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MopauerW Tageblatt und Anzeiger s-wr.v°n°ll°nP°stansl°lt.nang°n°mm°n W o e n b L a t t für gschopau und Umaeaend Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die V3 mm breite Millimeterzeile im Tcxtietl 25 Psg.; Nachlaßstassel 6 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port» Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis l.70RM.Zustcügeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und deS StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m, b. H.Zschopau. 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Andererseits bot sich, ihnen aber auch ein Bild grauen hafter Verwüstung, da die Bolschewisten vor ihrem flucht artigen Abzug wieder ihre alte Taktik mit Erfolg ange wandt hatten und möglichst viele Zerstörungen ungerichtet hatten. Im nationalspanischen Heeresbericht wird aus führlich die entscheidende Aktion Francos geschildert. Es heißt dann weiter: Die am 14. August begonnenen Opera tionen mit dem darauf folgenden Zusammenbruch der feindlichen Linien wurden von den Legionärstruppen in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Streitkräften fortgeführt, ohne daß der Feind überhaupt zur Besinnung gekommen wäre. Seine Verbindungen sind sowohl mit Asturien als auch nach dem Osten hin völlig unterbrochen, so daß den Bolschewisten jetzt keine andere Möglichkeit bleibt, als sich zu ergeben. — In militärischen Kreisen Wird die Zahl der In der Provinz Santander abgeschnitte nen bolschewistischen Milizen auf etwas über 40 000 ge schätzt, ohne Berücksichtigung der Tausende, die sich bereits den Nationalen ergeben haben. Besonders wird darauf htngewicsen, daß die Pro vinz Santander innerhalb von elf Tagen erobert worden ist. Englische Flüchtlinge, die nach St. Inan de Luze ge kommen sind, berichten von unvorstellbaren Szenen, die sich vor dem Fall der Stadt besonders am Hafen abgespielt haben. Am Abend vor der nationalen Erhebung war die Stadt ohne Licht und Wasser. Ueberall kam cs auf'den Straßen zu Plünderungen, Nanbüberfällen und Schießereien. Nachdem die roten Anführer durch ihre Fluch, das Beispiel gegeben hatten, setzte ein allgemeiner Ansturm der Roten aus alle im Hafen liegenden Schiffe ein. Mit kleinen Booten und Fischkuttern, die oft bis zum Sinken überladen waren, versuchten sich die Bolschewisten zu retten. Als die Nachricht eintraf, daß die Straße nach Asturien auch abgeschuilten sei, brach eine Panik aus. Ore nationale Erhebung »n der Stadt In diesem Zeitpunkt setzte sich die sogenannte „Fünfte Kolonne" der Rationalen in den Besitz der Macht. Zahl reiche Note konnten an der Flucht gehindert werden. Wer Widerstand leistete, wurde kurzerhand erschossen. So seien die furchtbarsten Auswirkungen der Anarchie und des Terrors noch zuletzt verhindert worden. In der französischen Hafenstadt Bayonne trafen seit Mittwoch früh in ununterbrochener Reihenfolge Schiffe und Boote aller Art aus Santander ein, die mit roicn Flüchtlingen beladen waren. Die französischen Be hörden in Bayonne sind vor eine kaum zu bewältigende Ausaabe gestellt, da sie kaum in der Lage sind, die riesige Zahl der Flüchtlinge unterzubringen. Es wurde der Be fehl gegeben, die rotspanischen Milizen zu konzentrieren und von jeder Berührung mit der französischen Zivil bevölkerung fernzuhalten. Denn verschiedentlich ist es be reits zu ernsten Zwischenfällen gekommen. Die Roten leisten der französischen Gastfreundschaft schlechten Dank. Ueberall wurden Disziplinlosigkeiten beobachtet, die teilweise beträchtlich ausartcten. Die Vedeutung des neuen Sieges In der französischen Oeffentlichkeit mißt man der Er oberung von Santander nach verschiedenster Richtung hin große Bedeutung bei. Es wird darauf hingewiesen, daß der Fall der großen Hafenstadt gerade in dem Zeitpunkt erfolgte, da sich die i n n e r e K r i s e der roten Machthaber in Valencia außerordentlich verschärft habe. Die Nachricht vom Siege der nationalen Sache, die sich auf die Dauer nicht verheimlichen lasse, dürfte in den von den Noten noch besetzten spanischen Provinzen starke moralische Wirkung ausüben. Das Freiwerden der bisher im Norden eingesetzten Kräfte an Truppen und Material wird nach franzö sischer Ansicht General Franco bald weitere für den Ausgang des Feldzuges entscheidende Operationen ermögliche«». Für die diplomatische Seite des spanischen Konflikts könne, wie man in Paris aunimmt, die Einnahme von Santander auch nicht ohne weitgehende Folgen bleiben. Bisher haben sich die Bolschewisten vor der Weltöffent lichkeit immer mit der Behauptung brüsten können, daß ans ihrer Seite die katholischen und konservativen Basken kämpften. Jetzt vertrete Valencia nur noch die bolsche wistische Revolte und die Anarchie. Wie der nationale „Jour" betont, könnten die Großmächte jetzt General Franco nicht mehr die Anerkennung als kriegführende Macht verweigern, da sie sich sonst offen auf die Seite der Bolschewisten stellen würden. Die Roten schießen ihre Häuptlinge ab Die roten Milizen, die sich noch nicht ergeben haben oder noch nicht in Gefangenschaft geraten sind, haben sich nördlich von Santander am Sardinenfischerhafen ge sammelt, sich des Flughafens bemächtigt und die Flucht ihrer Häuptlinge verhindert. Ein Flugzeug mit fünf bolschewistischen Militärs wurde nach dem Auf stieg von ihnen abgeschossen. Im Hafen von St. Jean de Luz trafen zwei Handels schiffe ans Santander mit 60 Marxisten ein. 20 von ihnen haben eine politische Rolle gespielt. Unter ihnen befinden sich der baskische „Abgeordnete" Leizaola, sowie der Häuptling der Linksrepublikanischen Partei in San tander Cordero. Der englische Zerstörer „Keith" brachte 38 aus den Gefängnissen von Santander befreite Geiseln mit ihren Wärtern, den ehemaligen bolschewistischen Grenzkommandanten von Jrun, Troncoso, und seine „Adjutanten", ferner einen Vertreter des Internationa len Noten Kreuzes sowie die englischen Konsuln von St. Jean de Luz und Santander nach dem gleichen Hafen. Tie Gefangenen befinden sich im Gewahrsam der französi schen Behörden nnd warten eine Entscheidung der fran zösischen Regierung über ihre Freilaskuna ab. DMes MilSWerk in WWi Mutiger Einsatz der SA. und des NSKK. beim Abtransport der Deutschen Der Abtransport von einigen hundert Dentschcn und Dcutschstümmigen aus Schanghai mit dem Dampfer „Gucisenan" verlief dank der vom Generalkonsulat, der Ortsparteileitung und der Gcmeindcvcrwaltung der Internationalen Niederlassung getroffenen Vorbereitun gen reibungslos. Hervorragenden Anteil an der glatten Abwicklung des Abtransportes hatten auch die SA. und das NSKK., die ungeachtet der großen Hitze für das Sammeln der Flüchtlinge und ihres Gepäcks in vorbild licher Weise sorgten und überall selbst Hand anlcgten, weil chinesische Kulis nicht z« Verfügung standen. Die Flüchtlinge wurden zuerst auf kleinere Schiffe gebracht, die ohne Zwischenfall sämtliche Fahrgäste — ins gesamt etwa 650 — durch die Feucrlinie auf dem Huangpuflutz zum Dampfer „Gneisenau" leiteten, der auf der Außenrcede von Wusung lag. Die Stimmung der Ab reisenden war ruhig und zuversichtlich. Es gab keine Träuenszencn und kein Gedränge. Hervor,zuhebcn ist das vom Parteigenossen Größer glänzend geleitete Hilfswcrk des NSKK., das «näh rend der schweren Zeit ganz hervorragend arbeitete. Das RsKK. begab sich unbekümmert um alle Gefahren ins Kampfgebiet, um deutsche Volksgenossen und deutsche Werte aus der Tungchinunivcrsität und aus den bedräng ten Hongkiu- und Jangtscpuvicrteln hcrauszuholen. Die Mitglieder des NSKK. führten ihre Berguugsarbeit in brennenden Straßen und ohne Rücksicht auf die Gefahren, die von Luftbomben, Dachschtttzen und Granaten drohten, durch. Ihre Leistungen werden ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Kolonie bleiben. Die zurückgebliebenen Deittschcn nehmen an dem in der Internationalen Niederlassung organisierten Sicher heitsdienst teil. Ihre Stimmung ist ruhig, wenn sie auch geschäftliche Sorgen um den Wiederaufbau ihrer Existenz haben. Unter ihnen, wie auch unter den Frauen, herrscht die Neigung, auf dem Posten auszuharren. Infolge der Jahreszeit befinden sich viele Frauen und Kinder in Badeorten außerhalb der Gefahrenzone. Ein Großteil der Hitler-Jugend der deutschen Kolonie ist derzeit in Tsingtau in einem Jngendlager untergebrachl. Das Befinden der verwundeten Deutschen Jakoby und Ahrens ist gut. Llm den „Schleswiger" Unter der obigen Ueberschrist schreibt die „Berliner Börsen- Zettung": In Flensburg erscheint als Organ der dänischen Minder heit die Zeitung „Flensborg Avis". Diese dänisch ge schriebene Zeitung gibt den in deutscher Sprache geschriebenen „Schleswiger" heraus. Es hm sich als notwendig erwiesen, das Erscheinen des „Schleswiger" zu verbieten, eine Maß nahme, die in der dänischen Presse Aeußerungcn lebhaften Protestes hervorgerusen und zu erregten Betrachtungen über die deutsch-dänischen Beziehungen geführt Hal Wir möchten gegenüber dem Einspruch dänischer Blätter zunächst einmal dar aus Hinweisen, daß es der einzige als normal und natürlich anzusprechende Zustand ist, wenn die in Deutschland lebenden Minderheiten über Organe verfügen, die in ihrer eigenen Mut tersprache, nicht aber in deutscher Sprache geschrieben sind. Es muß ja doch der wichtigste Wesenszug eines Minderheiten- organs sein, daß cs eben in der Sprache der Minderheit, nicht aber des Gastlandes gedruckt wrd So war auch der „Schleswiger" das einzige in Deutschland erscheinende Minderüeitenorgan. das in deutscher Sprache ge schrieben ist. Dieser unnatürliche Zustand konnte die Versuchung mit sich bringen, mit Hilse der deutschen Sprache aus deutschem Boden eine Politik zu treiben, deren Tendenz nicht nur aus die dänische Minderheil gemünzl war. Ter „Schleswiger" ist dieser Versuchung erlegen. Er Hal sich — wie gesagt: in deutscher Sprache, aus deutschem Boden und in der Tarnung eines Minderheitcnorgans — gegen Deutschland Ausfälle er laubt, die den Charakter innenpolitischer Opposition »rügen. Diese unbestreilbare Tatsache rechtfertigt in vollem Umfang das deutsche Einschreiten, denn so sehr Deutschland den im Reichsgebiet wohnenden Minderheiten jede Freiheit des Tuns und Handelns läßt, so klar tritt auch die selbstverständliche Not wendigkeit zutage, einen Mißbrauch weitherzig gewährte» Gast rechts zu verhindern. Kein Däne, weder im dänischen Staat noch in der dänischen Minderheit ans deutschem Bodcu, wird bestreiten können, daß das Reich der dänischen wie jeder anderen Minderheit weiteste Handlungsfreiheit, auch iu politischer Beziehung, läßt, und daß gerade auch die ausgezeichnete Behandlung, die Deutschland der dänischen Minderheit zuteil werden läßt, stets ein besonders solider Pfeiler der guten deutsch-dänischen Beziehungen ge wesen ist An dieser Einstellung des Reiches gegenüber der dänischen Minderheit und gegenüber Dänemark hat sich nicht das geringste geändert — dos Verbal des „Schleswiger" hat nichts mit den demsch-vänischen Beziehungen zu tun, sondern war nur das logisch einwandfreie Ergebnis eines unnatürlichen Zustandes Wir möchten dem Gerüchi keinen Glauben schenken, dem zufolge die oben gekennzeichnete Stellungnahme dänischer Blätter gegen Deutschland aus eine Kampagne anderer nor discher Zeitungen zürückzusühren sei, denen die guten deutsch- dänischen Beziehungen ein Dorn im Auge sind, und die iu tendenziöser und gehässiger Weise schon lange von einer „Ab hängigkeit" Dänemarks von Dcnischland phantasieren — jenes Gerücht will wissen, die dänischen Zeitungen möchten die An gelegenheit des „Schleswiger" benutzen, um den nordischen Kritikern geacnüber die Selbständigkeit Dänemarks unter Be weis zu stellen! Wir glauben, wie gesagt, nicht an jenes Ge rücht, weil Dänemark es nicht nölig hat. seine Selbständigkeit mil solchen Mitteln zu beweisen; wir glauben vielmehr, daß die dänische Presse bei ruhiger imd sachlicher Prüsung des hier dar- gelegten Tatbestandes doch noch zu einer gerechteren Beur teilung des deutschen Verhallens in dem lokalen Zwischenfall des „Schleswiger" gelangen wird. 22 Zudenkneipen zugemacht Energisches Zugrcifcn der obcrschlcsischcn Polizei Der Polizeipräsident des oberschlesischen Industrie gebiets Hai sich in den letzten Tagen veranlaßt gesehen, eine Ueberprüfung von Gaststätten durchzuführcn, wobei in einer Reihe von jüdischen Unternehmen große Mißstände festgestcltt wurden. Zahlreiche Betriebe zeigten übereinstimmend ein Bild unglaublicher Un sauberkeit, Verschmutzung und Unordnung, das sich in kaum zu überbielender Weise in den Schank-, Lagcr- und Kellerräumen au Geräten, Gefäßen und sonstigem Wirlschaftszubehör, teilweise sogar an Nahrungs- und Gennßmitteln, darbol. In anderen Fällen wurden GcsetteSübcrtretungcn wie Verkauf von Branntwein an Jugendliche über die Straße, Uebertrctung der Polizeistunde, Lcbenslnittelfälschungen, Preiswucher und Tarnungsmanövcr festgestellt. Bis jetzt wurden im Nahmen dieser Sänbc- rungsaktion allein im oberschlesischen Industriegebiet 22 solcher Judenkneipen zu gemacht. Darüber hinaus sind zahlreiche Jndendestillen in Orten außerhalb des Jndustriercvicrs, wie Oppeln, Nalibor und Pcis- kretscham, aus dem gleichen Grunde polizeilich geschlossen worden. Das entschiedene Vorgehen der Polizei gegen die jüdischen Schnapshöhlen, in denen besonders den ärmeren Volksgenossen das Geld aus der Tasche gezogen wurde, ist von der Bevölkerung mit großer Genugtuung begrüßt worden.