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Wovauer« Tageblatt Da» „Zschopauer Tageblatt und An zeiger, ,^ch«intwerltLglich.Mviiatl.Be»ugspretS l.lüRM.Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werde« in uns. GeschiistSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstaltenangenommen und Anzeiger Wochen-latt für gschopa « «nd Umgegend Anzeigenpreis«: Di« 40 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die SL mm breite Milltmeterzeile im Lextteil 25 Psg,; Nachlaßftaffel 6 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port« Da» „Zschopauer Tag«blatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSkauptmannschast Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank« A, m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 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Karl Schmitt-Walter sBariioni. — 20 00 bis 20 lO Uhr: Vom Nelchs- sendcr Berlin: Nachrichicndlcnsl — 20.10 bis 22.00 Uhr: Vaai Reichssendcr Berlin: UnierltaltniigSkonzerl mit dem Großen Orchester und Ehor - Gegen 2045 Uhr: Vom Ncichsscnd.-r Berlin: Zusammenschnitt der ab l7.M Uhr gegebenen Berichte. — 24.00 bis 2.00 Ubr: Vom Ncichsscndcr Stnttgart: Nacht- konzcrt. Der D«ee tn DeutsGkanb AeierUGer Empfang des ttakentfGe« RegiernngSGefS Wm im Möver — Heilte i« Esse« M Berli« Der Führer - f/ne n Gast ans der < . > durch Vt« Straßen der .- and-stadt dep Bewegung -- - Prinz-Carl« l Herl.)' Nachdem die Hauptstadt der Bewegung, München, dem Ome den ersten Gruß des deutschen Volkes entboten hat, grüßt nunmehr des Reiches Hauptstadt den italienischen Staatschef mit der gleichen Herzlichkeit. Auch hier wie in München wehen die Zahnen des faschistischen Italien neben dem Hakenkreuzbanner, grüßt das Liktorenbündel neben dem nationalsozialistischen Hoheitszeichen. Das erste Zusammentreffen zwischen Hitler und Mussolini auf dem Münchener Hauptbahnhof war der Auftakt -es welthistorischen Ereignisses, das in der Geschichte -er bei-en befreun-eten Staaten einen beson-eren Platz einnimmt. Oer erste Han-e-ruck auf geschichtlichem BoSen -er Hauptsta-t -er Bewegung war gleichsam -ie Bekräftigung -es FreunSschaftsbunSes un- -ie Dokumentierung der inneren Gleichrichtung zwischen Faschismus un- Nationalsozialismus. Ser erste Willkomm ans deutschem Soden Der Stellvertreter des Führers fuhr Mussolini zur Grenze entgegen Scho» an der Grenze hatte der Stellvertreter des Führers dem Duce beim Betreten dentschcn Bodens den Willlommcnsgruß des Führers und des ganzen deutschen Volkes und die besten Wünsche für seinen mehrtägigen Staatsbesuch im Reiche entboten. Auf dem kleinen Grenzbahuhof Kiefersfelden erwarteten neben Rudolf Hess den Gast Deutschlands der deutsche Ehrendienst, der dem Duce während des Aufenthalts in Deutschland beigegcben ist, und Reichsminister Dr. Frank, der Kommandierende General des IV. Armee korps in Dresden, General der Infanterie List, der Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt, Gesandter von B ü l o w - T ch w a n t e, sowie von italienischer Seite dec Botschafter in Berlin, Exzellenz Attolico, der ita lienische Ecnerallonsnl in München, Botschaftsrat M a gi ft r a t i und der stellvertretende Protokollchef Graf E i l t a l i n i. Das kleine Städtchen hatte ein festliches Gewand an gelegt. Tie ganze Bevölkerung hatte sich znm Empfang des Duce versammelt. Als der Sondcrzng die deutsche Grenze passierte und langsam in den Bahnhof einfuhr, erklangen die italienische Königshymnc und die Gio- vinczza. Die Menge brach in stürmische Heilrufe ans, als sich Mussolini in Faschistenuniform im dritten Wagen zeigte. Dann fuhr der Zug unter den Klängen der deutschen Nationalhymne nach München weiter. Auf der Fahrt durch Oberbayern entboten deutsche Männer und Frauen, die gesamte Schuljugend der durchfahrenen Dörfer dem ita lienischen Regierungschef ein überaus herzliches Will kommen. Die Bahnstrecke war mit Halenkreuzfahncn und der rot-wciß-grünen Fahne Italiens mit dem Kreuz von Savoyen geschmückt. Mehrmals zeigte sich der Duce am Fenster seines Wagens und dankte sichtlich erfreut für die herzliche Begrüßung. I SerMrer begrüßt denGastAeutWaM Der feierliche Empfang iu der Hauptstadt der Bewegung Auf dem Münchener Bahnhofsplatz waren inzwischen die Ehrenformationen und Ehrenkompanien der Wehr macht, je eine Kompanie des Heeres, der Marine und der Luftwaffe, aufmarschiert. Dichte Menschcnmauern umsäum ten den Platz. Vor dem Bahnhofsgebäude hatten sich die Ehrengäste versammelt, unter ihnen viele Reichsminister, sämtliche Rcichsleilcr und die führenden Persönlichkeiten der Partei und ihrer Gliederungen, die hohe Generalität der Wehrmacht sowie die Spitzen der Hauptstadt der Be wegung. Als der Führer eintraf, wurde er mit stürmischen Jubelrufcn empfangen. Tie Spannung der Zehn- tausendc stieg. Pünktlich um 10 Uhr fuhr der Sondcrzng mit dem italienischen Regierungschef ein, den der italienische Außenminister Graf Eiano, der Generalsekretär der Faschistischen Partei, Minister Starace, nnd der Mi nister für Volksbildung, Alfieri, begleiten. Unter dey Klängen von Mussolinis Licblingsmarsch „Hymnen auf Rom" lies der Zug in die festlich geschmückte Halle ein. Als der Duce seinen Wagen verließ, schritt der Führer auf ihn zu und begrüßte ihn mit kräftigem Handschlag und herzlichen Worten, während die Reichsleitcr der NSDAP., ReichSaußeuminister Freiherr von Neurath, der Leiter des Traditionsganes, Staatsmiuisier Wagner, und die Ehrengäste mit dem Deutschen Gruß grüßten. Gemein- sam schritten Duce nnd Führer die Front der an^etrelenen Ehrenformationen ab und gingen durch die zu einer herr lichen Ehrenpforte verwandelten Bahnhofshalle durch das Spalier deutscher und italienischer Jugend, die immer wieder in begeisterte Jubclrusc ausbrach. In der Empfangshalle grüßten BDM.-Formationen den Duce mit dem Kampflied der deutschen Jugend. Lana andauernde Begeisterungsstürme brachen auS, als der italkenische Staatöchcf in Begleitung Kes'Führers ans dem Bahnhof heranStrat und unter den Klängen der Nationalltcder beider Länder die Ehrcnabtcilungcn der Wehrmacht, der SS., SA. und des Arbeitsdienstes ab- schritt. Sichtbaren Eindruck machten auf Mussolini vor allem die SS. nnd der Arbeitsdienst, über die er den» Führer seinen Beifall aussprach. Unter nicht endcnwottcnden Rufen: „Duce! Duce!" ging Mussolini hierauf zu den 1500 ans Deutschland nach München gekommenen Faschisten und begrüßte sie. Jetzt begann der Trmmphzug durch -Le Stadt Unter Hcilrnfen bestiegen beide Staatsmänner den Wagen. In weiteren Wagen folgten Außenminister Graf Ciano und Freiherr von Neurath, Minister Starace, Rudolf Heß, und die Minister Tr. Goebbels und Alfieri. Dann folgten der Ncichsführcr SS. und Chef der Deutschen Polizei Himmler und schließlich in langen Wagenkolonnen die ita lienischen Gäste, begleitet von den führenden Männern der Partei und des Staates. Immer wieder grüßte der Duce auf seiner Fahrt durch die Straßen der Stadt mit dem faschistischen Gruß. Langsa,» fuhr dann der Wage» mit dem Duce und dem Führer am Mahnmal vorüber, über dem die schwarze Novemberfahne mit den drei Sigrunen hing. DaS Gesicht des Duce, das bisher von Freude erfüllt war, wurde ernst, und stumm hob er den Arm und grüßte mit dem faschi stischen Gruß die 16 Toten vom S. November 1923. Durch die festlich geschmückte Hauptstadt der Bewegung ging die Fahrt weiter, in deren Straßen Zehntausend« und Zehntausendc dem Führer und seinem hohen Gast in Liebe und Verehrung zujubelten. Langsam rollte die Wagenkolonne durch den hohen Triumphbogen, von dem das goldene kl leuchtete, in die Schützenstraße. Ueberall Jubelstürme der wartenden Menschenmassen. Auf dem Stachusplatz hing ein g r o ß e r E r n t e k r a n z, der Gruß der deutschen Bauern an Mussolini. Zwischen flatternde» Hakenkrcuzfahnen und den Fahnen Italiens und unter den Heil- nnd Duce-Rufen der Menschenmauern ging die Fahrt zum Prinz-Carl-Palais, in das der Führer Musso lini geleitete. Adolf Hiller fuhr von hier zu seiner Woh nung am Prinzregentcnplatz zurück. EmMdtze Unterredung mit dem Führer Im Prmz-Carl-Palais begrüßte der bayerische Mi nisterpräsident Siebert den italienischen Regierungs chef, der nach der Zunahme einer kurzen Erfrischung das Palais verlieb und sich in Begleitung von Reichsministao Rudolf Hcß zu einem ersten offiziellen Besuch in di§ Wohnung des Führers begab. Nach etwa etnstüna d i g c m Besuchbcim Führer fuhr der Duce wieder in sein PalaiS zurück, während der Führer sich zum Braunen HauS begab. Kurz vor 1 Uhr verließ Mussolini dann sein Palais und fuhr durch ein einziges Spalier jubelnder Menscheu- masscn zur KrWMöettGlmg an den Grentempeln Vor dem alten Braunen Haus begrüßte Adolf Hitler namens der Nationalsozialistischen Partei das Oberhaupt des faschistischen Italien, der hierauf in Begleitung des Führers zu den beiden Ehrcntcmpcln auf dem Königlichen Platz schritt, um dort Kränze für die Ermordeten der Be wegung nicderzulegen. Hier waren beide Staatsmänner mit ihrer cngcrcn Umgebung allein. In der Stnudc, in der Mussolini sich durch die Ehrung der Toten vom 9. November 1923 mit der Gemeinschaft der nationalsozialistischen Bewegung durch die Erinucrung an geopfertes Blut vereinigte, soll ten leine Zuschauer die Weihe stören.