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Zweites KdK.-Geeba- Erholungfür20000beiKolberg — Anlege- stelle für KdF.-Schiffe. Während der Bau dcS KdF.-SecbadcS bei Mukran auf Srii^en rüstig sortschrcitct, sind bei Kolberg die Borbcrei- tnngcn für das zweite KdF. Bad an der Ostscckttftc in Angriff genommen worden. Ani Kolbcrger Strand wird rin See- und Solbad für 20 000 Urlauber entstehen. Prof. Klotz wird die Pläne für das Kolberger KdF.- Bad ausarbciten und diese sowohl dem Führer als auch dem Reichsorganisationsleitcr Dr. Ley vorlegen. Die Wohnblocks werden jeweils 300 Meter voneinander in spitzem Winkel zum Strand und zur See errichtet, wo durch die Bewohner die Sonne sowohl in den Bor- wie Nachmittagsstunoen haben. In der Mitte der Anlage ist eine Anlegestelle für KdF.-Dampfer vor gesehen. Restauration für Ungarn nicht aktuell Eine Rede des ungarischen Ministerpräsidenten Der ungarische Ministerpräsident Daranht sprach in Budapest auf einer Konferenz der Regierungs partei in einer programmatischen Rede auch zur Nestau- rationssrage. Er wies darauf hin, daß der unveränderte Standpunkt der Negierung dahin gehe, daß sie einen aktuellen Charakter dieser Frage nicht anerkennen könne. Es erscheine auf keinen Fall erwünscht, daß durch Auf- rolluug der Restaurationsfrage überflüssige und für das Volk schädliche Gegensätze geweckt werden. Dies sei der endgültige und grundsätzliche Standpunkt der Negierung. Zur außenpolitischen Lage hob der Ministerpräsident die beunruhigenden Erscheinungen der internationalen Lage hervor, die die Bestrebungen nach Aufrechterhal tung des Weltfriedens auf eine ernste Probe stellten. Daranyi verwies in diesem Zusammenhang auf die friedlichen Erklärungen, die vor kurzer Zett in Berlin von den verantwortlichen Führern zweier Großmächte, Adolf Hitler und Mussolini, abgegeben wurden. Regierungsgelder für -e lo Rocque? Führer der französischen Feucrkreuzler bestreitet, Gelder ans den Geheimfonds der Negierung erhalten zu haben In Lyon fand ein Verlcumdungsprozetz statt, den oer Herzog Pozzo di Borgo, ein früher führendes Mitglied der Feuerkreuzlerbewcgung, gegen den Ober sten de la Rocque, den Führer der „Feuerkreuzler", in die Wege geleitet hat. Der Prozeß erhielt eine poli tische Bedeutung durch die Aussage des früheren Mini sterpräsidenten und Innenministers Tardieu, der zu dem Hauptpunkt der Streitfrage erklärte, daß de la Rocque aus den Geheimfonds des Innenministeriums achtzehn Monate lang Geld erhalten habe. Oberst de la Nocque hat die Aussagen Tardieus abgestritten. Wie Tardieu als Zeuge aussagte, hat er in der Zett zwischen 1926 und 1932 achtzehn Monate lang de la Rocque auf dessen Ersuchen hin Zuschüsse aus den Ge heimfonds gegeben, und zwar, weil er als Minister da mals der Ansicht war, daß de la Nocque als Führer der Feucrkreuzler eine Macht der Ordnung gegen den Kom munismus darstelle, die Unterstützung verdiene. Auch habe er auf Bitten de la Nocques dtefen seinem Amts nachfolger Laval vorgestellt, damit er sich dort weiter um die Bezahlung der Gchetmfondsgelder bemühen könnte. Oberst d e la Rocque hat auf dies« Aussagen Tardieus hin erklärt, daß alle ihn belastenden Aeußerun- .m Tardieus erlogen seien. Die Verkündung des Urteils ' auf den 8. November angesetzt worden. Abwehr pariser Verdächtigungen Scharfe Zurückweisung von Lügen über die Wehrmacht des Reiches Die als besonderer Schachzug in die f r a n z ö s i s ch e Presse lancierte Lüge von der angeblichen Einflußnahme des deutschen Gcneralstabes (!) in Spanien wird mit Recht von der nationalspanischen Presse scharf zurückqewiesen. Erfreulicherweise gehen die national- Wovon man sprich- Vom Arbeitsdienst zurück — Allerlei Statistik — Bon Leute», die sich selbst bestehlen Nun sind die Arbeitsdicnstmänner wieder bei Mut tern. Daß sie frisch und braungebrannt heimgekehrt sind, hat das Mutterauge auf den ersten Blick erkannt, aber doch hat es eine Menge Fragen gegeben. Wie es denn ge wesen sei, ob man sich nicht habe überanstrengen müssen, ober der Herr Oberfeldmeister nicht gar zu rauh mit einem nmgcgangcn sei und ob das Essen... na, man weiß ja: ,Die Flut der Fragen will in solchen Fällen überhaupt nicht abebbcn. Bei der Familientafel hat der Junge, mit vollen Backen kauend und mit strahlenden Augen, wacker Rede und Antwort gestanden. Gewiß, bei Muttern schmeckt cs am besten, und einen gesunden Appetit hat man heim- gcbracht, aber die Sorge, im Lager könnte Schmalhans Küchenmeister gewesen sein, war nichts als Ucberängstlich- keit des Muttcrherzens, Gespensterfurcht am hellichten Tage. Sogar ordentlich zugenommen hat der Junge, und wenn man seinen gespannten Oberarm befühlt, so merkt man, was Muskeln sind. Am letzten Tage hat es in allen Lagern einen wehmütig-fröhlichen und auch feuchtfröh lichen Abschied gegeben von den Kameraden, vom Lager, von vielen Dingen, die einem in den sieben Monaten lieb, ja fast unentbehrlich geworden waren. Im strammen Rhythmus erklangen noch einmal das „Schippe-Hacke hei, hei, hei" und all die Lieder, die vielleicht nicht poetische Gipsellcistungen eines Dichtcrgenies, wohl aber der lebendige Ausdruck jugendlicher Lebenstüchtigkeit und einer gesunden Lebensfrende sind. Vielleicht ist beim Ab- schied auch manch Tränlein geflossen, d. h. natürlich nicht beim wackeren Arbeitsmann, der über solche weichseligen Regungen erhaben ist, wohl aber auf der anderen Seite, die durch zarte Bande, — na, man weiß ja... Beim har- ten Dienst wird man nicht allzuviel Zett gehabt haben, sich mit Gelehr enweisheit und philosophischem Kram abzu- geben. Dafür aber haben die Jungen eine Weisheit ge- kernt, die ihnen im ganzen Leben gute Dienste leisten wird. Sie haben den Adel der Arbeit, den Wert der Kamerad- fthaft kennengelernt, nicht vom Hörensagen, sondern durch Lat und Beispiel. So manches Muttersöhnchen, dem die „Hammelbeine langgezogen" wurden, das zum erstenmal spanischen Blätter dabei auf das schroffste gegen infame Unterstellungen vor, welche die Ehre der Wehrmacht des Reiches verleumderisch anzutasten sich erfrechen. Ein« derartige Mentalität, wie sie in den gefälschten „Jnfor- mattoncn" einiger französischer Zeitungen dem deutschen Generalstab unterschoben wird, besitze — so stellt die Presse des nationalen Spaniens fest — „ausschließlich der Gcncralstab der jüdisch-freimaurerischen Sowjctinter- nationale!" Ebenfalls muß man sich dem Bedauern der spanischen Blätter anschließen, daß ein Schriftsteller wie Leon Daudet in der „Action Franraisc" das üble Spiel mitmacht. Voll und ganz zu begrüßen ist ferner die energische Zurückweisung der phantasievollen Behaup tung, daß der größte Teil der nationalspanischen Marine von deutschen Seeoffizieren geführt werde (!) Mit Ge nugtuung muß deshalb die feierliche nationalspanische Erklärung unterstrichen werden, daß sich in der Marine General Francos nicht ein einziger Offizier, Unteroffi zier, Matrose befindender nicht Spanier sei. Es entspricht dem gewohnten Ablenkungsmanöver so mancher ausländischer Zeitung, das Blaue vom Himmel über maßgebliche deutsche .ciligung an dem spanischen Krieg herunterzulügen. Beschimpfungen der deut schen Soldalenehre, die neuerdings mit derartigen, an sich schon üblen Meldungen verbunden werden, gehen je doch zu weit. Deshalb entsprechen die dankeswer ten Klar st eil ungen der spanischen Press« völlig dem deutschen Standpunkt. Reue llnnihen in Französisch-Mrollo Tote und Schwerverletzte In Port Liautey in Marokko versuchten unter der Führung eines marokkanischen Nationalisten mehrere hundert Kundgeber, gegen die kürzliche Festnahme von Funktionären der Nationalbewegung zu demonstrieren. Es gelang der Polizei zwar, den sich formenden Umzug der Demonstranten einzudämmen, doch kam es dabei mehr mals zu Schießereien. Die gereizten Kundgeber stürzten sich auf den Ord- nun^dieust, wobei sechs Polizcibcamte durch Revolver- schüsse und Dolchstiche schwer verletzt wurden. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch. Zwei Eingeborene wurden auf der Stelle getötet, drei weitere erlitten lebens gefährliche Verletzungen. Der Führer des Demonftrations- zugcs wurde festgeuommen. Die Polizei hat Maßnahmen getroffen, um ein weite res Ausbretten der Unruhen zu verhindern, Verschwörung in Marokko Nationale Eingebore nen-Kundgebungen im ganzen Lande Die Unruhe in der eingeborenen Bevölkerung von Marokko hat sich noch keineswegs gelegt. Nachdem der französische Geucralresident drei weitere nationalistische Agitatoren hatte verhaften lassen, zogen in der marokka nischen Hauptstadt Fez den ganz Tag über Scharen junger Eingeborner durch die Straßen, die mit lautem Geschrei die Freilassung ihrer Führer forderten und gewaltsam die Schließung der Eiugeborenengcschäfte erzwangen. Auf dem Hauptplatz wurde eine große Massenversammlung ab- gehalten, bei der aufreizer Reden gegen die französische Schutzherrschaft gehalten w.-.ocn. Immer wieder mußten die Polizei und die Truppen eingreifen, nm die Zusammenrottungen zu zerstreuen. Aehnliche Vorgänge ereigneten sich auch in Rabat. In Casablanca wurde im Eingeborcnenviertel eine Streifpatrouille der Polizei und der Mobilgarde von hundert Eingeborenen mit Stcinwürfcn und Totschlägern angegriffen. Die Polizei nahm 40 Verhaftungen vor. Lie Prüfung der bei den verhafteten Nattonalisten- führcrn beschlagnahmten Papiere ergab das Bestehen einer weitverbreiteten Verschwörung zum Sturze des als zu franzosenfrcundlich angesehenen Sultans und zur Ab- schütte lung der französischen Schutzherr- schäft. Weiter wurde durch die Vorgefundenen Dokumente bewiesen, daß die nationalistische Agitation in Marokko in engem Zusammenhang mit der panarabischen Bewegung stetzt. Eld auf die Fahuc. Kronprinz Michael von Rumänien wurde von seinem - Vater, König Carol von Rumänien, am 16. Geburtstag zum Leutnant in der Armee befördert. — Unser Bild zeigt den Kronprinzen bet Ablegung des Fahneneides. sWettmld-Wagenborg.) , -u Rote Aragonsront durchbrochen Uebcrraschungsangriff der nationalspanischen Truppen An der A r a g o n fr o n 1 ist bet Puebla del Abortoa die Front der Roten durch einen UeberraschungS- angriff der Fremdenlegion und der Mauren völlig durch brochen worden. Die nationalen Truppen nahmen auf 6H Kilometer Breite die beiden ersten Stellungslinien der Bolschewisten und drangen fünf Kilometer in der Tief« vor. Dies ist der Anfang einer Offensive großen Aus maßes. Auch in Hoch-Aragon, 20 Kilometer entfernt von der französischen Grenze, gelang es den nationalen Truppen, den Berg San Perdro, 1100 Meter hoch, zu erobern. Von dort aus beherrschen die Nattonalen zum ersten Male vt« große Straße nach Buchara. Auch westlich Madrids konnten die nationalen Truppen einen wichtigen Erfolg erzielen. Es gelang ihnen erneut, in Bruncte in der Nähe des Eskorial Fuß zu fassen. Zur neuen Lage in Spanien. Die Nationalen können von ersten Erfolgen an der Aragon- Front berichten. Sie haben -wischen Saragossa und Hucsca mit dem Vorstoß begonnen. (Kartendienst, Erich Zander, M.) nicht nur mit Spaten und Hacke, sondern auch mit Nadel und Faden umgehen, sich seine Bettstelle selbst bauen und die Stiefel selbst putzen mußte, wird jetzt auf sich und seine Mitmenschen mit ganz anderen Augen sehen als vor sieben Monaten und seinem Schicksal — dankbar dafür sein. * Von der Statistik sagen ihre Gegner, daß sie eine Wissenschaft sei, mit der man stets das Gegenteil beweisen könne. Die Statistik kann uns nicht unmittelbar die großen Lebcnsgcsetze vor Augen führen, unter denen das völkische und wirtschaftliche Leben steht, sie kann uns nicht die Ur sachen der von ihr festgestellten und zahlenmäßig erfaßten Erscheinungen aufzeigen, wohl aber hilft sie uns dazu, bei einigem Nachdenken Rückschlüsse auf diese Ursachen zu machen, mit denen sich dann andere Wissenschaften des näheren beschäftigen. Jedenfalls ist die Statistik alles andere als eine vergnügliche oder gar mäßige Zahlen spiclerei, wenngleich auch ihre Zahlenreihen an und für sich die Aufmerksamkeit fesseln, ohne daß man sich den Kopf darüber zerbricht, welche seelischen oder wirtschaftlichen Triebkräfte in ihnen ihr Spiegelbild gefunden haben. Wo gibt cs die meisten Mädchen, wo die meisten Jungen in Deutschland? Bitte sehr. Man braucht nur zu fragen, die Statistik hat die Antwort sofort bereit. Fürs erste muß man allerdings erst wissen, was die Statistik unter einem „Mädchen" versteht. Also: Ein Mädchen ist eine Person weiblichen Geschlechts von 14 bis 25 Jahren. Weibliche Personen von 14 bis 25 Jahren, kurz „Mädchen" genannt, gibt es am meisten am Rhein. Im Rheinland hat man 682 907 Mädchen gezählt. Will man erfahren, wie diese Mädchen ausschauen oder wie es um ihre Herzen bestellt ist, so muß man allerdings nicht die Statistik befragen, sondern ein Nhcinweinlied anstimmen, — dann weiß man es im Nu. Berlin hat nur 338 830 Mädchen, hier über wiegen die älteren Jahrgänge zwischen 25 und 40 Jahren. Den größten Mädchenttberschuß kann der Regierungsbezirk Düsseldorf für sich beanspruchen, der 16 200 Mädchen mehr als junge Männer hat. Im Osten dagegen überwiegt die männliche Jugend, so hat Ostpreußen 20 000 Jünglinge mehr als Mädchen. Will man zur Abwechslung einmal wissen, wo die fleißigsten Briefschreiber zu Hause sind? In dieser Beziehung marschiert Berlin an der Spitze. Im Jahre entfallen 214 Postsachen auf jeden Berliner. An zweiter Stelle kommt der Reichspostdircktionsbezirk Düssel dorf mit jährlich 190 und an dritter Stelle Leipzig mit 121 Postsachen auf den Einwohner. Tie fleißigsten Bries schreiber sollen die Geschäftsleute sein, sie werden hierin, wie man sagt, nur noch von Verliebten übertroffen. Die Neichshanptstadt scheint demnach mit diesen glücklich, n Menschenkindern reich gesegnet zu sein. Wenn der Düssel- dorfer Mädchenttberschuß vom ostpreußischen Männerüber schuß etwas wüßte, würde sich vielleicht auch der Brief wechsel zwischen West und Ost bedeutend reger gestalte». Wie ist es aber mit dir, lieber Leser, ganz gleich, ob du zu den weiblichen oder männlichen Personen zwischen 11 und 25 Jahren oder zu den älteren Jahrgängen zählst? Gehörst du etwa zu den Schreibfaulen? Dann gelobe schleunigst Besserung, damit deine Vaterstadt in der Statistik besser abschncidet. » Vor einem Wiener Gericht stand ein 80jährigcr Greis, der von seiner Nachbarin wegen Verleumdung verklagt war. La sich seine Unschuld erwies, erfolgte Freispruch. Bei seiner Verkündung brach der Greis zusammen, er hatte vor Aufregung einen Herzschlag erlitten. Es be darf nicht einmal eines solchen erschütternden Falles, um einem jeden immer wieder die Mahnung einzuschärfen, seine Zunge im Zaume zu halte». Verleumdung ist eben so schlimm wie ungerechtfertigte Anschuldigung. Auch Menschen, die cs mit ehrlicher Empörung von sich weisen, ein Verleumder zu sein, können uttt»ntcr nicht vom Klatsch. lassen, der ein naher Verwandter der Verleumdung ist. Wie schnell wird ans einem Klatsch eine Verleumdung! Am Stammtisch wird in dieser Beziehung mitunter nicht weniger gesündigt als am Kaffcetisch. Man unterhält sick erst ganz harmlos über den abwesenden Kollegen oder die liebe Freundin, beginnt sie dann ein wenig durchzuhcchekn, und ehe man sich's versteht, ist der schönste Klatsch im Gange. Der Klatsch ist vor allem deswegen so gefährlich, weil nach einem alten lateinischen Sprichwort, immer etwas „hängen bleibt". Aus dem Klatsch im kleine« Kreise wird das Gerede, daS die ganze Stadt, unter Umständen die ganze Welt durcheilt. Klatsch ist immer auch Diebstahl: Der Klatschsüchtige stiehlt sich selbst die Zeit, die rr zu besseren Dtnaen verwenden könnt«.