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Zschop»««» T«««dl«U «»» A«z«i««r Mm-Fen X«. Riesenbrand in den Kiefernwäldern von Bordeaux In den Kiefernwäldern südlich von Bordeaux wüict immer noch der Ricsenbrand, der vor ciniflcn Tancn ausbrach. Während der letzten Tage und Nächte arbeiteten die Feuer wehren verzweifelt, niit Hilse von Militär die Flammen zu löschen. Die gesamte Bevölkerung der Umgebung beteiligte sich an den Nctiungsarbeilen. Trotz der Bemulmngen und der Vor- sichtsmabnahmen zur tünschronlung des Brandes mutzten die Kurgäste am Strande von Petit Claoncy ihre Hotels räumen und auch die Bevölkerung aus dem Ort mutzte ausricben. Mehrere Dörfer sind immer noch bedroht. Zwei Mörder verhaftet Die internationalen Fahndungen der Polizei nach dem 21 Jahre alten Siegfried Lint, der am Abend des 27. Juli d. I. die 67 Jahre alte Zimmervermietcrin Rosa Dornbusch in ihrer Wohnung in Berlin-Charlotten burg durch 15 Bcilhiebe getötet und beraubt hat, haben zu einem vollen Erfolg geführt. Link wurde von der Pariser Kriminalpolizei scstgcnommcn und hat bei seiner ersten Ver nehmung bereits die Bluttat zugegeben. Tas Auslieferungs verfahren ist bereits in die Wege geleitet worden. Durch die Aufmerksamkeit eines Bewohners im Berliner Nordosten konnte der 25 Jabre alte Heinz Goldmann, der am 31. Juli den 51jährigen Tischler Heinrich Walle aus der Pali- sadcnstratze 17 ermordet hat, von einem Schutzpolizeibeamten sestgenommcn und in das Polizeipräsidium eingeliesert werden. worden war, versagte die mechanisch« Bremsvorrichtung, «no der nächste Zug fuhr aus den ersten, zum Glück in gemäßigtem Tempo, auf. Zehn Personen wurden gegen das Stützgeländor geschleudert und erlitten Verletzungen. Dreizehnjähriger erwies sich als ein Held. Auf der vor der Küste der Bretagne gelegenen Insel Sein wird ein dreizehnjähriger Junge als Held des Tages gefeiert, der drei kleine Mädchen vor dem Tode des Ertrinkens bewahrte. Die Kinder spielten auf einer Hummerschleuse und fielen ins Wasser. Zwei der Mädchen waren bereits nntergegangen, als der Jung« in ein Boot sprang und die drei Mädchen nacheinander barg. Selbstmord eines Lodzer Industriellen. Einer der be kanntesten deutschen Industriellen in Lodz, der Hutfabrikant Hermann Goeppert, ist aus dem Leben geschieden. Goeppert hat sich durch eine Kugel in den Kopf getötet. Vor ihm auf dem Schreibtisch lag eine Karte, auf die er die Worte geschrieben hatte: „Ich kann nicht mehr leben." In diesem Ende Goepperts hat sich wieder einmal ein Lodzer Fabrikantenschicksal erfüllt. In den letzten Jahren hatte der aus dem Leben gegangen» Hauptinhaber der Aktiengesellschaft infolge der polnischen Wirt- schastsktise, die sich in der Lodzer Industrie besonders ver heerend auSwirkte, mit starken Schwierigkeiten zu kämpfen, die ihn jetzt zum Selbstmord trieben. Motorschiff gesunken: über 100 Tote. Im Golf von Maracaibo in der Nähe der Hafenstadt Maracaibo kVene- zuela) ereignete sich ein schweres Schifssunglück. Das Motor schiff „Ana Cecilia" kenterte in der Nähe der Hafeneinfahrt und ging sofort unter. Von den etwa 200 an Bord befindlichen Personen — es handelt sich »um größten Teil um Arbeiter — sind über 100 ertrunken. Vollstreckung eines Todesurteils. Die Justizpresse st ellr Berlin teilt mit: Der vom Schwurgericht in Halle an der Saale wegen Ermordung seiner Ehefrau zum Tode ver urteilte Otto Schnabel aus Halle a. d. S. ist hingerichtet worden. Feuer In einem Oberbaustofflagcr der Reichsbahn. AuS bisher unbekannten Gründen brach im Oberbaustofflagcr der Reichsbahn, das an der Bahnstrecke B e r l i n—S t e t t i n ucgt, ein Feuer aus, dem die große Schwellenhobelanlage zum chr siel. Am Brandori erschienen acht Feuerwehren aus l bcrswalde uud den umliegenden Ortschaften sowie Kom- »i.mdos des Neichsarbeilsdienstes und der Wehrmacht, die mehrere Stunden gegen den Brand ankümpften. Viele hundert Eisenbahnschwellen wurden vernichtet. Auto fuhr gegen Baum. Aus der Rückfahrt vom Lager der Leibstandarte Adolf Hitler in Leba nach Berlin fuhr der SS.- Oberscharsührcr Adolf Petersen von der Leibstandarte Adolf Hitler zwischen Köslin und Körlin gegen einen Baum. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Petersen erlitt schwere Verletzungen. Eiscnbahnunfall in Ostpreußen. Wie die Pressestelle der Neichsbahndirektion Königsberg mitteilt, entgleisten bei der Durchfahrt des Güterzuges 7839 durch den Bahnhof Sommerau (Strecke Deutsch-Eylau—Marienburg) aus bisher unbekannter Ursache die drei letzten Wagen in den Weichen Und kippten nach dem Gleis Deutsch-Eylan—Marienburg. Der jur gleichen Zeit auf diesem Gleis nach Marienburg fahrende ' D Zug 208 entgleiste hierdurch mit der Lokomotive, einem Cchlas- uud drei Personenwagen. Fünf Reisende wurden dabei leicht verletzt. Zusammenstoß aus der Berg, und Talbahn. Im Ver gnügungspark der Pariser Weltausstellung ereignete sich aus der Berg« und Talbahn ein Zusammenstoß von zwei Zügen. Bei dem ersten Zug hatte sich'eine Bremse sestgeklemmt. Der Mechaniker versuchte eine rasche Reparatur, als schon der nächste Zna bcranbranste. Da der Schienenstrang beschädigt Oupz rigkt bv ^ukvärto-Verlag, Kerlio 8W 68 27. Fortsetzung. Diese Tochter hätte cs zwinge» «vollen und wäre dann wohl an ihm zerbrochen. Es war etwas Vorbestimmtes in dem herben, äußerlich sonderbar stillen Gesicht mit der glühen den Blässe, hinter der gewiß stand, was sie noch selber nicht begriff. Ihres Blutes Opfer und Beute vielleicht." Er gab der Mutter die Hand, sah sie eine Weile an, mit den wissenden Augen, die man nicht betrügen kann. Dann brachte sie die Tochter heim, bettete sie nicht in die eisige Gruft, legte sie draußen in die lebendige Erde. Der Anteil an diesem Verlust war in der ganzen Umgebung «rotz. Naindorss wich allein aus. Es war, als mache ihn un abänderlicher Schicksalsschlag haltlos. Als suche er jemanden, den er beschuldigen könne. Nie halte sich Muthe so vollkommen im Stich gelassen gefühlt. Etwas in ihr zerbrach. Michel forderte, die Leiche zu sehen. Das wurde chm nicht gewährt. Er weinte zornig, aber nicht lange, strich planlos umher, mied das Zimmer der Schwester, in dem noch ihr Spielzeug, ihre Kleider und die Schulbücher lagen. Bei dem Begräbnis war er außerordentlich blaß; dann sprach er nie wieder von Beate. Nur in der Mutter lebte die fort. Muthe wurde die Seele des Betriebs, stand im Mittel punkt der Arbeit, fand langsam wieder ihre starke Vitali tät, überwachte den Sohn, behandelte ihn liebevoll, be mühte sich, Lebensfreude in sein Dasein zu bringen. Er entwickelte sich körperlich sehr rasch, sah gesund aus, zeigte nach wie vor gegen Sport Abneigung, überhaupt gegen alles, was Mühe machte. Ihre Blicke wühlten sich in das schöne Gesicht mit den verschleierten Augen, rätselten an der Skepsis der spötti schen Lippen, an der absoluten Verneinung, die an Stell» des natürlichen Lebcnsglaubcns, des Aufblicks einer Jugend stand. Für Michel Raindorff gab es keinen Heroismus. Die Mutier versuchte, ihn zu körperlicher Arbeit anzu- halten, die ihr selber immer Retterin wurde. Dagegen leistete er passiven, aber unbedingten Widerstand. Als sie ihm Georg Schelmor als Beispiel vorstellte, dem ,s wohl auch nicht leicht geworden sein mochte, das OffizierSdascin aufzugcben, zeigte er dem Gepriesene» wochenlang Nbnelauna. Mel, MrlsW m- Verkehr Amtliche Berliner Notierungen vom 10. August (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Die Aktienumsätze beweg ten sich wieder in einem sehr engen Rahmen. In gewissem Gegensatz zur Tendenz der letzten Tage eröffnete die Aktien börse auf vorwiegend erhöhter KursbasiS. Späterhin änderte sich das Kursniveau nur wenig. Die gesamte Haltung des Renten Marktes war erneut recht widerstandsfähig. Für Altbesitzanleihen, Wiederaufbauzuschläge, Stadtanleihen und verschiedene Jndustrieobligationen kam es zu kleinen Besserun gen, ebenso auch für Reichsbahnvorzugsaktien. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,752 (0,756); Belgien 41,88 (41,96); Dänemark 55,38 (55,50); Danzig 47,00 (47,10); England 12,405 (12,435); Frankreich 9,341 (9,359); Holland 137,17 (137,45); Italien 13,09 (13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706); Litauen 41,94 (42,02); Nor- wegen 62,34 (62,46); Oesterreich 48,95 (49,05); Polen 47,00 (47,10); Schweden 63,96 (64,08); Schweiz 57,13 (57,25); Spa- nien 16,98 (17,02); Tschechoslowakei 8,651 (8,669); Vereinigt« Staaten von Amerika 2,489 (2,493). Berliner Preisnotierungen für Rauhfutter. 1. Erzeuger preise „ab märkischer Station" frei Waggon; 2. Großhandels- prei,e waggonsrei „Berliner Stationen^ Beide Notierungen gelten für 100 Kilogramm in Reichsmark. Drahtgepreßtes Roggenstroh (Quadratballen) 2,15—2,35 (2,85—3,00); draht- gepreßtes Weizenstroh (Quadratballen) 1,90-72,10 (2,60—2,75). Tendenz: fest. Handelsübliches Heu, gesund und trocken, nicht über 30 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern, neue Ernte, 2,50—2,90 (3,00—3,50); gutes Heu, gesund und trocken, nicht über 10 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern, Der Verkehr Georgs in Gutschlage war nicht leicht. Für ihn existierte keine andere Frau als diese Starke, Auf rechte im Mittag ihres Lebens. Das zu verbergen hielt er für seine Ehrenpflicht. Niemand durfte es bemerken, vor allein Naindorff nicht. Aber sie wußte das Wohl. War es nicht Absicht, daß ihre Blicke so oft über ihn, der immer bewegt vor ihr saß, hinüber glitten? Der Verkehr blieb immer etwas gezwungen. Es lahmte, was ergiebig und schön hätte sein können. Es lahmte alles. Während Schelmer immer mehr die Gemeinsamkeit mit den Arbeitenden auf seinem Besitz fand, ihnen zugleich Respekt, Vertrauen und Zuneigung einzuflößen wußte, blieb Raindorff den Leuten ein Fremder. Sie urteilten nicht; aber wenn er nahte, verstummten sie, blickten ihm nach. Ernst wurden ihre Gesichter. Dann kam es, daß Michel vom Gymnasium, wo er nur mehr ein Jahr zu studieren gehabt, genommen werden mußte. Er hatte es sertiggebracht, in der kleinen Stadt sich eine Art Doppelexistenz zu inszenieren, in einem Klub, den er gründete, ein Eigenleben zu führen, mit wenig anziehenden Kameraden; hatte schwache Kollegen in ge fährliche Dinge hineingerissen. Was das alles kostete, mußte der Papa schon bezahlen, oder er selbst, wenn er einundzwanzig sein und in Geld schwimmen würde. Er gab diese schweren Verfehlungen ohne Zögern zu: „Das ist doch jetzt fo. Wir werden früh flügge. Wir wehren uns gegen den veralteten Zwang." Muthe hatte bis zur Erschöpfung zu tun, um ihren Mann zur Mäßigung, zum Gebrauch vernünftiger väter licher Autorität zu bringen. Wieder einmal tobte er gegen den Sohn. Das über legene Lächeln, mit dem dieser vor ihm stand, reizte ihn furchtbar. Michel wurde eingespcrrt. Er hatte auf seinem Zimmer Sträflingskost zu essen, wurde Tag und Nacht bewacht. Da zerbrach er Möbel, verdarb Gegenstände, versuchte die Tür zu sprengen. Eines Mittags fehlte das Messer von seinem Gedeck. Er verbarg es. Muthe entdeckte es in seiner Tasche. „Was soll das? Was willst du damit?" „Vielleicht jemanden zur Raison bringen, mir Lust schaffen!" Seine sanften Augen funkelten haßerfüllt. „Michel! Um Gottes willen..." „Mutter. Ich bleibe hier nicht. Gebt mich fori. Ich hasse Gutschlage, ich will in die Stadt, dort wieder privat studieren. Ich habe an die Großmutter geschrieben. Lie sagt, ich kann bei ihr wohnen. Die Großmutter ist gut. Sie wird mich auf Reisen mitnehmcn. Ich will das Aus- land sehen, das sie so liebt. Mich ekelt; mich erstickt hier diese Erde. Gebt mich fort. Oder es kann etwas ge- schehen." Er brach ab, wi« ermattet, ließ sich das Messer weg- 14-17 om er- Brettner »aaervtehmartt. (Amtlich«» Marktbe MagerviMof in DerlinÄriedrichSfeldeZ Schiveine- kelmarkt. Auftrieb: 56 L^wein«, 258 Ferkel Berl bei unverändert»« Preisen. ES wurden gezahlt im Ur: Läuferschwein» Htvü Monat« alt) Stück 39—so "" 25—39 Mark, Ferkel ferkel (6—8 Wochen alt) m alt) Stück 11—14 Mark. - Berliner LchlachKMmartt. Auftrieb: 1,68 Rindes darunter tOS Ochsen^ M Bullqn, 873 Kühe, 159 Färsen; 16Ä« Kälber; 4201 SchM: St^veine: außerdem 32 Ziege« Verlauf: bei »«geteilt, Äusstichiiere über Notiz» bei Kälbern verteilt; Kt Schafen verteilt; bei Schweinen verej Mt. Pr«ick« Mr W Kiagramm Lebendgewicht in Mark« Ochsen: 8 L, D R, 0 —; Bullen: -1 43. 8 39, 0 3L O 27; K»h«: 43, 8 39, O 33, v 20-25; Färsen: ä 44, 8 4ch 0 35, v 28; Doppellender: 70—78: Kälb^L 6L>.ö 57, L 4L v 38; Lämmer und Hammel: lick SS, li S Mtkl M—63. 32 SU 6 43—45, v 38-42; Schafe: L 45, 8 Shweinett li 54,50, 31 54,50, 82 54,50, L SS,SO, O1 54,50, O2 52^0, tt Donnerstag, den 12. April. Deutschlandseudcr. 6,30 Frühkonzert. 7,00 Nachrichten. 10,00 Volksliedsingen. 11,40 Leichter — schneller — bester. 12,00 Mitta-gskonzert. 13,48 Nachrichten. 14,00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15,00 Wetter, Börse, Programm. 15,15 Be kannte Ouvertüren. 14,45 Das „Martuch" in der Eifel. 16,00 Musik am Nachmittag. 17,00 Die unverwüstliche HvR. 18,00 Humor im Lied. 18,30 Das Haus des deutschen Sports. 10,00 Und jetzt ist Feierabend. 20,00 Wetter, Nachrichten. 20,10 Unterhaltungskonzert. 22,00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22,15 Dcutschlandecho. 22,20 Eine kleine Nachtmusik. 23RO Und zum Schluß tanzen wir. Leipzig. 5,50 Nachrichten, Wetter. 6,10 Gymnastik. 6,30 Frühkonzert. 7,00 Nachrichten. 8,00 Gymnastik. 8.20 Kleine Musik. 8,30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 9,30 Chronik dcS Alltags. 10,00 Volksliedsingcn. 10,30 Wetter, Tagespro gramm. 11,50 Heute vor ... Jahren. 11,55 Zeit und Wetter. 12,00 Mittags ko nzcri. 13,00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 14,00 Zeit, Nachrichten, Börse. 14,15 Musik nach Tisch. 15,10 Fähr- man-n, hol über! 15,40 Kunstbericht. 15,50 Brasilien spricht. 16,00 Musik am Nachmittag. 17,00 Zeit, Wetter. Wirtschafts nachrichten. 17,50 Wissen und Fortschritt. 18,00 Christoph Wilhelm Hufeland, ein deutscher Volkserzieher zu gesundem Lebe«. 18,20 Konzertstunde. 18,40 England heute und mor gen. 19,00 Umschau am Abend. 19,10 Fliegermusik. AM Nachrichten . 20,10 Das Neichsheer singt. 21,15 Abendmustk im Hose des ehemaligen BarfüßerklosterL. Mit Werken des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen (gef. bei Saalfeld am 10. 10. 1806). 22,15 Musikal. Zwischenspiel. 22,30 Nach richten, Wetter, Sport. 22,50 Volks- und Unterhaltungs musik. nehmen, sank in den Polsterstuhl, in dem er stundenlang müßig hindämmern, tändeln konnte. Bleich, ja fahl hockte er da, unter den Augen blaue Schatten. Dann fügte er vor sich hin, so leise, daß sie sich zu ihm niederbeugen mußte: „Spürt ihr denn nicht, daß ich anders bin wie ihr?" Es ging ihr ein Stich durchs Herz. „Daß mir Bindungen unerträglich find, jedes Müssen Revolten in mir erweckt, daß ich — ja, daß ich — ach was. In Ruhe soll man mich lassen. Nie werde ich ein Träger irgendwelcher Ketten sein. Politischer Führer, das würde mich eher locken, das eher." „Du, mit deiner Unbeherrschtheit." Seine Augen wurden schmal. Eine Abneigung zuckte in ihnen auf. „Was weißt denn du? Das ist ja dein Fehler, daß du glaubst, mich zu kennen. Du kennst mich gar nicht. Du bist ja so brav, brav bis zur..." Gr brach ab. „Lieb hab' ich dich natürlich; du schindest dich Ur mich und mit mir. Tue es doch nicht. Laß mich. Ich danke es dir nicht. Meine Rechte, die sind ja ohnehin da. Ja, ja, ich weitz schon, du hast gewaltig mitzureden, aber trotz dem — das Blut, das zu regieren hat, bin ich." „Ja, und dein Vater?" Eine Nachdenklichkeit trat in seine Züge, Melancholie dämmerte aus ihr empor, hoffnungslos, schmerzhaft. „Der Pater? Ein Irrlicht, über das die Hände ge halten werden müssen, mehr als über mich, sonst stiftet es Brand. Aber er weiß das nicht. Er sammelt sich ge- nießerische Stunden. Nur ich soll die nicht haben." Das huschende Lächeln kam ihn an. „Merkst du denn nicht, Mütterchen, daß er anch anders ist wie andere? Ich weiß das schon. Und manchmal — trotz allem — fühle ich mich ihm näher als vir." „Du, der du mit dem Messer aus ihn losgehen wolltest?" Er duckte sich, kroch in sich zusammen. „Bloß ihn er schrecken, ihm zu verstehen geben, daß er sich nicht alle- erlauben kann. Notwehr. Eltern sind ja in W- klickkeit nur Zufall. Manchmal Verhängnis." Raindorff war mit dem Sohn bald c.n Herz und eine Seele, war einverstanden, daß er in der Stabt, bei der Großmutter, wohne, auch eine Reise mit ibr mache. Frau Rubertus hatte alte Beziehungen auf n. Es paßte ihr sehr, den schon vollkommen scnc .ind.cn Enkel mitzunehmen. Sie lebte sorglos und oer,. .cuverisch im alten, breiten Stil. In ihrem Verkehr war sie ttqc mehr wählerisch. Wer glänzend austrat, ihr schmeichelte, den sah sie gern. Fremde wußten mehr von ihren An gelegenheiten als die Verwandten. Michel nahm sich, als er dann bei ihr wohnte, vor sichtig zusammen. Er studierte ausreichend, hatte danebra Steckenpferde, wechselnd« Liebhabereien, die all« Gel» loftewu. - - - , « - - v (Fortsetzung folgt.) du 'au ,«u ilet dü 'W sei Er mi de ih' fick ab St wi in dri im mc do sch ?rc sie im lick an cir un lick lin Ljh <"r sch ihr