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Die 4S mm ig?, N«. L7H Auzet brUte S mm breite Millimeterzeile i» DexlteU Da« _»,ch°pauer Tageblatt und An.eiger- ist da» zur Berüstentlichung der amtlichen Betaummachungen derAmlshauplmannjchaftFlöhaund ln» Stadtrm« « ^dl-che^eitS b« «nd euthLlt die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zsch-pau — Bankkonten: Srzgebirg Ische Handclsbank e. G. m. b. H.gschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Rr. Postscheckkonto: Leipzig < Fernsprecher Nr. 712 - Zettuu, stlr die Orte: KrumhermerSdors, »albkirchen, Börrricheu, tzohndors, WUischthal. Weißbach, DitterSdors, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor» Da» -Zschopauer Tageblatt und erscheint werktttaltch. Monatl.B« 1.70 »M. Zustellg«. L0 Pfg. Bes werde» in uns. GeschästSst.,von d sowievon allenPostanpalten an» Mopauer s Tageblatt und Anzeiger Vertervtguns der Kulturgüter MüDWek W Zahrestag des AMmivterllbkittlimelis — AüsprMe Dr. Goebbels BmrkllM W Tage Nlir eine Episode? Eirz Abgeordneter bes Parlaments in Washington hat Sie Verluste der Börsenpapiere in der letzten Zeit mit 30 Millionen Dollar angegeben, während „Daily Herald" die Verluste bis Anfang November an der Londoner Börse mit 2,5 Millionen Pfund bezeichnete. Sehr häufig trifft man in diesem Zusammenhang Ver gleiche mit der Krise von 1929. Die Entwicklung ist in USA. auf die Gegnerschaft führender WirtschaftSkreise gegen Roose velt zurückzuführen, während in England die Entwicklung mehr bürseniuäßig-spekulativ als wirtschaftlich begründet ist. Warum besteht nun eigentlich solch ein Vertrauens mangel in USA? Roosevelt ist in den laugen Jahren seiner Tätigkeit zuerst Sozial- und erst in zweiter Linie Wirt schaftspolitiker. Bei seinen Vorgängern Hoover und Colidge war das gerade umgekehrt. Die Privatwirtschaft geht im mer weniger mit und daraus ergibt sich der unverkennbare Konjunkturrückschlag. Der Rückschlag bat natürlich seine xntsprechenben Wirkungen auf den Arbeitsmarkt und auf »le Kaufkraft. In über 13 000 Industrieunternehmen wurde nach amt lichen amerikanischen Berechnungen ein Rückgang der Ar- bciterzahl seit Oktober um 4,3 Prozent fesrgestellt, ein Ve- schäftigungsiudcx'seit August um 20 Prozent und eine Ver minderung der Reallöhne seit Mitte Juli um 9 Prozent, .während die Lebenshaltungsprcise sich erhöhten und die Nominallöhne unverändert blieben. Noch Mitte des Jahres stellte das Statistische Neichsamt für die USA.-Wirtschaft fest: „Das Aufschwungstempo hält unvermindert an. Hohe Investitionen, hoher Auftragsbestand für die Industrie im Verein mit einer befriedigende 'ge an d', Kreditmärkten 'sichern einen lebhaften Gcschä'tsgang. T r starke Gold- znstrom hält weiter an, sodaß eine stabile Preisentwicklung zu erwarten ist". Die Situation hat sich heute stark verändert. Man hofft in Amerika auf eins wirtschaftsbelebende Wirkung der An kündigung des Handelsabkommens mit England. Der pro pagandistische Erfolg ist jedoch außerordentlich gering, da der Abschluß kaum vor dem Frühjahr 1938 zu erwarten ist und für den Winter keinen neuen Antriebsfaktoren für die Pri vatwirtschaft vorhanden sind. Trotz des vorangegangenen WirtschaftSaufschmunges sind außerdem keine Steuererleichterungen infolge der hohen Sozialausgaben der Regierung burchgefnhrt wurden. Die Wirtschaft hat starke Befürchtungen wegen des Abbaues des Schutzzollsystems und rechnet mit dem Eindringen einer ge fährlichen Konkurrenz aus England. Die Sorgen wegen eines vielleicht größeren Schadens als Nutzens aus den größeren Absatzmöglichkeiten im Empire und dem geplanten teilweisen Anschluß an bas Vorzngssystcm von Ottawa ist sehr groß. Aus diesen vorliegenden Anlässen rechnet man mit einer starken Krisenentwicklnng in USA. Der Vorteil einer selbständigen eigenen Wirtschaftsführung tritt bei dielen Sorgen wieder einmal deutlich in den Vordergrund. In einer Zeit geringerer, wenn auch nicht ausgelchaltcwr Ver flechtung mit der Weltwirtschaft besteht keine unmittelbare Gefahr für das Uebergreifen von Krisenerscheinungen. Dies ist der Vorteil einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Trotz dem ist «Ine genaueste Beobachtung der Schwierigkeiten not wendig und wir hoffen auf «ine Behebung der amerika nischen Schwierigkeiten auch in eigenem Interesse. * Zurück aufs Land! Wegen der Intensivierung der Agrarerzeugung ist eine ausreichende Versorgung der Landwirtschaft mit Arbeits kräften außerordentlich dringend. Sie ist entscheidend wich tig für den Erfolg der Erzeugungsschlacht. Durch die Wirtschastsbelebung in der Industrie und der übrigen städtischen Wirtschaftszweige machte sich wiederum ein steigender Abzug von Arbeitskräften aus der Landwirt schaft bemerkbar ven den 9,2 Millionen Beschäftigten in der Landwirtschaft im Jahre 1933, den 4,5 Millionen mit arbeitenden Familienangehörigen und den 2,5 Millionen fremden Arbeitskräften. Die stärkste Abwanderung In die Städte ist bei den Familienangehörigen zu verzeichnen. Da der Lebens standard der ausländischen Landarbeiter sehr niedrig ist, ist ein« Ausfüllung der immer größeren Lücke keineswegs leicht, -a ja dadurch eine mittelbare Beeinträchtigung der Stellung deutscher Landarbeiter «intritt, die wiederum eine Verstärkung zum Anreiz der Landflucht gibt. Feier des Jahrestages de» Antikominicrn-Ablommcns Nus Anlaß des Jahrestages der Unterzeichnung deS deutsch-japanischen Anti- tominlcrn-Abkommens, dem am 6 November 1937 Ita lien bcigctrcten ist, fand am Vorabend des Nntcrzcich- nnngstagcs i» der japani schen Botschaft in Berlin ein Empfang stall, zu dem auch der Fübrcr erschienen war. Von links: Der Stellvertre ter des Führers, Reichs- Minister Rudolf Heß, Reichs- kriegsminister Gcncralfcld- marschall von Blomberg, Rcichsleiter Alfred Rosen berg, und der Führer im Gespräch mit dem japani schen Botschaster in Berlin, Vicomte Kintomo Mushakoji. lWeltbild-Wagenborg.l UuS Anlaß des Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-japanischen AnMominternabkommens sprachen Reichsminister Dr. Goebbels und der japanische Ber- kehrSminister Nagai über alle deutschen und japani schen Sender. Die Ansprache von Dr. Goebbels hatte folgenden Wortlaut: Vor einem Jahr haben die verantwortliche japa nische und deutsche Negierung den Entschluß gefaßt, die Kampfansage der Kommunistischen Internationale gegen Kultur und Tradition, Aufbau und Weltfrieden mit einer Vereinbarung zu erwidern, deren Ziel und Zweck die Immunisierung ihrer beiden Völker gegen die Seuche des Bolschewismus und die Errichtung einer Schutzwehr gegen die zersetzende Wühlarbeit der Kommunistischen Internationale sein sollte. Ein Damm gegen die Fluten des Chaos Ein Jahr ist eine kurze Frist für internationale Ver träge. Wenn das deutsch-japanische Antikominternabkom- men trotzdem in diesem einen Jahre eine Bedentung er langt hat, die weit über die Grenzen der beiden Völker hinausreicht, so ist das schon ein Beweis für die Not wendigkeit eines solchen Abkommens und die segensreiche Wirkung der gemeinsamen Arbeit. Der internationale Bolschewismus hat nunmehr erkannt, daß hier el« Damm ausgerichtct ist gegen die Fluten des Chaos und der An archie, der nicht mehr durchbrochen werden kann. Das deutsch-japanische Antikominternabkommen ge hört keineswegs in die Reihe jener nichtssagenden Ab machungen, bei denen die aufgewendete Mühe fast nie in einem entsprechenden Verhältnis zum späteren Ergebnis stand und die deshalb allzuoft in der Nachkriegszeit die Völker schwer enttäuscht haben. Dieses Abkommen ist Ueberzeugungssache der aktiven Kräfte zweier junger und entschlossener Nationen, und keine deutlichere Bestätigung die Nichtigkeit des hier eingcschlagencn Weges und die Zweckmäßigkeit einer engeren Zusammenarbeit konnte es geben als die Tatsache, daß die italienische Negierung von der Einladung des Artikels 2 des Abkommens Ge brauch machte und ihm kürzlich ebenfalls beitrat. Innere Zustimmung auch in anderen Ländern Es kann ferner schon am ersten Jahrestage fcstgestellt werden, daß die innere Zustimmung zu dem Abkommen auch in vielen anderen Ländern stündig im Wachsen be griffen ist. Diese Einstellung ist um so verständlicher, als es auch in der Zwischenzeit nicht an zahlreichen Tat- sachcnbeweisen dafür gefehlt hat, daß die Kommunistische Internationale es immer wieder versuch', sich in die inneren Verhältnisse der Nationen einzumischen nnd da durch nicht nur deren Frieden «nd soziales Wohlleben, sondern auch den Weltfrieden überhaupt z» bedrohen. Wenn ich daher am Jahrestage des Antikomintern abkommens zugleich im Namen des ganzen deutschen Volkes meine Grüße der befreundeten japanischen Nation übermittele, so verbinde ich damii den Wunsch: Möge die gemeinsame Arbeit im Nahmen dieses Ab kommens, daS gegen keine» dritten Staat gerichtet ist der Verteidigung der Kulturgüter gegen die Zersetzung nnd Bedrohung durch die Kommunistische Internationale dient, auch weiter von Erfolg gekrönt sein! Die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels wurde in japanischer Sprache wiederholt. Zum Abschluß des den stveu Teils dieser Sendung erklang die japanische Nationalhymne. Nach der Umschaltung auf die japani schen Sender sprach der japanische Verkebrsminister Na gai. Seine Rede wurde in deutscher Sprache wiederholt. Tokio beschloß die Sendung mit dem Spiel der deutschen Nationalhymnen. Man will versuchen, einen neuen Willen zur Arbeit auf der Scholle heranzuziehen und hat deshalb seit 1935 in Deutschland 22000 Landarbeiterwohnungen neu gebaut. Im Frühjahr b. I. gab Generaloberst Goering eine Verordnung zur weiteren Förderung dos LanbarbeiterwohnungSbaues heraus. Diese Maßnahmo ist au und für sich außerordent lich zu begrüßen, doch ist sie bei weitem noch nicht ans reichend. Vor allem der einzelne Bauer muß eiuc verständ nisvolle Haltung anfbringen und ein« stärkere Beschäftigung Verheirateter ermöglichen. Weiter soll nach Möglichkeit etn« Entlastung im Winter vermieden werden, da sonst sehr leicht die Gefahr einer Abwanderung in andere Industrie betriebe besteht. Di« Sorge für die Hebung des Land arbeiterlebens und die verschiedensten Möglichkeiten hierzu sind ein Betätigungsfeld der entsprechenden Einrichtungen deS Staates für Jahrzehnte. Verschiedene Maßnahmen sind als eine Sofvrt-Lösung zu betrachten. Durch die Ncichsanstalt für Arbeitsvermitt lung kommen jugendliche Arbeitslose ansS Land. 1937 be trug diese Zahl 48 000. Während die Zahl 1936 ein« Höhe von sogar 160 000 erreichte. Der Landdienst der Reichs- . jugendführung, der auch von der Neichsaustalt finanziert wird, brachte im abgelaufencn Jahre über 15 000 15- di» 17jührige znm gruppenweisen Einsatz im Torf. Die weibliche Jugend wird durch sechs- bis achtwöchig» Kurie ausgebildet. Der zur Entlastung der Hausfrau vor» gesehene weibliche Arbeitsdienst mit 15 000 Mädchen wird im Jahre 1938 voraussichtlich eine Steigerung ans 25 000 oder mehr bringen. Hier ist die Führerfrage außerordentlich schwer zu lösen. Um die große noch verbleibende Lück« durch die ausländischen Landarbeiter zu deck«», will man vermehrte Lehrlingsstellen schaffen usw. Die Tauer-Arbeitskräfte bestanden früher zumeist aus, Familienangehörigen, doch brachte die anstrengende Arbeit, die sehr oft geringe Bezahlung und die geringen Aufstiegs chancen, eine falsche Behandlung der Heiratswilligen usw. die große Abwanderung. Noch große Aufgaben sind auf diesem schwierigen, aber außerordentlich dankbaren Gcbief zu erfüllen und wir wollen nur hoffen und wünschen, daß sich recht viele wieder zur Scholle bekennen, damit die Er^ zcugungsschlacht in der bisherigen Weise weiter nach vorn getragen werden kann. hd.