Volltext Seite (XML)
Nr. rri Zfchopouer Tageblatt uub Anzeiger Feit aus frischen Knochen Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Brat, und Fleischwirtschaft Als Auftakt zur „Jahresschau für das Gaststättcn- und Behcrbergungsgewerbe und die Nahrungsmittelhand- werke" gab der Leiter des deutschen Handwerks, Paul Walter, einen Ucbcrblick iibcr neue bedenlendc For schungsergebnisse auf dem Gebiete der Brot- und Fleisch- Wirtschaft, die vom deutschen Handwerk in der DAF. in den Reichsfachschnlen und in den Forschungsinstituten znin Abschluß gekommen sind. Das Forschungsinstitut für Fleischverarbeimng hat vor allen Dingen in der Frage «der Binwerwcrlung Er hebliches geleistet. Kilt cs doch, die 130 Millionen Liter, die jährlich in Deutschland ausallen, zu verwerten. Nun ist cs gelungen, dies Erzeugnis, das hochwertiges Eiweiss enthält, durch einfache Orydalion in reines Fleischeiweitz nmzuwandcln und es der Wurst zuzusetzcn. Auf diese Weise wird eine große Menge Fleisch cingcspart. Auch die F e t t g e w i n n u n g aus frisweu Knochen wird nun in jedem Flcischereibetrieb gefördert. Ferner ist es durch neue Methoden möglich, ein hochwertiges Streich- fett aus den Innereien hcrzustelleu, das als Aufstrich auf Brot sich vorzüglich eigne« und ausgezeichnet schmeckt. Ebenso wichtige Probleme wie auf dem Gebiet der Flcischverarbcitnng, sind auch bei der Verarbeitung von Mehl ausgetreten. Auch hier gilt cs wieder, die zu knappe Fcttdecke zu weiten und einen Ausweg zu suchen, der nun gefunden ist. Durch neue Verfahren wird nun angestrcbt, Fett dadurch cinzusparcn, dass mehr Zucker verarbeitet wird. Auch die Verarbeitung von Quark bringt große Vor teile mit sich, so eine höhere Teichausbeut«, eine schnellere Garperiode und eine größere Mehlstrcckung. Durch ein neues Verfahren, das sogenannte Schaumsauer, haben schon viele Bäckereien im ganzen Neich Vorteile erfahren, die sich beim Hersteller und auch beim Verbraucher ausge zeichnet answirken. Wurde bisher der Bäckerciabfnll, Teig reste, Krümel, Abfallbrot und Brötchen, in den Müllkasten geworfen, so soll nunmehr diese Masse in Teig verarbeitet und gebacken werden. Der so gewonnene Abfall stellt ein hochwertiges Hühnersuttcr dar, das für die deutsche Klein tierzucht eine ganz ungeheure Bedeutung haben wird, da hierdurch eine beträchtliche Menge Weizen cingcspart wer den kann. MivnMamsKtAote an den Völkerbund Zurückweisung der Lügen Ncgrinö In einer Note an den Präsidenten der Völkerbunds versammlung weist der Vertreter der Negierung von Sala manca in Genf, Herzog von Alba, die Behauptungen zu rück. die der spanische bolschewistische „Ministerpräsident" Negrin in der Versammlung erhoben hat. Der Herzog von Alba betont, daß die nationale Negierung Spanien rechtmäßig vertrete. Was die Behauptung über die fremde Intervention aus nationalspanischcr Seite betreffe, so er- klärt die Nole des Vertreters von Salamanca, daß General Franco die Beteiligung ausländischer Freiwilliger erst zugclasscn habe, nachdem die Unterstützung der Valen- tia-Bolschcwisten durch die Sowjets festgestcllt worden fei. Die Stärke der ansländischen Freiwilligen belaufe sich übrigens auf kaum 10 v. H. der nationalen Armee. Die Note wendet sich dann mit Entschiedenheit gegen di« Behauptung, daß General Franco einen Teil spani schen Gebietes an das Ausland abtreten wolle. Sie er- lunert daran, daß vielmehr Valencia vor einigen Monaten an gewisse Großmächte mti dem Angebot herangetreten sei, ihnen Spanisch-Marokko zu überlassen, um sich ihrer Hilfe im Bürgerkrieg zu versichern. Das Morden mmmt kein Ende Immer wieder Hinrichtungen in Sowjetrutzland Di« Kette der Hinrichtungen im bolschewistischen »Paradies" reißt nicht ab. So berichtet jetzt wieder die fernöstliche Zeitung „Tichookeanskaja Swesda", daß 20 Eisenbahnangcstellte in Woroschilow-Ussurijssk wegen ter roristischer Akte gegen leitende Persönlichkeiten der Sowjetmacht und wegen „Spionageaufträgen" erschossen worden seien. Ein anderes Blatt wieder verzeichnet sechs Todesurteile, die in Koljuschkino gegen eine „konterrevo lutionäre Schädlingsbande' ausgesprochen worden seien. Dem „Charkowskij Rabotschij" zufolge wurden in Kup- jansk wegen „landwirtschaftlicher Schädlingstätigkeit" drei Todesurteile gefüllt. Jude» Veüre» Polen nieder Unerhörte jüdische Ausschreitungen in Warschau Die im öffentlichen Leben Polens immer stärker In Erscheinung tretenden jüdischen Anmaßungen führten nun auch in Warschau zu Zusammcustößen zwischen pol- Nischen Nationalisten und Juden. In dem jüdischen Stadtviertel der polnischen Haupt stadt fielen Inden, die sich zahlenmäßig in starker Uebcr- legcnheit befanden, über mehrere Polen her nnd verletz ten sie durch Messerstiche; ein Polizeibeamtcr wurde von halbwüchsigen Inden verletzt. In einer Straße des jüdi schen Viertels bewarfen Judcnlümmel einen Kraftwagen mit Steinen. Durch die Steinwürfc trug eine Frau im Wagen e, hebliche Verletzungen davon. Aus der Tatsache, daß Mitglieder der polnisch sozialdemokratischen Partei gleichzeitig einen Umzug durch die Straßen zum Schutz der Juden veranstalteten, darf gefolgert werden, daß es sich hierbei um ein planmäßig vorbereitetes Vorgehen von jüdisch-marristischcr Seite gegen die sich in Polen verbreitende Abwehrbcwcgung gegen das Judentum handelt. Die jüdischen Anmaßungen und Angriffe blieben nicht unbeantwortet; es wurden mehrfach Fensterscheiben jüdischer Geschäfte und Läden zertrümmert und zahlreiche ^ndcn verprügelt, Walhiuglou erhebt Einspruch gegen den angclündigtcn Luftangriff auf Nanking Außenminister Hull gab bekannt, daß die Negierung der Vereinigten Staaten durch ihren Botschafter in Tokio nnd durch den japanischen Botschafter in Washington ge gen die japanischen Absichten, eine,« Luftangriff auf Nan king zu unternehmen, Einspruch erhoben habe. Wie Außenminister Hull erklärte, erfolgte der Pro test vornehmlich mit der Begründung, daß die Bombar- Skrung einer Zivilbevölkerung internationale und humanitäre Gesetze in gleichem Maß verletze. Anderer seits könnte der angcdrohte Luftangriff anch die Bezie- hnngen zwischen Amerika nnd China stören, wenn die diplomatischen Vertreter gefährdet würden. Mittwoch, de« LL. September«1987 Das MM Ereignis her Gegenwart Die italtenWe Presse zur» Mussolini-Besuch iu Deutschland - Aufruf der In der Reise MussoloniS nach Deutschland sicht man in Italien das wichtigste anßcnpolitische Ereignis der Gegenwart, hinter dem alle andere» Tagcöfragcn in den Hintergrund zu "treten beginnen. Die italienische Presse unterstreicht schon in ihre» Ucbcrschriftcn die ungeheure Spannung, mit der die Welt, und die freudige Erwar tung, mit der man in Deutschland diesem außergewöhn lichen Ereignis entgegcnsieht, „daS sich als ein entschei dender Beitrag für den Friede«« und den Wiederaufbau Europas auswirkch» werde". In reichbebildcrtcn Berichten aus Berlin werden die Vorbereitungen geschildert, die der Zusammenkunft des Duce mit dem Führer einen vollendeten und prächtigen Rahmen verleihen werden. Sämtliche Blätter veröffent lichen ferner einen Aufruf, den der Gcucraldircktor der italienischen Auslan'ds-Organtsationen, Parini, an italienischen Auslands-Organisation sämtliche in Deutschland wohnenden Italiener gerichtet die Bedeutung der Zusammenkunft Mus- soltni-Hltler unterstrichen wird. Die deutsch-italienische Freundschaft, so heißt es in dem Ausruf, sei «richt etwas Zufalllges, sondern stelle für die Zukunft das beste Element der Sicherheit dar. „Italien und Keutsch»..nd bilden den letzten, aber unerschütterlichen Schutzwall des Friedens. Benito Mus- solini und Adolf Hitler, der Führer eines Volkes, das wie ein Granitblock im Glauben an die Arbeit und an die Nation geeint ist, werden die Probleme untersuche», die das friedlose Europa zerreißen und für die beiden Völker eine immer größere Wachsamkeit und eine immer unermüdlichere, entschlossene Verteidigung der mutig er-, kämpften Stellungen notwendig machen." Gens seltsame Kolonialeiastetiung A« der Kernfrage vorbei - „Kühnere Zusammenarbeit erforderlich?" Der englische Außenminister Eden, dessen Reden in letzter Zett in der britischen Oeffentlichkeit oftmals einer scharfen Kritik unterzogen werden, steht wiederum im Kreuzfeuer der Londoner Presse. Minister Eden hatte in einer Rede im Völkerbundsrat sich über die Roh stoffrage ausgelassen und sich dabei dle Auffassung der Völkerbundssachverständigen zu eigen gemacht, daß das Nohstoffproblem nicht in erster Linie, ja nicht einmal wesentlich eine Kolontalfrage sei. Die englische Regie rung sei zwar bereit, sich mit allen Mächten über eine Aenderung des Vorzugszollsystems in den sich nicht selbständig verwaltende»« Kolonialgcbieten zu verhandeln, aber eine solche Aendcrung könne keine Lö sung der Schwierigkeiten solcher Länder darstcken, die wegen ihrer Nohstoffbeschaffung in eine schwierige Lage geraten seien. Für Eden stellt sich das Nohstoffvroblein lediglich als eine Frage der Bezahlung der Rohstoffe dar, die man durch Wiederherstellung des freien Verkehrs mit Kapitalien, Waren und Arbeitskräf te»« lösen könne. Das Presseecho, das Minister Eden in der englischen Oeffentlichkeit gesunden hat, wird ihn davon überzeugen, daß man in der Mehrheit anderer Meinung ist. Man vermerkt, daß er geflissentlich an der Kernfrage vorbeigehe. Der „Daily Telegraph" ist der Ansicht, daß man zu gegebener Zeit Verhandlungen über die deutsche Kolonialfordcrung werde beginnen müssen. „Daily Mail' bemerkt, daß Eden sich iin klaren darüber sein müsse, daß die koloniale Frage eine etwas küh nere Zusammenarbeit sordere als die vorge- schlagcue Berichtigung der internationalen Zolltarife. Das sei auch, so unterstreicht das Blatt, Ansicht des größ ten Teils der Oeffentlichkeit. Der „Daily Herald' stellt fest, daß die britischen Minister und ihre Wirtschaftssach- verständigen scheinbar wirklich keine Bei träge zur Verbesserung der Lage liefern könnten. Bisher seien alle Vorschläge reii« negativ. Zweierlei Raß Herr Eden »nacht sich die Sache scheinbar wirklich sehr leicht. Wenn er tatsächlich der Meinung ist, daß die Rohstofffrage keine Kolonialfrage sei, dann möchten wir ihn doch bitten, uns einmal mitzuteilen, weshalb Eng land so ungeheurc» Wert auf Kolonien legt und sie mit allen Machtmitteln schützt. In allen Reden des Mini sters kommt immer wieder zum Vorschein, daß er das, was England für sich in Anspruch nimmt, anderen Mäch ten zuzugesiehen nicht bereit ist. Er mißt die Welt eben nach zwei Maßstäben. So etwas wie Gleichberechtigung erkennt Herr Eden grundsätzlich nicht an. Wir befürchten nur, daß er auf diesem Wege nicht weit kommen wird. Den»» es gibt Staaten, wie zum Bei spiel Deutschland und Italien, die nun einmal um keinen Preis von der Forderung nach glei ch ein Recht abgehsn. Da sie mit Recht ihre Fonderun« gen verteidigen, so wird Wohl Herrn Eden kaum etwas anderes übrigbleiben, als sich umzustellen, andernfalls dürfte er zur Förderung der europäischen Zusammen arbeit kaum mehr der geeignete Mann sein. Im übrigen sei Herrn Eden zum wiederholten Male bedeutet, daß wir berechtigte Forderungen »licht wie ein Handelsgeschäft zu betrachten gewillt sind. Forderung bleibt Forderung, und Recht bleibt Recht. Darum zu feilschen ist nicht deutfche Art! Sowjetflieger über Finnland Ein Grenzzwischenfall wird von der finnländisch sowjetrussischen Grenze gemeldet. Es überflogen sowjet russische Militärflugzeuge an sechs Stellen gleichzeitig die finnländische Grenze nördlich deS Ladoga-SeeS. Da sie dem Signal, zu landen, nicht Folge leisteten, wnr« den sie von finnländischen Grenztruppen beschossen. Eine der sowjetrussischen Maschinen mit zwei Mann Be satzung mußte daraufhin auf finnländischen» Gebiet auf «inen See niedergehen, LoWewistWe Mörder Wie Sowjetrutzland die jüdische Wühlarbeit in Polen unterstützt Aufschlußreiche Einzelheiten über die jüdisch-kommu nistische Wühlarbeit in Polen brachte eine Verhandlung vor dem Wilnaer Bezirksgericht zntage, in der ein leiten des Mitlied der illegalen Kominunistischen Partei West- Weißrußlands, der Jude Samuel Schwarzmann, zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Schwarzmann hatte eine Sonderansbildung in Sowjetrußland erhalten nnd war in dem vergangenen Jahr nach Polen zurttckgekehrt, um seine Tätigkeit gemäß den in Moskau erhaltenen An weisungen aufzunehmen. In der Verhandlung wnrde festgestellt, datz zwei Po len, die die Verhaftung des Juden Schwarzmann veran laßten, auf Grund eines kommunistischen ParteturteilS von unbekannter Seite ermordet wurden. Um dem Ju den Schwarzmann seine zersetzende Wühlarbeit in Polen g« erleichtern, war von amtlicher sowjetischer Seite ver sucht worden, für ihn von der polnische» Regierung di« Zustimmung als sotvjetruffischer Konsul für eine der sowjetischen Vertretungen in Polen zu erhalten. DaS Abzeichen für daS Erntcdankfcst. "" DaS Abzeichen für daS diesjährige Erntedankfest besteht aus «inem vierblättrtgen Kleeblatt, zwei Kleeblumen und einer Kornähre. Wieder ha« die Industrie für künstlich« Blumen in der Stadt Sebnitz diese Abzeichen ^e«gestellt. Amerikanischer Briga-egeneral auf offener Straße erschossen In Shelbyville im Staate Kentucky (USA.l wurde der Urigadegeneral Denhardt, der im Mat unter der Anklage des Mordes an seiner Braut vor Ge richt stand, infolge Unschlüssigkeit der Geschworene« aber sret kam, auf offener Straße von drei Brüdern der Er mordeten erschossen. Die Täter stellten sich sofort der Polizei. Sie erflärten, aus Blutrache gehandelt M Haden. Gege« Denhardt, der früher Vizegouverneur von Kentucky war, sollte ein neuer Prozeß stattfinden. ZiMAeln, der Anwalt Lotspanlen- Neue Hetzrede des Moskauer Agenten Der sowjetrussische Außenkommissar Lttwinow- Finkelstein hielt in Genf wieder eine seiner berühmte« Brandreden. Er beschäftigte sich eingehend mit dem „Ueberfall auf Spanien" und mit dem „Ueberfall auf China". Er bemängelte die Untätigkeit deS Völkerbundes in beiden Fällen und verlangte Hilfefürdte „Ange griffenen". Den breitesten Raum in seinen Ausführungen «ahne seine Polemik gegen eine Reform des Völkerbundes durch die Gewährleistung seiner Universalität ein. Die Konfe renzen von Montreux und Nyon bewiesen seiner Meinung nach, daß man auch ohne Universalität Erfolge erringen könne. Schließlich verlangte er, daß der Propaganda „ge wisser Staaten" Einhalt geboten werden müsse, die ihre „Angriffe" als einen Kampf gegen de« Kommunismus hinstellten. Alles in allem die Rede eines Anwalts, der den Mordterror des Bolschewismus verteidigt und der voller Stolz feststellt, daß da wirklich Politiker in Genf ihm zu« hören, ohne mit der Wimper zu zucken. Anarchisten gegen Kommunisten Hochspannung in Katalonien — 1000 Parteigänger Caballeros verhaftet Wie verlautet, sind in Barcelona 1000 Personen aller Schichte»» und Stände unter der Anklage verhaftet worden, Parteigänger des Anarchistenführers und ehe maligen „Ministerpräsidenten" Largo Caballero zu sein. Die Spannung zwischen Anarchisten und Kommu« nisten in Katalonien ist bis zum Aeußersten gestiegen. Di« Polizei befindet sich ständig in Alarmbereitschaft. Gleich zeitig verschlimmert sich die Wirtschaftslage in Barcelona von Tag zu Tag, zumal die Verbindung mit der französi schen Grenze durch die letzten nationale»» Boinbenabwürse auf Port Bou, die spanische Grenzstation, unterbrochen ist. Kurze Nachrichten Frankfurt a. M. 600 österreichische Kaufleute trafen, von Linz kommend, in Frankfurt a. M. ein, um von hier aus eine fünftägige Informationsreise durch dcu Westen deS Reichs -m unternehmen. Wien. Die Abordnung der deutschen Industriel len, dir zum Besuch in Oesterreich weilt, besichtigte große Unternehmen ln Linz und Sleycr. Ein Teil der Presse be grüßt den Besuch als Gelegenheit zu gegenseitigem MelnungS- austanicb.