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MopMer« Tageblatt und Anzeiger , a. gsch-va« »«d «MI.««««» Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, «rscheiiit werktäglich. Monatl.Bezugspreis 1.70RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzelle 7 Psg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im Lextteii 2b Psg- Nachlaßstaffel Z Ziffer» und NachweiSgebllhr 2b Psg zuzügl. Porte "6lch°pauer Tageblatt und Anzetger" ,st das zur «erössentlichung der amtlichen Bekannt,imchm.aen der Amtshauptmannschaft Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nb enthalt tue aintlichen Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgeb,rgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. e; Postscheckkonto- LeivttaNr4^ Fernsprecher Nr. 7lL " ' Zeitung für die One: «rumhermerSdorf, Waldkirchen. Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendor, n». L2I Die Mehrmarhtmanöver in, Gange Starke rote Kräfte tm Angriff - Einsatz von Rtarine und Luftwaffe Die Wehrmachtmanöver lS37 haben am 20. September um 8 Uhr morgens begonnen. Es handelt sich um die jerste znsammcngesaßte Ucbung der drei Wehrmachtteile. Wie schon bekannt, befindet sich auch'der Führer und Oberste Befehlshaber bereits im Manövergclände. Er hat n. a. Truppen bei Neubrandenburg besucht. Auf Grund der Ausgangstage, die einen neuen Abschnitt in einem bereits im Gange befindlichen Kriege einleitet, ergab sich am Ab schluß des ersten Manövcrtages folgende Lage: In Fortsetzung der bereits eingeleitcteu Operationen grif fen starke rote Kräfte auf der allgemeinen Linie nördlich Malchow—Teterow, nordostwärts Gnoien an, wobei ans dem rechten Flügel südlich des Malchiner Sees starke Panzerkräste znm Einsatz kamen. Diesen gelang es, die südlich des Malchiner Sees stehenden schwächeren blauen Kräfte zu durchbrechen und ostwärts des Malchiner Sees nach Norden eiudrchend, in allgemeine Richtung Stavenhagen vor- zustoßcn. Motorisierte rote Teile gingen bei Penzlin vor. Blau gelang es nach schweren Kämpfen, am Abend etwa die allgemeine Linie Brudersdorf—Neu-Kalen—Teterow, süd lich Malchin, und damit die Brückenköpfe bei Demmin und Malchin osfenznhalten. Nördlich davon konnte schwächere, tu Gegend Triebsees über den Trebel-Recknitz-Abschnitt vor gegangene rote Kavallerie, zurückgeschlagen werden. s» Auf See wurde die Gefechtsberührung auf Grund von Meldungen der Luftaufklärung trotz recht schlechter Sicht herbeigesührt. Es kam zu bisher ergebnislosen Gesechtshand» lungen zwischen den beiderseitigen schweren Einheiten. Zwi- schen U-Booten und U-Boots-Jägern entwickelten sich verschie dentlich Kämpfe, wobei auf beiden Seiten Ausfälle eintraten. Im übrigen waren Kleinbootsverbände beider Parteien im Wach-, Sicherungs-. und Minensuchdienst eingesetzt. Nachdem in den Vortagen die L n f t st r e i tkrä ft e beider Parteien nur geringe Kampftätigkeit entfaltet hatten, griff Rot am 20. September mit starken Kampfkräften die Verkehrs- und Wirtschaftszentren von Berlin', und mit schwä cheren Teilen die Hascnankagen von Königsberg und Pillau an. Der nachhaltig geführte Angriff aus Berlin wurde auch tu der Nacht zum 21. September fortgesetzt. Die blaue Luftwaffe brachte ihre starken, zum Schutze Perlins znsammengezogenen Abwehrkräfte, durch den Flug meldedienst rechtzeitig alarmiert, mit Erfolg zum Einsatz, so daß der Angriff ans Berlin nach schweren Luftkämpfcn mit blauen Jägern im zusammengefaßtcn Feuer der Flak- drtilierie unr noch mit Teilen an den Stadtkern herankam. Die Haltung der Bevölkerung war mnstcrgültig. Mit den eigenen Kampfverbändcn flies; Blau mit Wucht Nach und griff erfolgreich rote Flugplätze und Vcrkehrsanlagen tm Raume Bremen—Hamburg—Hannover sowie die Hafcn- «nlagen von Hamburg an. , Auf beiden Sellen lebhafte Tätigkeit der Aufklärungs flieger. Der Plan der großen mMarisHen LLeSniWn Die Mauöverleitnng bat einen „Not"- und einen „Blau"- staat angenommen, die sich bereits seit einiger Zeit im Kriege befinden Die Grenze zwischen „Blan" im Osten und „Rot" im Westen verläuft von dem westlichen Rügen zwischen Schwerin nnd Waaren in Mecklenburg über Magdeburg nach Süden westlich des Leipziger Industriegebietes. Bis zum September war weder zu Lande noch zur See nnd in der Luft eine wesentliche Entscheidung gefallen. „Not" war bei seinem Angriff gegen daS „blaue" Industriegebiet im Süden auf erbitterten Widerstand gestoßen. In der Milte der Front Und nördlich der Elbe bei Magdeburg hallen nur unbedeutende Kämpfe stattgefunden. Der Aufmarsch der „blauen" Kräfte war zum Manöverbegtnn noch nicht beendet. Die .Kämpfe zur See haben sich ans Minen- und U-Boot-Krieg sowie auf unbedeu tende Zusammenstöße leichter Unterseeftrcitkräste beschränkt. Eine starke „blaue" Transportfloitc war in Pillau und Königs berg znsammengezogcn. Die Einschiffung ostpreußischer Trup pen hatte bereits begonnen. Die Vorherrschaft in der Lust war von keiner der beiden Parteien errungen worden. Hohe Ver luste und ungünstige Witterung halten in den letzten Tagen zu einem Abflauen der Kampfhandlungen geführt. So war die Ausgangstage bei Beginn der Manöver am Montag früh. In- zwischen sind die Kampfhandlungen im Nordabschnitt der Front, also im eigentlichen Manövcrgelände Pommern und Mecklenburg, bereits im Gange. Am Manöver nehmen teil: vom Heer bei „Blan" eine Arnice mit zwei Armeekorps; bei „Rot" ein Armeekorps, dazu starke motorisierte Panzerkräste; von der Kriegsmarine bei beiden Parlcie» Panzerschiffe, Kreuzer, Zerstörer, Torpedo boote, Minensuchstreitkräste, U-Boote und Klcinbootvcrbändc; von der Luftwaffe bei beiden Parteien Kaiupsvcrbände, Auf- klärnngsvcrbünde, Jagdvcrbände und Flakeinheitcn. Im Manöver sind ausschließlich Volltruppen, die in jeder Be ziehung zum kriegsmäßigen Einsatz kommen. Die Gesamlmanöver werden durch den Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Gencralfeldmarschall v. Blomberg, vom Fliegerhorst Tutow bei Demmin aus geleitet. Für die drei Wehrmachtteile sind unter den Oberbefehlshabern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe eigene Leitungsstäbe in Neubrandenburg in Mecklenburg, Swincmünde und Gatow bet Berlin tätig. Die „blaue" Partei wird von General der Infanterie v. Rundsted 1, dem Oberbefehlshaber der Gruppe l, geführt, die „blauen" Streitkräfte von Admiral Carls, die „blauen'' Luftstreitkräfte von General der Flieger Kaupisch, dem Kommandierenden General des Luftlre.iscs II. Parteiführer von „Not" ist General der Kavallerie Knochenhauer, der Kommandiercude General des X. Armeekorps. Die Führung der „roten" Seestrcitkräste hat Vizeadmiral Boehm, die der „roten" Seestreitkräfte General der Flieger Halm, der Kom mandierende General des Luftkrcises VIl. Die meisten Truppen haben bereits mehrwöchige Manöver hinter sich, wobei sic durch die besondere Wctterungunst auch entsprechend stark beansprucht worden sind. Dazu kommen die sehr ansehnlichen Marschleistungen, die u. a. die Formationen des II. und III. Armcetorps in den letzten Tagen zu bewältigen hatten. Auch insofern kann also von durchaus kriegsmäßigen Anforderungen gesprochen werden. Manövrrkämpse vsr Adolf HLsler Nachdem der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht am Montag den wechsclvollcu Kämpfen um die Brückentopsstcllung von Malchin beigcwohnt hatte, nahm er zunächst am Dicnslagvormittag im Beisein des Generalobersten Freiherr» von Fritsch einen Vortrag im Hanplgliartier der Mauövcrlcituug des Heeres in Neu- Brandenburg entgegen. Dann begab sich der Führer auf das Gefechtsfcld der blauen Partei nnd später zn den Truppen auf roter Seite, deren Bewegungen er ans der Gegend von Rosenow mit dem Gencralfeldmarschall von Blomberg gemeinsam verfolgte. Die Bevölkerung, die trotz des regnerischen Wetters die Truppenbewegungen und Kampfhandlungen der großen Manöver wieder mit größtem Interesse verfolgte, grüßte den Führer mit stürmischer Begeisterung und be reitete ihm in allen Orten einen jubelnden Empfang. MeMe MMchltMes zwischen Zta ien, Snsianb und Frankreich in Varis Nach einer amtlichen italienischen Mitteilung habe» tric Geschäftsträger Englands und Franlrcichs nm DieuS- rngvormittng dem italienischen Anncumiuistcr den Vor schlag zu einer Besprechung der Mariuesachverstäudigen der drei Mächte in Paris gemacht; Italien nahm diese» Porschlag au. Die amtliche italienische Mitteilung lautet: „Auf Grund der vorhergehenden Unterredung mit dem Grafen Eiano haben die Geschäftsträger Englands und Frankreichs — unter vorher''^- Feststellung, daß die englische und die französische R. rung niemals verfehlt haben, die Stellung Italiens als Mittel- 'm e e r g r o ß m a ch t anzuerkennen — im Namen ihrer Regierungen den Vorschlag gemacht, daß die.Floi- tensachverständigen der drei Mächte in Bälde in Parts zusammenkommen, nm die Abänderungen praktischer Art sestzulegen, die an den in Nhon festgesetzten Bcstimmun- Heu vorzunehmen wären, um die Teilnahme Italiens zu ermöglichen. Graf Ciano hat von den ihm gegebenen Erklärun gen Kenntnis genommen und den beiden Geschäftsträ gern die Zusttmmnng der faschistischen Regierung zu der von der Pariser und Londoner Regierung vorgeschlage nen Zusammenkunft mitgeteilt. Auch von der gegenwärtigen Phase der Angelegen heit hat die faschistische Negierung die Reichs reaie» rung auf dem Laufe» den gehalten." Die italienischen ArbeiLerurlauber in Verein Im Nahmen des deutsch-italienischen Anslausch-Ab kommens trafen auf Einladung der Deutschen Arbeits front in Berlin die 425 italienischen Arbcitskameradcn ein, die bereits vor einigen Tagen in München und Nürnberg waren und dort Gelegenheit hatten, sowohl die Hauptstadt der Bewegung, wie auch die Stadt der Neichsparteitage kcnnenzulernen. Die Gäste wurden von Vertretern der Arbeitsfront herzlich begrüßt, eine Kapelle des Wachregi ments Berlin spielte beim Einlaufen des Sondcrzugcs die italienischen Nationalhymnen und löste damit bei den Gästen große Begeisterung aus. Die italienischen Arbei ter sind in zwei großen Hotels einqnarttert. Auf Stadt rundfahrten und Besichtigungen lernen sie die Reichs- Hauptstadt kennen. Amer Kommandierender Admlral der Mrineflation Nordsee Personalveränderungen in der Kriegsmarine Der Führer und Reichskanzler hat ernannt: Den Vizeadmiral Boehm zum Kommandierenden Admiral der Marincstation der Nordsee, die Konter admirale Stobwasser zum Chef des Erprobungs kommandos für Kricgsschiffncubauten, Den sch zum Be fehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte, Marschall zur Verfügung des Flottenchefs gestellt, Ancker zum Inspek teur der Wchrwirtschaftsinspektion X, von Schrader zum II. Admiral der Nordsee; die Kapitäne zur See Graßmann zum Inspekteur der Marineartillerie, Schniewind zum Chef des Marinewehramts im Neichskriegsministerium, Patzig zum Chef des Marinepersonalamts im Reichskriegs ministerium, Hormel zum Kommandanten des Marine arsenals Kiel. Der Abschied ist bewilligt: dem Admiral Schultze, Kommandierender Admiral der Marinestation der Nordsee, dem Vizeadmiral Feige, Inspekteur der Marineartillerie, den Konteradmiralen von Schröder, Festungskom- mandant in Swinemünde, und Clausen, Inspekteur der Wchrwirtschaftsinspektion X. Es sind ferner ernannt: die Kapitäne zur See Famzer zum Festungskommandanten in Wilhelmshaven, von Stosch zum Festungskommandanten in Cuxhaven, von Seebach zum Festungskommandanten in Swine münde, Riedel zum Abteilungschef im Reichskriegs ministerium, Kienast znm Kommandanten von Weser münde, Schenk znm Chef der Zentralabteilung de« Marinewerft Wilhelmshaven, Slevogt zum Chef des Stabes beim II. Admiral der Ostsee, der Fregattenkapitän Leißner zum Leiter der Kriegsmarinedienststelle i" Königsberg. Auk den Willen kommi es an! Prof. Grimm über deutsch-französische Zusammenarbeit. Aus Anlaß der Beteiligung der deutschen Hansestädte auf der M a r s e i l l e r Messe fand in den Empfangs räumen der Messe eine deutsch-französische Kundgebung statt, aus der der Präsident der Messe und der Handels kammer, Lavire, die deutschen Gäste herzlich willkommen über die Tätigkeit der Deutschland und ihrer France-Allcmagnc, i" Arbeit auf dem C rnng im letzten ? arbeit mit r .^chwcsterorganisaüon, des Comttä 'Frankreich und wies auf die große der deutsch-französischen Annähe- die in enger Zusam m en - 7rontkämpferverbänden rr verwies darauf, daß der Führer geleistet worden ist , .. . erst jüngst in Nürnberg wieder erklärt habe, daß ein natio nales Frankreich und ein nationales Deutschland zwar in hieß. Der Vizepräsidci c Teutsch-Französischen Gesell schaft, Professor G r i n: m, gab einen Rechenschaftsbericht Zeutsch-Französischen Gesellschaft in der Geschichte viele Auseinandersetzungen gehabt haben, sich aber auch gegenseitig sehr viel Gutes verdanken und weniger Grund haben, sich zu hassen, als sich gegenseitig zu bewundern. Das deutsch-französische Problem ist, so schwierig cs sein mag, doch nicht unlösbar. Auf den Willen zur Ueberwindung der Schwierigkeiten und Irr tümer kommt alles an. Wir müssen die Theorie vom Erb feind überwinden und in die Zukunft schauen. Zwischenfall beim Besuch italienischer Schulschiffe in Tun s Dreiste Provokationen antifaschistischer Elemente In Tunis ereignete sich zwischen Angehörigen der italienischen Schulschiffe „Colombo" und „Ves pucci" und antifaschistischen Elementen ein Zwischenfall, über den die Agenzia Stefani folgende Meldung ver breitet: „Während des Aufenthaltes der auf einer Jnstruk- tionsreise befindlichen Schulschiffe „Colombo" und „Ves pucci" in Tunis ereignete sich infolge einer Provokation von feiten umstürzlerischer Elemente, die nnter den italie nischen Kadetten und Matrosen gegen den Faschismus ge richtete Pamphlete zu verbreiten versuchten, ein Zwischen fall, wobei der kommunistische Emigrant Ginsepp« Bresciani auf eine Gruppe unbewaffneter italienischer Matrosen das Feuer eröffnete und drei von ihnen ver letzte. Im Verlauf des Handgemenges wurde Bresciani mit seinem eigenen Revolver getötet. Das Befinden der drei verletzten italienischen Matrosen, die in das dortige Lazarett gebracht wurden, ist befriedigend. Die beiden am 17. September in Tunis angekommenen Schulschiffe habe« Tunts programmgemäß wieder verlassen."