er geben hat, daß das französtsch-polnische VxMNniS fester Dar endgültige Sammelergebnis des Tages der nationalen Solidarität ist eine Berichtigung, die von allen deutschen Zeitungen gern wiedergegeben wird. Wer hätte es erwartet, daß die Rekordzahl des vorläufigen Ergeb nisses so gewaltig noch übertroffen werden würde? DaS deutsche Volk kann stolz sein, einen so hohen Opferstnn bewiesen zu haben. In Deutschland — das möge die Welt beachten — wird immer wieder das „Unmögliche" erneut WirkliOeit, sei eS bei der Durchführung deS Bierjahres plans zur Erringung der wirtschaftlichen Freiheit, sei eS bei der Linderung der Nöte des Winters, also bei dem Beweis der sozialen Tat. Darüber aber dürfen wir un» am meisten freuen, über diesen unzerstörbaren Lebens willen der deutschen Nation. Kast S Millionen! Das Ergebnis des TageS der nationalen Solidarität Durch die inzwischen bekanntgewordenen Nachmel« düngen zur Sammlung am Tag der natio nalen Solidarität im Reich hat sich deren Ergeb« nis ganz außerordentlich erhöht. Am SonNtag, dem 5. Dezember, war das vorläufig« Ergebnis mit 7 655 476,49 Marl bekanntgegeben worden. Inzwischen wurden 308 626,27 Mark nachgemeldet, so daß sich also'ein endgültiges Ergebnis im Reiche von 7 964 102,76 Mark ergibt. Das sind 2301823,57 Mark oder 4 0,6 v. H. mehr als das Ergebnis des Tage- der nationalen Solidarität 1936. Auch das Ergebnis der Sammlung am Tag de» nationalen Solidarität in der Rcichshauptstadt Berlin hat sich nachträglich noch außerordentlich erhöht. Waren am Sonntag als vorläufiges Ergebnis 633 285,16 Mark be kanntgegeben worden, so erhöht sich das endgültige Er gebnis durch die inzwischen nachgemeldeten 173 420,1- Marl auf insgesamt 806 705,35 Mark. denn je sei. Dabei werden die Fragen, über die man in Warschau gar nicht so ohne weiteres einig werden konnte, stark-in den Hintergrund gerückt, und es wird geflissent lich der Zweck dieser Rundreise des französischen Außen ministers nicht allzu stark hervorgehoben. Dabei ist es ganz klar, daß Herr Delbos die alte Entente in Ost- und Südosteuropa wieder zufammenbrtngen möchte, di« früher ein so gutes Werkzeug in der Hand der französi schen Außenpolitik war. Seit langer Zeit allerdings ist dieses französische In strument stumpf geworden. Polen kann es der Pariser Politik nicht so schnell vergessen, daß man einen Pakt mit Sowjetrußland schloß, obwohl man doch das Verhältnis Polens zu dem Sowjetstaat genau kannte. Ferner herrscht in Warschau eine begreifliche Mißstimmung über das Bündnis der Tschechoslowakei mit den Sowjets. Das Verhältnis zwischen Warschau und Prag ist dadurch ziem lich gespannt geworden und wird sich auch nicht durch die Dclbos-Neise verbessern lassen. Das sind also einige Kon fliktsstoffe, die sich nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen lassen, weil sie auf grundsätzlicher Verschie denheit der Anschauung beruhen. Wenn auch Polen nicht in die Antikominternfront einschwenken wird, so erkennt es doch die Gefahr, die Sowjetrußland für Europa be deutet und wird sich nicht dazu hergeben, etwa der kollek tiven Sicherheit oder dem Pariser Völkerbundswahn zu liebe an Frankreichs Seite mit Moskau gut Freund zu fein. Minister Delbos wird auch in den nächsten Tagen die jugoslawische Hauptstadt besuchen und dort poli tische Gespräche führen- Hier wird er noch entschiedenere Ablehung für seine Kollektivpläne finden. Der jugosla wische Ministerpräsident Stojadinowitsch hat bei seinem Besuch in R o m unmißverständlich zu verstehen ge geben, daß er nicht daran den», sein Land zum Spielball französischer Außenpolitik machen zu lassen. Jugoslawien ist wohl Mitglied der Balkanenw'"?, weil es schicksals mäßig an diesen Naum gebunden ü aber es ist nicht Mit glied der Kleinen Entente, die von Paris dazu auserkoren war, den Ning um Deutschland im Osten und Südosten zu schließen. Daß Minister Delbos inPrag mit sehr viel Liebens würdigkeit und größten Versprechungen ausgenommen wird, daran ist nicht zu zweifeln. Denn Prag ist und bleibt ein Instrument in der Hand der französischen Poli- ckk. Paris ist sür die Tschechoslowakei die einzige Stütze. Wieweit Delbos die Prager Regierung über seine Bespre chungen in Warschau aufklären wird, ist eine Angelegen heit, Wer die wir sicher nichts erfahren werden. Bliebe noch die Etappe Bukarest Rumänien hat tu letzter seit auch eine gewisse politische Schwenkung vor- genommen. Wenn auch nicht daran zu zweifeln ist, daß