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MüMuer N Tageblatt «nd Anzeiger ,°witv°nallcnP°st°nst°l.m°ngmE Wochenblatt für 3 VchoVau und Umhegend Da« „Zschopaus Tageblatt und Anzeiger, erscheint werltägl ich. Monatl.BezugSpreiS l.7VRM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschiMst.,von den Boten, sowievon all cnPostanftalten angenommen Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Pig^ die S3 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Psg.; Nachlaßstaftek 6 Ziffer, und NachweiSgebühr 25 Psg. zuzügl. Port» Da« „Zschopauer Tageblatt und An «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« »eia er" ist da« »ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtStzauptmannsLast Flöha und de« Stadtrat« m Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt UnanzamtL Zschopau- ^nrAn ten:>kzgebirgtsche Handes Zschopau Skr. »; Hostscheckkonto: Leipzig Nr. 42884- Fernsprecher Rr. 712 Zeitung für die Otte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börntchen, Hohndors, «ilischthal, Weißbach, Dweerdorj, Sarnau, Dtttmann-d»rs, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor, rr«. L7o 79l§. Jalawgaiag Z>te GA., der Kraftvorn der Vartei Msttere Ansprachen von De. Ari« und AeichSfchatzmeisterSchwarz Tie poliW Wcheb Nach einer Pause von vier Monaten sind in Frankreich die Kammer und der Senat zu einer neuen Sitzungsperiode zusammengetreten. Tie „Volksfront"-Komüination II <Chau- tempS) trifft dabei auf wesentlich günstigere Stadien als die „Bol!Sfrvnt"-Kvmbination I sBlnms. Die Gründe für dieses günstigere Stadium liegen klar -auf der Hand. Der llebergang von Blum zu Chautemps bedeutete den Umschwung in der Ncgierungsftthrung von sozialistischer zn raditalsozialistischer, d. h. linksbürgerlicher Führer. Gewisse besonders schädliche Maßnahmen der Ne gierung Blnm wurden revidiert und die Regierung gab nur i» vereinzelten Fällen bisher den wilden Ttreikforderungcn nach, zudem ist die HauShaltführnng durch Bonnet wesent lich straffer geworden. Aus diesen Gründen trat neben manchen Vesserungs- e^fchcinungen eine allgemeine Beruhigung in Ser politischen Atmosphäre ein. Die Zahl der Arbeitslosen sank infolge der außerordentlich starken Beschäftigung in der Nüstungs- Indiistrie, waS aber nur durch das Nachlassen des Druckes der „kommunistischen Hypothek" möglich war. Die Kom- mnnisten halten weiterhin fest an der Negierungsduldung, zumal ibr grober politischer Auftraggeber Moskau sowohl innen- wie auch außenpolitisch in der letzten Zeit eine große Reihe Mißerfolge zu verzeichn, u hatte. Eine nochmalige Sicher.!.», des BolkSfrvntbestanöcs brachten die Parteikop-resse im Oktober, die aber in Frank reich ständig die BorgZechte für große Parlamentstagnngcn !» reu. Bon der Opposition dürfte deshalb der Negierung > ' memoo in dieser Sitzungsperiode kaum eine Gefahr 'wu. Weiterhin bleiben aber als im Augenblick unüber windlicher Hindernisse der möglichen Stabilisierung bestehen -er Rückgang der industriellen Erzeugung wegen des Fort bestandes der -M-Stundcn-Woche, das ständig in erschrecken dem Maße steigende Außenhandelsdefizit und die auch wei terhin anhaltenden Berteuerung der Lebensmittel. So hat z. B. die Maschinenindnstrie seit einem Jahre durch die Arbeitszeitverkürzung ein Lvhnmehraufkommen von 75 Prozent zu verzeichnen. Für dieses Lohnmchrauf- kommen gibt es nur ein einziges wirksames Gegenmittel, das zugleich d-r Schlüssel zu jeder Festigung der Wirtschafts lage ist: die Proöuktionsanswcitung. Maßgebende Stellen in Frankreich, w auch Minister Bonnet, erkannten diese Fehlerquellen nub seit einiger Zeit ist bereits eine Nnter- suchunaSkommission tätig, die alle die Schäden feststcllen und dann Abhilse schaffen soll. Offenbar ans politischen Grün den ist mau aber bisb-r ' --sn-erteu Er ¬ gebnis gekommen. Die Etat-Beratungen Hauptsache die Kammer und den Senat beschä^geu. Tie Regierung will unbedingt an dem Grundsatz festhalten, daß keine Ausgaben ohne Vorhandensein der entsprechenden Mittel gemacht wer den. Ter Etat wird erstmalig nicht in den einzelnen Post- klonen beraten, sondern der Gcsamtetat hat bereits den Mi nisterien Vorgelegen, sodaß hier schon eine gewisse Eindäm mung schrankenloser ParlamcntsdiSknssionen mit rein agita torischen Zwecken unmöglich wird. Trotzdem must der Etat natürlich bewilligt werden. Im neuen Etat wurden zunächst zwei zusätzliche Poste» gefordert. Ter eine wurde von der Negierung selbst gestellt und betrifft die Erhöhung der Bcamtengchälter, mährend der zweite Posten einen Kredit zur Wiedereröffnung der Weltausstellung im Jahre 1938 vorsieht. Wie sich die Kam mer zu diesen beiden zusätzlichen Posten stellen wird, steht im Augenblick noch nicht fest. Die marpistischen Parteien legen sich augenblicklich eine gewisse Zurückhaltung ans, die aber außenpolikisch begründet ist. Die Gründe für diese Zurückhaltung dürften die stei gende Isolierung bei der einseitigen Moskau- und Valencia- Freundschaft und in der sich «»bahnenden Festigung der -mischenstaatlichen Beziehungen autoritärer Staaten liegen, an denen auch der wichtigste Frankreich-Freund, England, beteiligt ist. Deutschland als einer der wichtigsten außenpolitischen Partner Frankreichs sieht mit großem Interesse der neuen Parlamentssession entgegen, zumal die Innenpolitik des Landes auch eine große Bedeutung für die Außenpolitik hat! Die deuiftven Belange ln Polen Der polnisch, Ministerpräsident empfing den Vorsit zenden des Rates der Deutschen in Polen, Senator Has- Lach. Gegenstand der Besprechung bildeten Fragen der deutschen Volksgruppe, insbesondere auch solche des deut schen Genossenschaftswesens in Pommerellen. — Gleich- zeitig weilte der Leiter der Deutschen Vereinigung, Dr. Kohnert, bei dem Chef der Minderheitenabteilung im Innenministerium. In Vertretung des krankheitshalber verhinderten Stabschefs Lutze sprach SA.-Obergruppenführer Her zog vor den Kreis- und Gauamtsleitern der Partei auf der Ordensburg Sonthofen und machte bemerkenswerte Ausführungen über die gebietliche Angleichung der SA. an die Organisation der Politischen Leitung sowie über den Entwicklungsgang der neuen Nachwuchsführer der SA. Bei der Verfolgung der vom Führer gestellten gro ßen erzieherischen Aufgaben werde die SA. heute und in der Zukunft nicht den Grundsatz der Freiwilligkeit durch brechen; denn alles, was die Bewegung aufgebaut und geschaffen habe, verdanke sie der Freiwilligkeit des Ein satzes ihrer Kämpfer. Besonderen Beifall erntete Pg. Herzog, als er erklärte, daß die SA. als Kräftereservoir der NSDAP, gleichsam auch eine wesentliche Aufgabe darin sähe, Manner an die Partei und ihre Organisa tionen abzugeben. Hierbei werde in alter Kameradschaft zwischen SÄ. und Politischer Leitung dem Verständnis für die Notwendigkeit eines geschulten und einwandfreien Nachwuchses der Partei beredt Ausdruck verliehen. Künftig sei es Vorbedingung, daß jeder neue Führer in der SA. über eine abgeschlossene Berufs ausbildung verfügen müsse, das heißt, daß er aus eigener Kraft bewiesen haben müsse, mit dem Leben fer- kigzuwerden. Wie eng sich aber in Zukunft die SA. an die Partei anlehncn wird, schilderte Obergruppenführer Herzog, indem er den Entwicklungsgang der zukünftigen Nachwnchsführer der SA. schilderte. Mit 18 Jahren kommt der aus der HI. Ausschci- dcnde zur SA. und wird nach Erledigung des Arbeits dienstes, nach Ableistung der Dienstpflicht wieder in die Formation der politischen Soldaten zurückkchren. Hat er sich im Dienst der SA. und als Block- oder Zellen- lciter in der Politischen Organisation bewährt, so muß er — zum Nachwuchssührer vorgeschlagcn — eine drei- jährige Ausbildung durchmachcn. In diese Zeit cingeschlosscn liege ein neunmonatiger Besuch der Reichs führerschule der SA. und eine mehr als halbjährige Tätigkeit als Politischer Leiter der NSDAP. -K Beitrag zur Parteigeschichte Zu einem erhebenden Erlebnis gestalteten sich die Stunden, die die Tagungsteilnehmer von Sonthosen mit Reichsminister Dr. Frick vereinten, den der Burgkom mandant als einen der ältesten Mitstreiter des Führers herzlich begrüßte. Dr. Frick wandte sich nicht über sein Aufgabengebiet als Reichsminister an die Kreisleiter und Gauamtsletter, sondern berichtete als nationalsozialisti scher Kämpfer in eindringlichster Weise über eine der schwersten Epochen des Ringens der Bewegung, deren Geist und Mannestugendcn wie damals auch heute beim Aufbauwerk echt und unverfälscht lebendig gehalten wer den müssen. Der Redner kennzeichnete zunächst die drei Entwicklungsstufen auf dem Wege der Bewegung: die Zeit der direkten Aktion, die ihren Abschluß mit dem "9. Novem ber fand, den Kampf gegen die Machthaber mit ihren eigenen parlamentarischen Mitteln bis 1933 und die yeu- tlge Zeitspanne, die das deutsche Volk geeint und vertreten durch die Partei sieht. Die erste dieser drei Etappen ließ er dann in überaus aufschlußreichen und parteigeschichtlich hochbedeutsamcn persönlichen Erinnerungen lebendig werden. Dabei hielt er sich an eine Niederschrift, die er im Münchener Ge fängnis, des „Hochverrats" angeklagt, zu seiner Vertcidi- gung vor dem Volksgerichtshof versaßt hat. Ein zeit geschichtliches Dokument von ganz besonderer Wichtigkeit und damit erstmalig vor berufener Hörerschaft bekannt- gegeben. - Der Neichspressechef der NSDAP., Neichsleitcr Dr. Dietrich, entwarf den Kreislcitern und Gauamtsleitern ein überaus eindrucksvolles Bild von der Arbeit und der Verantwortung des deutschen Journalismus. „Die Partei — so betonte Dr. Dietrich — die national-. sozialistische Führergcmcinschaft, ist jenes genial durch dachte System der Pcrsönlichkeitsanslesc, aus dem auch der Presse in diesem Staat die großen Journalisten kommen werden." Dem journalistischen Beruf müßten die fähig sten Köpfe der Ration zustrcbcn, denn die Sache der Presse sei heute die Sachs des ganzen Volkes." Hl Gesunde und saubere Verwaltung In Anwesenheit des Ncichsorganisationsleitcrs und vor Vertretern der Wehrmacht, die Dr. Ley als Gäste zu der Tagung geladen hatte, sprach am dritten Arbeitstag auf Sonthofen Neichsschatzmeister Neichsleiter Schwarz über das Finanzwesen und die Verwaltung der Partei, die, wie er hervorhob, von der Kampfzeit bis auf den heu tigen Tag und in alle Zukunft unbedingt sauber und ge sund erhalten seien. Männer stünden in der Verwal tung, die im politischen Kampf ganz aufgingcn und treu der Verwaltung dienten. So gebe es auch keine Tren nung zwischen dem politischen Führungskorps und den Verwaltungsmänncru. Bei der Behandlung der Frage der Neuauf nahmen in die Partei unterstrich der Reichsschatz' kanzlcr mit besonderem Nachdruck den Grundsatz, daß die Neuaufnahmen niemals nach wirtschaftlichen Gesichts punkten durchgcführt würden und seinerseits alles aufge- bolcn sei, um die Anträge so kurzfristig wie möglich zu er- ledigen. Der Neichsschatzmeister betonte, daß die politischen Kämpfer, die ihre ganze Kraft unermüdlich in den Dienst von Partei und Volk stellten, mit ihren Familien wirt schaftlich unter dem Schutz der Partei ständen. Ebenso wie es niemals ein politisches Bonzentum in ihren Reihen geben könne, würden die Fragen der Besoldung und der Versorgung im Alter, für die Hinterbliebenen und sür die Waisen mit hohem Verantwortungsgefühl ihrer endgülti gen Lösung entgegengeführt. Im Namen aller politischen Kämpfer der Bewegung dankte Dr. Ley dem Reichsschatzmeister für seinen Vor trag und brachte ihm dabei seine tiefe persönliche Dank barkeit und Hochachtung für die Unterstützung der politi schen Arbeit in der Bewegung zum Ausdruck. Pariser Maisterien «ater verstiirktem WizeiW Magreiche Untersuchungen z«r Meck««« den Weimbundes — 45k Haussuchungen In Paris scheint man an zuständiger Stelle die aus- gedeckte Verschwörung der sogenannten „Liga zur ge heimen Verteidigung" sehr ernst zu nehmen. Alle Mini- sterien, besonders das Kriegs-, da« Marine- und daS Lustfahrtmintfterium werden auf Veranlassung des sozia listischen Innenministers Dormoy von starken Mobil- gardeabteilungen bewacht. Jeder Besucher wird einer ge nauen Untersuchung nach Waffen unterzogen. Der mit der Untersuchung beaustragte Richter hat über 45V Haus suchungen und 700 Vernehmungen in den verschiedensten Städten Frankreichs vornehmen lassen. Damit dürfte der Kreis der Verdächtigen aber noch längst nicht geschloffen sein. Angeblich ist eine besonders gründliche Unter suchungsaktion im Herzen von Paris im Gange. Die Polizei hüllt sich nach wie vor in Stillschweigen über das bisherige Ergebnis der Untersuchungen. Der oberste Führer des Gehcimbundes, dessen Name noch ge- heimgehalten ist, wird fieberhaft gesucht. Der frühere Führer der „Cammelots du Noi", in dem man einen der Leiter des Geheimbundes vermutet, soll festgenommen worden sein. Die Waffenmenge, die in dem betonierten Kommando, unterstand des Hauses Rue Ribsra in Paris aufgefunden wurde, beträgt, wie die Polizei angibt, mehr als zwei Tonnen. Es wurden 400 scharfe Handgranaten, 378 Sprengpatronen mit der sehr gefährlichen Schedditfüllung, 100 000 Gewehr- und Maschiuengewehrpatronen verschie- dener Kaliber, 28 leichte Maschinengewehre und SOO Ma schinenpistolen gefunden. Bei einem Kaufmann im Stadl- viertel des linken Seincufers entdeckte man noch ein großes Lager von Lederuniformen. Wie man auf die Spur des Waffenlagers kam Die Behörden sind übrigens durch einen eigen artigen Zufall aus die Spur des großen Waffen- lagers in Paris gekommen. Bereits vor einem Monat fand eine Zollstreife auf der Straße von Genf nach St. Sergues an der französisch-schweizerischen Grenze fünfzig 9-Mtllimeter-Patronen sür Parabellumpistolen. Die gleiche Menge der gleichen Patronenart entdeckte man auf der Straße zwischen Rousse und Morez an einer Kurve. Offenbar waren die Geschosse aus einem Auto herausgefallen. Die politische Polizei wurde benachrichtigt, und sie entdeckte bereits am nächsten Tag» das verdächtige Auto, das eine Pariser Nnmmer trug. Der Besitzer, ein gewisser Jakubiez, wurde verhaftet. Unter den Papieren, die man bei ihm sand, deuteten mehrere auf frühere Lieferungen hin, die in der geheimnisvollen Villa in Nueil ausgeführt wurden. Dadurch wurde die Polizei auf dieses verdächtige Haus und dessen Mieter gelenkt.