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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Nr. 218 Montag, den 18. Oktober ISS7 Zum Schluß meint Frau von Miller, sie könne nicht den, daß in einem Lande wie Frankreich, das den -glauben, daß KeMe VeDLnrrt Ser neue Froma« Nah aad Fern WeleadeaWe «ater her Kaate! tschechische Polizisten mißhandeln sudeteadentsche Abgeordnete das paus vcr Wroyenern anzugeaen. Das Gericht verurteilte die Angeklagte wegen vorsätzlicher Brandstiftung in Tateinheit mit fahrlässiger Brandstiftung in Beibehalt des 8 9 des Jugendgesetzes zu emer Gefäng nisstrafe von neun Monaten,-die zu verbüßen sind, wenn die Verurteilte während der erkannten fünfjährigen Fur- loracerrielmna wieder straffällig wird. Weißrussen unumschränkte Gastfremwschaft gewährt habe, ein so abscheuliches Verbrechen ungestraft bleibe. Sie wolle glauben, daß dieser Hilferuf nicht ungehört bleibe und daß endlich alles Menschen mögliche geschehe, um den Verschwundenen wiederzufinden. Oie Bonzokratie der Kaganowitsch Der neue Volkskommissar für die Sowjet-Kriegsindustrie Der bisherige Volkskommissar für die sowjetrussische Kriegsindustrie, Nuchimowitsch, wurde abgesetzt, und Michael K a g a n o w i t s ch ist an seine Stelle getreten. Michael Kaganowitsch ist ein Bruder des früheren Verkehrs- und jetzigen Kommissars der Schwerindustrie, Lazar Kaganowitsch. Er ist bisher schon stellvertretender Kommissar für die Kriegsindustrie gewesen. Seit einige» Jahren unterstand ihm im besonderen die russische Aviatik industrie. Seine Ernennung ist, wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, ein Zeichen dafür, daß der Stern der Brüder Kaganowitsch (der dritte Bruder Jurij Kaga nowitsch ist Parteisekretär des Gebietes Rischninowgorod) noch lange nicht im Sinken ist, wie ein Teil der Auslands- Presse anläßlich der kürzlich erfolgten Versetzung Lazar Ka- ganowitschs zum Schwcrinduftriekommissar irrtümlich an- geuommen hat. Die Frau Stalins ist auch eine Kaga nowitsch. Einerseits scheinen die immer wiederkchrendeu Stockungen, die enormen Verluste und die Schwierigkeiten der sowjetrussischen Kriegsindustrie die Umbesetzung des Kommissariats bedingt zu haben, andererseits ist auch hier das Bestrebe» des Kreml erkennbar, alle entscheidenden Ctaatsämter mit gesinnungstüchtigen Funktionären des obersten Partciapparates zu besetzen. Damit werden auch die letzten Neste noch vorhandener Fachleute ausgcbootet. Gehör z» finden, von einigen Polizisten mit aller Wucht aus der Tür der Wache gestoßen. In Qbcrleuiensdorf im Böhmer Wald fand eine Ver sammlung der Sudetendeutschen Partei statt, auf der der Abgeordnete Birke sprechen füllte. Da Birke durch die Vorfälle in Teplitz-Schönau am rechtzeitigen K'omme» verhindert war. sprach Bezirksleiter Richter. Nach einein- halbstündigcr Rede wnrde die Versammlung von dem Vertreter der Staatspolizei aufgelöst. Vorstellungen bei tzodza Tie Teilnehmer der dritten Tagung für öffentliches Neck» der Sudetendcutschen Partei in Leitmeritz brachen auf Grund der Vorfälle in Teplitz-Schönau die Sitzung am Sonntag ab und sandten ein Telegramm an den tsche chischen Ministerpräsidenten Dr. Hodza, in dem es heißt, die 17V versammelten sndetendeutschcn Juristen hätten mit Entrüstung erfahren, daß in Teplitz Polizei mit dem Gummiknüppel eingeschritten ist. Sie sähen in diesem Vorfall ein Zeichen von grundsätzlicher Bedeutung. Ter Ministerpräsident wird eindeutig auf die geschichtliche Verantwortung sestgelegt, die denen zukomme, die die Verfügungsgewalt über die Exekutive haben und nicht zu verhindern wissen, daß Nachgeordnete Stellen Zwischen fälle schaffen, die unerträglich seien für jeden rechtlich Denkenden und unberechenbar in ihren Auswirkungen für die Zukunft. Hilferuf an den Präsidenten der Republik Die Gattin deS Generals von Miller bittet um Unter stützung bei der Suche nach den Entführern Die Frau des entführten Generals von Miller hat an den Präsidenten der französischen Republik, Lebrun, ein Schreiben gerichtet, in dem sie ihn bittet, alle Hinder nisse zu beseitigen, die sich der gerichtlichen Untersuchung über das Verschwinden des Generals bisher in den Weg stellten. Frau von Miller erinnert daran, daß der Unter suchungsrichter bereits seit zwölf Tagen wünsche, eine Haussuchung in einem den Sowjets gehö renden Gebäude an der Rue Raffet, ganz in der Nähe des Treffpunktes, an den der verräterische General Skoblin den General von Miller bestellt hatte, vornehmen zu lassen. Er habe sich an den Außenminister wenden müssen, um fcstzustellcn, ob das Gebäude, als zur Sowjet botschaft gehörend, exterritorial sei. Seit zwölf Tagen nun erwartet der Untersuchungsrichter vergeblich eine Antwort vom Außenminister. Die Haussuchung sei für die Untersuchung von großer Bedeutung, da man viele Anhaltspunkte dafür habe, daß dieses Haus als Hinter halt gedient habe, in den man den General lockte. Das verdächtige Lastauto der Sowjets, das zum Dampscr „Maria Ulianowa" nach Le Havre gefahren sei, habe man vor diesem Hause halten sehen. Schwere Kohlengasexplosion 33 Bergarbeiter fanden in amerikanischer Kohlenzeche den Tod Durch eine 20 Kilometer weit hörbare Kohlen« aasexp loston wurden 33 Mann der Nachtschicht tu oer Mulga-Kohlenzeche in Mulga (Alabama) verschätz tet und fanden den Tod. Die Bergungsarbeiten wurde» dadurch erschwert, daß die angesammelten gefährlichen Gase keinen Abzug fanden. Filmexplosion in einem pariser Mietshaus Kurz vor.Mitternacht brach in einem großen Miers. Hause der Pariser Innenstadt ein Brand aus, der rasch aus das Treppenhaus übersprang. Zahlreiche Mie ter wurden abgeschnitten. Glücklicherweise konnte di« Feuerwehr das Feuer bald eindämmc». Elf Personen, darunter drei Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren, wurden mit mehr oder weniger schweren Brandverletzun gen ins Krankenhaus übergeführt. Die Untersuchung er», gab, daß eine Frau in ihrer Wohnung vor zahlreiche», Gästen eine Filmvorführung veranstaltete. Plötzlich er« eignete sich eine Explosion, die die Filmstreifen in Brand' setzte. ZugeOliche steckte ganzes Dors !n Brand Weil sie nach Hamburg wollte Im August wurde das rund 600 Einwohner zählende Dorf Warlow im Kreis Ludwigslust iu Mecklenburg durch eiue FeucrSbruust in Asche gelegt. Mehr als dreißig Häusler und Büduer kamen um ihre gesamte Habe, und viel Vieh kam in den Flammen nm. Eiue ältere Torf« bewohnerin geriet in den Verdacht, den Brand angelegt zu haben und wurde in Uutersuchuugshaft genommen. Nach wochenlaugcn Ermittlungen stellte sich dann hcrans, daß nicht diese Frau, sondern ihre Enkelin das Feuer auf dem Boden der Büdnerci ihrer Großeltern angelegt hatte. Jetzt hatte sich die Jugendliche Brandstifterin vor dem Amtsgericht Schwerin zu verautwortcu. Die Verhandlung entrollte ein trübes Bild. Ter Vater der jugendlichen Angeklagten mußte cutmüudigt und in einer Heil- und Pflcgeanstalt untcrgebracht und auch der Mutter mußte das Erziehuugürecht über das Kiud genommen werden. ES kam zu seinen Großeltern nach Warlow, doch war das Kind so schlecht erzogen worden, daß es bereits mit 13 Jahren von der.Schule geuommen werden mußte, um nicht die Mitschülerinnen sittlich zu gefährden. Daö Mädchen hatte nun den Wunsch, zu seiner Tante nach Hamburg reisen zu dürfen. Da ihm dieser Wunsch versagt werden mußte, fam es auf den Gedanken, Nach einem störungslosen Verlauf der großen Amts- waltertagung der Sudetendcutschen Partei des Wahl kreises Laun im Stadtheater in T c p 1 i tz - S ch ö n a » kam cs am Sonntagmittag zu uucrhörtcu Vor fällen. Als Konrad Henlein, der sich mit seinen Mit arbeitern in die Wohnung des Kreisleitcrs, Abgeordne ten Dr. Zippelius, begeben hatte, das Haus verließ, um sich in seinem Wagen, der vor der Haustür staud, nach Leitmeritz zu begebe», faudeu sich rasch etwa hundert Per sonen ei», um ihn zu begrüßen. Drei Polizisten, die beim Wage» standen, forderten sic zum Ausciuaudcrgehen auf, Plötzlich trat ciuc in Bereitschaft gchattcnc Polizei- nbtcilnng von zwanzig biö dreißig Mann i» Tätigkeit, stürzte auf de» Wagen und die ihm umstehende Menge lvS und begann, ohne zum AnScinandcrgchc» aufzufordcrn, mit dem G n m m i k » ü p p c l auf die Menge e i n z u s ch l a g c n. In dem Augenblick, als der Ab geordnete Karl Hermann Frank de» Wage» besteigen wollte, vcrsnchtc die Polizei, ihn nm Einstcigcn zu hin dern. Er wurde gewaltsam aus dem Wagen zurückge- rissc», mährend ein Polizist mit dem Gummiknüppel zum Schlag gegen ihn ansholte. Frank, der in der linke» Hand eine Aktentasche nnd seinen Abgcordnetenauswcis hielt konnte den Schlag mit der rechten Hand abfangcn. Darauf stürzte» sich drei Polizisten auf ihn und schlepp ten ihn i»S Polizcigebäude. Während vier Polizisten Frank an den Armen und nm Mantel hielten, schlngrn andere über deren Köpfe hinweg ans ihn mit Gnmmilnüppcln ein. Zar gleichen Zeit wurde der Abgeordnete Ernst Kundt, der die Polizei auf ihr ungesetzliches Verhak- trn aufmerksam machen wollte, trotz seiner Ausweise als Abgeordneter gepackt nnd rücklings über die zur Polizei führende Treppe h i » n b g c st o ß c n. Dcr Abgeord nete Kellner, dcr auch gcgc» dieses rücksichtslose Vorgehen Einspruch erheben wollte, wurde ebenfalls mit Faust- st ü ß c n »> ißhandclt. Ter Menge bemächtigte sich eine ungeheure Erregung, die sich in empörten Rufen Luft machte Außer den« Abgeordneten Frank wurde» aus dem glei che» A»laß mehrere Personen verhaftet nnd in Pvlizci- gcwnhrsain genommen. Tic nnglnnblichc» Vorfälle fanden ihre Fortsctznng im Polizcigebäude. Abgeordneter Frank wurde dort erneut mißhandelt; er wurde durch einen Faust schlag auf die Halsschlagader verletzt. Mittlerweile hat ten sich die Abgeordneten Dr. Zippelius, Sandner und Birke den Einlaß in oen Amtsranm erzwungen. Anch in deren Anwesenheit stieß ei» höherer Polizcibeamter, ohne daß seine anwesende» Vorgesetzte» Eittspruch dagegen er hoben hätten, Frank mit beiden Fäusten gegen die Brust. Einer der Verhafteten wnrde hinter einem Vorhang von Polizistcn derart verprügelt, daß er vor Schmerz gellende Schreie ansstieß. Tie mißhandelten Abgeordneten Frank. Kundt und Kellner sowie die als Augenzeugen anwesenden Abge ordneten Birke, Tr. Zippelius nnd Sandner setzten die Festlegung schriftlicher Protokolle durch und protestierten auf das schärfste gegen das rücksichtslose Vorgehen der Polizcibcamtcn. Birke, Dr. Zippelius und Sandner bega ben sich sofort zum Leiter dcr Tcplitzer Staatspolizei, Dr. Soukup, und bestanden auch dort auf die schriftliche Niedcrlcgnng ihrer Aussagen. Abgeordnete der Sudetendcutschen Partei teilten mit, daß diese Vorfälle anch Gegenstand einer scharfen Ein gabe und einer Vorsprache im Innenministerium sein werden. Abgeordneten-AusWeise gellen nicht Vierzig Polizisten knüppeln eine Ansammlung nieder Ein zweiter Ucbergriff des Staatspolizei in Teplitz- Schönau ereignete sich in den Abendstunden. Dcr Abge ordnete Richter, der den Abgeordneten Dr. Zippe lins besuchen wollte, wurde, als er vor dem Wohnhaus Dr. Zippelius' zu den Fenstern hinaufwinkte, von einem Wachmann aufgcfordert, weitcrzugehcn. Als Richter sich answies, rief der Polizist einen zweiten Wachmann her bei; beide packten Richter nnd schleppte» ihn in das Po- ^lizcigebände. Hier beschwerte sich Richter, daß dieses Vor gehen gegenüber Parlamentariern einzig dastchc, worauf ihm ein höherer Beamter antwortete, das fei ihm voll kommen gleichgültig. Tic Verhaftung Richters verursachte ciuc» große» Auflauf. Gegen diese Ansammlung ging ein Polizcitrupp von vierzig Man» vor, u»d ohne A»ffvrdcru»g zum Aus- cinaudergehc» schlüge» die Schergen mit den» Gnmmi- knüppel ans die Menge ein. Ter Abgeordneter Sandner, dcr mit Senator Lichm vom Fenster der Wohnnng Dr. Zippclins' aus Zeuge des Vorfalls gewesen war, wollte den diensthabende» Beam te» über den Zwischenfall ansklären, wnrde aber, ohne Sowjet-!l-Boot gesunken Wie die estnischen Blätter melden, Ist bet den sowjctrussi« scheu Ostsecmanövern ein rotes U-Boot unweit der estländischen Küste von Narwa auf ein Riff gelaufen und gesunken. Di« Unfallstelle ist gestern vier Stunden lang von einem roten Flie ger abgeslogen worden. Eine Tlirner-Etze. Die Olnmpiasiegerin ErnaB ärger, die dcr deutschen Frauen-Turnmannschaft angehörte, die bet den Olympischen Spielen in Berlin die Goldmedaille eroberte, heiratete ihren Vereinskameraden, den Frauenturnwart Paul Busch vom Männcrturnvereiu 1860, Eberswalde, dein die Olympiasiegerin im Alter von zehn Jahren bcitrat. Bernhard Dernburg gestorben. In Berlin ist der erste Staatssekretär des Reichskolonialamtes, Dr. Bernhard Dern burg, im Alter von 72 Jahren gestorben. Er war im Bankwesen groß geworden und seit mehreren Jahren Direktor der Darm städter Bank, als er im Herbst 1906 unter Ernennung zum Wirk lichen Geheimen Rat zum stellvertretenden Direktor der Kolo- uialabteilung des Auswärtigen Amtes berufen wurde. Als ein Jahr später das Neichskolonialamt gegründet wurde, wurd« Dernburg als Staatssekretär an seine Spitze gestellt. Im Jahr« 1910 schied Dernburg wieder aus dem öffentlichen Dienst. 100 000 Francs Arbeitslosengelder unterschlagen. Zwei kommunistische Angestellte der Stadt Nantes (Frankreich) er leichterten die Arbeitslosenunterstützungskasse der Stadt in aus giebiger Weise. Im Laufe mehrerer Monate unterschlugen sie rund 100 000 Francs, die sie sich durch eine raffinierte Buch führung und Listensälschung zu beschaffen wußten. Britische Kriegsschiffe dürfen kein Bier an Bord nehmen. Die britische Admiralität, die vor nicht allzu langer Zeit den Matrosen oer Flotte ein Entgegenkommen in Form der Er höhung dcr Rumralionen gezeigt hat, erfüllte mit einer neuen Verfügung zweifellos nicht den Wunsch aller Angehörigen der Flotte. Sie hat nämlich die Forderung abgelehnt, daß britische Kriegsschiffe Bier mit sich führen dürsten. Als Grund zu dieser Maßnahme wird angegeben, daß der notwendige Raum für das Bier fehle. Diese Verfügung wird an Bord Seiner Maje stät Schiffe sicher um so schmerzlicher empfunden werden, als der Bierverbrauch allgemein in-England zunimmt und Bier sich einer steigenden Beliebtheit erfreut. Polnische Winterhilfe. Der Wirtschaftsausschuß deS pol nischen Ministerrats beschloß u. a., die sm vorigen Herbst auf genommene Winterhilfe für die Arbeitslosen auch in diesem Jahre in Angriff zu nehmen. Während der vorjährigen Hilfs aktion sind 33 Millionen Zloty — das sind rund 1S Millionen Mark — aufgebracht worden. Liebe sucht seltsame Wege. Im Zentrum von Stockholm erregte ein Mann großes Aussehen, der an einer Hauswand emporkletterte, ein Fenster einschlug und in eine Wohnung ein drang. Der seltsame Fassadenkletterer hatte sich in eine schön« Stockholmer Näherin verliebt und sah keine andere Möglichkeit, sich der Angebetenen zu nähern. Als sie ihn auf dem normale» Wege abgewiesen hatte, wurde er zum Fassadenkletterer. Tie Näherin zwang ihn jedoch auch das zweitemal, ihre Wohnung zu verlassen und zeigte ihn bei der Kriminalpolizei wegen Haus friedensbruchs an. Ein Silbcrschatz von ungewöhnlichem Ausmaß wurde beim Abbruch eines Stockholmer Hauses aufgefunocn. Es han delt sich um zwei große Kupferkessel, die bis zum Rande mehrere Zentner schwer mit Silbermiinzcu und prachtvollen Silbcr- gcräten aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts angefiillt sind. Der Vertreter des schwedischen Neichsantiguars stellte fest, daß es der größte Silbcrschatz ist, dcr jemals aufgesuuden wurde. Tausende von Münzen aus der Zeit Karls Xl. und des Helden« königs Karl XII. sowie eine große Anzahl schöner und wertvoller Leuchter, Schalen, Messer usw. sind gefunden worden. Wahr scheinlich ist cs ein Familienschatz, dcr vor mehr als zweihundert Jahren versteckt wurde, als die Russen in Schweden eindrangen. Ursache: Unvorsichtigkeit I» dein amtliche» Bericht des OberbergamteS Dort mund wird bestätigt, daß es sich bei den, Unglück auf der Zeche „Nordstern" um eine Schlagwetterexplosion handelt. Die Erplosion erfolgte dadurch, daß der als Schlosser zu- gctcilte Elektriker versuchte, an der Abzweigdose einer vor« schriftsmäßige,, schlagwcttergeschütztcn Beleuchtungsanlage eine Verbots- und vorschriftswidrige Be ll e l f s b e l e u ch t u n g unter Spannung anzuschließen. Durch einen hierbei ausgetretenen Funken wurde etne örtliche Ansammlung von Grubengas zur Entzündung ge bracht. Durch die Explosionsflamme wurden die sieben auf dcr Verbindungsstrecke beschäftigten Personen getötet. Außerdem erlitten auf der Grundstrecke zwei Personen leichtere Brandverletzungen. Die Ursache der Grubengas- ansammkung könnt« bis jetzt noch nicht einwandfrei ge- klärt werden. ZU MI m EM Von Fr. Lehnc. Mit meisterlicher Darstellungskunst und immer stärker werdender Spannung führt uns das vorliegende Werk der bekannten Verfasserin in eine Lage ein, wie sie hun dert- und tausendfach im Leben eingetreten ist und immer wieder eintreten wird. Mit stärkster Anteilnahme folgen wir den seltsamen Wegen all der Menschen, deren Dasein und künftiges Glück irgendwie mit dem Schicksal jenes Mannes verknüpft ist, dessen plötzliches Verschwinden über einen kleinen Kreis lieber Menschen schweres Leid ge bracht hat. Wir schauen in Abgründe menschlichen Fehl denkens, verstehen wohl die unsägliche Verbitterung, die aus zertrümmertem Lebensglück hervorgehen kann, erken nen aber nur zu gut, daß kleinliche Rache nicht der Weg ist, der zum Frieden des Herzens führt... Mitten aus Drangsal und Wirrnis, aus hoffnungs los scheinendem Ringen um Klarheit wächst zart und innig, aber mit unzerstörbarer Kraft, junge Liebe empor, gläubig auf das Wunder hoffend, das aller Not ein Ende machen soll. Und gläubige, starke Liebs wird bei lohnt. Eine Kleinigkeit nur, ein an sich geringfügiger „Zufall" hellt blitzartig das Dunkel auf, das lastend über Menschen lag, die ein unerforschliches Schicksal längst zu guten Kameraden aus der Pilgerwanderung des Le^ brns bestimmt hatte.