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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Da, „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Flöha und d-S StadtratS zu Zjcbopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. . . Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung sür di« Otte: «rumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor, Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im Texttest 25 Psg,; Nachlaßstaffel 6 Ziffer- und NachwciSgebtlhr 25 Psg zuzügl. Pott» Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl-BezugSpreiS l.70RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschäftSst.,von den Boten, sowievonallenPostanslalten angenommen n..ISS A»«nad»«d, d«, ls. 1937 198. Beginn Vee ReiGoweUkSinpfe 30vao GU Münner im «lympiastaviou In Gegenwart von Stabschef Lutze sowie sämtlicher Obergruppenführer und Gruppenführer wurden die gro- tzcn Reichswettkämpfe der SA. am Freitagnachmittag aus dem von 30 000 SA.-Männern gefüllten und ringsum mit den Flaggen des Reiches geschmückten Olympia-Stadion sorigesetzt. Eine begeisternde Hochstimmung erfüllte den riesigen Bau, als die Wettkämpfe ihren Anfang nahmen. Gera dezu erhebend war es anzusehen, wenn die 30 000 SA.- Männer, die ans allen Teilen des Reiches nach Berlin zusammcngckommen waren, um an den sportlichen Wett kämpfen tcilzunchmcn oder als Zuschauer ihre Kameraden zur Höchstleistung anznspornen, in die vom Musikzug gespielten SA.-Liedcr einstimmten und das gewaltige Stadion von dem Klang ihrer Stimmen widerhallte. Diese Neichswettkämpfe der SA. wurden schon an ihrem ersten Tag mehr als eine sportliche Beranstaltung, sie wurden eine gewaltige Kundgebung, daß der alte S A - G c i st der Kampfzeit noch immer lebt und datz die SA. sich auch ihrer neuen vom Führer gestellten Aufgabe, der körperlichen Ertüchtigung der dculschen Jugend, mit ungebrochener Kraft widmen will und wird. Mit unbeschreiblicher Begeisterung ver folgten die SA.-Männer die Kämpfe ihrer Kameraden auf der Aschebahn und dem Rasen des Stadions. Be sonders hoch gingen die Wogen der Begeisterung, als sich die Handballmannfchaften der Gruppen Berlin-Branden burg und Hessen im Vorschlußrundenspiel um die SA.« Handballmeisterschast gegcnübertraten und sich als voll kommen ebenbürtige Gegner erwiesen. Keine der beiden Mannschaften wollte der anderen unterliegen, und als endlich nach dreimaliger Spielverlängerung der siegbrin« pende Treffer für die Hessen fiel, konnte man schwerlich von einem Sieger und einem Besiegten sprechen. Das Endspiel nm die SA.-Handballmeisterschast bestreitet am Sonntag die Gruppe Hessen gegen die Mannschaft der Gruppe Schlesien. Im Anschluß an das Handballspiel zeigten je fünf zehn Mann starke Mannschaften der Gruppen Westfalen und Schlesien das neueKampsballspielderSA., das mit einem Medizinball ausgctragen wird und eine glückliche Verbindung von Rugby und Handball darstellt. Sieger in diesem Kamps blieb die Gruppe Westfalen. Im Grunewald wurde als dritter Wettbewerb des nach den olympischen Bedingungen ausgeschrie benen modernen Fünfkampfes der Geländeritt ans- getragen. Rach den ersten drei Hebungen des Fünfkampfes führte Obersturmführer Collenrath (Westfalens vor Ober scharführer Pink (Riedersachsen) und Oberscharführer Leh mann (Ostland). Gleichzeitig wurde der 10-Kilometer« Geländeritt durchgeführt, der in den Bergen rund um den Kaiser-Wilhelm-Turm erhebliche Anforderungen an die siebzig Teilnehmer stellte und u. a. auch ein Stück durch die Havel führte. Auch eine Motor-Geländeprüfung gelangte zur Austragung, weil eine Reihe von Teilnehmern am modernen Fünfkampf an Stelle des vorgesehenen Gelände rittes das Kraftradsabren als Kampsart gewählt hatte. Die vom NSKK. dnrchgesührte Geländeprüfung wies auf einer 7,5 Kilometer langen Strecke kreuz und guer durch den Grunewald alle nur möglichen Schwierigkeiten auf. Als Bester erwies sich Sturmbannführer Greven von der Gruppe Westmark. Alles in allem zeigte der erste Tag der Reich-wett« kämpse der SA., daß die SA. auch sämtlicheniv ört lichen Aufgabengewachsen ist und sie als Träger der wehrsportlichen Ertüchtigung des deutschen Volkes die vom Führer in sie gesetzten Erwartungen erfüllen wird. Auch aus den übxigen Kampfplätzen deS Retchssport« seldcs herrschte reger Betrieb. Im deutschen Mehr wert k a m p f der Klasse B, ohne Zweifel dem schwersten aller bei den Neichswettkämpsen der SA. ausgeschriebenen Wettkämpfe, der in geschlossenem Mannschaftsverband (36 Mann und ein Führer) durchgeführt wird und die Auswahlmannschaften der 21 Gruppen im Kampf sieht, wurden am Vormittag die ersten vier Uebungen: 100« Meter-Hindernislauf, Handgranaten-Zielwurf, Hochsprung und 3000-Mcter-Lanf, abgewickelt. Nach diesen Hebun gen hatte sich die Mannschaft vom Hilfswerk Nordwcst mit knappem Punktvorsprung vor der Mannschaft der Gruppen Südwcst, Kurpsalz, Thüringen, Franken und Sachsen die Spitze erobert. Große Anforderungen stellte auch der SA.-Füh» r e r - F ü n s k a m p f an die 53 Bewerber. Rach den ersten vier Uebungen führte Oberscharführer Bockmann (Niedersachsen) mit 289 Punkten vor Stnrmsührer Menn (Hessen) und Stnrmsührer Hinz (Pommenu. Pflege der Wehrkraft ist die Parole Gute Leistungen trotz hoher Anforderungen Im großen Rund des Olympia-Stadions, der Stätte der Neichswettkämpfe der SA., kämpfen 4500 SA.-Männer aus allen Gauen des Reiches um die Sieges palme. Im frischen Winde flattern die Halenkreuzfahnen rings um den Tribünenwall. Nicht Sportler im eigentlichen Sinne des Wortes messen sich da in dem großen Rund, sondern Männer, die neben ihrem Beruf in der SA. ihren Dienst tun, weil sie einen wehrhaften Geist in einem wehrhaften Körper tragen. Erhaltung und Pflege der Wehrkraft ist die Parole, unter der dieser Kampf der Besten aus dem Heer der braunen Soldaten Adolf Hitlers steht. Schon am ersten Kampftag gab es ausgezeichnete Leistun gen, ein Beweis für die gute sportlich« Durchb-ldung der .Kämpfer des Führers Aus dem großen Programm, das zu bewältigen war, ragt vor allem der F ü n s k a m p s d e r S A. - Führer heraus. Tie 53 Teilnehmer batten am ersten Tage den Handgranaten-Weitwurs, den Weltsprung, einen 3000- Meler-Hindernis Laus und ein 100-Meter-Freisttlschwimmen zu erledigen. Ten Abschluß macht das Pistolenschießen auf den Schießsiändcn in Wannsee. Im Handgranaten-Wcitwurs war fen viele Teilnehmer über 50 Meter weit, der Beste kam sogar über die 60-Meler-Grenze. Im 3000-Meier-Laus blieben die Besten unter der 10-Minuten-Grenze, obwohl alle Lauswctt- bewerbe in Turnschuhen ausgelragen werden müssen. Bei den Leichtathletik-Etnzelkämpfen wur den zunächst die Teilnehmer am IVO-Meter-Lauf in zehn Vorläuscn gesiebt Es wurden Durchschnittszeiten von 11 vis 11,5 Sekunden erzielt. Der schnellste Läufer, der Kur- psälzer Herbei, erzielte sogar 10,9 Sekunden. Bei den 1500- Meter-Vorläuscn qualifizierten sich 12 Läufer für den Endlauf. Favorit ist Nass, wie überhaupt bet allen Uebungen bekannte Leichtathleten sich im Vordergrund behaupten. Ini Kugel stoßen war Htllbrcchi mit 14,04 Meter der Beste, der auch im Diskuswerfen die sür die Beteiligung am Fünfkampf erfor derliche Mindestwcite von 38 Meter, überschritt. Bester Hoch springer war HäuSlcr mit 1,85'Meter. , Im Mittelpunkt der sportlichen Wettkämpfe der SN. stehen aber die Mannschaftskampfe. Eine Mannschaft besteh, aus einem Führer WW 86 Mann. Jede Mannschaft mußte 3000 Meter, geschloffen Lürchlauscn. Für («den Aussali- maun gab es Strafpunkte. ZlfH^fjinf Mann mußten dann die Mannschaften über einen 1,10 Meter hohen Gartcnzaun, und icdes Reisten kostete Minuspunkte. Beim 1M-MeterMann- schastslauf erreichte die Gruppe Südwcst den besten Durch schnitt (13.0 Sekunden» vor Hilfswerk Nordwcst und Gruppe Franken. Tie Franken schien sich im Handgranaten-Zielwersen mil 64 Punkten an die Spitze vor Niedersachsen (62) und Kurpsalz GO). Im S A. - F ü h r e r k a m p f gab es in den ersten Uebun gen folgende Bestleistungen: Handzranaten-Werfen Sturmfüh rer Hinz 60,56 Meter, Weitsprung Oberscharführer Bockmann 6,17 Meter, 3000-Meter-Lanf Sturmführer Humbold 9:57 Minuten. Ter Moderne Fünfkampf wurde mit dem Gelände ritt im Grunewald fortgesetzt, der über fünf Kilonieter mit zehn Hindernissen führte. In einer Minute mußten 450 Meter zurückgelcgi werden Sieger wurde Oberscharführer Pink aus der Gruppe Niedersachsen in 8:27 Minnien mit 100 Punkten. An vierter Stelle endete Obersturmführer Bollenrach, der seine Spitzenposition erfolgreich verteidigte. Im Haus des Tculschcu Sports wird daS Vorturnier ausgetraacn, an dem sich 77 SA.-Männer beteiligen. Die Kämpfe dauern drei Tage. An ihnen beteiligen sich auch drei deutsche Meister, uud zwar: Färber (Hochland), Stasch (Hessen) und Franz iNiederrhcin). Im Olympischen Schwimmstadion lieferten sich die Was serballer spannende Kämpfe. 12 Mannschaften kämpften um den Tiiruiersieg. Nicdcrrbein gewann gegen Sachsen mit 8:2, Gruppe Hochland schlug die Westmark mit 13:0. Berlin- Brandenburg siegle mit 4:3 gegen Niedersachsen. In Berlin-Wannsce wurde der erste Wettbewerb deS Mannschafts-Fünfkampfes, das Kleinkaliber schießen liegend freihändig aus drei Klappschcibcn in 50 Meier Entfernung, erledigt. Jede Mannschaft bestand aus einen, Führer nnd elf Mann. An die Spitze setzte sich das Hilsswerk Nordwcst mi, 32 Punkten vor der Gruppe Südw,cst mit 30 und die Gruppe Ostland mit 29 Punkten. Beim Einzel« Wehrwettkampf mit der Klemkaliberbüchse waren die Bedin gungen fünf Schuß tu den drei Anschlagsarten aus zwölf Ring scheiben in 50 Meter Entfernung. Sieger wurde der SÄ.- Maun Schlegelmilch (Frauken) mil 166 erzielten Ringen von 180 möglichen. Oberscharführer Wehding (Nordmark) erzielte 162 «nd Sturmmann Gillwald (Ostland) die gleiche Leistung. Am Einzcl-Wehrwettkampf fm gebrauchsmäßigen Pistolen schießen nahmen 72 SA-Männer teil. Es waren 35 Schuß, davon 15 Genauigkeit, 15 Schnellfeuer uud fünf Schußferttg- keit, aus zehn Ringscheiben in 25 Meter Entfernung abzu- gcbcn. Sieger blieb Siurmführer Müller (Gruppe Mitte) mit 333 Rinnen von 350. Zweiter wurde Rottensübrer Böhner WMre Gegner „Aus der Grundauffassnng, daß das Leben des Volkes der Ausgangspunkt jeder Wertung schlechthin sein müsse, erhob sich für das Strafrecht die Forderung, daß der Schutz des Volkes vor gefährliche» Verbrechen höher stehe als die Rechtssphärc des Einzelnen", so führte der Reichsminister der Justiz, Dr. Gürtner, bei der Vorlegung des Entwurfes über das neue Strafrecht aus. Vor wenigen Tagen wurden der Ocffcntlichkeit wichtige Mitteilungen über gewisse Versuche ausländischer Stellen gegeben, die immer »nd immer wieder versnchcn, in Deutsch land Zuträger wichtiger Nachrichten durch Kreditaugebote zu bckommeu. Da iu der Warnung der amtlichen deutschen Stellen schon zahlreiche konkrete Angaben gemacht wurde», kann man sich ein Bild von dem fortgeschrittenen Zustand dieser Bemühungen machen. Die zahlreichen gesammelten Erfahrungen der Vvr- kriegs-, der Kriegs- und der Nachkriegszeit haben immer und immer wieder bewiesen, daß bestens organisierte Nach richtenstellen dauernd bemüht sind, ihre Kenntnisse von Tat sachen und Vorgänge» itäudig z» erweitern und zu ver größern. Unter oft außerordentlich harmloser Formulierung ver suchen diese zum Landesverrat auffordcrnden Werber Nach richtenii ber militärische, politische und wirtschaftliche Frage» zu erlangen. Oft kann der einzelne Volksgenosse den wah ren Zweck der Auskunft nicht erkennen und richtet dnrch sc» ' Unerfahrenheit doch hin und wieder beträchtlichen Schaden an. Vonv ornherein ist deshalb die größte Vorsicht angebracht bei jeder ausländischen Bemühung nm Nach richten, deren Sinn und Zweck nicht völlig klar ist. Welche» Umfang die verwerfliche Spionagetütigkeit an genommen hat, erkennt man klar und deutlich, weuu man weiß, daß von 1908 bis 1914 nicht weniger als 1056 Personen wegen Spionage fcstgenommen werden mußten. 135 konn ten des Verbrechens des Landesverrates überführt und dem entsprechend abgenrtcilt werden. Für die zunehmende poli tische Spannung war cs wciterhi» kennzeichnend, daß 1908 nnr 9 Fälle znr Vern teilung kamen, während im ersten Halbjahr 1915 51 Fälle zu behandeln waren. An diesen Zahlen erkennt man klar die Größe des Spionagedienstes, da natürlicherweise nur ein gewisser Prozentsatz anfgedcckt und verurteilt werde» kan». Zumeist ist cS die große Zahl der unteren Agenten, die im stillen arbeitet und vor allem sür den wirtschaftlichen und militärischen Nachrichtendienst unermüdlich tätig ist. Ost sind es gescheiterte Existenzen, denen cs vollkommen gleich gültig ist, ob sie als Spione in einem fremden Land oder als Landesverräter in den eigenen Reihen handeln. Vel den Spionen im Ausland handelt eS sich aber allerdings hin und wieder nm ideelle Patrioten, doch ist deren Zahl ver schwindend klein. Es ist eine immer wieder beobachtete Taktik des aus- ländi'chcnS pionagenachrichtcndienstcs, daß er sich in irgend einer getarnten Form au die wirtschaftlich Notleidende» wendet. Schon allein änS diesem Grunde bevorzugt er die Methode der Kreditaugebote. Selbstverständlich ist eine solche Notlage in keiner Weise eine Entschuldigung für die schwersten Verbrechen am eigenen Volke. Die Adressen der ausländischen Nachrichtenzentrale» habe» wir bereits in unserer Mittwochausgabe vervffent- licht. Wer nun mit irgend einer dieser Stellen noch '» Verbindung steht, der solle sich doch umgehend einer TtaatS- polizcistctte zur Verfügung stellen. Seine Angaben, die ver traulich behandelt werde», leiste» der weitere» Anföccknng dieses Tpionagcsystcms vielleicht wertvolle Hilfe. Für viele dürfte diese Warnung vor de» lavdcSverräterischen Agcnteu- wcrbcr» auch die letzte War»»»g sei». Auf Landesverrat stehen im neuen Teiitschland schwere Strafen, die aber nicht aus irgendwelcher Gefühlsduselei nicht vollstreckt werde», sonder» die Schädlinge nm Aufbau Deutschlands'nach jeder Richtung hin wissen heute, daß eiu Urteil des Volksgerichts hofes iu Berlin unter allen Umständen vollstreckt wird, nm damit wieder abschreckend zu wirken denen gegenüber, die sich nicht zu schade sind, Deutschland in den Rücken zn solle:,. hd. (Franken) mii 322 Ringen (20 Sekunden Fcriigkelt) vor Schar- sichrer Meyer (Bayrische Ostmark) mit 332 Ringen (48 Selun- ven Fcriigkelt). Ik er- rmrvZ «ror'Le/t