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Mopauer» Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Jschopau und Umgegendj Anzeigen preise: Die 48 mm breite Millimeterzeile 7 Pfg.; die vö mm breite Millimeterzeile im Texttcil 25 Psg,; Nachlas,stassel 6 Zisser- und Nachweisgcbiihr 25 Psg zuzügl. Porto Da»..Zschopauer Tageblatt undAnzeiaer, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis l .70 RM. Zull ellgeb. Lo Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSsk., von den Boten, sowievon allenPostanslalten angenommen La» „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur BcrosjentUchung der amtlichen Bekanntmachungen d»r AmlShauptmannjchast Flöha und des StadlratS zu Zschopau behördlicherseits de,ummte Blatt imd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr Postscheckkonto - Leivria Nr 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzjchdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porichenovr' ü« 184 d»»» 1V. 193? 1 NßsllMS JunßkMrli^r" mH Paris CowjeMeger rrtsen «SS Touristen über VerSiu n«G Spams« Ein am 12. Fnl! von nationalspanischcn Flaks abge- schononer s o lv j e t r n s s i s ch c r Flieger gab bei seiner Vernehmung nnier anderem an, daß er als Unterleutnant der sowjctrnssischen 5. Flicgcrbrigade an- gchört und eine SonderanSbildung als MG.-Schütze und Funker stenosscn habe. Er habe auf Veranlassung seines Kommandeurs sich freiwillist für Kriegsdienste stemeldct, doch sei iliin nicht stcsastt worden, das; der Bcstimmiings- ort Spanien sei, wie man übcrbanpt von den Vorgän- gen in Spanien in Swojterußland eine stanz falsche Vor- stellnng habe. Er sei in Moskau sofort in eine Kaserne gebracht worden, in der er etwa hundert Kameraden traf, die sich ebenfalls zu Kriegsdiensten auf Anforderung ge meldet hatten. Sic hätten Zivil und Papiere erhalten, in denen sie als Tonristcngruppen bezeichnet wnrden, die zum Be such der Weltausstellung nach Paris reiften. In Gruppen von je zehn Mann seien sie über Warschau und Berlin n-rch Paris gefahren, sie hätten auch sämtlich französi sche Tvuristcuvisa für ihre Ausweise erhalten. In Paris seien sie von Spaniern und Vertretern der Sowjetbot- s schäft in Empfang genommen und mit der Bahn nach Toulouse befördert worden. Bon dort ans hätte man sie gruppenweise in einem großen Verkehrsflugzeug über Barcelona „ach Valencia gebracht, wo sie am LV. Juni riugctrosseu seien. Ter Sowjetflieger sei einer russischen Staffel auf dem Flughafen Murcia zugeteilt worden und hätte an einer Reihe von Erkundungsbombenflügen an der Küste und über dem Meer, insbesondere nach Gibraltar zu teilge- nommen. Am 12. Juli habe er mit Unterstützung einiger Jagdflugzeuge an einem Unternehmen auf nationalspani- schem Gebiet teilgenommen. Während des Fluges habe er zwei nationalspanische Jagdflugzeuge beobachtet und be schossen. Er sei in einer Höhe von 35l>0 Meter in eine Garbe von nationalen Flaks geraten und seine Maschine in Brand geschossen worden: es sei ihm gelungen, ver wundet im Fallschirm abzuspringen. Er gibt au, daß er während seines kurzen Aufent haltes in Notspanicn eine ganze Reihe von bekannten Kameraden sowjctrussischcr Fliegerstaffeln getroffen habe and daß auch nach ihm noch eine ganze Reihe nenerFlic- gcrgruppcn aus Sowjctrußlnnd cingctroffen und auf die einzelnen Staffeln verteilt worden seien. Die Staffel habe bei den vcrschicdcnstcn Unternehmen starke Verluste er litten, die aber schnell durch neue sowjetrussische Kräfte äufgcsüstt worden seien. Die Zahl der zur Zeit in Not- fpanien tätigen sonsictrussischen Flieger liege sehr hoch, denn er habe kaum andere als sowjetrussische Flieger kcn- ncngclcrnt. Auf den Flughäfen, auf denen er gewesen sei, habe cs spanische Flieger kaum gegeben. Der Unterleut nant gab an, daß der Befehl über die Kampswagen Ein- hciten der Roten ausschließlich in Händen sowjctrussischcr Offiziere liege, die ihn, persönlich bekannt gewesen seien. Auch ein französischer Staatsangehö riger namens Ercpins Robert, der am 19. Juli von den Nationalen an der Brunctc-Front gcfangcngcnom- incil wurde, macht sehr aufschlußreiche Aussagen: Er habe sich in Paris in der Nue Natoran anwerben lassen, zumal man ihn, nach Beendigung des Krieges eine Dauerstellung in Spanien versprach. Am 18. November 1996 habe er in einem Sonderzng mit etwa taufend Per sonen, vorwiegend Franzosen. Paris in Richtung Per ¬ pignan verlassen. Sie seien in einer langen Omnibus- Kolonne von Perpignan über die spanische Grenze nach Port Bon gebracht worden. Eine Kontrolle an der Grenze hätte überhaupt nicht st a t t g e f u n d c n. Von Port Ban seien sie mit der Bahn über Barcelona und Valencia nach Albacete gefahren. Er sei mit zahl reichen Kameraden nach Qnintanar gebracht und dort einen Monat militärisch ausgebildet worden. Er wurde der 2. Kompanie des 2. Bataillons der 13. Internatio- nalen Brigade an der Front von Ternel zugeteilt. Die Brigade sei am 1. Juli bei Madrid eingesetzt und von dort aus mit Lastwagen auf großen Umwegen zur Vru- ncte-Front transportiert worden, um bei einem Durch- bruchsvcrsuch eingesetzt zu werden. Am Tag seiner Ge fangennahme, am 19. Juli, habe sein Bataillon in Ruhe stellung gelegen, da cs bei dem Angriff sehr schwere Ver luste erlitten halte. Von seiner Kompanie in Stärke von l undcrt Man seien nur 47 Mann übriggeblieben. Andere 'mpanien hätten 80 v. H. ihres Bestandes verloren. Viele Leute seiner Kompanie hätten sich bereits im Win- : ier während des Einsatzes in der Sierra Nevada Lun- i c ntzündnng und erfrorene Gliedmaßen zugezogcn und au. getauscht werden müssen. Durch die Bomben nationa ler Flieger und das MG.-Fcucr der Tiefflieger hätten sie sehr schwere Verluste erlitten, so daß die Moral der roten Truppen sehr schlecht gewesen sei. Außerdem seien alle Versprechungen, die ihnen in bezug auf die Entlohnung gemacht worden seien, nicht gehalten worden. Wer nachdrücklich seinen Lohn gefordert habe, sei in Gefahr geraten, erschossen zu werden. Man habe jeden, der einmal den Roten ins Garn gegangen sei, festgchalten und seine Rückkehr nach Frankreich verhindert . sonst hätten er und viele seiner Kameraden den Roten längst den Rücken ge kehrt. - Rote Piraten Zwei belgische Fischdampfer von spanischen Bolschewisten geraubt Die Brüsseler Zeitung „Soir" berichtet über eine neue Piraterci der spanischen Bolschewisten, der zwei belgische Fischdampfer zum Opfer fielen. Die Dampfer „Nita I" und „Nita II" waren in Ostende vor einiger Zeit von einem belgischen Reeder ihrem ursprünglichen spanischen Eigentümer regelrecht abgekauft worden. Die Besatzung bestand ans fünf Belgiern und acht Spaniern auf „Nita I" und aus vier Belgiern und acht Spaniern auf „Nita II". Beide Fischdampfcr verließen am 8. Juli unter Führung belgischer Kapitäne den Hafen von Zee- brüggc; sie fischten in der Nordsee, verkauften ihre Beute in einem englischen Hafen und setzten ihre Arbeit fort.' Am L9. Juli, in der Nacht, wurden plötzlich auf beiden Schiffen die belgischen Besntzungsmitglicder von den Spaniern mit vorgchaltencm Revolver überwältigt und in die Mannschaftskabincn cingeschlosscn; auch die belgischer, Kapitäne wurden in eine Kabine gesperrt. Die Spanier steuerten die beiden Schiffe in einen Hafen der spanischen Bolschewisten, wo die Belgier zunächst scharf bewacht und dann abgcfiihrt wurden. Die Kapitäne wurden wie Verbrecher behandelt. Einem von ihnen gelang es, den belgische» Vizekonsul zu benachrichtigen, der die Freilassung seiner Landsleute durchsetzte. Tie belgischen Besatzungsmitglieder trafen am Sonntag in Ostende ein. - , Die Mes Freibttler im MAmm Lächerlicher EnilasiWsseldzug der französischen Bolkssrontpresse Nachdem nun noch ein viertes Handelsschiff bombar diert worden ist, kann man nur noch von einem Scc- rüttbcruuwcfctt im Mittclmccr sprechen, das von sowjet- spanischen Flugzeugen betrieben wird. Bei den Fliegern, die den griechischen Dampfer „K r i s t a k is" 18 Meilen westlich von Algier angegriffen haben, handelt es sich um dieselbe,, Freibeuter, die den britischen, den italienischen «nd drn französischen Handelsdampfcr beschossen haben. Nach einer Meldung aus Gibraltar haben die briti- Behörden die Bestätigung erhalten, daß die Flug- »eune die im Mittelmeer Handelsdampfcr beschießen, waren sowjetspanische Flugzeuge nichts "ändert auch der Entlastungsfeld zug n r - l s e erökwo^ französische Volksfront- U Flugzeugan^ Z" entlasten und »„ setzen Es eE^ nationalspanischer Flieger R, icven. «u«,at üch. «»j pi« Angrif!« und Beschul- digungcn der Pariser marxistischen Presse cinzugeheü, da gegen ist die Bemerkung des französischen Blattes „P etil Ionina l" bemerkenswert, das erklärt, es sei nicht an« zunchmcn, daß die spanischen Nationalen die internatio nale, öffentliche Meinung gegen sich anfbringen wollten, wo augenblicklich die Erlangung der Kricgs- rcchte eines ihrer Hauptziele sei. Nur Valencia zusammen mit Moskau, so fährt das Blatt fort, sei daran interessiert, die Karten durch einander zu mischen. KrlegSschiffschnH für englische und sranzöfisthe Handelsschiffe DaS englische Marineministerium hat dl« Militär behörden in Gibraltar angewiesen, allen englischen Schiffen Hilfe zu leisten. Soweit es notwendig erscheint, werden di« englischen Handelsschiffe künftig «in« Beglei tung durch Kriegsschiffe'erhaltem DaS französische Marincministerlum hat ungeordnet, daß zwei französische Kriegsschiffe die Ucbcrwachung und den Schutz der sranzösischcn Handclsschiffahrt zwischen Algier und den Balearen übernehmen. Außerdem sollen Militärflugzeuge von Algier aus die großen Passagierdampscr bis zu einem bestimmten Punkt im Mittelmeer begleiten, wo sie sich dann mit den aus Ora» nuslaufcndcn Handelsschiffen treffen, um von dort nuS in Begleitung eines sranzösischcn Kriegsschiffes de» Bestim mungshäfen zuzusteueru. Wenn wir heute hören, daß die Aufregung in Paris und London über die bolschewistische Freibeuterei im Mittelmeer groß ist, und weiter erfahren, daß die Forde rung immer dringender erhoben wird, den Seeräuber» das Handwerk zu legen, dann können wir nicht umhin, daran zu erinnern, daß bei Erfüllung der deutschen und italienischen Vorschläge nach dem Ueber« fall ans das Panzerschiff „Deutschland" diese nenerüchcn Piratenstücke sowjetspanischer Flieger hätten verhindert werden können. Man hatte zwar scharfe Maßnahmen für künftige Fälle versprochen, als Deutschland aber nach dem Angriff auf die „Leipzig" ernste Maßregeln gegen die roten Seeräuber verlangte, da scheute man sich in London und Paris, die Konsequenzen zu ziehen. Dank dieser Entschlußlostgkeit der Kontrollmächte können nunmehr die roten Freibeuter das Mittelmeer un sicher machen. Wir sind gespannt, wann endlich die anderen europäischen Mächte die einzig mögliche Konsequenz aus den bolschewistischen Provokationen ziehen werdens Sin dreimvloriger roter Fokker Das Mailänder Blatt „Corriere della Sera" meldet, daß nach Mitteilung der Besatzung deS von Flieger» bombardierten italienischen Dampfers „Mongioia", die Bombardierung des Schiffes durch ein dreimotoriges Fokkerflugzeug ausgcführt worden ist, das sichtbardic Abzeichen der spanischen Bolschewisten ge tragen habe. DaS Flugzeug sei nach dem Angriff in Richtung auf den rote» Hasen Almeria davongeflogcn. Es wird dazu fcstgestcllt, daß von der national spanischcn Luftwaffe keine Fokkerflug- zeuge verwandt werden. Bei dem dreimotorige» Fokker handelt es sich vermutlich um dasselbe Flugzeug, das ganz kurz vorher dcu britischen Dampfer „British Corpora!" und das französische Schiff „Djcbel Amvnr" bombardiert hatte. Moskau bestellt Schlachtschiffe tu WA. Bier 35 VOO-Tonncn-Schiffe — Gründung einer eigenen Gesellschaft In politische» Kreisen Amerikas verlautet, daß die Sowjetabordnung, die im Frühjahr wegen des Banes zweier Schlachtschiffe in Amerika ergebnislose Verhand lungen führte, jetzt mit amerikanischen Stahlwerken und Privatwcrstcn neue Verhandlungen aufnahm. Es handelt sich dabei wiederum um den Bau eines 35 OOO-Tonncn- Schlachtschiffes, das mit neun 40,5-Zcntimcter-Kanoncn bestückt werden soll. Die Sowjctregiernng soll im ganzen die Bestellung von drei 35 0 0 0 - T o n n e n - S ch l a ch t s ch i f f c n planen, die alle mit je neun 40,5-Zentimeter-Kanoncn be stückt werden sollen. Die „New Vork-Times" berichtet, daß zur Durch führung des Schlachtschifsbaues eine eigene amerikanische Gesellschaft, die „Carp Export Co." gegründet wurde. Fhr Leiter ist der amerikanische Staatsbürger Samuel Carp, ein Schwager des Vorsitzenden des Moskauer Vollzugsausschusses, Molotoff. Die Gesellschaft ist dem' Blatte zufolge gegründet worden, weil der Umfang der! Sowjctanfträge, die sich auf 1 0 0 b i s 2 0 0 M i l l i o n c n Dollar belaufen, die Aufmerksamkeit einer besonderen Organisation erfordert. Bei den Frühjahrsverhandlnngcn, in denen die Sowjets zum erstenmal den Versuch machten, ihres Schlachtschiffbestellung in Amerika untcrzubringen, hatte! Moskau gewünscht, daß die Schiffe nach ihrer Fertig-, stellung von der USA.-Marine amtlich besichtigt und gut- geheißcn würden. Diese Forderung hatte die Negierung, in Washington abgclehnt, woraitf die Verhandlungen im Sande verliefen. Nunmehr ist Moskau bereit, auf dies« Bedingung zu verzichten. Auch der Einwand, den Amerika gegen die Lieferung von 40,5-Zentimeter-Kanonen erhob«, hatte, ist nach der Ansicht Moskaus hinfällig geworden weit Amerika selbst di« Bestückung seiner neue« Schisse Geschützen so grobe« Kalibers plant.