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R«. 177 Dank des Führers an Bayreuth Abschluß de« Ersten FestsptelzykluS Mit einer Aufführung der „Göilerdämme- r u n g", die ganz aus dem Geist der Bayreuther Festspiel» tradition geschaffen mar und die Besucher bi« ins Tiefste ergriff, wurde der erste Zyklus der diesjährigen Bühnen» festspiele abgeschlossen. Der Führer zeichnete auch diese Vorstellung durch seinen Besuch aus. Auch der Stellver» treter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß. wohnte der Ausführung bei. Rach Schluß der Aufführung begab sich der Führer mit Frau Winifred Wagner in den Bühucnraum, wo sich die Milwirkenden und alle Mitarbeiter an den Festspielen versammelt Hanen. Der Führer brachte in herzlichen Worten allen seinen Tank für die einzigartige Leistung zum Ausdruck. Neben den Solisten, die ihre große Kunst wieder mit auSgefeilieu Ciuzellcislungcn an die festspielmäßige Ans» sührnug der Götter» und Heldentragödie Richard Wagners fehlen, stellte die Bewalligung der musikalischen und szeni schen Ausgaben der „Götterdämmerung" noch einmal die beispielhafte Gemeinschaftsarbeit nnd die großen Ver dienste der künstlerischen Leiter ins Licht. Die Namen Furtwängler, Tietjen und Preetorins um- schließen im Rückblick auf die verflossene Ningaufführung die Erfüllung der musikalischen, szenischen und geistigen Ansprüche, die an Bavrenlh, als das deutsche Natioual- theaicr für die Kunst Richard Wagners, gestellt werden müssen. Dockt auch den Künstlern und technischen Helfern gebührt der Dank sür Vorbereitung und Durchführung Wichtiger Teilstücke, aus denen sich erst das Ganze fügt. Vorbeugen besser als Heilen Der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten. Die „Union Internationale contre le päril vönörien" (Internationaler Verband zur Bekämpfung der Ge schlechtskrankheitcut, der Vertreter der Gesundheitsfürsorge aller Länder der Erde angehören, hält zum ersten Male in Deutschland in den Tagen vom 28. Juli bis zum 2. August unter Beteiligung von 16 Nationen ihre Tagung ab, nachdem bisher schon Jahresversammlungen in Am sterdam, Budapest, Madrid und Kairo durchgeführt wurden. Höhepunkt der Tagung wurde die Generalversamm lung im Kölner Gürzenich-Saal, wo nach einem Hinweis des neuen Präsidenten der „Union", Dubois-Genf, auf die vorbildlichen Belämpfungsmaßnahmen im neuen Deutschland der Leiter der Abteilung Volksgesundheit im Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern, Mini sterialdirektor Dr. Gütt, einen Ueberblick gab über die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand des Kampfes gegen die Geschlechtskrankheiten im Deutschen Reich. Der Redner ging zunächst auf die Gesetze ein, die 1918 eine Z w a n g s b c h a n d l u n g Geschlechtskranker und 1927 eine Reihe weiterer Maßnahmen (Verbot der Be handlung Geschlechtskranker durch Nichtärzte, kostenfreie Behandlung Unbemittelter, Kampf gegen die Prostitution usw.) brachten, so daß die Neu Zugänge von Ge schlechtskrankheiten um rund zwei Fünftel zurück gegangen sind. Als durch das „Gesetz über die Vereinheitlichung deS Gesundheitswesens" vom 3. Juli 1934 das Gesund heitsamt geschaffen wurde, entstand auch für de» Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten eine neue, wesent« lich erweiterte Plattform, die eine gleichmäßige Durch führung der Fürsorgemaßnahmen in allen Landesteilen ermöglicht und sie wirksamer gestaltet. Die von den Gesundheitsämtern in großer Zahl neu errichteten oder ihnen angeschlossenen Beratungsstellen für Geschlechtskranke sind durch die Neuregelung besser als früher in der Lage, A n st e ck u n g s q u e l l e n zu er mitteln, die Prostitution zu bekämpfen und damit die Anstecknngsmöglichkeiten zu verringern. Der Redner betonte, daß das Wort „Vorbeugen ist bester als heilen" bei den Geschlechtskrankheiten einen be sonderen Sinn hat. Bevor es uns aber gelungen ist, hier gründlich Wandel zu schaffen, die Moral zu wandeln und natür licher zu gestalten, die Früheste zu ermöglichen und die Lebensgrundlage der Familie durch einen Lastcnausgleich gegenüber Unverheirateten und Kinderarmen zu sichern, bleibt uns wie allen zivilisierten Ländern der Welt übrig: Vorbeugen, belehren, erziehen, Für- und Vorsorge treiben! AMied des neuen „Deutschland"- Kommandanten von Tokio Ordcnsauszeichnung durch den Kaiser von Japan. Kapitän znr See Wenneker ist nach vierjähriger Tätigkeit als MarincaltachS in Japan von Tokio abgereist, um das Kommando des Panzerschiffes „Deutschland" zu übernehmen. In Anerkennung seiner Verdienste als erster deutscher Marincattachä nach dem Weltkriege wurde Kapi tän znr See Wenneker vom japanischen Kaiser mit einem Orden ausgezeichnet. Kapitän zu See Wenneker wurde vom Chef des Admi ralstabes, Prinz Fushimi, dem Marineminister Donai und anderen hervorragenden Vertretern der japanischen Marine persönlich verabschiedet. Auch das Diplomatische Korps und die in Tokio ansässigen Deutschen bereiteten dem neuen Kommandanten der „Deutschland" einen herz lichen Abschied. Zum General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber SeS WM? MA »»WS« ' LS»» Zschopauer Tageblatt und ««zeige, Montag, de» L. Angüst lSd? MWM führen- in -er BeMerWSpM Iuterualiorialer Kongreß sür Bevölkernvgssragen In Paris findet ein internationaler Kongreß für Be völkerungsfragen statt, bei dem auch Deutschland durch eine starke Abordnung vertreten ist. Die Arbeiten des Kongresses gelten in erster Linie statistischen Bevölke rungsfragen, methodischen, psychologischen und Nasse- sragen. Bei den Beratungen und Arbeiten des Kongresses stellt sich mehr und mehr heraus, daß Deutschland in sämt lichen bevölkerungspolitischen Fragen durch seine Erb- und Gesuudheitsgcsetzgebnng, durch die Rasscbewcrtung und durch die qualitative Vcvölkerungswisscnschaft auf diesem Gebiete führend ist. Tr. Friedrich Burgdoerfer (Berlin) legte die Grundlinien der deutschen Vevölkerungspolitik dar. Es gelang ihm, anhand umfangreichen Zahlenmaterials den Kongreßteilnehmern ein Bild von dem durchschlagenden Erfolg der deutschen Vevölkerungspolitik zu geben. Wah rend man in Deutschland, so führte er aus, im Jahre 19l)0 rund 2 Millionen Geburten zählte, seien 1933 nur noch 971 600 Geburten zu verzeichnen gewesen. Dank der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik stieg diese Zahl 1934 auf 1,2 Millionen, >935 auf 1 264 mm und 1936 auf 1279 000 Geburten. Gewissen Vorwürfen des Auslandes entgegentretend, daß Deutschland seine Bevölkerung ge waltsam zu vergrößern suche, erklärte Dr. Burgdoerfer, selbst mit den bisherigen Erfolgen bestehe in Deutschland auch heute noch ein Geburtenunterschub von rund 11 v. H. Die heutige Bcvvlkerungsziffcr Deutschlands könne auf die Dauer nur dann ausrechterhaltcn werden, wenn wenigstens jährlich 1 400 000 Kinder geburen würden. Diese Erhöhung sei aber nicht allein durch erhöhte Ehe schließungen, sondern durch eine größere Kindcrfreudig- keil des Volkes erreicht worden, die zu einem großen Teil durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Volkes und das wiedergewonnene Vertrauen in den wirtschaft lichen Aufstieg zu erklären sei. Ausschlaggebend sei ein durch die psychologische Bevölkcrungspolitik erreichter Ge sinnungsumschwung in Deutschland gewesen. „Fluffiges Obst" heißt die Parole 2. Internationaler Kongreß für gärungSlose Fruchtvcr- wcrtung. — Wir trinken 55 Millionen Liter Süßmost. In Berlin begann am Wochenanfang der 2. In ternationale Kongreß für gärungslose F r ü ch t e v e r w e r t u n g, an dem Vertreter von nicht weniger als 35 Staaten teilnahmen. Zu den Fachleuten kommen noch zahlreiche Vertreter der gesundheitlichen Volksausllärung, sür die das Gebiet der gärungslosen Früchteverwcrtung von größter Bedeutung ist. Im Mittel punkt der Beratungen stehen die Verbesserungen der Her stellung, Senkung des Preises und allgemeinere Verbrei tung des „flüssigen Obstes". Die Schirmherrschaft und Präsidentschaft des Kongresses hat der Neichsbauern- sührer und Ncichscrnährungsminister N. Walther DarrS übernommen und damit zum Ausdruck gebracht, welche große Bedeutung Deutschland den Arbeiten dieser Tagung bcimißt. Für den deutschen Obstbau und die deutsche Obst bau w i r t s ch a f t hat die Herstellung und steigende Ver breitung des flüssigen Obstes bereits außerordentliche Bedeutung erlangt. Vom Apfel z. B. werden heute schon alle nur irgendwie erreichbaren Erutcmengcn außer für Marmelade zum überwiegenden Teil zn Süßmost verar beitet. In dem guten Apscljahr 1935 wurde von 600 000 Doppelzentnern, d. h. von über einem Drittel des ge samten verfügbaren Wirtschaftsobstcs, Süßmost hcrgcstcllt. Welche große w i r t s ch a f t l i ch e B e d e u 1 u n g das flüssige Obst erreicht hat, das zeigen folgende Zahlen: Im Jahre 1929 wurden nur 8 Millionen Liter Süßmost hcrgestcllt, im Jahre 1931 verdoppelte sich diese Menge, im Jahre 1933 waren es 21 Millionen, 1934 30 Millionen, und 1935 43 Millionen Liter. Unter Anrechnung der bäuerlichen Lohnmosterei betrug die Gesamtmenge für 1935 sogar 55 Millionen Liter. Am stärksten stieg die Herstellung von Apfel saft, von dem im vergangenen Jahre allein 35 Millionen Liter hergcstellt wurden. Äehn- list ist der Aufschwung beim Traubensaft, von dem 1926 nnr 0,5 Millionen, im Vorjahre aber bereits 12 Mil lionen Liter hcrgestcllt wurden. Trotz dieses ungewöhnlichen Aufstiegs der Süßmost herstellung kommt heute auf den einzelnen Deut schen erst kaum ein Liter im Jahr. In der Schweiz dagegen ist der Verbrauch sechsmal höher als in Deutschland, und in Bulgarien dreimal höher. In diesem und im folgenden Jahr soll die rest lose Erfassung auch des letzten Apfels bei gleich zeitig vermehrter Heranziehung von Beeren, namentlich Johannis- und Heidelbeeren, die Steigerung der Herstel lung ermöglichen. Fleue Proteste gegen Oxford Zurückweisung des Einmischungsversuchs der Weltkirchcn- tonfcreuz. Gegen den unerhörten Etnmischnngsversuch der Welt- kirchenkönfcrenz in Oxford in die Verhältnisse der deut schen evangelischen Kirche wenden sich immer neue Protest kundgebungen. „Erhebe vom Lehrstuhl Schleiermachers schärfsten Einspruch gegen die .Botschaft' des Konzils", so lautet ein Telegramm von Professor Wobbermin, Mitglied der Thcologenkommission des ökumenischen Nates an das Christian Council Oxford. Professor Wobbermin stellt fest, daß die „Botschaft" auf völliger Verkennung des Grundwesens des nationalsozialistischen Staates beruht. Der nationalsozialistische Staat sei ein „ethischer Kultur staat", wie der Nationalsozialismus als Bewegung auf dem Boden eines positiven Christentums steht, so bedeutet der ethische Kulturstaat einen Nahmen, in dem evangelisch ethisches Christentum im Sinne Luthers und Schleier machers sich aufs Veste entfalten nnd auswirken kann, so fern seine Vertreter (Geistliche und Laien) sich von Uebcr- griffen ins politische Gebiet fernhalten." Namens der evangelisch-lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und des mecklenburgischen Kirchenvolkes er hebt der Oberkirchenrat, an seiner Spitze Landesbischof Schultz, feierlichen Protest gegen die in der Botschaft der Wcltkirchenkonfcrenz an die deutsche evangelische Kirche enthaltenen Beschlüsse. „Weil Gott der Herr Großes an uns getan hat", so heißt cs in der Erklärung an die Welt- kirchenkonfcrenz, „möchten wir euch bitten: Freut euch mit uns. Das Werk des Führers ist noch längst nicht ab geschlossen. Gott der Herr hat des Führers und des deut schen Volkes Weg seit I933 sichtbar gesegnet. Wir Christen in Deutschland gehen diesen Weg in Gehorsam und Dank barkeit gegen Gott in aller Zuversicht als Deutsche und Christen weiter. Wir müssen uns dagegen wehren, daß die Gestaltung des protestantischen Kirchenwesens in Deutschland einer voreiligen und leichtfertigen auf alle Fälle aber christlicher Brüderlichkeit in keiner Weise ent sprechenden Kritik unterzogen wird. Wir können euch als evangelische Christen und aus unseren evangelischen Ge wissen heraus die feierliche Versicherung ol geben, daß nie- mand in Deutschland um seines Glaubens willen verfolgt worden ist, seitdem Adolf Hitler Führer und Kanzler der deutschen Nation wurde." Der „Bund für deutsches Christentum* weist ebenfalls in einer Erklärung die unzulässige Ein mischung in die inneren Verhältnisse des Deutschen Reiches und der deutschen evangelischen Kirche mit allem Nachdruck und mit Entrüstung zurück. Helfer am Aufbauwerk Die Aufgaben der Nundfunkwirtschaft Bei den Arbeitstagungen der Fachgruppe des Nund- sunk-Groß- und Einzelhandels in Berlin entwickelte der Präsident der Neichsrundfnnkkammer, Kriegler, die Grundsätze der Gemeinschaftsarbeit zwischen der Ncichs« rundfunkkammcr und den Gruppen der gewerblichen Nundfunkwirtschaft. Dr. Kriegler wies darauf hin, daß sich auf keinem Gebiet unseres volkswirtschaftlichen Lebens in den letzten vier Jahren der politische Führungsan spruch mit solcher Totalität durchgesetzt habe wie inner halb der Nundfunkwirtschaft. Die Politis chenF unk« tionen des Rundfunks seien auch bei der Versorgung de; deutschen Volkes mit Rundfunkgeräten für die Nund- fuukwirtschaft verpflichtend geworden. Wcnn es der Sinn der nationalsozialistischen Wirtschaftsgestaltung überhaupt sei, sich als Helfer am Ausbauwerk der Nation in den Dienst der politischen Führung zu stellen, so habe die Nundfunkwirtschaft diese Sinngebung natio nalsozialistischer Wirtschaftsarbcit mit in vorderster Front zn erfüllen. Denn die Erzeugnisse der Nundsunkindustriö seien keine gängigen Bedarfsartikel, eine Ware schlechthin. Der R u n d f u n k a p p a r a t sei im nationalsozialistischen Deutschland der Mittler und Künder des Wil« lensdes Führers und damit das erste Propaganda instrument unseres Staates. Er könne mit Genugtuung zur diesjährigen Rund- fnnkausstellung feststellen, daß sich Nundfunkindustrie wie Nundsunkhandel bemüht hätten, eine vernünftige auf die Kaufkraft des Volkes ausgerichtcte P r e i s g e st a l t u n g zu erzielen. Von dem Einsatz der Nundfunkindustrie, des Rundfunk-Groß- und Einzelhandels hänge zu einem großen Teil auch der Erfolg der nationalsozialistischen Nundfunkpropaganda ab. Alle Maßnahmen der Nund funkwirtschaft, die diesen Erfordernissen entsprechen, wür den auch die Unterstützung der politischen Nnndfunk- führung finden. Steigender Streikterror in 8SA. Wieder blutige Streikausschreitungen — Die Polizei ist machtlos Vor einer seit Wochen bestreikten Werft im Ncw- Norker Stadtteil Brooklyn kam es zwischen Streikenden und Arbeitswilligen zu blutigen Zusammenstößen, in deren Verlauf 45 Personen verletzt wurden. Die Unruhen begannen, als 2000 Streikende, unterstützt von Frauen, den in 150 Kraftwagen beförderten Arbeitswilligen den Weg zur Arbeitsstätte versperrten. 300 Polizisten ver suchten, eine Räumung der Straße zu erzwingen, wurden dabei aber mit Steinen und Knüppeln angegriffen. Den Polizeibeamten, denen von der Stadtverwaltung ver boten worden ist, bei Streikunruhen von ihrem Gummiknüppel Gebrauch zu machen, gelang die Herstellung der Ruhe erst, nachdem verschiedene Beamte verletzt und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden waren. Daraufhin zog der Pöbel vor die Polizeistation und verlangte die Freigabe der Verhafteten. Auf die Drohung, daß bei Ablehnung dieser Forderung die Polizeistation gestürmt werde, verriegelten die Polizei beamten alle Türen und Fenster, um weiteres Blutver gießen zu verhüten. Die Streikenden belagerten die Station, flegelten sich auf dem Fahrdamm herum und ver hinderten jede Möglichkeit einer Aufrechterhaltung des Straßenbahnbctriebes und des Verkehrs. In Springfield (Illinois) hat die Leitung des „progressiven Bergarbeiterverbandes" an ihre 18 000 Mit glieder die Aufforderung gerichtet, sofort die Arbeit nieder- znlegen, nachdem die Verhandlungen zwischen den Gewerk schaften und Arbeitgebern gescheitert seien. Neue Anschläge in Belfast Explosion einer Höllenmaschine — Nächtliche Unruhen. Die Sabotageakte in Nordirland, die bei dem Besuchs des englischen Königspaares in Belfast begannen, werden trotz schärfster Polizcimaßnahmcn weiter fortgesetzt. In Belfast ereignete sich wieder eine schwere Vombenexplosion, durch die die Fensterscheiben in der ganzen Straße zer trümmert wurden. Tie Explosion erfolgte mitten in der Nacht. Polizei und zahllose Neugierige, die in Schlaf- gcwändcrn die Häuser verlassen hatten, um nach der Ur sache der Explosion zu forschen, stellten scst, daß vor einem dreistöckigen Gebäude eine Höllenmaschine zur Explosion gebracht worden war. Ein Teil der Mauer war eingcstürzt. Tie Erplosion ereignete sich etwa 30 Meier von einer Polizeikascrne entfernt, wo zwanzig Be amte schliefen. In dem Hause selbst wurden die Reste der Bombe, bestehend aus einem Metallstück und einem Leitungsdraht, gefunden. Durch die Explosion wurde niemand verletzt, da die Straßen um diese Zeit völlig menschenleer waren. In demselben Stadtteil kam es nachts auch zu Un ruhen. Einige Personen wurden in der Dunkelheit plötzlich überfallen, zum Teil niedergeschlagen, zum Teil durch Revolverschüsse und Dolchstiche verletzt. Man fand weiter einen ohnmächtigen Mann, der von unbekannten Tätern niedergeschlagen war. Um seinen Hals hatte man eine Karte gehängt, die die Aufschrift trug: „Spione und Polizeispitzel mögen sich in acht u « b m e n".