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MWMer B Tageblatt La« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Donati.Bezugs preis 1.70 RM. Zustellgeb. 30 Pfg. Bestellungen werden.in uns. GeschästSst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalten angenommen ««-Anzeiger Wochenblatt für Afchovau und Umgegend Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg.; die VS mm breite Millimeterzcile im Textleit 25 Psg.; Nachlaßstafscl k Ziffer» und Nachweisgebühr 35 Psg zuzügl. Port» Da» „Zschopauer Tagedtatt und Anzeiger" ist da« zur BeröffentUchung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha und des Stadtral« zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält dtc amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank ». G. m.b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 713 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendort u« 2H7 d«« Id. 193? 1O8. Ke!», MM" mit der KMichM GGarfe -rutsche Erklärung gegen vöowigige Unterstellungen Unter der Ueberschrift „Ungeeignete Methoden" schreibt die „Aatioitalsozialistisckie Parteikorrcspondenz": „Eine Nei!;e von ausländischen Zeitungen hat sich der Tatsache des bevorstehenden Besuches Lord Halifax' in Denischland bemächtigt, um diesen Besuch in tendenziösen Komüinativnen zum Objekt ihrer politischen Scnsations- bcdiirsnisse oder wn-reter Absichten zu machen. In dieser verdächtigen Geschäftigkeit versuchen, wie so oft, auch hier wieder nuve ant-'örtliche journalistische Projektemacher, die Atmosphäre cin-'r Aussprache zu vergiften oder aus- znlcgcn, noch bevor sie swttgcfunden hat. Sie unterschieben ihr Absicht-!:, die — zum mindesten, soweit cs die dcntsche Seite angcht — nicht nur abwegig, sondern einfach albern sind. Gegenüber diesen mehr oder weniger anmaßenden Versuchen, den Inhalt der Unterhaltungen, die Lord Halisar bei seinem Besuch in Deutschland haben wird, durch tendenziöse Stimmungsmache zn präjudiziercn, sehen wir uns veranlaßt, die nüchternen politischen Ge» gebcnhciten ans dem Bereich durchsichtiger publizistischer Tendenzen auf den Boden der politischen Realität zurück» znführen. Bei den Unterhaltungen, die Lord Halifax in Deutsch land mit maßgebenden deutschen Staatsmännern haben wird, sollte sicherlich offen und freimütig über manches gesprochen werden. Wenn sich aber jemand der Hoffnung oder auch nur dem Gedanken hingibt, daß die politischen Freundschaften, die Deutschland mit Italien und Japan verbinden, Gegen stand der Diskussion sei» konnten, dann zeugt das von einer völlige» Verkennung der Lage. An der politischen Realität der Achse Berlin—Nom und des Antikomintern- Paktes mit Japan kann durch niemand gerüttelt werden! Darüber darf auch nicht der mindeste Zweifel bestehen! Auch die Unterstellungen, als ob Deutschland sich zu Eiuwirkungcn auf seine politischen Freunde bcrcitfinden könnte hinsichtlich solcher Angelegenheiten, die nicht uns, sondern ausschließlich diese Staaten angehen, müssen als völlig abwegig und wirklichkeitsfremd bezeichnet werden! In der K o l o n i a l f r a g e hat die deutsche Oeffent» kichkcit die Auffassungen, die darüber in London und Paris bestehen, zur Kenntnis genommen. Sie wird die weitere Entwicklung der Tinge abzuwarten wissen. Die kühne Behauptung, daß es Deutschland sei, das ans Anlaß des Besuches von Lord Halifax eine An näherung an die Wcstmächte suche, nm auf diese Weise endlich die großen Mächte zu der von ihm ersehnten Aus- .spräche zu viert zu veranlassen, möchten wir vom deutschen Standpunkt ans dahin richtigstellen, daß das Reich von sich ans keine Beranlassung hat, sich nach dieser Aussprache zn sehnen, da ja keinerlei dafür in Frage kommende Diffe renzen zwischen ihm und diesen Mächten bestehen. Auch bei dieser Unterstellung dürfte der Wunsch der Vater des Gedankens sein. Deutschland hat keine Lust, den allzu offenbaren bla mablen Mißerfolg einer soeben ausgelaufenen Konferenz der Mächte durch eine neue zu verdecken! Den Gipfelpunkt der Sensationsmacherei und tenden ziösen Brunuenvergistung erklimmt leider eine Reihe englischer Zeitungen, von denen der „E v e n i n g S t a n- dard" mit folgenden Ausführungen den Vogel abschießt. Das Blatt veröffentlicht unter der Ueberschrift: „Hitler bereit zu einem Waffenstillstand — keine Forderung aus Kolonien für zehn Jahre, wenn er freie Hand in Mittel europa erhält", eine Meldung seines diplomatischen Kor respondenten, in der es u. a. heißt: „Die britische Negierung besitzt eine Information aus Berlin, wonach Herr Hitler bereit ist, wenn er nur die leichteste Ermutigung erhält, Großbritannien einen zehnjährigen Waffen stillstand in der Kolonialfrage anzubieten. Während des Waf fenstillstandes wird die Frage von Kolonien von Deutschland nicht aufgeworfen werden. Als Entgelt für ein derartiges Uebereinkömmen erwartet Herr Hitler, daß die britische Regie rung ihm freie Hand in Zentraleuropa läßt. Es ist in London bekannt geworden, daß Hitlers Idee einer freien Hand in Mit teleuropa darin bestehe, daß Großbritannien nicht intervenie ren wolle, wenn erstens Deutschland ans freie Wahl oder ein Plebiszit in Oesterreich dränge, zweitens Deutschland der Tschechoslowakei eine Forderung auf sofortige Anerkennung der Rechte der deutschen Minderheit in diesem Lande auf admini strative Autonomie innerhalb des Staates und kulturelle Ein heit mit dem Volk des Deutschen Reiches überreiche." -i> Klare Antwort Diese dreisten Behauptungen des „Evening Stan dard" stellen einen geradezu unglaublichen Versuch dar, die politische Atmosphäre unmittelbar vor dem Besuch von Lord Halifax in Berlin in einer Weise zu vergiften, wie sie selbst in der Geschichte des westlichen Journalismus bisher selten ihresgleichen hat. Wir stellen fest: An den Behauptungen deS „Evening Standard" ist kein wahres Wort! Sie sind von Anfang bis Ende Erfindung und damit bewußte Lüge. Nichts ist aber mehr geeignet, den Völkerfrieden auf das schwerste zu gefährde«, als derartige verantwortungslose Unter schiebungen, wie sie in dem geradezu niederträchtigen Schwindel deS „Evening Standard" ihren Ausdruck finden. Deutschland bat seine kolonialen Forderungen durch den Mund des Führers der Welt zu wiederholten Malen mitgeteilt und hat dem nichts mehr hinznzusügen. Seine mitteleuropäischen Beziehungen aber hat Deutschland durch Vertrüge geregelt. Es benötigt weder zu ihrer Aus legung noch zu ihrer Ergänzung einer fremden Hilse, Be lehrung oder Erlaubnis! Die ihm in so infamer Weise unterstellte Absicht, auf dem Wege des Kuhhandels durch den Verzicht auf Kolo nien freie Hand in Mitteleuropa zu erhalten, kann man nur als eine dreiste journalistische Ünver- schämtheit bezeichnen, die nicht scharf genug zurück gewiesen werden kann. Wenn der Bestich von Lord Halifax in einer solchen Atmosphäre erfolgt, erhebt sich die ernste Frage, ob es nicht im Interesse der politischen Entspannung nützlicher wäre, im Augenblick ihn zu verschieben und vielleicht erst dann stattfindcn zu kaffen, wenn besonders in der briti- scheu Presse jene Beruhigung eingetrcten ist, die man in anderen Ländern mit den Worten Anstand und Wahr haftigkeit zu umschreiben pflegt. Der BerstiMgWsM Ne MM da M M So» WW Die Reise des Präsidenten deS Britischen StaatSrqtS, Lord Halifax, nach Berlin und der vorgesehene Be- such beim Führer steht im Mittelpunkt der Erörterungen in der englischen und der französischen Presse. Die Londoner Zeitungen begrüßen diese Reise, in der sie die Grundlage für eine Verständigung zwischen Berlin und London sehen. Die „Limes" erklärt, daß die richtige Gelegenheit endlich gekommen sei, wo ein führendes Mit glied deS britischen Kabinetts mit dem Führer der Deut schen in Fühlung' trete. Der Weltfrieden erfordere eine dauerhafte Verständigung zwischen beiden Völkern, di« sicherlich von neun Zehnteln der Bevölke- *ung beider Länder gewünscht werde. — Die ^Daily Mail" bezeichnet den Besuch als ein Ereignis von überragender Bedeutung, den man mit größtem Opti mismus entgegensehe und von dem man Hosse, daß er den Beginn neuer freundschaftlicher Beziehungen zwischen beiden Völkern eröffnen möge. Auch die Zeitung „News Chronicle" unterstreicht die Bedeutung des Besuches und versichert, daß eS nichts gäbe, was der britischen Politik so willkommen sein könne, wie ein dauerndes Abkommen zwischen England und Deutschland als Teil der General regelung in Europa. Das Echo in Paris Auch die französische Presse verfolgt die Bemühungen Englands um Fühlungnahme mit Deutschland und Italien sehr aufmerksam. Die „Röpublique" faßt die letzten Haupt- ereignisse in vier Punkte zusammen. I. Die amtliche Ankündigung der Reise von Halisar nach Berlin, wo er den Führer sehen werde. 2. Die Bestätigung der in Rom zwischen Gras Ciano und Lord Perth eingeleiteten Verhandlungen. 3. Die Ankunft deS Grafen Volpi in London. 4. Di« bevorstehende Ankunft deS belgischen Königs in London, der, wie man sage, einen neuen Entwurf für einen neuen Westpakt überbringe. Dem Blatt zufolae ist der Plan des englischen Mini sterpräsidenten etwa folgender: Zunächst um jeden Preis Annäherung zwischen den vier großen Staaten Europas und dann eine Friedenskonferenz zur Regelung der zweit- rangigen Fragen, um Europa ein neues, endgültiges Statut zu geben. Der „Petit Paristen" steht das Ziel der Reise von Lord Halifax in der Zusammenarbeit mit Deutschland bei dem Werk der europäischen Beruhigung. Der „Jour" ist der Meinung, daß man in London die Annäherung an ' , Lord Halifax. -rV/-' tScherl-Wagcnborg.) Berlin viel leichker z« verwirklichen hoffe, da Vas' national sozialistische Deutschland immer den lebhaften Wunsch nach gutem Einvernehmen mit England gehabt habe. * Halifax am Mittwoch in Berlin In einer Besprechung zwischen Ministerpräsident Chamberlain, Ede» und Lord Halifax wurde nach Mit- teilung der „Pres, Association" beschlossen, daß Halifax am Mittwoch nach Berlin reisen soll. Die drei Minister hätten alle Einzelheiten der Reise besprochen. Man nehme an, so schreibt der diplomatische Korre spondent weiter, daß auch die Möglichkeit einer Verschie bung der Reise erörtert wurde, wie sie in der National sozialistischen Parteikorrcspondenz angedcutet worden sei. Eden kehre am Montag nicht nach Brüssel zurück; wann er fahre, stehe noch nicht fest. Es wird den Mel dungen widersprochen, daß der König der Belgier für die internationale Politik wichtige Besprechungen füh ren und daß England in Spanien und im Fernen Osten zwecks Friedensschluß Schritte unternehmen wolle. HZ.^Kührer bei General Franco Begeisterte Aufnahme in Spanien. Die acht von der spanischen Falange eingeladenen Hitler-Jugend-Führcr unter Führung von Gebietsführer Schulte sind in Burgos von General Franco empfan gen worden. Der Staatschef betonte in einer Ansprache erneut die ehrliche und tiefe Freundschaft Spaniens zu Deutschland. Als die Jugendführer in Salamanca eintrafen, hatten ich auf dem festlich beleuchteten größten Platz der Stadt, >er mit den deutschen und spanischen Nationalfahnen ge- chmückt war, Abordnungen der Falange sowie eine nach Tausenden zählende Menschenmenge zur Begrüßung ver sammelt. Die Jugendführer wurden im Festsaal des Rat hauses von den Spitzen der militärischen und Zivilbehör den herzlich willkommen geheißen. Eine kurze Ansprache, die ein Jugendführer vom Balkon des Rathauses an dir Menge richtete, wnrde mit begeisterten Hochrufen auf Deutschland und Spanien ausgenommen. GowjetspanLscher Klugzeugangriff über französisches Gebiet Bombardement von Pamplona Zehn bolschewistische Flugzeuge überflogen die fran zösische Grenze bei Ochagavia östlich deS Pena Ormi in Richtung Tafalla lSpanicn). Die Flugzeuge bombardier» ten die spanische Stadt Pamplona. Ueber 100 Tote und verwundete uuter der Zivilbevölkerung sielen dem Ueberfall zum Opfer. Die Flugzeuge kehrten dann nach Frankreich in Richtung Nonrcsvälles zurück. Der gemeine Ueberfall hat in Nationalspanien berech tigte Aufregung hervorgerusen. Die nationalspantschen Behörden bringen den feigen Ueberfall der Welt zn« Kenntnis und geben gleichzeitig ihrer Empörung darüber Ausdruck, daß der Angriff von französischem Boden ans erfolgt ist, so daß angenommen werde» muß, daß die französischen Behörden Kenntnis von diesem Angrifs gehabt haben.