Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193709209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19370920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19370920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-09
- Tag 1937-09-20
-
Monat
1937-09
-
Jahr
1937
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1937
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 21» Zschopaner T«gebl«tt «xö Axzrtger Monts«, de« S. September IN? Mtt seinen acht Fangbooten wird das nahezu 17S Meter lange Walfangmutterschiff in wenigen Tagen in di« AntarNlS fahren. In der Fangzeit 1937/38 wird nun die deutsche Flotte ganz erheblich zahlreicher auf den Fanggründen vertreten sein als bisher. Oer fiiegeu-e D-Iugwagen Wie schon gemeldet, wurde in Dessau ein neue» Junkers-Berkehrsflugzeug, „3u SO«, erstmalig vorgeführt SS handelt sich um eine Vier-Motoren-Maschine, die au» der bekannten JunkerStype (Tiefdecker) heraus entwickel» wurde. Die Tatsache, daß die bisherigen Großflugzeuge füi 3V Fluggäste nicht mehr ausreichten, um den Flugverkehr entsprechend den steigenden Anforderungen durchzuführen, machte de» Bau eines neuen Großflugzeuges notwendig. Dabet hat man alle Erfahrungen des Flugzeugbaues und des Flugverkehrs berücksichtigt. Die Inneneinrichtung der „<ku 90* stellt das Vollendetste und Bequemste dar, was bisher von deutschen und ausländischen Flugzeugwerken hervorgebracht wurde. Die vier Motoren geben der neuen Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 410 Stundenkilo. Meter oder eine Reisegeschwindigkeit von rund 350 Stundenkilometer. Die „3u 90* ist, wie alle Junkers-Flugzeuge, ein Ganz. Metalltiefdecker und setzt damit die Tradition von Junkers fort. Sie zeichnet sich, ebenso wie ihre Vorgänger, durch eine bewährte Bauweise aus und wird für den Luft- verkehr ein Minimum an Kontrolle und Neparaturarbeit bieten. Alle betriebswichtigen Teile sind so durchgebildet und gebaut, daß sie leicht zugängig sind. Bei dem Ban ist von dem Grundsatz höchster Betriebssicherheit und größter Wirtschaftlichkeit ausgegangen. Die Geschwindigkeit des neuen Verkehrsflugzeuges entspricht den Erfordernissen im kontinentalen Luftverkehr. Die „3u 90* stellt hinsichtlich ihrer Innenausstattung für heutige Verhältnisse eine Spitzenleistung dar. Die Kabine ist in ihren Raummaßen größer als ein moderner D-Zug- wagen. Eine bei diesem Flugzeug zum erstenmal zur An wendung kommende Schalldämpfung läßt eine völlig normale Unterhaltung in den einzelnen Abteilungen zu. Auch die Frage der Gesamtlüftung der Kabine sowie der direkten Zuführung von Außenfrischluft ist neuartig gelöst. Neu ist an der „3u 90* auch die Einrichtung besonderer Raucherabteile. Auf langen Reisen während der Nacht können die einzelnen Sessel zu Betten umgebaut werden. Die erste öffentliche Vorführung der Maschine vor geladenen Gästen erbrachte den Beweis, daß mtt diesem neuen Modell die Junkers-Flugzeugwerke eine Verkehrs- Maschine entwickelt haben, die sich nicht nur in Deutsch land, sondern in der ganzen Welt durchsetzen wird. Es ist bekannt, daß die Junkers-Ganzmetallflugzeuge bis heute im internationalen Flugverkehr unerreicht geblieben sind. Wenn auch das Ausland dazu übergegangen ist, in immer weiterem Maße dem Ganzmetallflugzeug den Vorzug zu geben, dann beweist das die Richtigkeit der These, die seinerzeit Prof. Dr. Junkers für den Flugzeugbau auf- gestellt hat. Ein Besuch in der Junkers-Lehrschau bestätigt im übrigen, daß bet der Entwicklung der Junkersflugzeuge ein von Prof. Junkers schon in seiner Patentschrift für das Nur-Flügel-Flugzeug vom Jahre 1910 aufgestellter Grundsatz über die Vorzüge des Metallflugzeuges bis auf den heutigen Tag in Anwendung geblieben ist. Die prak tischen Erfahrungen, die mit den einzelnen Flugzeugtypcn gemacht wurden, haben zur Verbesserung, aber nicht zur Abänderung dieses Grundsatzes geführt. Tie „3u 90* ist ein sichtbarer Beweis für die Nichtigkeit dieser These; denn dieser Gigant deutschen Flugzeugbaues stellt sich gleichsam als ein aus einem Stück hergestelltcs Gebilde dar, in welchem der Rumpf ein Teil der Tragfläche ist. Was die Form des Flugzeugkörpers angeht, so ergibt sie sich eben- falls aus den praktischen Erfahrungen und stellt nicht etwa das Ergebnis einer spielerischen Laune dar. Dabet wird man feststellen können, daß sich alle Flugzeugtypen mehr und mehr einer äußeren Form angleichen. Eine Tatsache, die sich nicht etwa aus dem Nachbauenwollen einer besonders ansprechenden Form erklärt, sondern die sich auf Grund wissenschaftlicher Beobachtungen und sorgfältiger Messungen gestaltete. Vielleicht ist die letzte Form des Flug zeuges noch nicht erreicht. Man darf aber der Ueberzeugung sein, daß die „3u 90* in ihrer ganzen konstruktiven Durch bildung wie in ihrer äußeren Form dem Endmodell Wohl ziemlich nabe sein dürfte. Mit dem Erscheinen der „3u 90" etwa mit Anfang des nächsten Jahres im deutschen Luftverkehr ist auf dem Gebiet deutschen Flugzeugbaues eine Etappe erreicht, von der man wird behaupten können, daß vamit das deutsche Flug zeug auch weiterhin nicht nur mit den ausländischen Ver kehrsflugzeugen konkurrieren kann, sondern seine führende Stellung behauptet. Dieses deutsche Flugzeug wird sich auch auf den ausländischen Verkehrslinien erfolgreich durchsetzen. Und der Name, den das neue Junkers-Flug zeug trägt, „Der große Dessauer*, wird die deutsche Stadt, die das bedeutendste Flugzeugwerk Denischlands be herbergt, in der ganzen Welt bckanntmachen. er Wlt MerhWse«? Re« MWWtlvktjidmmsei — Die neuen Bestimmungen über die Kinderbeihilfe an kinderreiche Familien, die Staatssekretär Reinhardt in Nürnberg angekündigt hat, sind jetzt im „Reichsgesetzblatt* vom l8. September veröffentlicht. In der Verordnung des Reichsfinanzministers ist unter anderem folgendes be stimmt: Einmalige Kinderbeihilfen können zur angemessenen Einrichtung des Haushalts kinderreicher Fanlilien gewährt werden, wenn die Familie vier oder mehr Kinder um- sasn. wobei Stiefkinder oder Adoptivkinder eingerechnet sind. Die Kinder dürfen daS 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Einmalige Kinderbeihilfen können unter besonderen Voranssetzungen auch als Kinderbeihilsen für Siedlungszwecke iSiedlungsNndcrbeihilfeni gewährt werden. Der Höch st - betrag für eine einmalige Kinderbeihilfe ist auf 100 Mark für jedes Kind festgesetzt. Der Höchstbetrag der einmaligen Kinderbeihilsen. die einer Familie gewährt werden können, ist 1000 Mark. Zur Stellung des Antrags aus Gewährung ein maliger Kinderbeihilfen ist der gesetzliche Vertreter der Kinder ober der Eliermeil lSties-. Adoptiv- oder Pflegeclternteil), der für den Unterhalt der Kinder tatsächlich sorgt, berechtigt. Der Antrag ist aus einem besonderen Vordruck bei der Gemeinde zu stellen, in deren Bezirk der Antragsteller seinen Wohnsitz Hai. Die Ausgabe der Kinderbeihilfen erfolgt durch die Kasse deS zuständigen Finanzamtes in Form von „Bedarfs deck u n g s s ch e i n e n der Kinderbeihilsen" in Beträgen von 10 und 50 Mark bzw., wenn sie als Siedlungskinderbeihilscn bewilligt werden, in „Bedarssdeckungsscheincn 8*. Die Be- varssdeckungsscheine der Kinderbeihilfen berechtigen zum Er werb von Möbeln, Hausgerät und Wäsche in den dazu zuge lassenen Verkaufsstellen Die Bedarssdeckungsscheine 8 können außerdem zur Ausbringung eines Teils des Eigenkapilals für die Finanzierung neuer Kleinsiedlungen, zum Ausbau zusätz licher Wohn- und Wirtschastsräume bestehender Kleinsiedlungen nnd zur Beschaffung von Maschinen und Geräten verwendet werden Mil eße iMerßWm da KiidemW«, Im Abschnitt 2 der Durchführungsbestimmungen sind di« Bedingungen aufgeführt, unter denen laufende Kinderbeihilfen gewährt werden können. Die Familie muß fünf oder mehr Kinder, Stiefkinder oder Adoptivkinder, die da» 16. LebenS^ar noch nicht vollendet haben, umfassen. Für di« Eltern bzw. Antragsteller gelten die gleichen Voraussetzungen wir bet den einmaligen Kinderbeihilfen, jedoch darf das Ver mögen ixe Ettern oder des »um Unterhalt der Kinder Ver- pflichten zuzägttch des Vermögen» der Kinder öOOOV Mark nicht überstetoen Diese Grenze erhöht sich um je 10000 Mark für das sechste und jedes weitere mitzuzählenbe Kind. DaS Einkommen der Eltern darf im abgelaufenen Kalenderjahr nicht mehr als 2100 Mark betragen haben, bzw. der Arbeits lohn darf nicht höher als 1200 Mark im abgelaufenen Kalender halbjahr gewesen sein. Umfaßt die Familie mehr al» fünf Kinder unter 16 Jahren, so dürfen die lausenden Kinderbeihil fen auch gewährt werden, wenn daS Einkommen bzw. die Be- »üae der Eltern oder des Unterhaltspflichtigen die bezeichneten Grenzen übersteigen, jedoch kommt die Kinderbeihilfe für ein Kini in Fortfall für jede vollen 120 Mark des 2100 Mark jähr lich übersteigenden Einkommenbetrages bzw. für jede vollen 60 Rark des 1200 Mark halbjährlich übersteigenden Lohn- betr^,^ BM«rkb«rechtigt ist das fünfte mid jede» weitere Kind, welch«« da4 1L Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die lause Kiw-^eihilse beträgt 10 Mark monatlich für jedes beihilfrberecht^te Kind und wird auf Grund der Durch- führungsbestlmmung-n erstmalig mit dem Monat Oktober 1937 gewährt. Anträge auf Gewährung von laufenden Kinderbei hilfen sind beim zuständigen Finanzamt zu stellen. Der Reichs minister der Finanzen kann laufende Kinderbeihilfen aus nahmsweise auch in besonders gelagerten Fällen gewähren, insbesondere für Witwen, auch wenn sie für weniger als fünf Kinder zu sorgen haben. Die Durchführungsbestimmungen treten mit dem 1. Oktober 1937 in Kraft, gleichzeitig werden die am 26. September 1935, an« 24. März 1936, am 10. Juni 1936 und am 20. August 1936 erlassenen Durchführungsbestimmungen außer Kraft gesetzt. Erpressung von Geständnissen Die Frau eines früheren Volkskommissars zu Tode gefoltert Wie von zuverlässiger Sette aus Kiew gemeldet wird, wird die Säuberung unter den hohen und höchste» Behörden der Ukraine fortgesetzt, wobei cs erneut zu zahlreichen Verhaftungen gekommen ist. Besonders scharf tobt sich der bolschewistische Terror in den Jntellcktuellcn- kreisen aus. So wird versichert, daß sich ein großer Teil der Professoren, Acrzte und anderer Vertreter geistiger Berufe in den GPU.-Kellcrn befindet. Unter dem Vor wurf, sich auf „nationalistischer Grundlage" betätigt zu haben und insbesondere mit dem ehemaligen Vorsitzen den des Nates der Volkskommissare, Lubtschenko, der Selbstmord begangen hat, in Verbindung gestanden zu haben, werden gegen die Verhafteten alle Terror- mittel angewendet, um sie zu „Geständnissen* zu zwingen. U. a. wurde auch die Frau Lubtschenkos ver haftet. Sie wurde einer Reihe, von „Verhören* unter worfen, und die Einwirkungsmaßnahmen der GPU. zur Erpressung eines Geständnisses waren derart, daß Frau Lubtschenko ihren Verletzungen im GPU.-Krankenhaus erlegen ist. Immer wieder Verhaftungen Besonderes Aufsehen hat in Moskau das Vorgehen gegen die Tadschikische Bundesrepublik in Zentralasien erregt, wo der Vorsitzende des Zentral-Vollzugsausschus- ses, Nachimbajew, der neben Kalinin zu den höchsten Exe- kutivbeamten der Sowjetunion gehört, seines Postens enthoben und verhaftet wurde. Außer ihm wurden zahl reiche andere Verhaftungen vorgenommen und gegen alle Verhafteten wird die Anklage der bürgerlich-nationalisti schen Betätigung erhoben. Ebenso wurde eine strenge Säuberung in der Kirgisen-Republik durchgeführt. Nelbos: „Gleichgewichtsstörungen" Der französische Außenminister in der Genfer Ratstagung In der letzten Ratstagung des Völkerbundes sprach u. a. der spanische Bolschewist Negrin, der sich in den satt sam bekannten Redensarten und Ausfällen erging. Gleich darauf nahm der französische Außenminister Dclbos das Wort. Er ging von dem Gedanken aus, daß man von einer Krise des Friedens und nicht von einer Krise des Völkerbundes sprechen solle. Ter Krieg sei tatsächlich vor handen, und die Gefahr weiterer Ausbreitung bestehe, wenn sie durch die Zersplitterung und die Untätigkeit der Kräfte, die sie beschwören könnten, begünstigt werde. Tie französische Negierung wolle die Aufrichtigkeit von Fric- denserklärungen nicht in Zweifel ziehen, glaubte Tclbos dann weiter sagen zu müssen, wobei er die Haltung Frank reichs seinen Nachbarn gegenüber als stets vcrständigungs- bcreit hervorhob. Es genüge nicht, daß alle den Frieden wollen. Mau müsse auch die Voraussetzungen wollen, die den KrEz un möglich machen. Eine elementare Voraussetzung sc« die, daß man sich vor der „Ansteckungsgefahr" des Krieges schützen müsse. Frankreich und England sei«,« es daher an gesichts des spanischen Dramas gewesen, le eine Politik der Nichtintcrvcnlio» vorgeschlagen hätt-n, die außerdem eine Garantie der Unabhängigkeit dieser Nation sein sollte. Frankreich halte daran fest, daß diese Politik die beste sei, unter der Bedingung, daß sie nicht zu einer Farce werde. Dclbos verlangte in diesem Zusammenhang, daß jedes Land seine Staatsangehörigen, die an dem Bürger krieg tcilnchmcn, Kurückzichc. Im umgekehrten Falle und besonders angesichts eines wachsenden Zustromes von Kampftcilnehmcrn und Waffen würde die Gefahr bedrohlich wachsen. Diese Gefahr inter pretierte der Redner als eine Gleichgewichtsstörung zmu Schaden der berechtigten Interessen und der Lebcnsnotwcndigleitc» anderer Länder. Zn dieser Gefahr komme die Teilung Europas in zwei feindliche Lager durch W e l 1 a n s ch a u u n g s l e id c li sch a f t e n. Schließlich habe die Häufung ernster Zwischen fälle im Mittelmeer eine Konferenz notwendig gemacht. Ebenso wie Delbos dann das Ergebnis dieser Konferenz "ls glücklich bezeichnete, meinte er weiter, die K äm pfein Spanien bewiesen glücklicherweise die Ucberlegenheit „Defensive* über die „Offensive". ... Darauf wandte sich der französische Außenminister dem W^ig-n Alarmzustand der Völker zu, der auf llcfährl-chcs Fieber hinauslaufe, uud bedauerte, daß " -'ästen dir Gefahr einrr Teilung der Welt in Freie und Sklaven begünstige. Frankreich fasse vayer eine Paktreform ins Auge. Inzwischen müßten aber dem Kriege Schranken entgegengesetzt werden. Mittel zur An näherung zwischen den im Völkerbund vertretenen und den ihm fernbleibenden Völkern müßten gefunden werden. Nach Worten der Kritik an dem gegenwärtigen Stocken des Handelsaustausches und an Sonderkoalitionen appellierte der Redner an die Ideale der Zivilisation und vertrat die Auffassung, daß Frank reich und England besondere Beweise ihrer Treue ihr gegenüber gegeben Hütten. Feige jüdische Mordtat Protestsiurm der Bevölkerung von Bielitz. In einer jüdischen Schankstätte in Bielitz in der Woiwodschaft Schlesien war es zwischen Gästen und dem Inhaber, dem 60 Jahre alten Juden Nohrmann, wegen der Bezahlung der Zeche zu einem Wortwechsel gekom- men, weil sich die Gäste übervorteilt fühlten. Ein Po lizeibeamter, der von dem Juden herbeigeholt worden war, veranlaßte jedoch die von dem Juden geforderte Bezahlung. Als der 39 Jahre alte Alois Wanzoc sein Glas ausgetrunken hatte, das bereits in der bezahlten Zeche einbezogen war, verlangte der Jude eine nochmalige Bezahlung. Wanzoc weigerte sich mit Recht und wollte in Ruhe das Lokal verlassen. In diesem Augenblick zog der Jude einen Revolver «nter dem Schanktisch hervor, und gab aus Wanzoc einen Schuß ab, der diesen tödlich in den Rücken traf. Diese feige Mordtat rief unter der Bevölkerung große Erregung hervor. Mehrere hundert Menschen versammelten sich vor , dem Lokal. Man schlug die Feustcschcibe ein und drohte, den jüdischen Mörder zu lynchen. Ein starkes Polizei aufgebot verdrängte die Menge, die sich aber immer mehr vergrößerte. Die Menge zog durch die Straßen der Stadt, wobei sie in ihrer Empörung in zahlreichen jüdischen Wohnungen und Geschäften die Fensterscheiben einwarf. Der jüdische Mörder wurde unter starker Polizei- bcwachung ins Gefängnis gebracht. E.ne schwimmende Fabrik Erfolgreiche Probefahrt des Walfangmutterschiffes „Walter Rau". Das Walfangmutterschiff „Walter Nau" wurde nach einer Fahrt, die weit in die Nordsee hinausführte, von der Deutschen Werft in Hamburg der Reederei übergeben. Rcichsstattha'.tcr Gauleiter Noocver, Oldenburg, führte «. a. aus: Vor drei Jahren fei Walter Nau aus Neuß am Rhein mit seinen Plänen zu ihm gekommen, um der deutschen Wirtschaft zu helfen und Deutschlands Feltvcr- sorgung sicherznstellen. Die Pläne seien Tat geworden. Vom deutschen Sozialismus legten die vorbildlichen sozia len Einrichtungen für die Besatzung Zeugnis ab. Nah «ah Fer« Nach 36 Stunden flerettet Die drei Bcrgmänncr, die am Freit^guormittag ans der Zeche „König Ludwig IV^V" in Recklinghausen durch das Zubrnchgchcn eines Strebens im Flöz Karl cinge- schlosscn und von der Außenwelt abgeschnitten wurden, konnten in der Nacht zum Sonuiag nach über 36stündigcr mühevoller und rastloser Arbeit der Ncttungsmannschaf- tcn unversehrt geborgen werden. Bei dem Znbruchgehc» des Strebens blieb ein Naum von etwa 3 mal 4 Meter offen. Da alle drei Bcrgmänncr ihre Grubenlampen bei sich trugen, besaßen sie auch bis zur Rettung Licht in ihrem unterirdischen Gefängnis. Flüssige Nahrung und Frischluft war ihuen in ausreichender Menge durch ein Nohr zugeführt worden. Gütcrzug durch UcLerfchwemmung entgleist. crin tAmerzug der Strecke Lyon —Marseille entgleiste, weil ein durch eine» plötzlichen Erdrutsch verursachter Schmutz' und Schlamm strom das Geleise begraben hatte. Der Lokomotivsiihrer ver suchte im letzten Augenblick zu bremsen, konnte jedoch nicht ver hindern, daß der Zug noch mit ziemlicher Schnelligkeit aus das Hindernis ausfuhr. Die Lokomotive entgleiste und die vier zehn Wagen, die ihr folgten, wurden ebenfalls umgeworsen. Petrolcumkanne explodiert — zwei Kinder verbrannt. Aus einer Zille, die im Mittellandkanal bei CharolleS Grant- reich) verankert lag, ließ der Flußschiffe! sein« vier Kinder einen Augenblick allein. Der Aeltestr, etn neunjähriger Jünge, setzte «ine Protroleumkanne aus den Herd, die nach wenigen Minuten explodierte. Alle vier Kinder erlitten schwere Brauv- verletzungen, zwei starben kurze Zeit daraus im Krankenhaus. Zwei Kinder von einer Welle fortgespült. Die Kinder einer französischen Ferienkolonie, die am Strande von Sainie- Cücile, 30 Kilometer südlich von Boulognc-snr-Mer badeten, wurden von einer plötzlich hcrcinstürzcndcn großen Welle über rascht. Fünf Kinder wurden ins Meer binansgciragcn. Drei konnten gerettet werden, zwei elfjährige Jungen jedoch er tranken. Explosion in einer Konditorei — 50 Verletzte. InAlgier ereignete sich in einer Konditorei eine Explosion durch eiue schadhafte Kälteanlage. Tas Gebäude der Konditorei wurde völlig zerstört und vier weitere Geschäftshäuser in der Nach barschaft wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Etwa 60 Personen wurden verletzt, davon drei schwer. Ein Betrieb führt nach Norwegen. Ein Betrieb im Gan Halle-Merseburg, der im Juni nächsten Jahccs mit seiner gesamten Gefolgschaft nach Norwegen fahren will, hat mit der NSG. „Kraft durch Freude" vereinbart, daß der KdF.- Dampfcr „Occana" ihr für die Fahr» in die norwegischen Fjorde vermietet wird. Die Kosten der Reise trägt d,c Be- triebsführung. Vorzeitig verschollen gemeldet. Die Meldungen über den Untergang der Lemberger Segeljacht „K rchtzosArci - szewski" mit 16 Besatzungsmitgliedern haben sich glücliihcr- weise nicht bestätigt. Die Jacht hat den Hafen von Treltcbora erreicht, von wo sie nach Eintritt besserer Witterung »ach Kopenhagen weitersuhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)