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Der National sozialismus habe eine Brücke geschlagen von der Füh rung der Nation zur Nation selbst. Diese Brücke sei die Partei. Er berufe sich nicht mehr in überheblicher Weise auf den Herrgott persönlich als vielmehr auf die Kraft, die der göttliche Wille ihm gegeben habe. In der Ucbung und durch den Einsatz dieser Kraft habe der National sozialismus feine Erfolge errungen. Der Minister zeigte die furchtbare Lage, die der Na tionalsozialismus vorfand, als er zur Macht gelangte. Unter Hinweis auf diese Lage wandte er sich mit beißen der Ironie gegen jene kleinen Nörgler und «Wergen haften Stänkerer, die den aufbaucn- ven Elementen im Wege stehen, ohne von den politischen und wirtschaftlichen Dingen wahrhaft etwas zu »erste- hen und ohne überhaupt zu berücksichtigen, daß sechs Mil lionen Menschen in Arbeit gebracht wurden, die deutsche Erzeugung wieder zur Blüte gelangte, die Armee und der Arbeitsdienst aufgebaut wurden und Deutschland in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum seine Ehre und seins Achtung in der Welt wiederherstellte und befestigte. An diese Feststellungen als Ausgangspunkt knüpfte der Minister eine Auseinandersetzung über die deutsche Schicksalsfrage. „Populär macht eine Politik, die in Kri senzeiten den Mut hat, auch einmal vorübergehend unpo puläre Maßnahmen durchzuführen, die sich später als rich tig erweisen. Wir sind gegen den Strom geschwommen und haben uns nicht der sogenannten öffentlichen Mei nung gebeugt. Wir betreiben unsere Politik in unmittel barem Zusammenhang mit dem Volk. Für uns ist die Politik die Kunst der Volksführung. Man hält uns vor, daß wir in unseren Versammlungen immer dasselbe sagen. Wir weisen aber dagegen daraus hin, daß auch auf religiösem Gebiet Kardinale, Erzbischöfe und Pfarrer seit zweitausend Jahren immer dasselbe sagen und diese Tat sache mit Stolz unterstreichen. Ebensowenig kann aber der Nationalsozialismus sich ändern. Unsere Weltan schauung bleibt, wie sie ist, denn sie ist Wahr heit. Man kann sie nicht umbildcn; die Wahrheit ist immer eindeutig und gleichbleibend! In offener und freimütiger Weise umriß Reichsmini ster Dr. Goebbels die einzelnen aktuellen Fragen, die un ser Volk bewegen. Selbstverständlich könne man in der Oeffentlichkeit nicht immer die Taktik des politischen Han delns erörtern; wohl aber werde man dem Volk stets die Ziele der Politik in offener Aussprache vorlegen können. Die nationalsozialistische Staatsführung wacht mit Eifersucht über die Einheit des Volkes, und niemals wer de sie erlauben, daß dieses Volk durch dogmatische oder theologische Haarspaltereien wieder anseinandergerissen wird. (Stürmischer Beifall.) Dr. Goebbels ging zur Behandlung des aktuellsten Problems über, das unser Volk heute beschäftigt: der Durchführung des Vierjahresplanes, dessen Endziel er als die Erringung der absoluten Souveränität des deut schen Polkes auf den wichtigsten Lebensgebieten erläuter- terte. Es sei gewiß nicht die Schuld der nationalsoziali stischen Negierung, betonte der Minister, daß wir wirt schaftlich, devisen- und rohstoffpolitisch nicht unabhängig sind. „Unsere Vorgänger haben ihre Unterschrift unter Dik tate gesetzt, von denen sie wußten, daß sie sie nicht erfül len könnten! Wir aber haben diesem Erfüllungswahnsinn ein Ende gemacht. Was wir in der Kampfzeit versprochen, haben wir gehalten. Der Führer hat seine Forderungen Zug um Zug in die Wirklichkeit umgesetzt." Immer wieder unterbrach ihn der Beifall, als Dr. Goebbels in diesem Zusammenhang mit treffsicherem Witz mit jenen Nörglern abrechnete, die sich mit Kritik an den kleinen Opfern beschäftigten, die die Erringung der vollen Souveränität durch eine gewaltige Kraft- und Arbeitsanstrengnng des gesamten Volkes nun einmal er fordert. Der Minister wies oarauf hin, daß das deutsche Volk durch die Verhältnisse gezwungen sei, sparsam zu leben, aber die Not mache erfinderisch in des Wortes bester Be deutung und sie mache das deutsche Volk für den Lebens kampf tüchtiger als Nationen, die im Ueberfluß und Reich- tum leben. Der soziale Lebensstandart des deutschen Volkes stehe immer noch höher als der vieler anderer Völker. Es habe das tägliche Brot schätzen gelernt und verteile es mit sozialistischem Gerechtigkeitssinn. An dem, was Deutschland besitze, nehme in Wirklichkeit die ganze Ra tion teil. Kultur und Bildung seien nicht mehr das Vor recht der Besitzenden. Das Volk werde mit allen Schät zen des nationalen Lebens in lebendige Verbindung ge bracht. Wir teilen, erklärte Dr. Goebbels, nicht nur das Leid, sondern auch die Freude mit unserem Volk, und in die- fem Teil beruht eigentlich der innige und herzliche Kon- takt zwischen Führung und Nation. Der Minister verwies dabei auf die Tatsache, daß im Winter 1932 der Reichstag ganze 25 Millionen Mark zur Linderung der Not bewilligte, daß aber das nationalso zialistische Deutschland aus eigener Kraft und nationalem Gemeinschaftsgefühl in vier Jahren für diesen Zweck die gewaltige Summe von 1500 Millionen Mark aufbrachte und er zählte auf, was mit diesem Geld alles geleistet wurde, daß es dazu beitrug, Unglück zum Glück zu wen- den. Wir haben dem Volk einen neuen Lebensimpuls ge geben, haben ihm den Minderwertigkeitskomplex aberzo gen. Es hat wieder gelernt, auf die eigene Kraft zu ver trauen. Kamps den MMpMm ES ist selbstverständlich, daß ein Volk, daS in kri tischer Zeit in so heroischer Weise seine Pflicht erfüllt hat, auch ein Anrecht auf Lebensfreude besitzt. Deshalb haben wir die Lebensfreude, die die Kraft zur täglichen Pflicht erfüllung gibt, organisiert. Man hat uns in diesem Zu sammenhang angegriffen: eS stehe nicht in Ucbereinstim- mung mit den christlichen Lehren, daß man die Lebens freude auS vollem Herzen bejaht. Man möchte unseren Knaben und Mädchen die Turnkleidung mit dem Zenti- metermaß nachmessen, um festzuftcllen, ob das noch mo ralisch sei oder nicht. Kann man es unS verdenken, daß wir un« gegen diese muffigen Moralinprediger zur Wehr fetzen, daß wir eS unS verbitten, Morallehren von In stanzen und Konventikeln in Empfang zu nehmen, die allen Grund hätten, vor der eigenen Tür zu lehren? Immer wieder unterbrach stürmischer Beifall den Minister, als er weiter ausführte, daß die zuständigen kirchlichen Instanzen von den Uebeltätern in ihren Reihen nicht abgerückt seien, sondern daß sie sie vielfach hätten abrücken lassen. Wir brauchen unsere christliche Gesinnung nicht beweisen. Die Gesinnung der praktischen Nächstenliebe ist durch Taten so erhärtet, daß sie keiner Ueberprüfung bedarf. Das Volk hat an theologischen Haarspaltereien kein In teresse, sondern wertet allein christliche Taten. Wir wünschen und dulden nicht, dqß die Nation sich um Theorien willen zerspaltet. Wir wünschen, jeden Ver- such, die deutsche Einigung und Einigkeit zu stören, mit allen unS zur Verfügung stehenden Mitteln Widerstand zu leisten (Stürmischer Beifall.) Aus der Erkenntnis heraus, daß ein Volk noch im mer nur dann die Nerven verloren habe, wenn die Füh rung die Nerven verlor, bewies Dr. Goebbels die Not wendigkeit, die innere Einheit des Volkes und der Füh rung nicht dnrch Neberschätzung zeitbedingter Probleme schwächen zu lassen. Eine Nation von 68 Millionen werde sich in der Welt immer behaupten, wenn sie einig ist: sie werde aber im mer unterliegen, wenn sie sich in verschiedene Meinungs lager zerspalten läßt. Nur wenn man die gesammelte und geballte Kraft unserer Nation in die Waagschale werfe, könne unser Volk als Machtfaktor in der Welt bestehen. Deutschland habe den Zu stand der Schwäche jetzt endgültig überwunden. Innenpolitisch, sozialpolitisch, wirtschaftspolitisch, kulturpolitisch, auf al len Gebieten sei das Volk geeinigt und im Aufstieg be griffen und darüber hinaus sei Deutschland wieder ein mit bestimmender Faktor der internationalen Politik gewor den. Der Weltfeind Bolschewismus erkenne, daß ihm nicht mehr ein wehrloses Deutschland gegenüber stehe, sondern eine Machtkonstellation, mit der er rech nen müsse, die sich zusammensetze aus drei jungen Völ- Das große Gemeinschastsfest Einmütige Front aller Sammelnden und Gebenden Der Tag der Nationalen Solidarität, den wir ain Sonnabend, 4. Dezember, wieder begehen, ist eines der erhebendsten Zeugnisse wahrer deutscher Volks gemeinschaft. Hier offenbart sich allen Augen die Ein mütigkeit und Geschlossenheit aller Deutschen im Kamps gegen die Not. Da gibt es keine Unterschiede, wenn cs helfen heißt. Die Unterstützung der Armen und Bedürf tigen sicht den Minister, den Reichsleitcr, die führenden Männer von Staat, Partei, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Presse und Sport einmütig beieinander, um mit den Sammelbüchsen in der Hand Groschen für den Kampf gegen daS Elend zu somn><-»n Magcnborg.) Dieser Tag der Nationalen Solidarität ist das große Gemeinschaftsfest aller Sammelnden und Gebenden, ist tatgewordener Sozialismus. Von Jahr zu Jahr haben sich die Erträge aus den Sammlungen ge steigert, und sie werden — dessen sind wir gewiß — nicht geringer werden, solange der Kampfruf „Ke iner darf hungern und frieren" alle Volksgenossen erreicht. Der Tag der Rationalen Solidarität im Weihnachls- monat ist schönster Ausdruck der Gebefreudigkeit und steter Hilfsbereitschaft. Wer freute sich nicht, wenn er weiß, daß er anderen eine Freude bereiten, andere glücklich machen kann. Jedes Scherflein bringt uns dem letzten und großen Ziele näher, das Deutschland als eine große Gemeinschaft glücklicher und zukunftsfreudiger Menschen erstrebt. kern, die nicht geneigt seien, sich von ihm überrennen zu lassen. Die parlamentarischen Demokratien redeten von Pro blemen, aber sie lösten sie nicht. „Deutschland hat den Bolschewismus nicht dnrch theoretische Redereien, nicht durch den Widerstand der Konzessionen und Kirchen über wunden, sondern durch die tiefe Erkenntnis, die der Na tionalsozialismus ihm brachte, und durch die Volkskraft, die die Nationalsozialistische Bewegung organisierte. So steht auch heute noch die Partei gegen diese Ge fahr auf der Wacht, deshalb appellieren wir über die Partei an die Nation, und die Eristenzberechtigung der Partei ist beute sichtbarer und einleuchtender als je. Unter andächtigem Schweigen der Versammlung sprach Dr. Goebbels zum Schluß von der schweren Last der Verantwortung, die auf dem Führer während der letzten Jahre geruht habe und heute noch rube. Vom Werk und Handeln dieses Mannes gebe ein Strom von Kraft und Segen ans. Es sei wohl anch ein höherer Wille gewesen, daß es so kam, denn Gott offenbare sich immer in den Menschen und in ihren Taten. In der sicheren Hand des Führers fühle sich die Nation geborgen. Der Führer verkörpere die nationale Hoffnung und der ganzen Nation Glau ben. Die Proklamationen und die Parolen, die die Partei in den Kanipsjahren anfstellte, seien Volksparolen gewor den, sie seien die nationalen Freihcitsproklamationen un- seres Volkes. Mit den Worten „Führer, befiehl, wir fol- gen!" schloß Dr. Goebbels seine Rede vor den Zehn tausenden unter den stürmischen Kundgebungen, die sich lange fortsetzten und auch während der Abfahrt in den Straßen der Stadt andanerten.