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Zschopauer« Tageblatt Dat „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreis l.7»RM. Zustellgeb. SO Pfg, Bestellungen werden iu uns. GeschäftSst.,von den Boten, sowtevon allenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für AVchova « «nd Umgegend Anzeigenpreise: Die « mm breite Millimcterzeil« 7 Pfg,; die V3 mnl breit« Millimeterzeile im Textteil 25 Pfg,; Nachlaßstaffel 8 Ziffer» und Nachweitgebühr 25 Pfg zuzügl. Port» Da« „Zschopauer Tageblattund Anzeiger' ist das zur Berüffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmiShaupttmumschast Flöha und de» StadtralS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G, m. b. H.gfchopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr 42884— Fernsprecher Nr, 712 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Dilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wihschdorf, Scharsenstcin, Schlößchen Porschendort u«. 288 1987 198. Jahrgang Gevt Vie Kolonien zurück! General Mlter von Epp legt die Boranssetzungen siir die Wvg der Kolontolsroge dnr Im Berliner Sportpalast fand am Montagabend eine vom Neichskolouialbuud veranstaltete machtvolle Groß kundgebung statt, in deren Mittelpunkt grundlegende Ausführungen des Leiters des Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP., Rcichslcitcr General Bitter von Epp standen. Rcichsleiter General Ritter von Epp erklärte u. a.: Das deutsche Volk erhebt einmütig Anspruch auf Niirkerstattung seines ihm durch den Versailler Ver trag und die damit verknüpften Satzungen des Völker bundes oorcnthalteucn kolonialen Eigentums. Zu verschie denen Male» hat der Führer den Mächten dies eindeutig zur Kenntnis gebracht. Deutschlands Forderung ist nicht aus der Luft gegriffen und nicht phantastisch. Das deutsche Volk will keinem anderen von seinem Eigentum etwas wcgnchmcu; es verlangt nur den ihm gehörenden Teil überseeischen Raumes zurück, den es einstmals aus recht mäßigem und friedlichem Weg erwarb und den cs jetzt zum Lebe» notwendig braucht. Deutschland hat keinerlei Absichten auf das koloniale Eigcutum anderer Staaten. Die Welt und an ihrer Spitze die öffentliche Meinung derjenigen Staaten, die Deutschlands koloniales Eigentum als Mandat besitzen, haben die gerechte Forderung zum Gegenstand einer lebhaften Besprechung gemacht. Sie haben versucht, in Rede und Druck den unabweisbaren Anspruch Deutschlands auS der Welt zu schaffen. Aber kogischerweise hat sich bei der internationalen Aussprache darüber mehr und mehr dieStimmederVernunft Geltung verschafft, die Stimme, die unwiderlegbar sagt, daß man auf die Dauer Frieden nicht dadurch schafft, daß man siegreich Besitzende und entrechtete Habenichtse zu einer Einheit binden möchte. Je mehr sich aber diese Stimme der Vernunft durch setzt, desto bedauerlicher ist eS, wen» eine gewisse auslän- dische Presse jetzt wieder Meldungen über deutsche Absich ten auf den belgischen Kongo, aus Portugiesisch Angola erfindet. Der Zweck solcher Erfindungen ist zu deutlich sichtbar: Sie sollen lediglich dazu dienen, die Atmosphäre zu vergiften. Das ist um so weniger verständlich, als man in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen hat, daß die Mandatare anfangen, zu begreifen, daß die Kolo- nialfrage Deutschlands ein akutes und zu lösendes Pro blem ist. Im weiteren Verlauf seiner Rede, die wiederholt stür mische Kundgebungen attslöste, begründete General Rit ter von Epp völkerrechtlich und geschichtlich den deutschen Standpunkt, indem er die Kolonialgeschichte aufzeichnete, den Raub der Kolonien durch das Versailler Diktat klar legte und die Bemühungen schilderte, die das National sozialistische Deutschland zur Wiedererlangung seiner Kolonien in die Wege leitete. Besonderen Nachdruck legte General von Epp auf die Verdienste, die sich Deutschland um die Kolonien nicht zuletzt durch die Bekämpfung der tropischen Krankheiten erworben hat, die es den anderen Nationen überhaupt erst ermöglichte, ihrerseits mit Erfolg in den Kolonien zu arbeiten. Deutschland wolle seiner Kultur und seiner Industrie, seinen Verkehrsmitteln und seinem Handel ein eigenes Betätigungsfeld schaffen und teilhaben an der Entwicklung, am Ausbau und am Ertrag der Europas Naumkräste ergänzenden Kontinente, allen voran in dem vor den Toren Europas liegenden Afrika. Wenn auch nicht völlig bewußt, erklärte General von Epp weiter, so haben doch mit einer gewissen weitschauen- den Großzügigkeit die Politiker am Ende des vorigen Jahrhunderts durch den Abschluß der Kongo-Akte den Beweis erbracht, daß die Lösung einer einmal dringend werdenden europäischen Frage bei gutem Willen gefunden werden könne. In diesem Sinne sind die Kongo-Akte das Beispiel einer vorausblickenden „Flurbereinigung* inner halb einer der natürlichen Raumreserven Europas. Soll daher daS Raum- und Rohstoffproblem — das ist die deutsche Kolonialforderung — einer bleibenden und gerechten Lösung zugeführt werden, so ist es Voraus setzung, daß zunächst einmal die Ergebnisse des Geistes von Versailles restlos verschwinden. Eine Bereinigung des Kolonialproblems kann nur in paritätischem Geist stattfinden. Dabei muß eS grundlegende Voraussetzung fein, daß man daS friedlich und rechtmäßig erworbene Eigentum wieder zum Besitz seines Erwerbers macht. So lange nicht diese Voraussetzung sichcrgeftellt ist, wird eS keine fruchtbringende Aussprache über die Lösung der deutschen Kolonialsrage geben. Alle anderen Beiträge zu diesem Thema werden immer nutzlos bleiben, weil sie nicht von dieser natürlichen und wesentlichen Voraus- setzung ausgchen. Die Worte des Neichsleiters wurden von den Massen mit begeisterten, Beifall ausgenommen. In herzlichen Worten erkannte der stellvertretende Berliner Gaulei ter Görlitzer die Arbeit des Neichskolonialbundes an, der auf die Unterstützung der Partei in vollem Umfang rechnen könne- Das Bekenntnis zm MM« Das Sammelergebais in de» Gave» 7,6 Millionen Mark wurden am Tag der nationalen Solidarität im Reiche gesammelt. Ein stolzes Bekenntnis, Triumph der Gemeinschaft, Zeugnis des Opferwillcns. Die Sammclergcbnisse am Tag der nationalen Soli darität in d:n einzelnen Gauen Deutschlands, verglichen mit denen der Jahre 1934, 1935 und 1936 zeigen folgenden Stand: Gau Baden Bayer. Ostmark Berlin Düsseldorf Essen Franken Halle-Merseburg Hamburg*, Hessen-Nassau Koblenz-Trier Köln-Aachen Kurhessen Kurmark Magdeburg Anhalt Main-Frauken Mecklenburg-Lübeck jMünÄen-Oberbayern Osihaunovcr Ostpreußen Pommern Saarpsalz Sachsen Schlesien Schleswig-Holstein Schwabe» Südhanm-Braunschw. Thüringen Weser-Ems Westsalen-Äord Westsalen-Süd Württemberg 1934 1935 148000 140929,95 110IBO 104 918,16 300 (M 324 324,66 104 000 119 633,33 46 000 50 195,04 50 000 88172,19 89 000 73 387,51 54 000 103 401,77 220 000 188 376,29 50 000 46.299,44 102 000 116 506,06 77 000 66 951,42 180 000 164 307,66 165 000 168 659,75 48000 45 856,12 90 000 121401,68 123 000 159 330,09 136 000 198,231,07 134 000 89 378,86 144 000 116 740,82 61 000 90 365,40 281 000 293 486,97 232 000 191 836,02 221 000 203 469,76 85 000 73161,78 107 000 110 603,64 159 000 122 975,91 76 IM 106 010,30 127 000 113 464,79 99 000 102 723,32 200 000 189 713,73 1936 1937 204 295,16 339 616,49 139 023,56 213 510,31 545 258,25 633285,16 179 375,50 205 377,27 71811,80 109 601,26 149 743,75 218 496,63 91393,15 118 285,54 190 565,19 400 729,00 230109,92 317 942,58 70104,69 117 389,63 139 782,18 150 332,67 92 379,19 108 381,18 181 816,19 222 524,18 195 952,36 218395,34 58 358,30 106 744,49 167 915,64 194 468,16 264 317,36 357 002,51 298 433,83 308 500.09 109 966,35 129 208,00 129 984,94 202 217,84 99 021,63 179 024,52 388 724,60 547 984,28 248 512,52 311 614,90 305 056,42 353 297,44 121 301,»2 226 055,89 136 473,81 158 938,78 139 404,70 289 058,89 136 960,35 193056,90 135 422,30 197395,14 117 064,87 138,441,69 321 644,66 388 599,73 4021000 4 084813,49 5 662279,19 7 655476,49 *) Hamburg ist durch das Groß-Haniburg-Gesetz um drei »reise größer geworden. Oie Lehre für die anderen Man kann auf das Ergebnis des Tages der natio nalen Solidarität nicht oft genug zurückkommen. Deshalb wollen wir es uns noch einmal vor Augen halten und damit den großen Sieg der Gemeinschaft gebührend unter, streichen. Reichsminister Dr. Goebbels hat das Ergeb nis eine Volksabstimmung zugunsten des Nationalsozia lismus genannt. Der Minister hat damit das getroffen, was das Ausland auch in diesem Sammelergebnis steht. Die Disziplin und die Freigebigkeit beweist das deutsche Volk fast täglich. Daran ist das Ausland schon gewöhnt, und fast blickt es mit Neid auf diese Tugenden des natio nalsozialistischen Deutschland, Tugenden, die um so höher zu bewerten sind, als sich ja schließlich das deutsche Volk nicht nur aus wohlhabenden Leuten zusammensetzt, die sich die Freigebigkeit leisten können. Wir wollen nicht ver gessen, daß wir in einem schweren Wirtschaftskampf stehen, der uns zu manchen Einschränkungen verpflichtet und von dem Volke große Opfer fordert. Und doch leidet die Gebe- freudigkeit darunter nicht, sondern sie wächst sogar, wie die Vergleiche zu den Vorjahren zeigen. Das eben ist die vornehmste Tugend der Deutschen, daß sie einsehen, wie notwendig die Opfer sind, und daß sie begreifen, daß einer für den anderen einstehen muß. So gibt das deutsche Volk ein vorbildliches Beispiel der Geschlossenheit und der Einmütigkeit. Dann ist dieses Beispiel gleichzeitig Beweis für den Sieg der national sozialistischen Idee, von der das ganze Volk durchdrungen ist und die sich mit jedem Jahre tiefer und tiefer in die Seelen der deutschen Menschen eingräbt. Das gerade hat das Ausland begriffen. Man ist sich darüber klar, daß diese Solidarität eines ganzen Volkes die Stärke Deutschlands ausmacht und die Basis Ist, auf der der Nationalsozialismus aufbaut. Diese Volks gemeinschaft wiegt mehr als Rohstoffe, als Goldbarren und wirtschaftlicher Reichtum. Wir beneiden daher nicht das reiche Amerika, dessen Wirtschaft durch Streiks und kommunistische Hetze erschüttert wird, wir beneiden nicht das wcltbehcrrschende England, das keine Rohstoffnot kennt, wir beneiden nicht Frankreich, das riesige Mengen von Goldbarren in den Gewölben seiner Staatsbank an- gesammelt hat, während das Volk, innerlich zerrissen und von den Parteien hin und her gezerrt, unter einer Teue rung ächzt, deren Ende überhaupt nicht abzusehen ist. Wir können die Pariser Presse verstehen, wenn sie staunend vor dem Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität steht und breit darüber in Wort und Bild berichtet. Wenn auch die französische Regierung ein Kabinett der so- genannten Volksfront ist, so kann sie sich doch ein Beispiel nehmen, wie deutsche Minister den Begriff Volk auslegen. Ob das der Ministerpräsident Göring, ob der Stellver treter des Führers, Rudolf Heß, ob Reichsminister Dr. Goebbels, ob Führer der Wirtschaft, der Kunst, der Partei und der Presse sind — sie alle sind mit ihren Sammel büchsen auf die Straße gegangen, sind unter das Volk ge treten und haben die Scherflein der Volksgenossen ent gegengenommen. Durch die Tat also haben sie ihre Gemeinschaft mit dem Volke bekundet und haben der Welt gezeigt, was wahre Volksgemeinschaft ist. Ein schöner Vergleich wird in einem holländischen Blatt bei Betrachtung des Tages der nationalen Solidari tät angestellt. Diese Zeitung weist darauf hin, daß Deutsch land, während überall in der Welt der Schlachtenlärm tobt und das Gespenst des Aufruhrs feine blutigen Spuren zieht, in unblutiger Schlacht einen der schönsten Stege habe erringen können. Das mag sich das Ausland deutlich vor Augen halten, das mag es sich tief einprägen; dann wird eS vielleicht langsam mehr Verständnis für das national- sozialistische Deutschland aufbrtngen, als eS bisher noch in großen Teilen der Welt der Fall ist. Außerdem mag das Ergebnis deS TageS der nationalen Solidarität denen eine Lehre sein, die da glauben, das deutsche Volk werde in seinem zähen Kampf um seine Wirtschaft-- und Nah- rungsfreiheit doch eines TageS erlahmen, und dann werde der Zeitpunkt kommen, wo man gegen den Nationalsozia- lismus zum Angriff übergehen könne. Diesen Zweiflern sei die stete Steigerung in den Sammel, ergebnissen für das Winterhilfswerk unter die Rase gehalten. Die Emigranten aber, von denen eine gewiss Auslandspresse sich allerlei Greuelmärchen, und sind s e noch so dumm, aufschwätzen läßt, mögen sich gesagt sein lassen, daß der einheitliche Wille des deutschen Volkes, der in der nationalsozialistischen Idee beruht, sich nicht klein- kriegen läßt und daß er vielmehr an den Widerständen, mit denen Deutschland zu kämpfen hat, wächst. MffwüMe au MaaM« vom Führer, der Wehrmacht und aus allen Schichten des Volkes In feinen» Falkenwalder Landhaus bei Stettin feierte am 6. Dezember Generalfeldmarschall von Mackensen in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 88. Geburts tag. Führer, Volk und Wehrmacht ließen dem verdiente» Feldherr« des Weltkrieges an diesem Tag zahlreiche Ehrungen zuteil werden. Außer dem Glückwunschtelegramm des Führers traf auch eines von Neichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg ein. Die Mitglieder der Neichsregieruug sowie die Oberbesehlshaber der drei Wehrmachtteile lie ßen ebenfalls dem Generalfeldmarschall herzliche Grüße übermitteln. Aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslaud gingen ihm unzählige Glückwunschschreiben zu. Besonders eindrucksvoll gestaltete sich die Ehrung durch die Wehrmacht; am Montagmorgen zog eine Ehren kompanie mit Musikkorps und Spielleuten vor das Haus des Feldmarschalls und ein Doppelposten nahm als Ehren wache Ausstellung. Dann brachte das Musiktorps des Infanterie-Regiments Nr. 5 dem greisen Heerführer ein Geburtstagsständchen dar. Im Lauf des Tages über brachte der Kommandierende General des 2. Armeekorps, General Blaskowitz, die Wünsche des Armeekorps; an schließend statteten sämtliche Kommandeure der Stettiner Truppenteile und die Letter der Stettiner Dienststellen der Wehrmacht dem Gcncralfeldmarschall ihren Besuch ab. Das Kavallerie-Regiment Nr. 5 entsandte eine statt- liche Abordnung zu dem Geburtstag seines Chefs. Dis Glückwünsche des Gauleiters von Pommern, Schwede- Koburg, überbrachte Gauschulungsleiter Eckhardt. Die Liebe und Verehrung aller Schichten des BolkeS zu der lauteren und schlichten Persönlichkeit des greisen Feldmarschalls kam in der Herzlichkeit zum Ausdruck, mit der die Einwohner und besonders die Jugend von Fal» ^fenwalde und Umgebung dem Heerführer gratulierten und ihm immer wieder Huldigungen bereiteten.