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Kreisarbeitstagung -er VAA. Die Krciswattung Dresden der DAF. veranstaltet vom 18. bis 2«. September in Dresden eine »m- fimgreiche Arbeitstagung'. An den Veraiistaltniigen der Krcisgcbictsgcmcinschaftcn nehmen die Ortsbclricbsge- mcinschaftswalter, Fachgrnppenwalter, Betriebsobinänncr, Bctriebsführer, Plock- und Zcllcnwalter sowie die Ange- hörigcn des Pcrtrancnsratcs teil. Die Tacuma wurde am Sonnabend mit der Flaggcnhissnng in allen Ortswal- t.ingcn cingcleitet. ?lm Sonnlagvormittag fand im Zir kus Sarrasaui ei» Eroffnuiigsappell stall, bei dem Gau- leilcr Mutschmann richtungweisende Worte an die Versammelten richtete. Am Schluß des Appells, an dem auch Ganobmann Peitsch und Kreisleitcr Walter tcil- nahmen, fand ein Vorbeimarsch aller uniformierten DAF.-Walter und Wcrkscharmänncr und ein kurzer Marsch durch die Stadt Dresden statt. „Wir wollen un ere Künstler kennenlernen" In den Ausstellungsräumen auf der Brühlschen Ter rasse in Dresden wurde die jurifreie Sichtuugsschau „Wir wollen unsere Künstler kennenlcrnen" eröffnet. Gleiche Ausstellungen, zu denen Ncichsstatchalter Mutschmann und Landestnltnrwaller Salzmann aufriefen, finde» in Leipzig, Chemnitz, Freiberg, Zwickau, Plauen und in Bautzen statt. Die Dresdener Schau umfaßt über tausend .Arbeiten von rnud 500 Malern und Graphiker der kreise Dresden Pirna und Großenhain. Ein Teil der in diesen Sichtungsschauen ansgestellten Werke wird in einer gro ßen sächsischen Kunstausstellung im Nahmen der Gau- lulturwochc gezeigt werden. Zittau. Tödlicher N a n g i e r u n f a l l. Nachts verunglückte im Naugierbetricb des Bahuhofs der dort zu seiner Ausbildung beschäftigte Bahnhofsarbeiter Bock tödlich. Er geriet mit dem Hopf zwischen die Puffer, als er eine Wageugruppc verkoppeln wollte. Vordi -liche Leiffunqssteigerung in der Kleintierzucht Schon von fester ist in Sachsen die Kleintierzucht weitverbreitet. Unser'Heimalgan steht mit den Erfolgen, die er auch auf diesem Gebiet erzielte, mit an der Spitze. Sie sind im Nahmen des Bicriahke-splanes verstärkt ge steigert worden, Hierüber wurde auf einer 'Arbeitstagung der Landcsgrnppe Klcinlm"',üch!cr unter Leitung des - Lgudesgruppcn-Ponibendeu Zucker, cm der als Vertreter les MiuZ.e.mms für Wirtschaft und Arbeit Cvcrrcgie- rungsrat Dr. Grunsmanu tciinabm, ausführlich berichtet. Co konnte die Zahl der Bienenvölker auf 92 676 gebracht werde» gegen 65 771 im Jahre UM. In der Ziegenzucht wurde der Bestand au Tieren von 133 930 Stück im Jahre UM auf 135 ! G Stück erhöht. Tie Zahl der Ka ninchen beträgt 1 700 l !6 Stück gegen I 005 822 Stück im Jahre UM. Die Zahl der Tiere genügt hier, doch ist das Verhältnis von den weiblichen zu den männlichen Tie ren noch unwirtschaftlich, erstrebt wird ein solches von 2:7. Recht gute Forischrittc sind auch erzielt worden i» der Scidcnraupen.zncstt: die Zahl der -Seidenbauer stieg von 42 im Jahre UM auf über 1000. Einer Anbaufläche von -1,8 Hektar mit -13.853 Maulbcerpflaiizen im Jahre 1933 steht jetzt eine Anbaufläche von 351,1 Hektar mit I 931 000 Pflanzen gegenüber. Pelztierzucht wird von 04 berbond-gebnudeneii Pekzticrzüchtern betrieben. In her Oopz-ciglit 1938 bz- Auswärts, Verlag, sterlm 63 Z4. Fortsetzung. Es war alles so sinnlos und gemein, es hätte nicht Vorkommen dürfen. Wir standen in der ossenc» Haustür iu der Ehurch Street, und die Lente, die auf der Straße vorbeigingen, sahen uns erstaunt an. Tas junge Mädchen stand verängstigt auf dem Gehsteig und rief Johnny zu, daß er doch gehe» solle. Nora stand hinter mir, weinte und wollte mich zur Vernunft bringen. Aber Wir konnten uns nicht verständigen. Ich war jein Valcr und er war mein Sohn: er Ivar ein ebenso großer Dick schädel und ebenso eigensinnig wie ich. Solche Fehler ver erbe» sich. Eine Stunde später kam ich wieder zu mir. Mei» Fleund Bob Atchcrsby rief mich an und teilte mir mit, daß er eben ein Telegramm erhalten hätte: sein zweiter Colm war im Lazarett seinen Wunden erlegen. Er bat mich, daß Nora zu seiner Frau gehe» und sic tröste» möchte. Jetzt erst kam mir zum Bewußtsein, daß cs meinem Sohne ebenso gehen tonnte. Die Frnhjahrs- osscnsivc hatte begonnen, und cs gab viele Verluste. Das brachte mich zur Besinnung. Kalter Schweiß trat auf meine Stirn, und ich sah ein, daß das kleine Mädchen, das zwischen uns stand, in dieser Zeit nichts bedeutete. Johnny und ich hallen einander über zwanzig Jahre lang geliebt, wir gehörte» zusammen, und wir dursten uns nicht das Hebe» gegenseitig schwer machen während der kurze» Stunde», die uns vielleicht noch blieben. Ich wollte mein Unrecht sofort wieder gutmachcn, setzte mich mit einer Privatdctektei in Verbindung und gab den Auftrag, meinen Cohn zu suchen. Ich selbst ging iu die Stadt, fragte in allen Hotels und Pensionen, aber ich Halle keinen Erfolg. Gegen zehn Uhr abends wurde bei mir angeläulet. Der Deiektiv sagte, mein Sohn hätte in der letzten Nacht in einem Hotel in der Nähe des Russell Cguarc gewohnt, aber er hätte seine Ncchnnng bezahlt und wäre gegangen. Ich fragte, ob ei» junges Mädchen in seiner Begleitung war, und er bejahte. Ich verzweifelte noch nicht, wir hatten ja noch eine» Tag vor uns. Aber obwohl wir ganz London absuchlcn, sanden wir leine «Spur von ihm. Es blieb uns also nichts anderes übrig, jalS zum Bahnhof zu gehen und zu warten, bis er ab- rcistc. Aber wir wußte» nicht, von wo er absnhr. Mcure Frau ging zum Waterloo-, ich zum Victoria Bahnhof, und wir wollten einander anrusen, wenn einer den Jungen Geflügelzucht wird eine Vermehrung des Bestandes nicht angestrebt, sondern eine Steigeung der Eierleistung; dicse betrug vor 1933 im Durchschnitt achtzig Eier nnd ist in zwischen ans neunzig gebracht worden. So sind auf allen Elebietcn der Kleintierzucht in Sachsen schone Erfolge er- zielt worden, die in den kommenden Jahren weiter ans- gebaut werden. Ehrenvolle Berufung nach Berlin Der Geschäftsführer der Landesfachgruppc Pelzticr- züchter, Major a. D. Sachße, Bürgermeister von Wendischfähre, ist als Geschäftsführer der Rcichsfach- gruppe Pclztierzüchter nach Berlin berufen worden; er trat sein neues Amt bereits an. Major Sachße führt bis auf weiteres die Geschäfte der Landesfachgruppc Pelz- ticrzüchtcr Sachsen weiter. Äniell - Spurt - Spiel Bcreiusmeisterschaften des Tv. Zschopau. Von schönstem Wetter begünstigt konnte der Tv. Zschopau am Sonnabend und Sonntag seine BcreinSincisterschaften und das Schauturnen durchführen. Ein kurzer Festzng führte Turner und Turnerinnen, jung und alt hinunrer nach dc-m Max-Lchwarze-Pkatz, auf dem sich bald ein bunt bewegtes Bild entwickelte. Hier sah man Kinder bei den Freiübungen und beim Spick. Dort einen Faustbaklkampf zwischen den Frauen und den Turnerinnen, den die Franc» nach hartem Spiele für sich entscheiden konnte. Bei den volkstümlichen Zchnkämpfen wurden ganz hervorragende Leistungen erzielt. Hart wurde hier um den Meistertitel ge kämpft. Und so ging es bis zum Schluffe. Eine Lant- sprechcranlagc sorgte für entsprechende Unterhaltung. Ein ausführlicher Bericht folgt. * Fortuna Leipzig hält die Spitze In der sächsischen Fußballgauliga gab cs am Sonntag nur drei Begegnungen, weil vier Mannschaften in Tscham- mer-Pokalspielcn muralen. Fortnna Leipzig konnte seine Spitzenstellung durch einen 2:1-Sieg über Spiclvcrcinignng Leipzig befestigen, Guts Muts Dresden und Tara Leipzig trcnnien sich 1:1 und Grüna mußte eine schwere Schlappe von VfB. Leipzig mit 1:5 cinstccken. — Stand der Pimktlisle. 1. Fonnna Leipzig 6:0 Punkte, 2. Hartha BL. -1:0, 3. SC. Planitz 2:0, -1. Dresdner SC. 3:1, b. SB. Polizei Chemnitz 0:2, 6. VsB. Leipzig 2:2, 7. Tura Leipzig 3:3, 8. Guls Muis Dresden 1:3, 9. SB. Grüna 1:5, 10. Spielvcreiniguug Leipzig 0:6 Punkle. Hmkl, MWst lÄ BcrW Amtlichc Berliner Notierungen vom 20. September lSämlliche Noltcrnngcn ohne Gewähr! Berliner Wertpapierbörse. Ter Akltenmarkt verkehrte wiederum in schwächerer Hallung. Es vürsle sich hierbei aber nnr zu einem gewissen Teil um die Auswirkung von Ver käufen der Banlcnkundschasl gebandcll haben; man hatte viel mehr den Eindruck, daß der Hauplverkäuser der Bsrsenbandcl selbst war. Am Renten markl blieben die Umsätze Weiler klein Für die Umschuldungsanlcihe trai eine Erholung von 91.75 ein Berliner Prcisnoticrnngen für Hühnereier. Inlands- cicr: I. O1 wollsrisch): Sonderklasse 65 Gramm nnd darüber 11,25, Größe .5 60—65 Gramm 10,75, Grosze 0 55—60 Gramm 10.25. Grone 0 50—55 Gramm 9.50, Größe O -t5—50 Gramm treffen würde. Tie Bahnhöfe machten einen traurigen Eindruck. Jeder Mann, der nur irgendwie abkömmlich war, wurde ins Feld zurückgeschickt. Ich sah viele alte Soldaten, die noch nicht vollkommen ausgehcilt waren, aber sie mußten zn ihrem Truppenteil zurück, obwohl sie kaum gehen konnten. Mein Junge war nicht unter ihnen. Nun, er mochte seinen Urlaub überschritten haben. Aber das hielt ich nicht für möglich. Er war ein guter Soldat, und später stellte sich auch heraus, daß er rechtzeitig abgefahren war. Das Delcklivbüro emdeckte, daß er und ein junges Mädchen in einem Hotel in der Nähe des Victoria-Bahnhofs als Mann und Frau logiert hatten, und zwar in der Nacht, nachdem er das Hotel am Russell Sguare verlassen hatte. Sic stellten auch fest, daß er am nächsten Morgen zur Front abgcreist war. Bei den schweren Kämpfe» hatte ma» ih» ei»c» Tag früher zurückgerufcm Sofort sandte ich ei» Telegramm, entschuldigte mich und bar ihn um Verzeihung, daß ich ihn so hart ungefähren hatte. Ich wollte alles wieder gutmachcn. Ich schrieb auch einen laugen Brief in demselben Sinne, aber mein Junge har weder Brief noch Telegramm erhallen. Beide kamen »»eröffnet mit seinen Sache» zurück. Der Zug, i» dem er zur Front fuhr, wurde mit Fliegerbomben beworfen und zerstört." Willbahes' Hand krampste sich um das Weinglas, daß die blauen Ader» hcrvortrale». „Zwanzig Jahre wäre» wir zusammen. Ich besinne mich »och, wie er ei» kleines Kind Ivar. Auch als Junge hatte er mich gern, und niemals gab es einen Streit zwischen uns. Selbst später nicht, als er zum jungen Maune herangcreift war. Nur iu jenem einen Augenblick Ivar alles forlgcwischt und ausgelöscht — und das alles nur durch so ein klcincs.Mädcl, auf das cS doch gar nicht ankam. Tas war wirklich eine Ironie des Schicksals I" „Haben Sie später noch etwas von ihr gehört?" Ter Taipan schüttelte den Kopf. „Nein, ke'm Wort! Sie hatte keine Ansprüche an ihn. Sie hatten sich Wohl als Man» und Frau ins Fremdenbuch eingetragen, aber sie hatten nicht geheiratet. Tazu hatte» sie kci»e Zeit »zehr gehabt." Willhayes' tiefe Stimme zitterte. „Ach, ich würde alles, was ich habe, und de» ganze» Nest meines Lebens dafür gebe», wenn ich meinen Jungen noch einmal Wiedersehen könnte. Wenn er mir noch einmal zulächelte, mir noch ein einziges Mal die Hand drückte! Aber das Geschehene kann man nicht rückgängig machen — selbst dann nicht, wenn man sein Leben hiugibt, nicht durch Bitten, nicht durch Tränen." Tann änderte er unvermittelt das Thema. „Man sagt, daß die Ncisernte im Tal des Noten Flusses dieses Jahr ungewöhnlich gut sein soll, besser als jemals in den letzte» zwanzig Jahren." Die Unterhaltung wandte sich nun allgemeinen Dingen >u. Nach einiger Zeit gingen sie ins Wohnzimmer und S.7S; o. 02 ifrisch): Sondern. 11, Größe L 10,so, Größe v 10, Größe 0 S.2S, Größe v 8.S0; M. Aussorttert« labsallende Ware): 4S Granin, und darüber 8.7S, darunter 8. Enteneier in- und ausländischer Herkunft (sortiert): über 60 Gramm 10,50, bi« Auslandseier: Holländer. Dänen, Zinnen, Belgier, Estländer, Irländer, Bulgaren, Ungarn, Jugoslawen, Türken, WnRumänen: Sontertt. 10,75 Größe ä 10,2o, Große ö 9,75, Größe O 9, Große O 8 25- SWWnren kitt« ainak 54-85 Gramm lunforttert) 9,25, Polen Kramm (""sortiert) 9.2S. -Kühlhausei- EderN 10 Größe ä 9,50, Größe L 8,75, Größe 0 8,25, Grüß« v ' Eine abschreckende Strafe. Chemnitz. Unbegrenztes Vertrauen genoß -er am 8. August 1892 geborene Willy Nabe aus Geyer nicht nur als Prokurist und Bevollmächtigter eines Bankinstitutes,- souderu auch als Kassenleiter der NSB. Dieses Vertrauens zeigte sich Rabe aber unwürdig. Eines Tages mußte die Baukfirma die Wahrnehmung machen, daß Nabe sein Kpnto weit überzogen und rund 2000 Mark veruntreut hatte. Schlechte wirtschaftliche Verhältnisse zwangen den Inhaber des Bankhauses, Nabe im Gehalt hcrabzusctzeu. In der Folgezeit eignete sich aber Nabe rechtswidrig das Geld an, um seinen. Lebensunterhalt so zu bestreiten, »sie er cs ge wöhnt war. Die Verschlungen wurden zwar später gedeckt und der Schaden wieder gut gemacht. Trotzdem ließ sich Nabe unmittelbar an den ersten Fall als Knssenlcitcr der NSV. — er war inzwischen arbeitslos geworden — aber mals zu einer Uckterschkagung verleiten. Nach und nach ent nahm er der Kasse 1239 Mark. Auch dieser Schaden wurde gedeckt. Wem, auch die Voraussetzungen für eine» schweren Fall der Untreue nicht gegeben waren, so beantragte immer hin die Staatsanwaltschaft für den ersten Fall 10 Monate und für den zweiten Fall 1 Jahr Gefängnis. Das Gericht ging aber über die beantragte Strafe noch hinaus. Für die Untreue gegenüber der Bankfirma warf es 8 Monate Ge fängnis und für die Unterschlagung der NSV.-Gekücr 1 Johr nnd 6 Monate Gefängnis ans. Aus beide» Strafen erfolgte die Verurteilung z» 1 Jahre und 10 Monaten Ge fängnis und zwei Geldstrafen zu je 50 und 156 Mark. In der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, daß Unter schlagung von NSV.-Gcldcrm die mildtätigen Zwecke» dienen, besonders empfindlich geahndet werde» müsse. Die Strafe müsse abschreckend und eine Warnung sein. * Hetzende Bibelforscher schwer bestraft Das Sondergcricht für das Land Sachsin mußte sich wiederum mit „Ernsten Bibelforschern" beschäftigen, die trotz dein Verbot ihrer Bereinigung Zusammenkünfte abhieltcn, Vibclsorschcrschristen heimlich bezogen und vor allein eine be- rüchtigie Hetzschrift verteilten, die vom Ausland verbreitete Grcnellügcn enthielt. Die zwölf Angeklagten stammten aus Dresden und Umgebung; sic erhielten Gcsängnisstrascn von drei Monaten bis zu zwei Jahren sechs Monaten. * Sicherungsverwahrung für SittlichkcitsvcrVrcchcr Der wogen Sittlichkeits-Verbrechens sechsmal vorbestrafte S8jährigc Paul Mode ans Dresden mußte jetzt erneut we gen Sittlichkeits-Verbrechens an minderjährigen Mädchen in drei Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt werden; die Strafkammer ordnete dke SicherungsverwahrunA an, nm die SWgcnd von diesem gemeingefährlichen Gewohn heitsverbrecher zu befreien. spielte» eine Stunde lang Pique miteinander. Schließlich erhob sich Gaskell und verabschiedete sich. „Warten Sie noch eine» Augenblick", sagte WillhayeS. „Ich habe mit der letzten Post einen Brief von Nora be kommen. Sie ist zur Zeit in Davos, und ich soll Ihnen auch etwas bestelle». Sie hat alte Freunde von Ihnen getroffen." „Wie heißen sie denn?" „Nicks oder Rade — eine Sekunde, ich werde im Briese Nachsehen." Er suchte in cinem kleine», schwarzen Kasten und nahm ei» Schreiben heraus. „To, hier steht es: Name! Ich wußte doch, daß der Name mit einem N anfing. ,Jch habe eine sehr nette Dame kcnncngclcrnt', schreibt meine Frau, .die auch hier im Hotel wohnt, eine Mistreß Name, und ich habe mich ihr angcschlosse», weil sie so traurig aussieht. Später erfuhr ich auch de» Grund. Sie begleitet ihren kranken Mann. Er liegt i» einem der großen Sanatorien. Als sic hörte, daß ich aus Hongkong kam, fragte sie mich, ob ich einen Mister Alan GaSkcll kenne, und als ich es be jahte, stellte sie viele Frage». Sie erzählte mir auch, daß sie Ala» schon seit ihrer Kindheit kennt. Sie sind zusammen in einem Torfe in Kent ausgewachsen.' Das ist die Stelle, die sich auf Sie bezieht. Wissen Sie, wer damit ge meint ist?" „O ja, ich kannte die beiden NameS sehr gut — wenig stens früher. Es ist nun schon viele Jahre her. Es tut mir leid, daß er so krauk geworden ist. Gute Nacht — und Dank sür die Nachricht." GaSkoll ging znr Station oben auf dem Berg, und als er nach der Uhr sah, stellte er fest, daß er noch zwanzig Minuten warten mußte bis zur Abfahrt des nächsten Zuges. Er steckte also seine Pfeife in Brand und ging auf der einsamen Lngard Noad entlang. Dunkle Wolkenmassen bildeten sich über ihm. Sie hingen niedrig, und die Luft war feucht. Ein leichter Wind wehte durch die Sträucher in den Gärten der Pillen, und die Blätter der hohen Bambussträucher raschelten. Irgendwo spielte ein Ehinesenboy auf der Flöte. Er schien Heimweh zu haben, denn es klang melancholisch. Auf dem Berge war cs kühl und ungemütlich, aber dreihundert Meter unter ihm lagen die Stadt Victoria und der Hafen mit Tausenden von Hellen Lichtern. Es war, als ob der ganze Sternhimmel auf die Erde herabgcsallcn wäre. Ucbcrakl Lichter. Tort drüben lagen die wirren Straßen des Chinesenviertcls. Große Lichtinschriften flammten über dem Theater nnd den chinesischen Restaurants. Alle Schiffe im Hasen waren mit Lichtern bestückt. Dazwischen fuhren die kleinen SampanS, und jedes Boot trug sein Licht. Einige Dampfer verließen den Hafen. Sie waren hell erleuchtet. Man sah alle Kabinenfenster und di« Hellen Tecks, die von elektrischen Scheinwerfern bestrahlt waren. (Fortsetzung folgt.)