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Zscyopauer Lageviatt und Anzeiger Mittwoch, de« 10. November IM Berli« ehrt die tote» Mpser Wallfahrt za» Grabe Horst Wesselo Höheitsträger in den einzelnen Ortsgnippett'erl,leiten und an denen auch die Angehörigen der gefallenen Kameraden teilnahmen. Ewige Truhe an der Seite Wilhelm Gustloffs Beisetzung der Blutopfer Mecklenburgs Am Dienstag fand die feierliche Beisetzung der elf Toten des Gaues Mecklenburg im Ehrenhain der Bewe gung an der Seite Wilhelm Gustloffs statt. Der Bei setzung ging eine Gedenkfeier in der Gauschule vor den aufgebahrten Särgen voraus. Im Mittelraum des Platzes hatten die Angehörigen der Toten, die Träger des Ehrenzeichens der Bewegung und die Ehrengäste Platz genommen, dahinter standen die vielen Volks genossen aus Stadt und Lanv. Politische Leiter, SA.» und NSKK.-Männer sowie Hitler-Jugend bildeten Spalier. Alte Kämpfer der Bewegung aus dem Gau Mecklen burg sprachen Worte zur Sinndeutung des Kampfes um die Weltanschauung Adols Hitlers. Es folgte der Appell der Toten, deren Namen einzeln aufgerufen wurden. Hierauf sprach Reichsstatthaller Gauleiter Hilde brandt vom Schicksal dieses Kampfes um die Seele des Volkes und schloß mit dem Gelöbnis unverbrüch licher Treue zum Führer. Nach einem Chorlied der Hitler-Jugend wurden die Särge auf Wagen der Wehr macht gesetzt, und der lange Trauerzug zum Ehrenhain setzte sich tn Bewegung. Hinter den Särgen gingen die Angehörigen, der Gauleiter und die Ehrengäste. Fahnen bildeten auf dem Zuge zum Hain Spalier. Nach kurzen Abschiedsworten wurden die Särge unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden tn die Gruft gesenkt. Kampffreudig und siegesbewußt schloß die Feier mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Litwinow verläßt AeunmSchtelonferenz Der sowjctrusstsche Außenkommiffar ist verärgert Der sowjetrusstsche Außenkommissar Litwinow hat die Brüsseler Neunmächtekonferenz plötzlich verlassen. Litwinow will, so meint man, seine Verärgerung über die Ver suche zum Ausdruck bringen, Sowsetrußland aus dem Leitenden Ausschuß oder dem sogenannten Kleineren Ver- mittlungSauSschuß auszuschließen, dafür aber Italien tn den einen oder anderen dieser Ausschüsse oder gar tn beide htneinzunehmen. Man hält es nicht für unwahr scheinlich, daß Dowjetrußland sich ganz von der Konferenz »urückriebt. Ehrenwachen an den Gräbern - Am Tage des historischen Marsches zur Münchener Feldhcrrnhalle gedachte auch die Reichshauptstadt der Männer, die damals und in den nachfolgenden Kampf- jähren für ein Deutschland Adolf Hitlers ihr Leben dahin gaben. Durch Ehrenwachen an den Gräbern der Gefallenen der Bewegung und feierliche Kranzniederlegungen ehrte Berlin die 41 Toten. Die ganze Stadt zeigte reichen Flaggenschmuck. Im Morgengrauen zogen an den Gräbern der Toten der Berliner Bewegung die Ehrenwachen der SA., ss, Politischen Leiter und Hitler-Jugend mit lodernden Fackeln auf. Ueberall an den geschmückten Gräbern er schienen die örtlichen Hoheitsträger der NSDAP, zusam men mit den zuständigen SA.-Führern, um die Kränze des Gauleiters Dr. Goebbelsund Obergruppenführers von Jagow niederzulegen. Die letzte Ruhestätte Hör st Wessels war das Ziel zahlreicher Abordnungen, die den toten Sturmführer an diesem Tage durch Blumen und Kränze ehrten. Als erste erschienen der Kreisleiter des Kreises VII, von Freiberg, und die SA.-Führer der Standarte 5 „Horst Wessel". Kränze des Gauleiters Reichsminister Dr. Goebbels und des Obergruppenführers von Jagow wurden niedergelegt. Auch die Luftwaffe legte am Grabe Horst Wessels einen Kranz des „Jagdgeschwaders Horst Wessel" nieder. Den Höhepunkt der Gedenkfeiern in Berlin bildete die feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal der Gefallenen der Berliner Bewegung auf dem Fehrbelliner Platz. Im Auftrage der Gauleitung legte der Gauorganisationsleiter Schach einen riesigen Kranz des Gauleiters Dr. Goebbels nieder, während für die SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg Standartenführer Bareiß den Kranz des Obergruppenführers von Jagow niederlegte. Am Abend veranstalteten die zehn Berliner Kreise der NSDAP, tn ihren Bezirken Feierstunden, die ihre be sondere Bedeutung durch die Ernennung der neuen Los von Moskaus Senkern! Hochverratsprozeß tn den kaukasischen Sowjet republiken wegen Vorbereitung zum bewaffneten Ausstand Vierzig neue Erschießungen ! In Baku fand, wie die sowjetrussische Zeitung „Bakinskij Rabotschij" meldet, ein Prozeß gegen vierzehn leitende Funktionäre der Sowjetrepublik Aserbeidschan statt, darunter zwei Volkskommissare und mehrere Rayon- Parteisekretäre. Die Angeklagten, sämtlich Aserbeidschaner, wurden beschuldigt, eine geheime antisowjetische nationalistische Organisation gegründet und im ganzen Land Gruppen und Zellen zur Vorbereitung des bewaffneten Aufstandes gegen Moskau mit dem Ziel eines unabhängigen Aser beidschan betrieben zu haben. DaS Gericht fällte zehn Todesurteile, die vollstreckt wurden. Der Bakuer Prozeß bestätigt die seit einiger Zeit vorliegenden Nachrichten über eine starke antibolschewistische, panislamttische Bewe gung in Aserbeidschan, die massenweise Verhaftungen nach sich gezogen habe. In Suchum fand der Tifliser Zeitung „Sarja Wofloka" zufolge ein nicht minder aufschlußreicher Prozeß statt, wo gleichfalls eine Reihe Spitzenfunktionäre der Republik Abchasien vor Gericht standen, so z. B. der Parteisekretär der Republik Ladardija, der Volkskommissar für Land wirtschaft und andere. Auch in diesem Prozeß waren wegen Hoch- und Landesverrat, wegen Sabotage, Vorbe reitung zu terroristischen Akten und bewaffneter Putsche Anklage erhoben worden. Im einzelnen wurde den Ange klagten u. a. auch ein Vorkommnis zur Last gelegt, daS sich im Unterschied zu den übrigen phantastischen Anschul digungen tatsächlich ereignet haben soll. Im Jahr 1933 war das Motorboot Stalins, der L zur Erholung an der abchasischen Schwarze-Meer- r Z Küste weilte, von einer Küstenbatterie aus be- W» schossen worden. - Nun sollen die im Suchumer Prozeß angeklagten Abchasier für diesen Zwischenfall verantwortlich gemacht werden. Die Angeklagten sollen ihre terroristischen Akte und Putschversuche auf Anstiften des früheren, kürzlich angeb lich verstorbenen Präsidenten der Republik Aserbeidschan, Nestor Üakoba, unternommen haben. Beim Tod LakobaS brachte die „Jstwestija" vor wenigen Monaten einen lan gen, ehrenvollen Nachruf. Lakoba galt als einer der wenigen überlebenden kaukasischen Jugendfreunde und Vertrauten Stalins. Nun erscheint das plötzliche Ableben Lakobas in neuem, geheimnisvollem Licht, weil einige Angeklagte, dem Suchumer Prozetzbericht zufolge, erklär ten, sie hätten ihre moskaufeindlichen Machenschaften begonnen, „um den Tod Lakobas zu rächen" (!). Zehn der Hanptangeklagten sind vom Sondergericht zum Tod verurteilt und hingcrichtet worden. Todesurteile meldet auch die Provinzpresse aus Leningrad, wo sechs Angehörige einer trotzkistischen Orga nisation erschossen wurden, aus Nischnit-Nowgorod, w) drei angebliche Saboteure der Viehwirtschaft zum Tok' verurteilt wurden, ans Taschkent, wo vier neue Erschie ßungen von „Staatsfcinden" zu verzeichnen sind, aus Chabarowsk, wo zehn in einer politischen Mordaffäre Angeklagte zum Tod verurteilt wurden, und aus Swerd lowsk, wo im Nahon Newjansk fünf „staatsfeindliche Kol- chos-Leiter und Tierärzte" erschossen wurden. Gruß Mussolinis an Vie deutschen Arbeiter Telegramm an Reichslctter Dr. Ley Auf das aus Neapel von Dr. Ley und den 3000 deut schen „Kraft durch Freude"-Fahrern an den Duce gesandte Telegramm hat Mussolini nachstehendes Telegramm an Dr. Ley gerichtet: „Indem ich Ihnen für Ihr Telegramm danke, freut es mich, den deutschen Arbeitern, die Sie tn Italien be gleitet haben, meinen herzlichen Gruß zu entbieten. Dir« gewinnt an Bedeutung gerade an dem Tag, wo in einem feierlichen Dokument gegen die kommunistische Drohung die italienisch-deutsch-japanische Front eine feierliche Be stätigung erfahren hat, und wo wir in Neapel die Berbrü- deruug der nationalsozialistischen und faschistischen Arbei-, ter gefeiert haben, auf deren edle Tätigkeit die Ordnung und das Blühen unserer beihen Sünde« gekündet A * weiß! (Die Männer der Alten Garde jubeln dem Führer minutenlang in tosender Begeisterung zu.) Oie 16 Toten -es S. November 1923 — treue Wächter eines neuen Deutschen Reiches Aus diesen Zeichen der Not hat sich etwas ganz Wunder bares entwickelt, die schönste Kameradschaft, die es viel leicht je im deutschen Volk gegeben hat, eine ganz einzig- artige Kameradschaft, eine Kameradschaft von Führern, die manchmal vielleicht verschiedener Meinung sein können — aber in einem stets eins sind: sie gehören zu sammen auf Leben und Sterben, auf Gedeih und Ver derb! Solange wir noch einen Atemzug tun, kann unser Leben immer nur dieser Gemeinschaft gehören, die unse rem Volke dienen soll. , v * , ' Damit verklären sich für uns die Opser von damals, und aus diesem Empfinden heranS haben »vir die beiden Tempel gebaut, in denen die sechzehn Toten des S. No vember ruhen sollen für ewige Zeiten, beschienen von der Sonne, aber auch umbraust vom Sturm, in Schnee und Eis, als die treuen Wächter eines neuen Deutschen Reiches." KameraMastsabend der Führerschaft DerFührer halte für den Abend des 9. November die Führerschaft der NSDAP, zu einem kameradschaft lichen Beisammensein im Festsaal des Alten Rathauses eingeladen. Der Führer verbrachte längere Zeit im Kreis feiner Parteigenossen, die ihm bei seinem Kommen einen begeisterten Empfang bereiteten. Oer Führer an Ludendorff Am 14. Jahrestage des historischen Marsches vom Bürgcrbräukeller zur Feldhcrrnhalle sandte der Führer folgendes Telegramm an General Ludendorff: „Euer Exzellenz! Aus Anlaß unseres heurigen Er innerungstages gedenke ich in Verehrung und Dankbar keit Ihres damaligen Einsatzes inmitten unserer Reihen zur Erhebung der deutschen Nation. Mit meinen herz lichsten Wünschen Ihr Adolf Hitler." Ludendorffs Antwort General Ludendorff richtete an den Führer folgendes Antworttelegramm: „Ich danke Ihnen für das wanne Gedenken und die herzlichen Wünsche. Anch meine Ge danken gelten heute mehr als je unserem damaligen ge meinsamen Einsatz für Deutschlands Erhebung. Meine besten Wünsche begleiten Ihr erfolgreiches Wirken für unseres Volkes Aufstieg. Ihr Ludendorff." Skandalöse Vorfälle im Marseiller Sasen Französische Marxisten überfallen einen italienischen Handelsdampfcr Ein skandalöser Fall ereignete sich im Marseiller Hafen bei der Ankunft des italienischen Dampfers „Savoia" aus Split. Französische Marxisten drangen auf das Schiff und nahmen sich die Frechheit heraus, den Dampfer von oben bis unten nach „Freiwilligen" für Spanten zu durchsuchen. Obwohl der Kapitän er klärte, daß es sich um einen Irrtum handeln müsse und daß das Schiff nur Waren an Bord führe, mußte er dem frechen Auftreten der Marxisten nachgeben, die mehr als eine halbe Stunde lang das Schiff nach „Freiwilligen" untersuchten. Darauf konnten dann die Löscharbeiten wieder ausgenommen werden. Während der Erlnncrungsseier im BürgerbräukcNcr. Neben Adolf Hitler der Stellvertreter des Führers, Reichs- Minister Rudolf Heß, und Ministerpräsident Generaloberst Göring, lints Ncichsslatthallcr Ritter v. Epp. (Weltbild.) losen Gebilden, sond-rn aus drei Staaten, die bereit und entschlossen sind, ihr Recht und ihre Lebcnsintcrcssen ent schlossen wahrzunchmcn." (Langanhaltcndcr brausender Beifall.) „Wie sehr das deutsche Volk", so fuhr der Führer fort, „auch innerlich dieser Politik seine Zustimmung er teilt, das haben wir vor wenigen Wochen in Deutschland erlebt, als der große Repräsentant einer dieser uns be freundeten Nationen Deutschland zum ersten Male einen Besuch abstaltete. Wir haben dabei gesehen, daß sehr Wohl die Vertretung wirklicher Interessen die Wärme einer herz lichen Zustimmung der Völker erfahren kann, und so wie wir in Deutschland begeistert und glücklich waren über diesen Besuch, so war auch das italienische Volk glücklich und begeistert über seinen Verlauf und seine Ergebnisse." Ungeheure Neuausrichtung unseres Noltes Im weiteren Verlauf seiner Rede schilderte der Führer in außerordentlich anschaulicher Weise die ge waltige Umstellung des Denkens und der Gesinnung, die sich auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiet im deutschen Polke vollzogen hat. Eine ungeheure Um schichtung und Ncuausrichtuug unseres Volkes nach einer wirklich ideellen Seite hin sei eingetreten. „Die innere Ordnung, die wir seitdem aufbauen, kennzeichnet sich durch radikale Ausrottung der früheren deutschen Zersplitterung und Zwietracht." „Zum ersten Male, seit cs Deutsche auf der Welt gibt, ist eine solche zentrale Staatsgewalt aufgerichtet worden, deren Autorität unerhört ist und die von niemand gehemmt oder gar sabotiert werde» kann." (Begeistert stimmen die Massen dein Führer zu.) Unter dem Jubel seiner Alten Garde sprach der Führer daun von dem Geist und den Tugenden, die die Männer des 9. November 1923 beseelten und die am Ende des inneren Ringens um das deutsche Volk den National sozialismus zum Siege führten: „Das deutsche Volk ist wieder groß geworden: nicht durch Zufälligkeiten, sondern durch das Zusammenwirken von Einsicht, Mut, Beharr lichkeit und äußerster Entschlußkraft! Und auch dieser 8. und 9. November kann als ein Dokument dieser Entschlußkraft gelten. Es war ein sehr schwerer Entschluß, der damals gefaßt werden mußte. Ich habe ihn gefaßt in der Erkenntnis, daß sonst Deutsch land einer entscheidenden Katastrophe entgegengchen würde! Als damals unsere gegnerische Seite beabsich tigte, um den 12. November herum eine Revolution, und zwar eine bajuvarische, auszurufen und sie unter dem Motto vollziehen zu lassen: „Ausbrenncn des bolschewi stischen Nordens und vorübergehende Separatio,» Bay erns", an diesem Tage wußte ich: jetzt kommt Deutsch lands Schicksalsstuude. Da faßte ich den Entschluß, vier Tage zuvor loszuschlagen nnd ans diese Weise das Gesetz des Handelns an uns zu reißen! Gedenken der Märtyrer Daß es dann damals doch fchlschlng" — so fuhr der Führer fort —, „das war vielleicht das größte Glück meines Lebens und das größte Glück für die deutsche Nation! So Ivie es damals kam, mußte es kommen! Die Zersplitterung Deutschlands aber war auf alle Fälle verhindert worden. Denn um mit uus fertigzuwerdcn, benötigte man die Hilse des deutschen Nordens. Damit war der Abfall verhindert. Man hat uns dabei nicht mundtot machen können, sondern wie durch eine Explo sion sind unsere Ideen über ganz Deutschland geschleudert worden. Mein Entschluß war damit gerechtfertigt!" Mit bewegten Worten und unter tiefer Ergriffen heit seiner alten Parteigenossen gedachte der Führer daun der ersten Märtyrer der nationalsozialistischen Be wegung, der sechzehn Opfer des 9. November 1923. Er erinnerte daran, daß sie alle bereits als Soldaten im Kriege ihre Pflicht erfüllt hatten und nun ein zweites Mal wieder nach ganz anderen Gesetzen antratcn zum Kampfe sür Deutschland. „Ihr Opser" — so rief der Führer auS — „hat geholfen, die Partei zu befestigen und sie zu be fähigen, die Macht zu ergreifen und zu erhalten!" Wunderbarer Emporstieg Am Schluß seiner immer wieder von begeisterten Kundgebungen unterbrochenen Ansprache wandte sich der Führer noch einmal an seine alten Kampfgenossen des 8.-9. November: „Heute sehen wir mit Stolz und Rüh rung auf die damalige Zeit zurück nnd sind glücklich, wenn wir uns wieder treffen. Für uns ist das Wieder sehen an diesem Tag ein beglückender und gleichzeitig rührender Tag, und er wird es immer mehr werden. Viele von denen, die damals marschierten, leben nicht mehr unter »nS. Wir werden weniger, aber eine neue Generation wächst nach. Je mehr wir diese Generation n ihrem wunderbaren Emporstieg sehen, desto mehr »enken wir Alten zurück an jene Tage und haben daS iolze Bewußtsein, veigetragen zu haben zu dieser Schtck- alswende del» deutschen Volkes. S t e freuen sich immer auf diesen Taa, wett Sie mich wieder tn Ihrer Mitte wissen. Und tA freue mich, wetz ich Sie wieder um mich