Volltext Seite (XML)
Nr. LV» Mittwoch, de» 8. September ISS» Zschopau«« Tageblatt und Anzeige« W W» — ä» Mm Ae PMr Pnlfc ml« dem WdM des WchSMlMer In den ausführlichen Schilderungen der Pariser Presse über den Anstatt des Nürnberger Parteitages ilinunt die Ankunft des Führers nnd die Begeisterung, mit der er von den Massen empfangen wurde und die die fran zösischen Berichterstatter offenbar tief ergriffen hat, den breitesten Nanin ein. Tas „I ourn a l" schreibt, wie in allen vorhergehenden Fahren sei der Führer uichr nur zur festgesetzten Stunde, sondern ans die Minute pünktlich in Nürnberg eingctrosfcn. Hitler sei dann bei seiner Turch- fahrt durch die Straften durch einen wahren Orkan von Zurufen begrüftt worden. Die ausfülirlichstc Schilderung findet sich im rechts stehenden „F o u r", dessen Berliner Korrespondent Blnn sciucm Blatt drahtet, das; er den Führer kurz nacheinander dreimal habe vorbeifahrcn sehen, und jedesmal sei die Begeisterung noch rasender, die Freude noch Heister, noch mitreiftcuder, sozusagen noch familiärer gewesen, als wenn das Bolk, das seinen Führer grüftte, immer mehr unmittelbarste Fühlung mit dem Manne bekäme, dem es offensichtlich seine ganze Liebe weihe. Klan habe wieder den Beweis dafür erlebt, das; Adolf Hitler das Idol der deutschen Volksmasscn geblieben sei, die ihm weiter geradezu göttliche Verehrung entgegenbrächlcu. Mau habe das Gcsiiiil, das; diese Massen ihm mit Leib und Seele ge hörten nnd das; ein Wort von ihm genügen wü^«, um sie dorthin zu führen, wohin er sie führen wolle. Tas Gc- mcinschaftsgefübl und die Freude seien so allgemein ge wesen, das; inan der Wahrheit znwidcrhandcln würde, wenn man in den Begeisterungsstürmen irgendwelche Rnauecn hcrauSsindcn wollte, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden wären. Neben dem Duce gäbe cs sicher in der Welt keinen Staatöchcf, der sich auch nur eines Bruchteils der Volkstümlichkeit rühmen könne, die Hitler in Deutsch land besitze. Tiefe Volkstümlichkeit beruhe ans Liebe, Stolz und Dankbarkeit. Sic kenne keine Abgrenzungen und um ¬ fasse alle Kreise der Bevölkerung: Ein Volk, ein Führer! Die Londoner Blätter veröffentlichen lange Berichte über die Eröffnung des Neichsparteitages und die An kunft des Führers in Nürnberg. Die „Times" hebt in ihren Meldnngcn hervor, datz die gewaltige Menschen menge, die dcn Führer erwartete, ihn mit Stürmen der Begeisterung begrüßt habe, als er vorbeifuhr. Auch die übrigen Blätter heben die Begeisterung hervor, die den Führer in Nürnberg empfangen habe. „Deutschland stark und geschloffen" Der Neichsparteitag bildet das Hauptthema der italienische» Presse, die auf dcn ersten Seiten inner großen Schlagzeilen spaltenlangc Berichte über dis Vorbereitungen, die Eröffnungsfeierlichkeiten sowie die Ankunft des Führers veröffentlicht und dabei betont, das; noch nie zuvor das Ausland mit so großer Span nung nach Nürnberg geschaut habe wie in diesem Jahr. Die Tatsache, daß 43 Staaten ihre Vertreter nach Nürn berg entsandt haben, sowie das Echo ans sämtlichen Hanplstädten zeige, welch ungeheure Bedeutung man in der ganzen Welt diesem „Kongreß der Arbeit" beimesse. Daß in Italien das Interesse für dcn Neichspartei tag naturgemäß besonders stark in Erscheinung trete, sei au/rcsichts der .wirksamen deutsch-italienischen Solidari tät" eine Selbstverständlichkeit. Erhöht werde dieses Interesse außerdem noch durch die demnächst stattfindcnde Zusammenkunft Mussolini—Hitler und die Teilnahme einer q^ßcrordentlich zahlreichen italienischen Abord nung in Nürnberg. „Messagger o" erklärt, der Neichsparteitag werde aller Welt beweisen, daß Deutsch land so stark nnd geschlossen als nur möglich sei und daß es dieses Ziel durch Einigkeit und Arbeit erreicht babc. IM» rum cme ^rucouiou in sie rmlaruis. .^icr cuwecne er oas P r i u z r c g e n l - L u i I P o l d - L a n d. - Nach dem Welt kriege, dcn er an der Vst- nnd Westfront nütmachte, war Filch- ncr vorwiegend schriftstellerisch tätig. Im Fannar 1UW brach Filchner dann zn einer Erpcdilion ans, die von Taschlcnt ans in daS chinesisch tibetanische Gebiet führte. Zwei Monace lang war der Forscher damals ver schollen nnd man glanbic, das; Filchner ermordet worden sei. Die Todesnachrichi stellte sich aber später als falsch heraus, und cs gelang, den Talai Lama dazu zn bewegen, Filchner die Erlaubnis ;nr Weiterreise zn geben. Auch in diesem Fahre kam eine Todesnachricht ans Chinesisch-Turkestan, wo der For scher in Ehotan ans einer neuen Forschungsreise von örtlichen Behörden sestgehalien wurde. Filchucr lebt aber und befindet sich bereits wieder ans freiem Fus;. Die Arbeit Filchucrs Ivar ein großer wissenschaftlicher Erfolg. Er Hai den größten Teil der von ihm durchwander ter» Strecke in Zentralasien kartographisch ausgenommen und für die Erkenntnis der Geophysik und der Geographie bedeut same Beiträge geliefert. Ein von ihm ansgcnömmencr 22 OM Meter langer Filin hat die in lamaistischen Klöstern üblichen Tänze und Kulthandlungen sestgehalien. „Nürnberg, die deutsche Stadt" Rudolf Hcß eröffnete Nürnberger Ausstellung. Am Dienstagnachmittag wurde im Germanischen Na tionalmuseum in Nürnberg durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister RudolfHeß, die Ausstellung Oopz-rigsit 1936 bzi ^ukwLrts.Verlag, üerlio 8W 68 13. Fortsetzung. „Dann gäbe es noch eine andere Möglichkeit. Es brauchte nur eine Verfügung heranszukommcn, daß keiner der Dampfer, die hier an der Küste verkehren, Chinesen als Passagiere erster Klasse an Bord nehmen darf." „Dann würden sich die ganzen Linien nicht mehr ren tieren, Mister Mac Ardlc! Wenn Sie keinen anderen Nat geben können..." „Glauben Sic mir, ich würde alles tun, was in meiner Macht steht, damit dieses Sceräubcrunwcscn aufhört. Es ist wirklich kein Vergnügen, von diesen Kerlen durchsucht zu werden. Das Schlimmste ist nur, daß mau niemals weiß, wann und wo ein solcher Ucbcrfall kommen wird. Als ich mit der,Wen-chao' fuhr, wurden wir gerade beim Mittagessen überrascht. Ter Kapitän, zwei Schiffsofsiziere, der Ingenieur und zehn Passagiere. Darunter befand sich auch ein reicher Chinese, der an Rheumatismus litt, so daß er nicht aufrecht gehen konnte. Seine beiden Neffen mußten ihm dauernd helfen und ihn stützen. Es waren ein paar elegante junge Leute, die dunkelblauseidenc An züge trugen nnd lange Fingernägel hatten. Als wir nun alle bei Tisch saften, richtete sich plötzlich dieser alte, krumme Chinese auf, hielt einen Browning in der Hand und richtete die Waffe gegen eine Missionarin, die nach Amoy reiste. Er brauchte weiter kein Wort zu sage,. Wir hoben alle die Hände über dcn Kopf wie auf Befehl. Kapitän Goft war bleich wie das Tischtuch, aber er mutzte mit einem der jungen Chinesen nach oben gehen. Sie zwangen ihn dazu. Er gab den indischen Wachtlcutcn den Befehl, die Waffen zu strecken, und dann kamen die Chinesenkulis aus dem Zwischendeck herauf. Kapitän Goß ist ein tapferer Kerl, einer der besten und zuverlässigst-», die hier an der Küste von Südchina fahren — aber was konnte er anderes tun?" „Es blieb ihm wirklich sonst nichts übrig. Wenn eine einzige weiße Frau an Bord ist und sie die in der Hand haben, können sie machen, was sie wollen." „Glauben Sie mir, wenn die englischen Schiffsofsiziere auch nur die geringste Möglichkeit hätten, sich zu wider setzen, dann würden sie kämpfen wie die Tiger. Sie er. Innern sich doch noch an die ,Bunnings die .San Nam Hot' und die ,Vang Lung's" „Nürnberg, die deutsche Stadt. Von der Stadt der Reichs tage zu der Stadt der Neichsparteitage", feierlich eröffnet. In alten Pergamenten, Urkunden und Dokumenten, aus vergilbten Drucken, Stichen, Bildnissen, Kunstwerken und Gcbrauchsgegenständcn erzählt die Schan von dem Schicksal der Staot Nürnberg in neun Jahrhunderten, zeigt sie die großen Taten ihrer besten Söhne und ihre ge schichtlichen Leistungen für Volk und Reich. Da steht man das Original der berühmten Goldenen Bulle, vor dem NeichSschwert und dcn Neichskleinodien, die noch heute eine lebendige Sprache von einstiger Größe sprechen. Hier ist auch der durch die Initiative des Führers der Stadt znrückgcschenkte wertvolle Globus, auf dem Amerika noch nicht eingezcichnet ist, ausgestellt. Man sieht die un vergänglichen Werke eines Hans Sachs, Albrecht Dürer, Veit Stoß oder Peter Fischer. In dem Teil der Ausstellung, der dem gewaltigen Ringen des Führers und der Bewegung gewidmet ist, lie gen Dokumente ans der Kampfzeit der Partei, Bilder des Sieges und des neuen Aufstieges. Neben dem Ausgang steht eine Büste des Führers, daneben zwei Dokumente der Schmach: die Urkunde vom Westfälischen Frieden, der mit dem Ende des 30jährigen Krieges Nürnbergs erste große Blütezeit für Jahrhunderte vernichtete, und die Urkunde vom Versailler Diktat, dessen erbitterte Bekämpfung und Ueberwindung des Führers grobe Aufgabe war und ist. „Auf die beiden ersten kann ich mich sehr gut besinnen, aber die ,Aang Lung' wurde gekapert, als ich in England war." „Es ist ein Schiff derselben Gesellschaft, mit der wir jetzt fahren. Der Dampfer verkehrt zwischen Tientsin und Kanton. Es war an einem Nachmittag in der Straße von Formosa. Aber der Ucberfall war schlecht organisiert, und alle Schiffsofsiziere mit Ausnahme von einem kämpften. Der Pirat auf der Brücke, der den wachthabenden Offizier überfallen sollte, kam zu nahe an ihn heran, und im selben Augenblick, in dem dieser die Hände hochhob, schlug er ihm mit der Faust unter das Kinn und nahm ihm den Revolver ab. Und er hat sechs von den gelben Schweinen erschossen, bevor sie ihn selbst erledigten. Den Kapitän verwundeten sie, indem sie durch die Luke in seiner Kabine auf ihn schossen; aber es gelang ihm noch, ein Gewehr von der Wand zu nehmen, und dann kroch er, so schwach er war, an Deck. Er konnte noch drei von den Lumpen zur Strecke bringen, ehe er starb. Der Ingenieur schlug einen mit dem Sckuanben schlüssel nieder und stieß einen anderen in die Maschinen, so daß dieser dort zermalmt wurde, be vor sie ihn packten, und alls kämpften bis zum letzte» Atemzug." „Sie sagten allr Offiziers bis aus einen hätten sich am Kamvf beteiligt?" „Ja --- das war der Erste Offizier! Der hatte aller dings Pech. Als die ersten Schüsse fielen, stürzte er an Deck, erhielt einen Streifschuß und fiel bewußtlos zu Boden. Dann kam das Unerwartete. Die Seeräuber flüchteten. Alle ihre Führer waren erschossen, ebenso die englischen Offiziere, und so war niemand da, der den Dampfer nach der Vias-Bucht steuern konnte. Auch ver stand es keiner, die Signale zu beantworten, wenn sie unterwegs andere Schiffe trafen. Die Sache war von Anfang an verkehrt angelegt, und während die Seeräuber noch miteinander berieten, was sie tun sollten, zeigte sich am Horizont eine Rauchfahne, die sich schnell näherte. Sie machten also, daß sie in ihre Boote kamen, und ruderten nach dcn Hungwha-Jnseln, um sich in Sicherheit zu bringen. Es war ein japanischer Dampfer. Auf dem Deck der,Yang Lung' sah es übel aus, wie in einem Schlacht- Hause. Die Toten und die Sterbenden lagen durcheinander, nur der Erste Offizier stand an der Reling und empfing die Japaner, die in einem Boot herüberruderten. Er hatte nur einen Kratzer weg." „Kratzer?" „Ja, er hatte einen Streifschuß bekommen — ich sagte es Ihnen doch schon. Das Geschoß prallte ab." „Ist denn so etwas möglich?" „Aber natürlich! Fragen Sie nur einen Mann, der im Felde war." „Da hat. er aber Glück gehabt!* „Meiner Meinung nach nicht. Es wäre viel besser für Nah und Kern Lanvesverräter hingerichtet Der vom Relchskriegsgerlcht wegen Landesverrats zum! Tode verurteilte ehemalige Wehrmachtsangehörige Herbert Krebs ist durch Enthauptung Hingerichtei worden. i Krebs verließ 1936 seine Truppe und floh ins Auslands nachdem er zur Bestreitung keines leichtsinnigen Lebenswandel Schulden gemacht nnd Geldbeträge seiner Kameraden unteö schlagen hatte. Einmal aus diesem schimpflichen Weg des Sok baten, der Fahnenflucht, angelangt, fiel er bald der ausländK scheu Spionage in die Hände. Er gab sein militärisches Wisse« gegen Bezahlung Preis, ja, er versuchte, frühere Kameraoe^ durch betrügerische Angebote brieflich zum Landesverrat zuj verleiten. Nach dem Fehlschlägen dieses Versuches verlor Krebs für die ausländische Spionage jeden Wert und wurde mittellos, und zerlumpt über die Grenze abgeschoben. Nach einem un steten Wanderleben, immer gehetzt von seinem Gewissen, ereilt» den Verräter schließlich sein Schicksal. ! Abnahme der Unfälle im Reiche Im ersten Vierteljahr des lanfcnden Jahres ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Deutschen Reich nach einer von dem. Ncichsführer SS. und Chef der deutschen Polizei bekannt- gcgcbcncn Zusammenstellung im Vergleich zu demselben Zeit« ranm des Vorjahres etwas zuriickgcgangen. Es wurden 49 34S Unfälle gezählt, gegen 50 213 Unfälle im ersten Vierteljahr 1936.« Ter Rückgang stellt sich damit auf 1,7 v. H., obwohl der Kraftfl fahrzcugbestand sich vom ersten Quartal 1936 bis zum ersten Quartal 1937 schätzungsweise um etwa 15 v. H. erhöht hat. Die absteigende Kurve ist leider in Preußen nicht merk bar geworden. Die preußische Bilanz schließt vielmehr mit einer Zunahme von 2,6 v. H. Preußen hatte im ersten Vierteljahr des Vorjahres 28 454, im ersten Vierteljahr dieses Jahres 29 207 Unfälle. Spiel mit Streichhölzern — Säugling verbrannt. In Blumenthal (Untcrwcser) spielte ein kleiner Junge mit Streichhölzern und verursachte dabei einen Zimmcrbrand. Im Zimmer stand ein Kinderwagen mit einem Säugling. Bevor Hilse zur Stelle war, hatte der Säugling so schwere Brand wunden erlitten, daß er im Krankenhaus starb. Blinder Passagier ging über Bord. Der deutsche Dampfer „Lina Fischer" hat etwa sechs Seemeilen von dem französische Hafen Quessant entfernt einen Schiffbrüchigen ausgenom men, der sich an einer langen Holzplanke fcsthielt. Er gab an, Student zu sein und sich aus dem Ozeandampfer „Ras Jna- topic" eingeschifft zu haben. Der Kapitän dieses Schiffes, der durch Funksprnch von der Auffindung des Schiffbrüchigen unterrichtet wurde, teilte mit, das; es sich um einen blinden Passagier handle, der plötzlich von Bord verschwunden sei. Der Schiffbrüchige wurde vorläufig an Bord des deutschen Schisses behalten. Vier-Tages-Grippe über England. Ein plötzlicher starker Temperatnrwechsel in England hat das Auftreten einer selt samen Grippeform begünstigt, die nur vier Tage anzndauern pflegt, aber vor allem die Kehle in Mitleidenschaft zieht. Am ersten Tage zeigt sich vollkommene Trockenheit der Kehle; am zweiten Tag treten Halsschmcrzen und Heiserkeit bei allge meiner Schwäche ein; am dritten Tag Ucbergreisen auf di« Vrustpartie und Anwachsen der Schwäche; am vierten Tag merk würdige Stimmbanderscheinungen, gewissermaßen Verlust de« Kontrolle über die Stimmhöhe; am fünften Tag sehr schnelle und überraschende Besserung des Befindens. Flugboot aus Seenot gerettet. Der Scheveninger Motor logger Sch. 103 „Dr. C. Ley" rettete in der Nähe der Dog gerbank die Besatzung eines englischen Flugbootes, das im heftigen Sturm in einer Entfernung von 100 Kilometer von der Küsse während der englischen Flottenmanöver infolge Bruchs der Benzinleitung eine Notlandung vornehmen mußtL Der Logger nahm die sechsköpfige Besatzung des Flugbootes an Bord und setzte, mit dem Flugboot im Schlepptau, Kurs aus Scarborough, das auch sicher erreicht wurde. ihn gewesen, wenn sie ihn schwer verwundet hätten. Alle anderen Weißen waren gefallen wie Helden, nur er allein hatte die Sache überlebt. Sie wissen ja, wie es dann geht. Die Leute zu Hause, die nicht dabei waren, reißen den Schnabel auf, wenn sie in der Bar zusammensitzen, und die Weiber können auch nicht den Mund halten. So kommt es dann, daß ein Mann ohne Grund verdächtigt wird. Zuerst wird nur leise geflüstert, aber nachher ist die Ge schichte fertig. Und wenn Sie mich fragen, dann weiß ich auch nicht, was ich von der Sache halten soll." Jamesy kniff ein Auge zu und sah Willhayes an, während er viel sagend lächelte. „Ich habe ja nicht in seiner Haut gesteckt. Es ist immerhin möglich, datz er ruhig liegenblieb, bis alles vorüber war. Aber..." Jamesy wurde ernst: „Wir wollen nicht gehässig sein wie die anderen." Plötzlich sprach er gleichgültig: „Ja, hier wird mit Seide gehandelt, mit Bambus, Rattan und Edelhölzern. Aus dem gelben Kopraholz machen sie auch Altäre, dann gibt es schwarzes Ebenholz und Roscnholz — aber auch für Sandelholz kann man gute Preise erzielen. Im Schweinehandel sind die Umsätze allerdings nur gering." Willhayes schaute ihn verblüfft an. „Wovon reden Sie denn auf einmal?" „Ich erzählte Ihnen nur, womit r^an hier in der Gegend handelt." „Aber wie kommen Sie denn darauf?" Jamesy machte ihm ein Zeichen. „Haben Sie denn nicht gesehen, wer eben vorübcrging?" „Ja, Mister Davids! Aber was hat denn das damit zu tun?" „Er war damals der Erste Offizier auf der .Pang Lung!" Siebentes Kapitel v^8 1-oiricv-irikk Andere Passagiere erschienen an Bord, zuerst der Amerikaner Seagle. Er reckte sich, dann marschierte er feierlich wieder, immer wieder um das Deck. Das war sein Morgenspaziergang. Er hatte genau ausgerechnet, wie oft er um das Promenadendeck herumwandern mutzte, bis er eine Meile zurückgelegt hatte, und er ging regelmäßig morgens und abends je drei Meilen. Dann kam Mistreß Stey, die China-Dolly. Ah-Feng trug einen ganzen Arm voll Kissen hinter ihr her. Sie machte keinen Spaziergang, sondern ließ sich bequem auf einem Deckstuhl nieder und las einen französischen Roman. Auch die Felsenküste von Annam schien sie nicht zu interessieren. Der Kapitän be- grüßte sie freundlich, aber sie nickte nur kützl. Um Himmels willen!, dachte Gaskell was habe ich denn verbrochen? Ich habe ihr doch xestern abend eine Stunde lang geduldig zugehört! Nun ja...die Weiber! (Forts, folgt.)