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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Anzeig breite Mi iillimeterzeile 7 Pf, te Millimelerzeile ii lg.; die 9Z m Texttril werden in uns. GcschäftSst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalten angenommen mm breite Millimeterzeile 25 Psg,; Nachlaßstasfel 6 Zifser^unt ' Wochenblatt für Aschopa« «nd Umgegend 7^^°^ 2s Psg »uMl. Porte enp reise: Die 4« mm Da« „ZIch opauer Tageblatt und An»eiger" ist das zur Berüssentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtSbauptmannschaft Flöha und de» StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H.Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Ar. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für di« Ort«: Krumh«rmersdors, Waldkirchen, Börmcheu, Hohndorf, »ilifchthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Um. iss dm» 12. 1b«? AMMMspOeM Wmiheii l>ie GGmWsl Eine KeftsteNang zur Ausweis»«« des „«rmes"-KorresvondeMen Im Zusammenhang mit der Aufenthaltsverweigerung für die drei deutschen Zeitungskorrespondenten in England und dem Fall des- ,,Times"-Korrespondenten Ebb ul befaßt sich der „Angriff" mit der Haltung einiger Aus landsjournalisten, die die Gastfreundschaft gröblichst miß brauchen. Der „Angriff" schreibt u. a.r Es gibt eine ganze Reihe ausländischer Korre spondenten, unter ihnen auch angelsächsische» deren Arbeit sich nicht nur in der Durchgabe entstellender Berichte er schöpft, sondern deren weit umfangreichere Tätigkeit in einer ständigen Einmischung in die inneren Verhältnisse Deutschlands besteht. Es geht so weit, dass diese Herren Mr. staatsoppositionelle Gruppen Flugblätter verfassen, Mr- vffentlichungen in die Auslandspreise lancieren und ihnen Tips und Ratschläge geben, wie diese Gruppen und Grüppchen irgendeinen Schritt ausziehen sollen, damit er im Ausland möglichst abträglich Mr die deutsche Regierung wir«. Diese Arbeit hat nichts mehr mit Journalismus zu Am, sondern diese eng« Verfilzung ausländifcher Korre- Konventen mit staalsopposttionellen Gruppen bedeutet nicht mehr und nicht weniger alS eine gegenrevolu tionäre Tätigkeit. Viele vo.n diesen würden, wenn sie wüßten, war wir von ihnen wissen, wahrscheinlich frei- willig mit dem nächsten Zug dieses Land verlassen, dessen Nachsicht und dessen Gastfreundlichkeit sie in so unan ständiger Form mißbrauchen. Zu der Erklärung der „Times", keinen anderen Ver- treter nach Berlin senden zu wollen, schreibt der „Angriff" weiter: Wir bleiben kühl bis ans Herz hinan bei dieser furchtbaren Drohung angesichts des Rießenmaßes von Unheil und Unkraut, das Herr Ebbut in den Garten der deutsch-englischen Beziehungen gesät hat. Zwar behaupten, die britischen Blätter, es gäbe in Berlin nur 15 britische ZeMingsvertreter. Bei den deutschen amtlichen Stellen haben sich bereits mehr, als 80 vorgestellt, die vorgeben, hier als Journalisten tätig zu sein und bei deren größeren Teil man mit Recht in Zweifel darüber ist, ob sie von de,m Ertrag der wenigen Zeilen, die sie zu schreiben vorgebsn, ihren kostspieligen Aufenthalt in Deutschland bezahlen oder ob sie über andere und sehr profunde Geldquellen verfügen. MMe deutsche NeichHauMt Berlix Vor sieben Jahrhunderten, als Berlin an den Ufern Vir Spree entstand, wird der Name der jungen Stadtgrün dung kaum über den Umkreis der nächsten Umgebung hin- ^aus i» das Reich, noch weniger über dessen Grenzen hin« i«tS gedrungen sein. Aus jener Wall- und mauerumgür« i-eten mittelalterlichen, bescheidenen Stadtaulage ist d«M die Hauptstadt Deutschlands, eine der Metropolen der 'Welt, geworden. Dieser erstaunliche Entwicklungsgang ist kein müheloser, ungehemmter Aufstieg gewesen. Biels Entwicklungsstufen hat Berlin auf seinem Weg durchlaufen müssen, jede der mannigfachen Epochen hat das Aeußere der Stadt gestaltet, daS den Aufgaben und dem Charakter ihrer Zeit entsprach. Diese Entwicklungsstufen heben sich im heutigen Stadtbild nicht mehr scharf voneinander ab. Nur der Kundige vermag noch den ursprünglichen Stadtkern zu erkennen; vereinzelt und verstreut ragen ehr würdige Baudenkmäler als Zeugen vergangener Zeiten in die Bauten der Riesenstadt hinein. So hat der Ein druck entstehen können, Berlins Schicksal sei es gewesen, immerfort zn werden und niemals zu sein. Ueber die ver meintliche Seltsamkeit dieses Stadtschicksals ist ein geist volles von skeptischer Liebe zu Berlin getragenes Buch ge schrieben worden. Wohl erkennt es an, daß sich die Lebens kraft Berlins in allen Stürmen, gegen alle Anfeindungen siegreich, unbekümmert und unsentimental behauptet habe; im Charakter Berlins aber bleibe stets etwas Unerklär liches, Geheimnisvolles, das nur die Göttin der Geschichte ausdenten könne. Nur dunkle Orakelsprüche aber bedürfen einer Deutung. Die Göttin der Geschichte ist keine Phthia und vermittelt Klarheit dem, der zu den Quellen geschicht licher Erkenntnis vordringt. So stellt die Geschichte Ber lins mit ihren zuweilen unvermittelt aufeinandersolgcnden .Abschnitten und Perioden kein für sich alleinstehendes P roblem dar, sie ist ein Teil des großen deutschen Ge schehens, sie ist eingebettet in die deutsche Geschichte, von ihr bedingt. Niedersächsische Fürsten waren eS, die ohne Hilfe des Reiches daS größt« deutsche Kulturwerk des Mittelalters vollbrachten. Die Nachkommen Albrechts deS Bären, des Markgrafen aus dem tn Ballenstedt am Ost harz heimischen Fürstengeschlechl der Askanler, gelangten um 1230 in den Besitz der Sprselandfchaften Barnim und Teltow und sicherten die Neuerwerbungen dem Deutschtum durch Anlagen von Städten. Die Doppelgründung Berlin-Cölln erfolgte an einer günstigen Ueber« gangsstelle über die damals weithin sumpfige Spreeniede rung, am späteren Mühlendamm, über den seit alten Zeiten Handelswege aus dem Süden und Westen nach den Ostsee ländern geführt haben. Die Gunst der Lage und die För derung der Landesherren ließen die Zwivingsstädte, di« in Politik und Wirtschaft von Anfang an als Einheit erscheinen, bald znr Blute gelangen. Landwirtschaftlicher Besitz gab den aus dem Reich zuströmenden Kolonisten die Grundlage für den Lebensunterhalt. Land- und Wasserstraßen wiesen sie auf den Handel hin. Das weite östliche Kolonisationsgebiet bot reichste Absatzgelegenhcit und lieferte zugleich die Rohstoffe. So entstand an den Ufern der Spree bald ein blühendes Anwesen, bewohnt von einem starken selbstbewußten Geschlecht. Um das Jahr 1500 herum wurde Berlin ständige Residenz der Markgrafen von Brandenburg und konnte dadurch den Vorrang vor allen anderen märkischen Städten behaupten. Wenige Neste künden im Stadtbild von jenen Zeiten selbstbewußten Bürgertums. DaS Unheil des Dreißigjährigen Krieges zerstörte auch in Berlin die Arbeit von Jahrhunderten. Eine verarmte, halb entvöl kerte Residenz fand der Begründer des brandenburgisch- preußischen Staates, Friedrich Wilhelm l., der Große Kur fürst, vor. In seinem zermürbten Staat entband er neue sittliche Kräfte, und zum Erstaunen der Welt schob er seinen kleinen Kurstaat in den Vordergrund Deutschlands. Berlin streifte in wenigen Jahrzehnten sein mittelalter liches Gewand ab und verwandelte sich in eins stolze Haup t st ad t. zu können. Dr. Julius Lippert. AuSrus des Stabschefs Am Donnerstag gegen 20 Uhr ergeht durch den Stabschef über alle deutschen Sender em Mssruf zu den Neichswettkämpfen der SA. in Berlin vom 13 bis 15. August. Die Bedeutung Berlins als Hauptstadt des absolutisti, schen Staates Brandenburg-Preußen wurde fortan voq zwei Tendenzen beherrscht: Für eine selbständige Vetätif gung der Stadt gab es nun keinen Raum mehr, die städttt schen Freiheiten verschwanden; sowohl für die innere alq auch für die äußere Gestaltung wurde der Wille des Lanz desherrn oberstes Gesetz. Der Große Kurfürst verwandelns Berlin-Cölln in eine Festung und nahm alle nur mög lichen Stadterweiterungen vor. AlS dann später König Friedrich der Große die Negierung übernahm, entstand«« wK« wundervollen Bauten, die noch heute Zeugen seines städtebaulichen Willens sind. Nach dem Zusammenbruch deS frtederizianischen StaateS im Anfang des 19. Jabrz Hunderts hat das preußische Königslum mehr und mehr darauf verzichtet, das Stadtbild nach seinem Willen zu ge« stalten. In diese Uebergangszeit fällt daS Wirket» des großen klassizistischen Baumeisters Schinkel. Er hat der Stadt Juwele deS „preußischen Stils* elngefügt, wie das Schauspielhaus, daS Alte Museum, die Neu« Wache, daS' jetzige Ehrenmal. Staat und Stadt aber haben über der Not, die den napoleonischen Kriegen folgte, aus die Durch führung der Bautradition verzichten müsse«. Die Ge« schlofsenheit deS Stadtbildes ging damit verloren. Erst der Bau deS Berliner Rathauses, der vor rund 60 Jahren vollendet wurde, kennzeichnet den Willen der Stadtverwal tung, wieder aktiv tn die Gestaltung des Stadtbildes ein zugreifen. Der nach dem Kriege 1870/71 eintretende Wirt schaftsaufschwung, die Entwicklung der jungen Reichs- Hauptstadt zur Weltstadt, haben wohl eine ungeheuere Er weiterung und Neubautätigkeit herbeigesührt, leider aber die schöpferischen Kräfte nicht neu belebt. Bei allem Wandel der inneren Struktur und der äußeren Form hat eine Tendenz der Entwicklung Berlins, immer unverändert zugrunde gelegen: von Beginn an war es eine Stätte harter unermüdlicher Arbeit.' Allerdings wurde Berlin, das heute fast 4^4 Millionen Einwohner zählt, mehr als irgendeine andere deutsche. Stadt die Stätte immer schärfer werdender sozialer Gegen sätze. Als dann das Versailler Diktat Unfrieden und Arbeitslosigkeit über Deutschland-gebracht hatte, löste die hereinbrcchende Inflation eine Verwirrung aller Begriffe aus; die Hauptstadt des Reiches glich mehr einem Sammelpunkt dunkler Geschäftemacher, als einer Arbeits stätte deutscher Menschen. Das Tor zu einer neuen glückverheißenden Zukunft hat der Staat Adolf Hitlers geöffnet, der sich nicht mehr Uber den Gegensätzen der Klassen erhebt, sondern auf der Verbundenheit des gesamten Volkes auf- baut. Er hat wieder die Arbeit auch der Neichshaupt- stadt ermöglicht und das ganze deutsche Volk zu einer Einheit zusammcngeführt. Er hat Maßnahmen anae- ordnet, die dazu führen werden, daß Berlinzueincr der schön st en Städte der Welt gestaltet wird. Die Neichshauptstadt begeht ihre 700-Jahr-Feier In dem stolzen Bewußtsein, auf eine ruhmreiche Vergangenheit zu rückzublicken und einer glücklichen Zukunft entgegcnschen Der Berliner Lustgarten, wie er 1841 aiiSsah. RcchiS der Alte Dom, im Hintergrund daS Alte Museum — Das Gesicht des Lustgartens nach der Umgestaltung in jüngster Zeit. sScherl).