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Mittwoch, »e« 4. August 18N London-Rem Zu dem Briefwechsel Chamberlains mit Mussolini Nachdem die spanische Frage durch die Sabotage Moskaus aus ein totes Gleis geraten ist, scheint London ein Augenmerk aus eine andere europäische Frage richten > wollen, die der englischen Negierung besonders am erzen liegt: das ist die Bereinigung des Verhältnisses uglands zu Italien. Ter englische Ministerpräsident . l c v i l l e E h a m b c r l a i n hat einen persönlichen Bries , i Mussolini gerichtet, in dem er das Bestreben zum Aus- ruck bringt, die Verbindungen mit Nom wieder enger zu i lüpfen. Mussolini hat dieses Schreiben des englischen ' iinistcrpräsidenicn sofort beantwortet. Wenn man auch en Inhalt der Antwort nicht kennt, so geht doch ans der Voudouer Presse hervor, das; sic im freundlichen Sinne ge halten ist. Der englische Ministerpräsident beweist durch seinen schritt von neuem, das; er gewillt ist, alle Fäden der eng- ' 'chen Politik in der Hand zu behalten. Gegenüber seinem agänger Baldwin nimmt er sich auch besonders der ußcnpolitik an, die früher der britische Außenminister ' en völlig für sich beanspruchte. Scheinbar beabsichtigt ce, die englische Außenpolitik nicht mehr auf dem alten aus- -'eiretcncn Weg weiterlausen zn lassen. Bisher handelte '' den alle außenpolitischen Fragen mit der französischen Regierung aus. Jetzt greift Chamberlain aktiv ein, um endlich wcilcrzukommen. Zweifellos hat Chamberlain ganz bestimmte Absichten » u der W c st p a k 1 f r a g e. Er ist sich aber dabei Wohl > ewußt, d§ß diese Frage von der Bereinigung einiger .'alicnischer Ehrenpunkte abhängig ist. Wenn auch Eden ,! irzlich erklärt hat, das; die A n e r k e n n u n g des ita - . ienischen I m p e r i u in s nach der Eroberung von " ethiopicn Sache des Völkerbundes sei, so hat dieser Hin- i eis doch kaum mehr als rein formelle Bedeutung. Als ucrzeit die Sanktionen gegen Italien aufgehoben wer- t eu sollten, da wurde ebenfalls der Völkerbund dafür als zuständige Stelle bezeichnet, aber London brachte den An trag aus Aushebung selbst ein. So war die Bemühung des Völkerbundes nichts weiter als eine leere Geste, da England sich nun einmal auf den Völkerbund festge- O-.gt Hai. Es scheint, als habe die englische Negierung aus dem Scheitern der Nichteinmischungsverhandlungen eine schnelle Lehre gezogen. Man ist sich wohl in London dar über klar geworden, daß alte Bemühungen zur Sicherung des europäischen Friedens so lange umsonst sind, wie man Sowfetrußland in den Kreis der Staaten mit einbezieht, tue diesen Frieden gewährleisten sollen. Vielleicht hat man in London endlich erkannt, daß Sowfetrußland nie mals an einer Beruhigung der europäischen Lage inter essiert ist, weil sie den Zielen des Bolschewismus nicht ent spricht. Außerdem hat sich erwiesen, daß die ewige Hetze '""oskaus gegen gewisse europäische Staaten nur zur Ver schärfung der Spannung beiträgt und neue Schwierig keiten bringt. Bon dieser Seite gesehen, kann uns die Annäherung > vischen London und Nom nur recht sein, denn es ent spricht durchaus der Auffassung Deutschlands, das; ein gesunder Ausgleich zwischen den führenden Groß mächten Europas erfolgen muß, wenn eine aufbauende Friedenspolitik betrieben werden soll. Nachdem die deutsche Linie durch die A ch s e B e r l i n—N o m klar vor- uczeichnet ist, ist es nur nützlich, wenn alle Spannungen, die die europäische Friedenspolitik behindern, beseitigt werden. Es besteht Wohl kaum noch ein Zweifel, daß Eng land daS römische Imperium anerkennen wird, um damit den Haupthindcrungsgrund zu einer Verständigung mit Nom zu beseitigen, es hat außerdem größtes Interesse an der Beseitigung der Spannung im Mittelmeer, zie nur dann erfolgen kann, wenn die Rivalität zwischen England und Italien durch eine verständnisvolle Zusam menarbeit erseht wird. Mit dem Schritt Chamberlains kann eine Wendung < i der europäischen Politik eingeleitct werden, die von Nuucn für alle europäischen Staaten, die eine ehrliche Friedenspolitik betreiben, sein könnte. Allerdings wird sich nicht von heute auf morgen daraus etwas Großes eu wickeln. Und jede Ueberstürznng könnte nur um so größere Rückschläge nach sich ziehen. Sie fürchten die Wahrheit Katholischem Pfarrer die Teilnahme am Klostcrprozeß verboten I» den letzten Monaten hat eine große Zahl von Pro zessen eine unglaubliche uud erschütternde Sittenvcrwildc- rung in katholischen Pfarrhäusern uud hinter Klostcr- inauern enthüllt. Tie Presse hatte es ans Gründen des guten Geschmacks unterlassen, all die Scheußlichkeiten, die in diesen Prozessen ans Licht kamen, in ihren Einzelheiten u schildern. Doch konnte es nicht hingcnommen werden, ck; diese Zurückhaltung dazu mißbraucht wurde, von den uzeln herab die Andeutungen über das Ausmaß der usslilichkeii öffentlich zu bezweifeln und die Presse der wvahren Berichterstattung zu beschuldigen. Deshalb wurde von dein sonst üblichen Ausschluß der Oeffentlich- icu Abstand genommen, und cs wurden Eltern, Erzieher und nicht zuletzt auch Geistliche zu den Prozeßverhandluu- geu zngclasscn, damit sie sich selbst von der Wahrheit, so unglaublich sie jedem vorher scheinen mochte, überzeugen tonnten. Wie aber römisch-katholische Kirche ubc- börven sich zu dieser Gelegenheit und Möglichkeit, der Wahrheit zu dienen, verhalten Haden, zeigt der Bericht eines westdeutschen BlalteS. Das Blatt schreibt: Auch der Pfarrer N n c s; in Hohenzell im Sbcrbaverischen säte von der Kanzel Mißtrauen gegen die Prozcßberichte. Dem zuständigen KrciS- teuer der NSDAP, hätte er also dankbar sein müssen, als dieser ihm Gelegeubeit gab, sich selbst von der Wahrheit über zeugen zu können Dein Pfarrer halte er folgendes Schreiben geschickt: „Ich lade Sie hiermit ein znr Teilnahme an einer Fahrt nach Koblenz mit einer Anzahl Bürgermeister des Gau- gebictcs und auch des Kreisgebieies Aichach, nm sich dnrch An wesenheit im GerichtSsaal von den Tatsachen zu überzeugen uud so zukünslig aus eigener Anschauung in der Lage zu sein, der Wahrheit die Ehre zu geben. Cie sind ans dieser Fahrt lägst der Kreisleitung, so daß Ihnen Ausgaben irgendwelcher Art nicht entstehen." Nun kann mau dem Pfarrer Nucs; nicht ins Her; schauen, um genau zu wissen, ob er wohl gern die Wahrheit erfahren hätte oder ob ihm die Möglichkeit, die Entscheidung seiner vorgesetzten kirchlichen Stelle zuznwciseu, nicht unwillkommen war. Er antwortete: „Herr Krcislcitcr! Auf Ihr Schreiben vom 16. Juni a. c. beehre ich mich, Ihnen nntzuleilcn, das; Sic sich in dieser Angelegenheit mit dem Hochwürdigsten Bischöflichen Ordinariat Augsburg in Verbindung setzen müssen, da mein Amt von mir Residenzpflicht verlangt." Die MW Initiative Londons Chamberlains Waas- aach Bier-Ma-te-Berhaadlavgea Der englische Ministerpräsident Chamberlain ist für einige Wochen nach Schottland gereist, nachdem er vor- her in London dnrch den italienischen Botschafter Grandi das Antwortschreiben Mussolinis auf seinen Brief erhalten hatte. Die englische Presse knüpft an den Briefwechsel -wischen Chamberlain und Mussolini manche Erwartungen und glaubt, daß durch ihn eine Besse- rung der politischen Atmosphäre in Europa angebahnt werden kann. Die Antwort Mussolinis besteht in einem Handschrei ben, dem die offizielle Uebersetzung von der italienischen Botschaft beigefügt war. Ueber den Inhalt erfährt die englische Presse. Mussolini habe seinem ernstlichen Wunsch Ausdruck gegeben, die alte englisch-italienische Zusammen arbeit, wie sie in den „Locarno-Jahren" von l925 bis 1935 bestanden habe wiederherzustellcn. Die gesamte englische Presse zeigt sich darüber erfreut und nimmt am daß jetzt ein unmittelbarer Gedankenaustausch auch mit Berlin und Paris erfolgen werde, um möglichst bald die europäischen Fragen, soweit sie die Westpakt-Verhandlungen betreffen, zu klärem Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß man die spanische Frage vorläufig auf ihrem toten Punkt belasten will. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" weist mit besonderer Betonung abermals darauf hin, daß die Vier-Mächte-Ver- handlungen jetzt in den Vordergrund zu treten hätten, um dadurch das „europäische Vertrauen" wiederherzustel len und gleichzeitig die berechtigten Ansprüche derjenigen Staaken zu befriedigen, die sich noch über politische und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten zu beklagen hätten. Allerdings sind die englischen Pressestimmen nicht alle rosig abgestimmt. Man äußert Zweifel, ob die englischen Wünsche so reibungslos, wie es z. B. Chamberlain er wartet, erfüllt werden können. Ohne einen radikalen Wandel In der spanischen Frage, so meint die „Mor- nIngpost ", könne der von London geplanten Konferenz der vier Mächte keine günstige Voraussage gestellt werden. Auch ist das große Fragezeichen nach wie vor Moskau, dessen politische Bindungen an die Pariser Negierung als störend in London empfunden werden. Oimiiroffs verhängnisvoller Einfluß in Paris In einem Leitartikel ihres Pariser Berichterstatters beschäftigt sich die Warschauer Zeitung „Gazeta Polska" mit der Abhängigkeit der französischen Politik von Mos kau. In Paris wisse zur Zeit niemand, so schreibt daS Blatt, den Namen des sowjetrussischen Botschafters. Die Geschäfte würden von einem Legationsrat geführt^ das diplomatische Protokoll sei darum stets in nicht geringen Schwierigkeiten, wenn es sich bet einem offiziellen Empfang darum handele, die Frage der Placierung des diplomatischen Vertreters Sowjetrußlands zu regeln, Eigentlich müßte man auf den entsprechenden Bankett- sesseln einen Telephonhörer legen, denn der wirklich« Sowjetbotschafter in Frankreich befinde sich in Moskau und sei Dimi troff, der Chef der Komintern. D!mt- troff gebe täglich seinen Untergebenen in Paris telepho nische Anweisungen. Diese Untergebenen seien nicht nur die Angestellten der Sowjetbotschaft, sondern auch seine politischen Agenten, die in den verschiedenen Parteien Frankreichs größeren Einfluß hätten, sowie verschiedene Journalisten, die ihm nicht nur aus ideologischen, sondern auch aus anderen Gründen gefügig seien. Nicht gerechtfertigte französische Verstimmung In Frankreich haben die englisch-italienischen Besprechungen Unbehagen ausgelöst. Das ist nicht sehr verwunderlich, wenn man die fast sprichwörtlichen fran zösischen Angstbeklemmungen kennt. Der „Paris Midi" schreibt zu der englisch-italienischen Annäherung z. B.r Hoffen wir, daß an dem Tage, an dem Eden mit sicherem Schritt das Kabinett Mussolinis betreten wird, um den Kontrakt zu unterzeichnen, Frankreich wenigstens einen Botschafter in Nom haben wird und daß Frankreich nicht als Geladener der letzten Stunde znr Schlußzeremo- nie gebeten wird, die in London während einer hypothe tischen Locarnokonserenz begangen werden wird. Das Ziel der italienischen Diplomatie, meint dann das Blatt, scheine der Versuch zu sein, „Paris in eine ungünstige Lage zu bringen". Auch der „I n t r a n s i g e a n t" stößt ins Horn und warnt im Hinblick auf die englisch-italieni schen Verständigungsverhandlungen vor einem Beiseite stehen Frankreichs. Frankreich dürfe nicht nur Mitläufer sein, denn Frankreich habe „auch Rechte im Mittelmeer und auch einen Weg zu schützen". Die in Frankreich herrschende Verstimmung will der Korrespondent der italienischen Zeitung „Messag- gero" durch den Druck erklären, der von innen und außen auf die französische Politik ausgeübt werde, damit sie auf der Linie der europäischen Zwietracht und der gegnerischen Blöcke beharre. Die Veröffentlichung der französischen Antwort auf den Londoner Fragebogen be zeichnet das Blatt als einen verspäteten, aber mißglück ten Rechtfertigungsversuch. In Wirklichkeit nehme Frank reich nur die Teile des englischen Kompromißvorschlages an, die der nationalen Sache schaden und der marxistischen nützen können. Darauf richtete der Kreislelter an das Bischöfliche Ordi nariat in Augsburg die Bitte, den Pfarrer für die Fahrt nach Koblenz von seiner Nesidenzpilicht zu entbinden. Und hier wurde nun Farbe bekannt. Die Antwort bestätigt, was wir schon früher gesagt haben. Sie lautet: „Zur Einladung des Pfarrers Rueß von Hohenzesl zu, einer Fahrt nach Koblenz sehen wir uns veranlaßt, dem Herrn Kreisleiter mitzuteilen, daß wir nicht bloß wegen der Nesidenzpflicht des Pfarrers, sondern insbesondere aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in der Lage sind, dem Pfarrer die Teilnahme an der Fahrt zu erlauben Der Generalvikar: i. V. gez. Weber." Der Pfarrer darf also „aus grundsätzlichen Erwägungen" die Wahrheit nicht erfahren. Es ist nicht schwer, zu erraten, welcher Furcht diese „Erwägungen" entspringen: Man ist so „rücksichtsvoll", dem Pfarrer den unausbleiblichen Ge wissenskonflikt sernzuhalten, ob er nach eigener Anschauung der Wirklichkeit (die viel schlimmer ist als es bisher eine Zeitung geschildert Hais noch als ehrlicher Mann den Weisungen der Kirchenoberen folgen und Hirtenbriefe verlesen kann, die gegen seine Ueberzeugung die einwandfreie Prozeßsührung der Ge- richte und die wahrheitsgetreue Berichterstattung anzuzweifeln wagen. Es enthüllt sich ein System, das die Lüge empor- kommen läßt und die Urteilsfähigkeit eines Seelenhirteu so gering einschätzt. Es gibt Dinge, die er einfach nicht wissen darf, damit sich sein Gewissen nicht auflehnt gegen die Zumu- Mngen seiner Oberen. Aber die Wahrheit ist nicht dadurch aus der Welt zu schaffen. Ner Wyler an Generawvern von srmcy Glückwunsch zum 57. Geburtstag Der Führer und Reichskanzler hat an den Ober befehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, anläßlich seines heutigen Geburtstages das nachstehende Telegramm gerichtet: „Ihnen, mein lieber Herr Generaloberst, übermittele ich zn Ihrem Geburtstage die herzlichsten Glückwünsche. Ich verbinde hiermit die Hoffnung, daß Sie in Fortfüh rung Ihrer segensreichen Arbeit an der Spitze des Heeres dem Vaterlandc und mir in Gesundheit erhalten bleiben mögen. Adolf Hitler." . , , . Frankreich versucht Ausgleich DclboS gegen die Unnachgicbigkcit Moskaus Außenminister Dclbos empfing den sowjetrussischen Botschafter Suritz. Aus unterrichteten Kreisen verlautet, daß Dclbos versucht habe, den sowjetrnssischcn Botschafter davon zu überzeugen, daß die Unnachgicbigkcit Moskaus im Londoner Nichteinmischnngsausschuß die Quelle aller Schwierigkeiten sei. Dclbos habe insbesondere darauf hingewiesen, daß Frankreich unmöglich die auf nationaler spanischer Seite kämpfenden marokkanischen Truppen als freiwillige Ausländer anschcn könne. Das Verkehrsuufallkommanöo Einrichtung in allen Städten über 200 000 Einwohner Der Ncichsführcr SS. und Chef der Deutschen Polizei hat sich auf Grund der bisherigen guten Erfahrungen in einigen Großstädten entschlossen, in allen größeren Städten mit über 20000» Einwohnern durch die siaat- lichcuPolizeivcrwaltuugcn, soweit es die örtlichen Verkehrs verhältnisse erfordern, allgemein besondere Verkebrs- uufallkonnnandos der Schutzpolizei ciurichten zu lassen. Das Verkchrsunfallkommando greift bei Verkehrs- uusällcn ein, 1. wenn Personen tödlich oder erheblich verletzt sind, 2. wenn öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrzeuge von . Behörden beteiligt sind und schwerer Sachschaden - entstanden ist, 3. wenn der Fahrer flüchtig ist. Bei leichteren Verkehrsunsällen wird eS genügen, daß die eiukcbreitLndev Boli^Libeawtev den Tatbestand auj- nehmen und, soweit ihnen dies möglich ist, die zur Fest stellung der Unfallsursache und Schuldfrage nötigen Er mittlungen am Unfallort treffen. Nach der Anweisung des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei sollen die am Unfall beteilig ten Personen und die Zeugen nach Möglichkeit sofort am Unfallort vernommen werden, weil der Be- wciswert der Aussagen unter dem sofortigen Eindruck der Ereignisse größer ist. Auf Verkehrsunfälle oder schwerere Verkehrsvergehen, an denen Fernlastfahrer beteiligt sind, geht dis Dienstvorschrift auf Grund vorliegender Erfahrungen be« fonders ein und bestimmt, daß in solchen Fällen dis Arbeitszeit des Kraftfahrers in den letzten 43 Stunden festzustellen sei. Wichtig siir Frankreich-Reisende Deutscher Zusatzvermerk und französischer Sichtvermerk erforderlich Von amtlicher Stelle wird erneut darauf hingewiesen, daß Pässe von deutschen Staatsangehörigen mit Wohn sitz oder ständigem Aufenthalt im Inland für Reisen nach und durch Frankreich während der Pariser Weltausstel lung 1937 nur gültig sind, wenn der Geltungsbereich deS Passes von der zuständigen Paßbehörde ausdrücklich auf Frankreich erstreckt ist. Dieser Zusatzvermerk ist bei allen Reisen nach und durch Frankreich erforderlich, also auch dann, wenn ein Besuch der Weltausstellung nicht beab sichtigt sein sollte. Daneben ist ein Sichtvermerk der zu ständigen französischen Konsularbehörde einzuholen. . Frankreich-Neisende ersparen sich Unannehmlichkeiten an der Grenze, wenn sie sich v o r A n t r i t t d e r N e i s e bei ihrer zuständigen Paßbehörde oder bei einem Reise büro über die erforderlichen Vermerke unterrichten. Erledigung ^erÄbeWien-Frage . Anerkennung der italienischen Besitznahme durch England? Die Londoner Abendpresse befaßt sich mit dem Brief wechsel zwischen Mussolini und Chamberlain. Die Blät ter heben hervor, daß außer einer Verbesserung der Bezie hungen zwischen den beiden Ländern und somit einer Entspannung der europäischen Lage ein greifbares Ergeb nis zu erwarten sei: die Anerkennung der italienischen Eroberung Abessiniens. So erklärt der „Star": Man könne annchmcn, daß die britische Negierung jetzt bereit sei, die Eroberung im Nahmen eines allgemeinen Abkommens über alle noch ossenstchcnden Fragen zwischen den beiden Ländern an- zuerkcnncn; die Anerkennung werde auf der nächsten Sitzung des Völkerbundes in Genf stattfinden. ForWMM EWMg Ser Gemeinde»' Ter im Interesse des Reiches gegenwärtig dura;- geführtcn E n t s ch n l d u n g s a k t i o n der Ge meinde n ist ein stetig wachsender Erfolg bcschieden. Sie wurde in die Wege geleitet, nm die durch die Mißwirt schaft der SystemzeU zum Teil völlig überschuldeten Ge meinden zu sanieren. Wie das Statistische Ne ich samt mittcilt, ist der Schuldenstaud der größeren gemeindlichen Körper schaften (Gemeinden über 50 000 Einwohner — ohne Hansestädte — und Provinzialverbünde) im Laufe des Rechnungsjahres 1936/37 von 6762 auf 6128 Millionen Mark zurückgegangen. Einschließlich der Verminderung der Zahlungsrückstände beträgt die Entlastung rund 350 Millionen Mark oder 5 v. H. Zu dem günstigen Gesamt ergebnis haben die Einschränkung der Schuldausnahmen und die Verstärkung der Tilgung, die in der uptsache auf die günstige Haushaltslage zurückzuführc» ist, bet- aetraaen.