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Är. 18« "Sprechende Zahlen Bewährte Kapitalmarkt»«««!. — wird mehr gespart. — Gestiegene Umsätze im Einzelhandel. — Berechtigte AuS- fuhrhoffnungen. — Zunahme unserer Handelsflotte. — Berltärkter WeinverbranM Lue »uiiegung oer neuen 700-Mtllio- nen-Reichsanleihe kam gar nichi so unerwartet, wie es dem Laien erscheinen mochte. Die Geldmatttverhältnisse haben sich so günstig entwickelt, daß bereits jetzt, früber ais beabsichtigt, die 4 )<i prozenligen Neichsschatzanweisunaen in Höhe von 70» Millionen Mark aufgelegt wurden. L ' bis herigen Erfolge bei ver Auslegung der verschiedenen Emis- s onen haben in ver Bevölkerung ein bercchiigies Vertrauen in die Anleihepolitik des Reiches Hervorgernfen. Wie ein Blick in die Monaisausweise der Kreditbanken bestätigt, sind die Neichsanleibebestände der Grossbanken, welche bei den Emissionen eine bervorragende Stellung einnehmcn, seit Juni 1936 nur um >0 Millionen RM. gestiegen. Seit dieser Zeit wurden jedoch 2,8 Milliarden RM an Anleiben pusgegcben. Die Zahlen heweisen also daß die älteren Anleihen tatsächlich im Publikum unlergebrachi worden sind. Auch die Kursentwicklung ist Ausdruck dafür, daß die vorbergcgangenen Anleihen in festen Händen sind. Die Auslegung der Neichsanleihe bestätigt den festen Witten der Reichsregierung, an der bewährten Kapital- Marktpolitik unbeirrt fcstzuhalten. Sie straft auch diejenigen Lügen, die glauben befürchten zu müssen, das Reich könnte sich zu Erperimenten auf Kosten der Sparer entschlichen. Wiegrohdas Vertrauen der Sparer zur Finanzpolitik des Reiches ist, zeigt die Tatsache, dah Henie viel intensiver gespart wird als früher. Mit Genugtuung kann man seststellcn, dah sich die seil April dieses Jahres angebahntc Entwicklung Monat für Mona« fortsetzt, wo nach in jedem Monat mehr Spareinlagen zu den Spar kassen gebracht werden als in den entsprechenden Monaten der letzten sechs Jahre. Auch das vorliegende Ergebnis des Monats Juli, für den ein Einzahlnngsüberschnß bei den deutschen Sparkassen in Höhe von 57.6 Mill. RM. zu verzeichnen ist, bestöZgl dies. Zählt man noch die Zins gutschriften mit l,l Mill. NM und sonstige Veränderungen mit -1,7 Mill NM. hinzu, so ergibt sich ein Gcsamlzuwachs von 63,4 Mill. NM. bei den Spareinlagen. Der Gesamt bestand der den deutschen Sparkassen anvertraulen Spar einlagen Hai damit Ende Juli die Summe von l5 123,5 Mill. RM. erreicht. Gegenüber der gleichen Zeit des Vor jahres beträgt die Zunahme l,l>32 Milliarden RM. Diese Zahlen aber bestätigen das Vertrauen der Sparer. Trotzdem mehr gespart wird, wird mehr ver braucht. Die Umsätze im Einzelhandel beispielsweise sind gestiegen Es betragen die Gesamtumsätze des Einzel handels in Deutschland in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 14 Milliarden RM. gegenüber 12,7 Milliarden im ersten halben Jahr 1936, also rund >0 Prozent mehr. Aller, dings sind die Umsätze von dem Vorkrisenstand (1928 und 1929» noch entfernt. Auf Teilgebieten dagegen, zum Bei spiel bet Kraftfahrzeugen und auch bei Möbeln, sind nicht nur die Umsavmengen, sondern auch die Umsatzwette von 1929 bereits überschritten worden. Setzt man die Umsatz, zahlen des Jahres >928 gleich 1>M, so ergeben sich für die Umsatzwcrtc folgender Gruppen des Einzelhandels im ersten Halbjahr 1937 in Gegenüberstellung mit der gleichen Vorjahreszeil nachstehende Kennziffern: Nahrungs- und Genußmittel 81,6 (76,9), Tertilien und Bekleidung 75,9 (67,2), Hausrat und Wohnbedarf 89,5 (75,6) Schuhfach, geschäfte 77,1 (65,0) uud Möbelfachgcschäfle 102,1 (85,9). Auch die Zahlen des deutschen Außen Han- dels sprechen eine erfreuliche Sprache. Der Juli schloß mit einem Ausfuhrüberschuß von 30 Mill. NM. ab. Da- mit ergibt sich ein G e s a m t a u s s u h r ü b e r s ch n ß für die ersten sieben Monate des laufenden Kalenderjahres von 219 Mitt. NM., also 39 Mill. RM. mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr hat sich für die Jahreszeit ansehnlich verbessert. Im Juli beginnt zwar alljährlich der Hcrbstanstricb in der Aussuhr. Er ist aber noch nie so stark gewesen wie gerade in diesem Monat. Die Steigerung der AuSsubr ist hauptsächlich auf den ver stärkten Absatz von Fertigwaren zurückzusührcn, denn er erreichte die Ziffer von 46 Mill. RM., wovon allein auf Enderzeugnissc 28 Mill RM. entfallen. Dabei ist dtc Aussuhr nach Nebersee um 2 Mill. NM. stärker als die nach europäischen Ländern. Die Zunahme nach Uebersce ist aber im Verhältnis mehr als doppelt so stark wie bei Europa. Da die Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen im Auslände noch znnimmt, kann man mit einer weiteren kräftigen Steigerung des Jndustrieerports rechnen. Auch der Absatz von Rohstoffen und Halbwarcn hat gegenüber dein Vormonat zngenommcn. Die Zcmentaussuhr Deutsch lands hat allein im ersten Halbjahr 1937 eine weitere Steigerung auf 447 454 Tonnen im Werte von 5,567 Mil lionen NA!, auszuweiscn, gegen 295 823 Tonnen im Werte von 3,878 Mill. NM. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eine günstige Entwicklung hat die deutsche H a n - dclsslo 1 tc genommen. Durch die Eiustclluug der zahl reichen ueucrbautcn Schisse hat sich nicht nur der Umfang der e-cui,cheu l-aoeie-sto-.e vergr-.g>eri, wuocrn auch iure Leistungsfähigkeit uud ihr Altersaufbau gegenüber dem Vorjahr bedeutend verbessert. Die deutsche Handelsflotte zählte Anfang 1937 3579 Seeschiffe mit rund 3,9 Mill. Bruno Register-Tonnen, das sind saft drei Viertel des Vorkriegsumsauges. Die Zugänge während des Jahres 1936 betrugen I5l Schisse mit 255 000 Br.-Rcg.-Tv. (dar unter >07 Neubauten mit 183 000 Br.-Ncg.-To.) und die Abgänge (in der Hauptsache Verlause an das Ausland) insgesamt 89 Schiffe mit 73 000 Pr.-Neg.-To. Hieraus crgioi sich gegenüber dem Bestand Anfang 1936 eine Zu nahme von 62 Fahrzeugen mit 182 000 Br.-Ncg.-To. Ter Anteil der noch nicht drei Jahre allen Schisse erreichte Anjang 1937 bereits wieder 8,5 Prozent gegen 1,4 Pro zent Ansaug 1934. Ta wir uns jetzt mit großen Schritten der herbst lichen WciuzcU nähern, so sei daraus verwiesen, daß die wirtschaftliche Entwicklung der verflossenen vier Jahre auch den Weinbau in Deutschland mit neuem starkem Leben crsüllt hat. Die Grundlage sür eine erfolg reiche Aufbauarbeit des Winzcrslandcs wurde durch plan mäßige Regelung des Weinmarktcs geschaffen. Eine ein heitlich ausgcrichtctc Wcinabsatzsörderung brachte den Er folg, daß nun bereits über 8 Liter deutschen Weines von den deutschen Verbrauchern durchschnittlich jährlich gc- trunkcn werden, während vor 1933 aus den Kops des deutschen Volkes nur 4 Liter jährlich entfielen. Auch im Ausland ist die Beliebtheit des deutschen Weines aus Grund seiner Eigenart und guten Pflege im Steigen be griffen. Im Jahre 1935 waren es etwa 8 Mill. NM. und l9L6 bereits über 10 Mill. RM., die durch die rege Tätig- keit des deutschen Weinausfuhrhandels hereingebracht werden konnten. Zschopaucr Tageblatt uud Anzeiger Sonnabend, den LI. Ängnst ZtM miß sei« 3«tereßev dl Schanghai schütze« Der Sprecher de« japanischen AnSwür- 1 igcn Amtes betonte, wie aus Tokio gemeldet wird, hinsichtlich des Vorschlages des britische» Geschäftsträgers Dodd, Tokio möge nach Schaffung einer neutralen Zone in Schanghai seine Truppen außerhalb deS Stadtbezirks stationieren, nachdrücklich, daß Japan bei der gegen wärtigen zugespitzten Lage in Schanghai nunmehr außer stande sei, den Vorschlag anzunehmcn. China habe, so heißt cs in der Mitteilung, durch fort gesetzte Herausforderungen und Angriffe auf Leben und Eigentum japanischer Staatsbürger in Schanghai Japan Wider Willen zu Selbstverteidigungsmaßnahmen ge zwungen. Der britische Vorschlag werde der jetzigen Lage nicht mehr gerecht, da die ausländischen Mächte ans Grund des Schanghai-Abkommens von 1932 bereits bei Ausbruch des Konfliktes in Schanghai die für die Sicherheit der internationalen Konzession notwendige» Maßnahmen hätte ergreifen müssen. Japan behalte sich den Rechtsschutz der japanischen Interessen in Schanghai unter Einsatz aller Mittel vor. Machtmittel sollen Nanking zur Einsicht zwingen Der japanische Ministerpräsident Fürst Konoe erklärte in einer Presscnnterredung, das Stadium der Lokalisierung des chinesisch-japanischen Streitfalles sei vorüber. Tic japanische Regierung sehe ihre Aufgabe nunmehr darin, Nanking durch Anwendung ihrer Machtmittel zur Einsicht zu zwingen. London me -et Schadenersatzansprüche an Die Londoner Presse befaßt sich ausführlich mit der Lage im Fernen Osten. Der diplomatische Kor respondent der „Morning Post" schreibt, nach den letzten Nachrichten scheine nnr noch wenig Hoffnung zu bestehen, daß der Friede bald wiederhergestcllt werde. Japan habe seine Reserven unter die Wassen gerufen, und der Abtransport der japanischen Staatsangehörigen aus Schanghai scheine darauf hinzuweiscn, daß Japan entschlossen sei, vor allen Dingen seine Prcstigefordcrun- gen durchzudrücken. Nichtsdestoweniger fahre die britische Regierung fort, auf die Negierungen von Nanking und Tokio einzuwirkcn, um die internationale Niederlassung aus dem Kampfgebiet fernzuhalten und um insbesondere Schanghai vor Fliegerangriffen zu bewahren. Auf der andere» Sette überlaste man es englischer« seitS den britischen Beh-rden in Schanghai, die notwen« digen Maßnahmen zufn Schutz britischen Eigentums zu treffen. Der britische Generalkonsul in Schanghai, so will der Berichterstatter erfahren habew solle für die Beschädigung bzw. Besetzung britischer Ge, bäude durch Truppen beider Parteien Entschädigungen verlangen. Nach Tokio sei bereits ein Protest wegen Be, fetzung einer englischen Brauerei entsandt worden. * Verschärfung -er Lage in China Heftige Nahkämpfe in Schanghai — Bedrohlicher Auf- marsch in Nordchina In dem nördlichen Stadtteil Schanghais, Kiang- Wan, ist es zu heftigen Nahkämpfen zwischen chinesischen' Sturmtrupps und japanischen Truppen um das große Zuchthaus in der Wardroad gekommen, in dem sich 6000 Schwerverbrecher befinden. Bei den Angriffen, bei denen mit Handgranaten und Bajonetten gekämpft wurde, sind nach in London vorliegenden Berichten Hunderte von Chinesen und Japanern getötet worden. Die Zahl der Ver wundeten geht ebenfalls in die Hunderte. Gegen Morgen grauen setzten die Japaner zu Gegenangriffen ein, unter stützt durch das Feuer der auf dem Huangpu vor Anker liegenden Kriegsschiffe. Auch die Stadtteile Tschapei und Wusung waren wieder Schauplatz heftiger Angriffe beider Parteien. Nach weiteren Meldungen hat sich die Lage an den Kampfabschnitten in Nordchina erheblich verschärft Es wird bereits von ernsten Gefechten der Vorhin der Truppen der chinesischen Zentralregierung mit japanischen Abteilungen fünfzig Kilometer sttdlichvon Peiping an ver Bahnlinie Peiping—Nankau berichtet. Die Gefechte deuten aus bevorstehende größere Feindseligkeiten im Bezirk Peiping-Tiemstn hin. Etwa 25 chinesische Divi- sionen sollen sich im Vormarsch auf Peiping und Tientsin befinden. Tie Japaner ziehen ferner erhebliche Truppen masten für den Angriff auf den Nankau-Paß zu sammen. Nach der Zerstörung der Pulvermagazine von Nanking haben japanische Flieger auch den Vahnhofs- bezirk und die in der Nähe gelegene Werft in Nanking, ferner das Gebäude des Gcneralstabs und die Kriegs schule bombardiert. Tagung -er DLpwmlan-wirLö Internationales Abkommen über den Bauerufunk? In diesen Tagen finden in Berlin Tagungen des Ncichsbundcs deutscher Diplomlandwirte in Ver bindung mit Kongressen der 30 Nationen umfassenden „Internationalen Vereinigung akademisch gebildeter Landwirte" (Fita — Federazione Internationale dei tec« nici Agriculi) statt. An einer einleitende» Sitzung der internationalen Zentrale für Bauernfunk nahmen rund 40 in- und aus ländische Vertreter teil. Nach verschiedenen Ansprachen erklärte der Neichsintendant des deutschen Rundfunks, Generaldirektor Dr. Glasmeier u. a., heute habe der Baucrnfunk seine besondere Blüte bei uns; denn der Neichsrundfunk hätte seine Ausrichtung vom bäuerlichen her gefunden: Blut und Boden oder Mensch und Boden oder Volk und Heimat. Das Land würde so zum Lebens born der Stadt. Der Präsident der Internationalen Zen trale für Bauerufunk, Prof, von der Vaeren, schlug dann vor, daß ohne Zeitverlust das Internationale Land- wirtschaftsinstitut in Rom die Initiative ergreifen sott, in Nom oder in Genf eine Zusammenkunft von Delegierten des Jntcrualiona'cn Laudwirtschaftsinstituts Rom, des Internationalen Arbeitsamtes, Genf, der Internationa len Agrarkc-nföderation, Paris, der Internationalen Rundfunk-Nniou, Genf, und der Internationalen Zen tralstelle sür Banernfunk, Nom, einzubcrnfen, um die Grundlagen zn einem Ucbercinkommen über den Baucrn funk zu sichern. * Zn den Reichstag ungen des Neichsbnn- des deutscher D i p l o m l a n d w i r t e hat der Führer und Reichskanzler folgendes Tele gramm gescknckl: „Den zur Tagung des Ncichsbuudes deutscher Diplomlandwirte versammelten deutschen und ausländischen Vertretern sende ich meinen Dank für das freundliche Gcocnken und meine besten Grüße. Adolf Hitler." Deutsch - französische Zugen^ager an -er Mviera Nach dem dreiwöchigen Aufenthalt des deutsch- französischen Iugendlagers in Deutschland, das vom 1. bis 14. August iu Bad Ncichcnhatt abgehalten, dann auf Einladung von Obergebietsführer Klein um eine Woche verlängert und in der HJ.-Führcrschule Weyarn wcitcrgcführt wurde, verließen die deutschen und französischen Jungen Weyarn. Tas Gcmcinschastslagcr wird in Frankreich in Cannes an der französischen Riviera fortgeführt, wo ein zweites deutsch-französisches Jugcndlagcr errichtet wird. Beseitigung -er LlnfruchibarkeLL Auf Kosten der Krankcnlassc Tas N e i ch s v e r s i ch e r u n g s a m t hat entschieden, daß die Unfruchtbarkeit von Ehefrauen, auch ohne daß sie wesentliche Beschwerden verursacht oder mit Arbeitsunfähigkeit verbunden ist, dann als Krankheit an- zuschcn ist, wenn die Beseitigung der Unfruchtbarkeit durch ärztliche Behandlung möglich und im Interesse der Allgemeinheit erwünscht ist. Liegen diese Voraussetzungen vor, so müssen die gesetzlichen Krankenkassen und die Ersatzkosten bei der Beseitigung der Unfruchtbarkeit die gesctz- und satzungsmäßigen Leistungen gewähren. In dieser Entscheidung ist jedoch die Frage, wer die K o st e n für die Voruntersuchungen zu tragen Hai, offen- geblieben. Der R e i ch s a r b e i t s m i n i st e r hat jetzt im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern bestimmt, daß die Feststellung, ob eine Unfruchtbarkeit vor liegt, ob sie behebbar ist und ob keine Bedenken gegen die Vornahme der Operation bestehen, von den Vertrauens- ärzten der Krankenversicherung zu treffen ist. Französische Haushattssorgen Marxistische Opposition? — Die schlechte französische - Handelsbilanz Der französische Finanzminister Bonnet, der sich zur Zeit mit der Aufstellung des Haushaltsplanes beschäf tigt, gab die Erklärung ab, daß dieser spätestens am 13. September vollendet sein wird und dem Finanzaus schuß der Kammer vorgelegt werden kann. Es sind dabet jedoch, wie man von unterrichteter Seite erfährt, recht erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, da ebenso wie bei den Plänen für die Neuordnung des fran zösischen Eisenbahnwesens die sozialistischen Kammermit glieder ständig Versuche machen, ihre Auffassungen, die von denen des Ministerpräsidenten Chautemps und seines Finanzministers stark abweichen, zur Geltung zu bringen. Die französischen Sozialisten sind, wie aus Paris gemeldet wird, offenbar keineswegs bereit, sich mit dem Scheitern des Erperiments Blum auf die Dauer abzusinden und wünschen im Hinblick auf die im Oktober bevorstehenden Kontonalwahlen, die von dem Kabinett Chautemps eingeleitete Abkehr von den marxistischen Wirtschaftsmethodcn wenigstens nach außen hin nicht all zu deutlich hervortreien zu lassen. Gleichzeitig veröffentlicht das französische Finanz ministerium eine Handelsbilanz über die ersten sieben Mo nate des Jahres 1937. Daraus ergibt ein sehr erheblicher Fehlbetrag besonders bei Tertilwarcn, Metallen und Erzen, Brennstoffen und Rohstoffen für die Papierfabri- lation. Im Vergleich zu den gleichen Monaten des Vor jahres ist die Verschlechterung der Bilan, besonders deut lich. So ist die Einfuhr im Juli um eine Milliarde Francs höher als im Juli 1936. ASigermanisches Kuliurgui Reichsminister Tr. Frick besuchte die Pfahlbauten am Bodensee Bei einer Besichtigungsreise durch Württemberg und Baden besuchte Reichsminister D r. Frick, begleitet von Neichsstatthalter Wagner. Gauleiterstellvertreter Röhn, Innenminister Pflaumer, den Staatssekretären Pfundmer und Stuckart, und mehreren engeren Mitarbeitern, vas Pfahl bau dorf Unter-Uhldingen am Boden see. Ter Bürgermeister von Konstanz, Sulger, der seit Jahrzehnten die Erkundung der vorgeschichtlichen alt- germanischen Fundstätten leitet, begrüßte Reichsminister Dr. Frick und seine Begleiter und dankte für das Interesse, das der Neichsinncnminister durch seinen Besuch für die altgcrmanischen Fundstätten am Bodensee zum Ausdruck brachte. Bei der Führung durch die Anlagen des Psahl- bandorfcs gewann man einen tiefen Einblick in die Kultur der germanischen Vorgeschichte. Nicht weniger als dreiund- vicrzig Pfahlbausiedluugcn aus der Steinzeit sind ain Bodensee fcstgestelli, von denen allerdings nur rwöls iu dcrBrouzezeit weiter bestanden haben. Die rcichenFundc an Waffen, Werkzeugen und Schmuck, sowie Gebranchsgegen- ständen, sind Zeugnis dafür, daß die alten Germanen kein halbwildes oder primitives Volk waren, sondern bereits eine außerordentlich weitgehende Arbeitsteilung kannien und sich durchaus nicht in Fette und Häute, sondern in Tuchgewändcr hüllten, wie einige vorgefundene Webstühle bewiesen. Reichsminister D r. Frick sprach Bürgermeister Sulger und dem Führer durch die Anlage seinen Tank für das bisher Geschaffene aus. Es sei ein hohes Verdienst, das hohe Kulturgut aus der Vorgeschichte der germani- scheu Völkerschaften zu retten und dem deutschen Volke die Bedeutung der Vorgeschichtsforschung vor Augen zu führen. Es müsse alles getan werden, um diese wichtige Forschungsarbeit zu fördern, denn sie werde alle kommen- den Geschlechter ebenso stolz auf die vorgeschichtliche Ver- aangenheit »rachen, wie sie ans die geschichtlich« Epoche des deutschen Volkes trotz allen Leids und aller Prüfungen stolz sein können.