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Nr. 174 Zschopauer Tageblatt «ad Anzeiger Krieg in NMina Schwere Kümpfe zwischen den japanischen vnd chinesischen Truppen In Nordchina ist der offene Krieg ausgebrochcn. Noch der Ablehnung des japanifchcn Ullimatuins wurde durch den Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes die Ergreifung militärischer Maßnahmen gegen die 29. chinesische Armee angckündigt. Die alte Kaiserstadt Peiping (Peking) ist von allen Seiten von japanischen Truppen eingcschlossen. Schwere Kämpfe sind in der Um gebung im Gange. Meldungen aus chinesischer Quelle besagen, daß bei Nanhua», dem bisherigen Hauptquartier der chinesi schen 29. Armee, acht Kilometer südlich der Südmauer Pei- Pings, die ersten ausgedehnten Kämpfe zwischen Truppen der chinesischen 132. Division und japanischen Streitkräften eingesetzt haben. Aus Peiping wurden chinesischcrsetts Verstärkungen hcrangezogcn. Japanische Flugzeuge bom bardierten die chinesischen Kasernen bei Nanyuan und griffen die chinesischen Truppen mit Maschinengewehr- feuer an. Die Chinesen hatten schwere Verluste. Darauf hin wurde das Hauptquartier der chinesischen 29. Armee nach Peiping verlegt. Inzwischen haben die Japaner die chinesischen Kaser nen in Nanyuan besetzt und einem Teil der chinesischen Truppen den Rückzug nach Norden abgeschnitten. Die Kämpfe werden von beiden Seiten mit großer Erbitterung und unter schweren Verlnstcn fortgesetzt. Vei der Rückkehr nach Tientsin geriet das japa nische Bombengeschwader in einen heftigen Sturm. Ein Bomber stürzte in einem Dorf südlich Tientsin ab. Die Kampfhandlungen erwecken den Eindruck, daß die Japaner entschlossen sind, die chinesische 29. Armee mit Gewalt aus der Peiping-Zone zu vertreiben. Die japanischen Streitkräfte sind den chinesischen zwar zahlenmäßig unterlegen, dürften ihnen aber an Ausbil dung und vor allen Dingen in der Ausrüstung überlegen sein. Auf selten Nankings sind, nach in Schanghai vor liegenden Meldungen, in den letzten Wochen insgesamt 30 Divisionen der Nationalarmee an der Südgrenze des autonomen Hopei-Tschachar-Gebicts zu sammengezogen worden. Nach einer amtlichen Mitteilung der Nanking-Negie rung haben die chinesischen Truppen Fengtai und Langsang zurückerobert, während der Kamps bei Tung- schau noch fortdauert, wobei die chinesischen Streitkräfte die Oberhand hätten. Wie das japanische Oberkommando be- kannlgibt, haben die japanischen Truppen nach heftigem Kampf den Ort Tschingsolschen im Westen von Peiping erobert. Die Nachricht, daß die chinesischen Truppen die Bahnstationen Fengtai und Langfang zurückerobert hätten, findet nach einer Meldung aus Tientsin keine Bestätigung. Von japanischer Seite liegt weder ein Dementi noch eine Bestätigung vor. Keine territorialen Absichten Japans Zur Lage im Fernen Osten hat Japan eine Erklärung abgegeben, in ocr es u. a. heißt: Japan ist immer noch bemüht, den Frieden zu erhalten und eine friedliche Lösung für die gegenwärtigen Konflikte zu finden. Inzwischen haben chinesische Truppen IN Langfang auf eine japanische Abteilung, die am 26. Juli mit der Wiederherstellung der unterbrochenen Telegraphen- lunen beschäftigt war, einen völlig unbegründeten Angriff unternommen. Am selben Abend sind japanische Truppen, die mit ausdrücklicher Genehmigung der Tschacharverwaltung in die innere Stadt Peipings zum Schutze der dortigen japanischen Kolonie cinmarschieren wollten, von den Chinesen durch das äußere Stadttor ein gelassen, dann aber von den Chinesen unter Feuer ge nommen worden. In beiden Fällen handelt es sich um kriegerische Hand lungen gegen die vertragsmäßige Ausgabe der japanischen Nordchinatruppe zur Sicherheit des Verkehrs auf der Linie Peiping-Tientsin und gegen den berechtigten Versuch, die japanische Kolonie in Peiping zu schützen. Die japanische Armee sieht sich gezwungen, Matz- nahmen zum Selbstschutz und zur Abwehr zu treffen und die Forderungen durchzusctzen, die zur Erfüllung des Waffenstillstandsabkommcns notwendig sind. Japan wird die gutgesinnte Bevölkerung Chinas nicht als Feinde be handeln, cs hat nur den Wunsch und die Absicht, die Wiederholung ähnlicher Zwischenfälle unmöglich zu machen. Territoriale Absichten hegt Japan nicht, und es ist selbstverständlich, daß es sein Bestes tun wird, um auch die Rechte und Interessen der a u s l ä n d i s ch e n M ä K t e zu schützen. Japan, das die Sicherheit und den Frieden im Fernen Osten als seine Hauptaufgabe betrachtet, wünscht nichts dringlicher, als daß die jetzigen Konflikte durch Selbstbesinnung auf chinesischer Seite auf einen möglichst engen Naum beschränkt werden können, und daß baldmöglichst eine friedliche Lösung gelingen möge. Chinesische Angriffe abgeschlagen Wie die japanische Nachrichtenagentur Domei aus dem Kricgsministerium erfährt, kam es zu heftigen Kämpfen bet Schanghotschen und Tschinghotschen nördlich von Peiping und bei den Ortschaften Nanhuan und Hsiyuan im Süd- osten der Stadt. Die Kämpfe führten zur Besetzung der strategisch be- dcutungsvollcn Bahnlinie Peiping—Tientsin durch die japanischen Truppen. Aus dem Hauptquartier der Nord chinagarnison werden Gegenangriffe chinesischer Truppen bei Langfang gemeldet, die aber nach Einsatz starker Gegen kräfte abgewchrt werden konnten. Bei allen Gefechten war- den Artillerie wie auch Bombengeschwader in hohem Maße eingesetzt. Bei der Beschießung von Nanhuan wurde die chine sische Militärkasernr zerstört. Die japanische Nordchina garnison gibt als ihre bisherigen Verluste 155 Tote und Verwundete an. Das für die japanischen Militärmaßnahmen in Nord china erforderliche Zusatzbudget in Höhe von 97 Millionen Jen — das sind rund 70 Millionen Reichsmark — wurde tm Unterhaus einstimmig angenommen. NaSAriedens-klennW-rrAonlsoldaten 100 000 Frontsoldaten und Kriegsopfer im Olympia- Stadion. — Ehrentag der Kriegerhiuterbliebene». — FrontkämpserTclegationcn von 14 Nationen. — Die deutsche Jugend am Ehrentag der Frontsoldaten und Kriegsopfer. — Internationale Sportwettkämpfe aus dem Reichssportscid. Der Jahrestag des Beginns des Weltkrieges sieht die deutschen Frontsoldaten und Kriegsopfer zu einer macht- r "len Kundgebung im Olympia-Stadion in Berlin ver- c.nl. Teilnehmer dieses ersten großen Reicbslrcfsens der Frontsoldaten und Kriegsopfer in Berlin sind auch Ab ordnungen von Frontkämpfern von 14 ausländischen Na» Conen. Dieser 23. Jahrestag des Kriegsausbruches wird ganz im Zeichen der Ehrung der Hinterbliebenen der ge- 'Alencn Kameraden stehen. Ans allen Gauen des Deut» - hen Reiches werden die Frontsoldaten und die KAeger- hinterblicbeucn in Berlin anwesend sein. An diesem Jahrestag der Mobilmachung wird die Frontkameradschast zwei besonders schöne Kameradschasts« tage in Berlin feiern. Dabei mag vielleicht mancher dar an denken, daß die deutschen Frontsoldaten auch am Tage der damaligen Mobilmachung, im August 1914, wie ein Mann dastanden. Damals schon waren sie eine große Schicksalsgemeinschast und Kameradschaft. Ter National- sozialismnö, der in den Schützengräben geboren wurde, ha, auch die Ehre des deutschen Frontsoldaten, die er in den Zeilen des Verfalls verloren hatte, wicderhcrgestellt. Das Ncichstreffen, zu dem aus dem ganzen Reich über 50 Sondcrzüge aus allen Gauen eintreffen, beginnt mit einem Empfang des Neichskriegsopferführers, SA.» Gruppenführers Hauns Oberlindobcr, mit den ausländi schen Frontkämpfer-Abordnungen im Festsaal des Berli ner Rathauses durch den Oberbürgermeister Stadt- Präsident Dr. Lippert. Anschließend findet eine feierliche Heldenchrung und Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linden statt. Am Abend vereinigt alle Kame raden ein großer Kameradschaftsavcnd in den Gcsamt- räumcn der Dcutschlandhalle. Der 1. August selbst wird cingelcitct durch eine Kranzniederlegung der ausländischen Kameraden am Ehrenmal Unter den Linden. Hieran schließt sich die erste Großkundgebung der Frontsoldaten und Kriegsopfer im Olympia-Stadion. Um die Verbundenheit mit den Front soldaten zu zeigen, marschiert die junge Wehrmacht, und zwar eine Ehrenformation des Heeres und der Luftwaffe mit den ruhmreichen Fahnen der alten Armee im Olym pia-Stadion auf. Auch Ehrenformationen der SS.-Leib- standarte Adolf Hitler, der SA.-Wachstandarte „Fcld- hcrrnhalle" und des Neichsarbeitsdienstes treten an, ferner Formationen der verschiedensten Gliederungen und Organisationen. Gesungenes Bekenntnis Zum XII. Deutschen SängcrbundcSfcst in Brcsln» Tausende deutscher Sänger sind in der schlesischen Metropole Breslau zum XU. Deutschen Sängcrbundcsfest versammelt. Es ist das erste Fest dieser Art im national sozialistischen Deutschland. Und deshalb schauen die Augen des ganzen deutschen Volkes in diesen Tagen nach Bres lau, denn wir erwarten etwas Neues vom Deutschen Sängerbund, den wir als den Hüter des deutschen Liedes betrachten. Das letzte Sängerbundesfcst fand 1932 in Frankfurt am Main statt. Der Nahmen, in dem cs veranstaltet wurde, und der Verlauf des Sängertreffens spiegelte die ganze Zerrissenheit der damaligen Zeit Wider. Den zu ständigen Amtsstellcn machte das Sängcrtrcffen damals sehr viel Sorge, sie befürchteten eine politische Demonstra tion und verboten deswegen die feierliche Einholung des Bundesbanncrs in den Frankfurter Römer. Ter Fest zug der Sänger durch das alte Frankfurt wurde erst nach langem Zögern genehmigt. Mit diesem Mißklang begann das XI. Sängcrbundestrcffcn. Aber trotz aller Wider stände und Störungen wurde es doch wieder ein großes Volksdeutschen Bekenntnis. Von 1932 bis 1937 ist ein gewaltiger Sprung in der deutschen Geschichte. Im deutschen Zeitgeschehen ist ein Umbruch erfolgt, eine neue Zeit brach an in jenen Tagen des Januar 1933. Das ganze Leben in Deutschland hat neue Formen angenommen, ein neuer Geist erfüllt die deutschen Menschen, lange zurückgehaltcne Kraft drängt nach vorn. Das deutsche Volk sich« eine große Zukunft vor sich, für hie es arbeitet und für die es kämpft. Kampt Die Kundgebung wird durch den Gauamtslciter des Bezirks Berlin der NSKOV., dem ehemaligen Führer der Frontsoldaten und Kriegsopfer von der Saar, Peter Baltes, eröffnet, während der stellvertretende Gauleiter, Staatsrat Görlitzer, Worte der Begrüßung sprechen wird. Cs nimmt dann der Vertreter der ausländischen Frontsoldaten-Delegationcn das Wort. Ferner sprechen der Neichsjugendführcr Baldur von Schirach und der Neichskriegsopsersührer, SÄ.-Gruppeuführer Obcrlindober. Die Verpflegung der Teilnehmer erfolgt durch den Hilfszug Bayern auf dem Maifeld des Ncichssportfcldcs. Am Nachmittag finden internationale Sportwcttkümpfe auf dem Reichssportfeld statt,-die vom Neichsbund für Leibes übungen in Verbindung mit der NS.-Gcmeinschaft „Kraft durch Freude", Reichssportamt, zur Durchführung kom men. Durch diese Wettkämpfe will die Jugend den Front soldaten eine besondere Ehrung bereiten. Insbesondere aber wollen gerade die Frontsoldaten an dem Tag dem Führer und Frontkamcraden ihren be sonderen Dank zum Ausdruck bringen für ihre wieder» hergcstellte Soldatcnehre und damit für die Wiederher stellung ihres Rechts als Frontsoldaten. So wird der Jahrestag der Mobilmachung zum Kriege von 1914 ein außerordentlicher Mobilmachungstag für einen wahren Frie den und für die Verständigung der Völker. ist dieParoledes Tages. Kampf um die Wicdcr- erstarkung, Kampf um die Weltgeltung, Kampf um den deutschen Boden, Kampf um die deutsche Seele. Dieser neue Geist findet seinen Ausdruck im deutschen Liede. Die neue Zeit schuf ein neues Lied: Das Kampflied. Wer wollte sich die braunen Kolonnen, die den Kampf gegen die roten Volksverhetzer, gegen rasse fremde Agitatoren und artfremde Einflüsse auf ihre Fah nen geschrieben haben, in den Zeiten des Kampfes vor- stcllcn ohne das Lied, das sie sangen? Ob es die Männer der SA. waren, oder die Jugend Adolf Hitlers, ob es der Arbeitsdienst ist, oder die jungen Waffenträger der Nation, sie alle singen die deutschen Lieder mit der gleichen Begeisterung. Ta, wo eine Gemeinschaft besteht, wo Men schen in enger Kameradschaft beieinander sind, da wird das Lied gedeihen. Es ist der Ausdruck gleichen Fühlens und gleichen Denkens, ist ein Bekenntnis zu gleichen Zielen. Wohl selten ist deutsches Liedgut so gepflegt und ge fördert worden wie heute. Allerdings hat nicht mehr der Gesangverein „Rote Rose", oder welchen romantischen Ramen er in früherer Zeit sich zugclcgt haben mochte, die Pflege des Liedes in seiner Hand. Die Zeiten sind vor über, wo ein behäbiges, sattes Bürgertum am Biertisch oder in trauter Vereinsmeierei deutsche Lieder sang. Da mals lebte das deutsche Lied in einer Atmosphäre von Qualm und Bierdunst weiter und verkümmerte allmählich. Jetzt ist ein frischer Luftzug hineingckommen. Das deutsche Lied hat sich den Weg aus den Vercinszimmcrn frei ge macht und ist hineingedrungen ins deutsche Volk. Dort allein hat es seinen Platz, dort nur kann es die rechte Förderung finden. Und das haben die marschierenden LlGA.-Zu-e Dickstern hetzt wieder Unsinnige Beschuldigungen gegen ein Jugcndlager des Amerika-Deutschen Volksbundcs In Andover im nordamerikanischen Staat New Jersey wurde kürzlich ein Jugendlager des Amerika- Deutschen Volksbundes eröffnet, in dem 300 deutschstämmige Jungen und Mädchen während der Som mermonate zur Erholung untergebracht sind. Der sattsam bekannte jüdische Hetzer und Kongreßabgeordnete Sa mel D i ck st e i n und seine zahlenmäßig unbedeutenden Genossen erheben nunmehr unsinnige Behauptungen, daß dieses Jugcndlager „ein neuer Mittelpunkt unterirdischer und die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdender Nazipropaganda sei". (!) Sie verlangen deshalb vom Kongreß erneut eine amtliche Untersuchung aller „un- amerikanischen Spiouagesystemc" und legten dem Kongreß eine Liste mit den Namen von 46 Deutschamerikanern und Reichsdeutschen vor, die sich nach der Behauptung Dick- stcins als Agitatoren hervorgetan haben sollen. Dieser Versuch des Juden Dickstein, eine neue Hetz kampagne gegen das DAtte Reich zu entfesseln, darf in seiner Bedeutung nicht überschätzt werden. Es ist viel mehr anznnehmen, daß alle vorurteilslosen Amerikaner die U n h a l t b a r k e i t der unsinnigen Behauptungen Dick steins erkennen werden. Kolonnen vollbracht, die ihre Kampflieder sangen. Sie fanden den Gleichklang zum Volke, und ihre Lieder wurden die Lieder des Volkes. Diese Marschkolonnen haben damit eine große Kulturaufgabc erfüllt. Sie haben einen un- sichtbaren Wall gegen die Kulturzersetzung, von der auch das deutsche Liedgut in den Zeiten des Marxismus und des Liberalismus nicht verschont blieb, ausgerichtet. Das deutsche Lied begleitet heute den Menschen in all seinem Tun. Die Lieder des Kampfes sind die Lieder der errungenen Macht geworden. Im Liede besingen wir die deutsche Arbeit, im Liede findet die Freude am Schaf fen ihren stärksten Ausdruck. Tas Lied ist das Be- kenntnis der Lebensbejahung. Es knüpft da- mit an die großen Zeiten, als die Minnesänger von deut schen Taten sangen, von deutschem Heldentum und deut scher Größe. Tas Lied ist wieder das geworden, was es sein soll: Mittler zwischen den Menschen gleicher Art, Künder deutschen Fühlens, deutschen Denkens und Sehnens, ein Spiegel der dentschen Seele. Das XII. Sängcrbundestreffen in Breslau wird zei gen, wieweit die deutschen Sänger die Aufgaben der Zeit erfüllen. Wir wissen, daß alles Neue seine Zeit braucht. Aber auch im deutschen Gesang müssen schon heute das neue Wollen und das neue Ziel erkennbar sein. Vieles von dem, was auf den Programmen der alten Gesang vereine stand, hat heute keine Lebensberechtigung mehr, cs ist abgestoßen worden, und an seine Stelle rückt Neues. Dieses Neue wird uns in Breslau entgegentreten und wird uns beweisen, daß die deutschen Sänger sich ihrer Verantwortung als Träger deutschen Kulturgutes bewußt sind. v