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2. Beiblatt zum Zschopauer Lageblatt und Anzeiger sonnab-n-, 25 «.. . . ' —" ' '' — -- - -- 7. '" v/.ssss»»»»«» Zksms IßsSeNSeZs „Illslrmellt der ganze« Welt" Ans der Geschichte der Telegrafie Von Rudolf Ander!. Vor nunmehr genau hundert Jahren, 1837, brachte ein gewisser Samuel Finley Bieele Morse einen Apparat an die Oeffcntlichkcit, mit dem man angeblich „auf elektrischem Wege" und „erstaunlich einfach" Nachrichten auf beliebig weite Entfernungen weitergeben konnte. Mittlerweile hat der Morseapparat eine ganze Well erobert; und er ist auch heule noch seinem Prinzip nach — wenn auch mehrfach verbessert und vervollkommnet — in Tausenden von Postämtern auf der ganzen Erde im Betrieb, wenn inzwischen auch die drahtlose Telegrafie ihren Siegeszug begonnen hat. „Telegrafieren" — freilich nicht in dem uns heute ge läufigen Sinn — kannte man aber schon Jahrzehnte vor Morse. Schon bei Leonardo da Binci findet man Skizzen, die als Studien zur Nachrichtenübermittlung auf akustischem und namcutlich auf optischem Wege anfzufassen sind. Der erste aber, der einen wirklich brauchbaren und auch allgemein zur Verwendung kommenden „Telegrafen" — auch dieser zur optischen Nachrichtcnwcilcrgabe erbaute, war ein Franzose namens Claude C happe, der, 1763 geboren, sich von Haus aus dem geistlichen Stande widmete. Chappe entwickelte ein ebenso interessantes wie durchaus verwendbares System. Er stellte an besonders geeigneten Punkten, wie auf Kirch türmen, Bergen usw. hohe Masten mit drehbaren Balken auf, deren einfach von unten zu regulierende Stellungen Buch staben oder auch ganze Wörter bedeuteten. Chappe legte seine Erfindung im Jahre 1794, also nach Ausbruch der Revolution, dem Convent vor und fand sofort Zustimmung; noch im gleichen Jahre baute er eine erste Linie von Paris nach Lille mit einem Kostenaufwand von rund 170 000 Livres, nachdem mau den Erfinder zuvor noch zum „obersten Leiter des fran zösischen Telcgrafenwescns" ernannt hatte. Das erste „Tele gramm" wurde am 15. August 1794 von Litte in die Haupt stadt gegeben, das dein Konvent die Wiedcreroberung der Conde meldete. Man sollte nun annehmen, daß ein solches „Telegra fieren" außerordentlich umständlich und namentlich langsam vor sich gegangen wäre: Tatsächlich aber konnten geübte Zeichengeber Erstaunliches leisten und mit den einzelnen Apparaten, deren jeder rund 200 verschiedene Stellungen aus- zuweiscn vermochte, so rasch umgehen, daß z. B. ein Tele gramm von Paris nach Calais nur drei, ein solches von Paris nach Straßburg nur sechs Minuten dauerte. Das Chappe'sche System führte sich trotz der mit seinem Betrieb verbundenen hohen Kosten — mußte doch an jedem Masten auch ein Mann sein, der die Zeichen aufnahm und weitergab — rasch ein. England errichtete schon 1796 die erste Linie, Deutschland folgte jedoch erst 1832. In erster Linie standen alle damaligen Telcgrafenlinien dem Staat zur Verfügung, nur in geringem Maße konnten auch private Telegramme gesandt werden. Napoleon hatte in seinen zahlreichen Kriegen größten Nutzen aus Chappc's Erfindung, ia. mancher seiner Siege ist schließ- lich nur auf die rasche Nachrichtenübermittlung durch den Telegrafen mrückzuführen. Chao «clbst, den man ein nur höchst kümmerliches Gehalt bewilligt hatte und dem mehr als ein Gegner seine Verdienste zu schmälern suchte, fand ein trauriges Ende. Am 23. Januar 1805 nahm er sich selbst das Leben. Ter Ruhm, als erster die Elektrizität zum Telegrafieren heraugczogen zu haben, blieb einem Deutschen Vorbehalten. Auch er war von Haus aus alles andere als ein Techniker, sondern kam aus dem medizinischen Stande. Auf Anregung des damaligen Ministerpräsidenten Montcgclas nämlich baute der königlich bayerische Leibarzt Thomas von Sömme - ring — geboren 1755 zu Thorn, gestorben 1830 zu Frankfurt am Main — im Jahre 1809 nach seinen eigenen Angaben ein „Maschinchen", mit dem man über beliebig große Ent fernungen telegrafieren konnte — in Wirklichkeit ist Sömme- ring allerdings nur bis zu einem Abstand von 700 Metern zwischen Geber und Empfänger gekommen. Sömmerings An ordnung baute sich auf der Tatsache auf, daß Wasser durch die Einwirkung des elektrischen Stroms in seine Bestandteile — Wasser- und Sauerstoff — zerlegt wird. Er ließ nun in ein Gefäß mit Wasser vierundzwanzig Drahtenden (entsprechend den Buchstaben des Alphabets) hineinragen und verband diese EndeK mit ebenso yekennzeichncten Drähten, die er zu seinem Geber führte. Schickte er nun Strom durch den Draht a — um ein Beispiel zu nennen — so stiegen am wassergefüllten Empfänger bei a Gasblasen auf: Auf diese Weise konnte man mühelos und auch ziemlich rasch ganze Wörter und Sätze „telegrafieren". Sömmerings Apparat ist aber über das Laboratorium nur wenig hinausgekommen; die Abneigung gegen alles Neue, die hohen Kosten und die Tatsache, daß der Chappe'sche Apparat ganz gut arbeitete, versagten Sömme- rings Erfindung die praktische Anwendung in größerem Maßstab. Tas Schicksal wollte es, daß auch der Erfinder des in der Folgezeit wertvollsten und brauchbarsten telegrafischen Gerätes, Morse, von Anfang an keiner „vom Bau", kein Techniker war, denn Morse war eigentlich Maler. 1791 wurde er, als Sohn eines Geistlichen, in Charlestown im Staate Massachusetts geboren. Er war schon vierzig Jabre alt, als er auf der Uebcrfahrt von Europa nach Amerika erst mals durch einen Mitreisenden etwas von Elektrizität erfuhr und selbst Anregung zu eigenen Versuchen bekam. Schon 1835 hatte er sein erstes MolM eines Telegrafenapparates fertig, aber erst im August 1837 trat er mit seinem „Apparat" vor die Oeffcntlichkcit. Dieser erste Morseapparat, der Stamm vater aller späteren, bestand zum größten Teil aus der — Malerstaffelei des Erfinders! Eine genaue Kopie dieser ersten Primitiven Anordnung, die doch' schon alle wesentlichen Elemente der Morse-Konstruktion enthält, ist im Deutschen Museum in München zu sehen. Auch Morse hatte noch geraume Zeit zu kämpfen, bis die ganze Tragweite seiner Erfindung von der damaligen Welt begriffen wurde. Ihm aber war eS nicht darum zu tun, daß sein Apparat nur privaten Zwecken diente: Er wollte ihn zu einem „Instrument der ganzen Welt" machen. Endlich, im Jahre 1843, genehmigte ihm der amerikanische Kongreß die Summe von 30 000 Dollars zum Ausbau einer Versuchslinie mit einer Länge von vierzig Meilen, die sich ausgezeichnet bewährte und den Namen ihres Erbauers mit einem Schlag berühmt machte. Morse konnte es noch erleben, wie sein Apparat, damals schon mehrfach vereinfacht und verbessert, seinen Sicgcszug über die ganze Welt nahm. So haben ein Priester, ein Arzt und ein Maler ihr Teil dazu beigctrageu, daß das Nachrichtenwesen der Welt von Stufe zu Stufe aufgebaut und die Telegrafie ihre ungeheure, bis m unsere Tage reichende Bedeutung in allen Ländern der Erde gewinnen konnte. Wem fiir KGM Skizze von Elsa Stoll. „Ich verspreche Ihnen, Mister Coppers, morgen be- ginnen wir mit der Walzung, Mitte August bringe ich Ihnen die 2000 Tonnen Schienen auf den Weg, fix und fertig, Ende August schwimmen sie von Bremen, Ende September sind sie in Kapstadt, Mitte Oktober mit Waggons au der Baustelle New Chester City, angenommen?" Der Kapstädtcr stand am Fenster und sah grübelnd über die Gießereien und HochiNen und Lagerplätze hinweg auf den Rhein. „Sie geben Termine an nnd können nicht pünktlich liefern, sagt man bei uns im Ausland. Sie sagen auch, Ihr organisiert, Ihr marschiert, Ihr leiert, Ihr rüstet, Ihr hängt mehr am Lärm als an den Aunrägen. Ich möchte wissen,'ob das wahr ist, ich möchte selbst sehen und hören. Wenn.Sie und wir mit den Schienen in Verzögerung kommen, wäre das ein neuer Stein gegen Sie hier, Ihre Arbeit, Ihren Namen." — „Glauben Sie", sagte Betriebsdirektor Gruhter, „wir arbeiten schon über unsere Kraft, wir haben Ucberschichtcn, jede Stelle, jede Handbreit an den Ziehbänken und Straßen ist besetzt. Aber von jeher hat man uns leichter das Böse nachgesagt als das Gute. Und vier ist keiner, der nicht die doppelte Last zu tragen hätte. Glauben Sie mir: wir müssen den Auftrag haben." — ,Jch werde mir die Sache durch den Kopf gehen lasten. Ich habe noch einen Gang vor, nein, danke, ich möchte nicht be gleitet werden, ich werde mich zurcchtfinden, denke ich ..." Er nickte und ging. ° Der Fremde, John B. Coppers mit Namen, ging über die riesigen Wcrkshofe mit einem zögernden und langsamen Schritt, den Blick versunken vor sich gerichtet. Er hatte cis- graues Haar und war verbrannt von der grettwcißen Ka^- sonnc. Gleich hinter den Werksanlagen erreichte er über der Ufermauer die Siedlcrbäuschen. Es war die stille Stunde um die Dämmerung. Vor dem letzten Hause saß ein Greis auf der Bank, sein Haar schien in der Sonne blond wie vor Jahrzehnten. Er hielt die erloschene Pfeife auf den Knien, und als er den Ankommenden gewahrte, nahm er die Mätze ab. „Guten Abend", sagte der Fremde, „wohin komme ich diesen Weg, bitte? Coppers... John B. Coppers... bitte." „Wendelina ist mein Name. Sie kommen zum Rhein wieder hinunter, hier hört die Siedlung auf. Haben Sie jemand Bestimmtes gesucht?" „Nein, ich bin fremd hier, und die Siedlung interessierte mich. Wohnen Sie hier allein?" „Mein Enkel wohnt bet mir, und jeden Tag kommt die Nachbarfrau nach unS sehen. Der Junge fährt drüben auf dem Schlebper ! bei Käpn Groot. Hören Sie, da geht ihre Sirene, nur kann man von hier den Schlepper nicht szhen. Wenn sie Pfeifen, l dreht der -Jan 4' um die Hafeneinfahrt, das heißt: Achtung, alles auf die Seite, ,Jan 4' kommt mit den langen Stahl- stäbcn für Bombay. So, jetzt werden sie die Ecke haben und schwimmen nach Antwerpen." „Kennen Sie was vom Stahl?" „Ich dächte scho- achtundvicrzig Jahre war ich da drüben im Feinzug, harte J«„rc, von morgens bis abends die Ringe auf dem Rücken, vom Walzdrahtwerk in den Grobzug und in den Femzug,. zwischen den Trockenöfen und Beizfässern und den Ziehbänken mit den kaputten Händen wegen der Säuren, wissen Sie ... ja ..." Er griff in die Tasche und brachte ein Mikrometer zum Vorschein. „Das ist cs eben, ich kann jetzi die feinen Zahlen nicht mehr ll' n. Wie heißt das hier?" „0,5 Millimeter", las J-.,n B. Coppers. „Also feiner Blnmendraht... wissen Sie, wie schön der feine, dünne Blumendraht ist, wie es aussieht, wenn sie ihn ziehen wie ein silbernes Gewebe auf dcu Spulen? Er war für Buenos Aires und war das Feinste, was ich gezogen habe, ganz anders als der grobe Stachcldraht, der einem die Augen nicht so auf fraß. Aber damals fragte keiner nach den Augen. Da war einmal eine gute Zeit, hie Fabriken kamen über Nacht, alles raunte hin, weil viele keine Bleibe auf dem Lande hatten. Da wurden sie übermütig und gingen auf Abenteuer über das große Wasser. Unten in Südafrika saßen drei von unseren Besten, die verloren im Burenkricg alles, was sic hatten, und liegen da unten irgendwo im Sand begraben. Die andern landeten in Rio und Sao und Australien, viele sind in der mörderischen Sonne gestorben oder sie haben ihre Familien begraben, und als sie ganz allein und einsam waren, sind sie siiinlos zu etwas gekommen..." „Und Sie, hatten Sie Ihr Auskommen? Warum blieben Sie?" „Warum? warum? Den einen oder andern hält es eben fest, das Land, der Rhein oder das Werk da drüben, das mit uns großgcworden ist, und für das Werk ist man eben mit verantwortlich, denke ich. Es soll keiner sagen .tote Maschine', denn sie ist lebendig, und alles, woher sie gekommen ist, das Erz im Boden, der Strom, die Kraft, das Feuer und der Stahl stud wie wir aus der Erde her. Und deshalb muß man sie behandeln als guten Helfer. Man muß Gewissen haben und einstehen für alle, denke ich." „Familie haben Sie Wohl nicht mehr?" fragte der Fremde verloren. „Die Frau ist unter der Erde, und die Tochter und der Schwiegersohn auch, und der Junge von ihnen fährt mit Käptn Groot. Und ein oder zweimal kommt er die Woche und erzählt, was sie so runterbringen nach Antwerpen. Oder ich sitz drüben vor dem Werksportal die Walzer kommen und die Ladeleute oder auch der junge Chef. Ich gehör dazu, wie jeder nach achtundvierzig Jahren dazugehört, auch wenn er ihnen wenig nutz sein kann. Gestern sagte der junge Chef: .Wende- ling, Sie müssen mal in die Zieyerei, die Jungens kommen mit dem Draht nicht zurecht.' Und ich bin hingegangen. Aber vor Jahren war es eine Zeitlang so, daß ich reden konnte und reden, und sie haben hcrumgclungert mit den Zigaretten und gelacht und keinen Sinn mehr an der Arbeit gefunden. Das war die böse Zeit, als das Geld keinen Wert mehr lwitc. Aber gestern haben sie um mich herumgestanden und ordentlich aus- gcmerkt, da war ein Wille und ein Schwung in den Kerls, oa war etwas, das mich gefreut hat, und daß ich .Gott sei Dank' hab sagen müssen." „Hören Sie", sagte der Fremde zögernd, „sind das die mit den Fahnen, die in Trupps an mir vorbeimarschiert sind. Wie?" „Ja", sagte der alte Mann, „die waren das, nach Feier- abend. Wenn sie aber hinter den Maschinen herschassen, können sie zwei Tage oder mehr hintereinander dastehen und kurz gehalten werden, die sacken nicht ab, die springen heran, sie sollen und wollen und wollen noch einmal, wenn das Werk ruft. Jawohl, da wird ganze Arbeit gemacht." „Wissen Sie, daß Ihre Landsleute im Ausland gerade jetzt nicht das beste Leben haben, daß mau böse Dinge wider Ihr Land redet, viel mehr als gute?" „Ich will Ihnen etwas sagen und bin nur ein einfacher Mann. Meine Großeltern waren Bauern, meine Eltern waren Bauern, und weil nicht für uns alle Platz war, bin ich eben hier drüben ins Werk gegangen. Mein Großvater ist noch mit hundert Jahren selbst um seinen großen Besitz ge ritten, und böser Wille und Neid war hinter ihm her wie heute, ihn hat's nicht gekümmert, er ist vom Gaul berumer uud hat gesagt: .Alles gut und richtig', setzte sich zum Ans- ruhen hin und wachte nie mehr auf. Keiner von uns hat seine Sache schlechter in Ordnung gebracht. Und das haben wir dcu Jungens geben können. Ueberall ist barte Zeit, und bei uns war es noch immer so, daß dann die Jnngcns daran gegangen sind und haben den guten, alten Glauben an sich nnd das Land wieder ausgegraben. Man hätte denen, die damals keine Hei mat mehr hatten, nicht die Fabriken allein geben sollen, son dern jedem eine eigene Kammer dazu. Heun babc ich daS nun hier, ein kleines Haus, ja, aber ich kann in den eigenen Spiegel sehen und sagen: .Du bist noch da und gut bei sammen. Und nach dir hat der Junge was davon.' Nein, recht haben sie mit dcu Fahnen und den« Singen, ganz recht. Vorige Woche kamen die Kerls aus dem Feinzug und sagten: .Wendeling, wir liefern jetzt glatten Ovalstahldraht nach Brasilien für die Herdenzäunc.' .Zum Donner', sagte ich, .dafür brauchten sie doch sonst Stachcldraht.' ,Oha', sagten die Jungens, .wenn die Herden durstig sind, drängen sie am Stacheldraht vorbei zur Tränke, die Felle bekommen Risse und sinken im Preis. Wir müssen sehen, haben unsere deutschen Landsleute in Pelotas und Porto Alegre gesagt, daß wir für uns und Euch drüben retten, was wir können. Schickt wetter feste, glatte Stahldrähte herüber, wir müssen gute, un beschädigte Felle handeln', sehen Sie, die Deutschen haben zu- erst damit angcfangcn mit dem neuen Fellhandel, uud der gute Ovalstahldraht kommt von da drüben her, aus dem Werk..." „Eure Landsleute drüber^ sind die Euch nicht so fremd geworden, daß Ihr sie nicht wicdercrkcnnen würdet?" fragte der Mann aus Kapstadt. Der Greis neben ihm hob den Kopf und sah ihn for- scheud an. „Nein... sie kommen oft nach Jahrzehnten wieder und sitzen hier, fremd und vertraut zugleich, vergessen das Geschäft und das Geld über dem Wcrksradau da drüben und den Hämmern, sie spüren den Qualm und den braunen Nebel hcrüberschlagcn vom Wind und in die Kehle dringen. Sie denken auch daran, daß unter ihnen, hier unten, die Berg werke sind Gänge und Stollen, daß hier unten Männer vor Ort liegen, die sie gekannt haben. Einer von denen, die heim- gekommcn sind, hat zu mir gesagt: .Ich möchte noch einmal mit Euch und den Kumpels in der Kantine stehen oder ein- fahren und Kaffee trinken ans Eurer alten Blechflasche', uud bas war einer aus Kapstadt, der handelt jetzt mit Diamanten und Wolle." „Aus Kapstadt?" fragte der Fremde versunken. „Ja, aus Kapstadt", wiederholte der alte Mann, „der wollte von seinen Diamanten und Schafen und Camps noch einmal hier hercinspringen." Pause. „Sagen Sic", fing John B. Cop- pcrs wiedcr an, „war das mit den Jnngcns Ihre wirkliche offene Meinung?" „Tas war' sie gewiß. Tie Jungens werden mehr leisten mit ihrem neuen Glauben. Wenn's hart kommt, gehen wir Alten vor On o^ >r wo wir sonst nötig sind, das werden wir." Schwei,mn. .,7 ' n ins Reden gekommen, nichts für ungut." „Nein, nein, , ai <mi so, glauben Sie, aber nun werde ich heimmüssen..." Es gab noch ein paar gute Worte, Wünsche znm Abschied und ein Händeschütteln. „Er glich Angnst aus Kapstadt, aber August ist lange tot", dachte der alte Mann und setzte die Pscisc in Brand. Ter Fremde ging erschüttert den FInß entlang. ,Hch bin der itc.aus Kapstadt, der zu ihm kommt, einer der verlorenen 'mc. Er hat recht, das L'n^ der Rhein. Kann der alte Mann sich irre-^ ic werden es schaffen, das weiß ich n * Am nächsten Tage berichteten die Zeitungen, der Groß- industrielle John B. Coppers aus Kapstadt habe den Schienen- kontrakt unterzeichn^ Vielleicht sei es ein Gefühl der Höflich, keit gewesen, daß bcr Südafrikaner statt des englischen „John" den deutschen Namen „Johannes" unter das Doknnjcnt ge setzt habe. SteoMeiiuns Ms Wer schliefe nicht gern unter einer recht leichten Stepp decke, die trotzdem gegen Kälte schützt? Das Neueste auf diesem Gebiete ist der Schleier aus — Glas. Der Stoff wird aus der flüssigen Form gewonnen, die in endlos langen Fäden über schncllumlaufcnde Trommeln gesponnen wird. Die Fäden sind sehr dünn, im Durchschnitt nicht stärker als der fünfzigste Teil eines Millimeters. Die Gespinste werden zu Schleiern »er- filzt und in Schichten übereinander gelegt.