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Mopauer m Tageblatt Da« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BczugSprels UloRM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GcschästSst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen und Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Anzeigenpreis«: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die V3 mm breite Millimeterzeile im Textietl 25 Psg,; Nachlaßstassek L Ziffer, und Nachweisgebtthr 25 Psg. zuzügl. Porte Da« „Zsch opauer Tageblatt und Anze, ger" ist das zur N-ronemlichung der amtlichen «ckannimachungen der Amlshauptmannschaft Flöha und deS Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachnngen des Finanzamtes Zichopau — Bankkonten: Erzgeb,rgische Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 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Eisen ist der Rohstoff, den wir am notwendigsten brauchen und der uns am meisten fehlt. Von der ausrei chenden Eiscnproduktion hängt das Gelingen des Vier- jahresplanes ab. Darüber ist sich die nationalsozialistische Negierung vollkommen klar. Da aber nun der Vierjahres- vlan gelingen muß und gelingen wird, so war die Auf gabe von selbst gestellt. Sie hieß eben: Beschaffung des Eisens unter Ein sah aller Kräfte! Wer die nationalsozialistische Wirtschaftsführung kennt und begriffen hat, wird keinen Augenblick zweifeln, daß der unbeugsame Tatwille, der allen Maßnahmen der Regierung und auch dem zweiten Vierjahresplan zu grunde liegt, das Ziel erreichen wird. Als 1933 der Führer den Kamps gegen die Arbeitslosigkeit ansagte und erklärte, daß in vier Jahren die Arbeitslosigkeit beseitigt sei, da kamen die Skeptiker und ewigen Zweifler und sagten: Das Ist eine Unmöglichkeit. Wie will Hitler die Arbeitslosig keit beseitigen, und noch dazu in einem so kurzen Zeit raum? — Nun, wir haben alle erlebt, wie die Arbefts- losigkeft bekämpft und erledigt worden ist. Heute kann von einer Arbeitslosigkeit in Deutschland keine Rede mehr sein. Wir haben uns bereits neue große Aufgaben gestellt, die im Rahmen des zweiten Vierjahresplanes zu erfüllen sind, und die nationalsozialistische Führung wird, so schwer die Ausgaben auch sind, auch diesmal das Ziel erreichen! Daran zu zweifeln, hieße denn doch, nationalsozialistischen Geist verkennen und nationalsozialistischen Einsatzwillen unterschätzen. Mit der Gründung der Neichswerke hat der national- sozialistische Staat eine neue Form gewählt, an der viel leicht manche Anstoß nehmen werden, weil sie fragen: Weshalb überläßt man der Privatwirtschaft nicht diese Ausgabe? Ja warum Wohl? Einfach deswegen, weil die P r i v a t w i r t s ch a f l nicht den Mut gehabt hat, an diese ohne Frage überaus schwierige Ausgabe heranzn- gehen. Das Eisen, das nunmehr der deutsche Boden her- gebcn wird, und das, darauf können wir uns verlassen, ausreichend gefördert wird, daß es für alle Gebiete im Nahmen des Vierjahrcsplanes in genügender Menge vor handen ist, schlummert nicht erst seit gestern im deutschen Boden. Es gab eine Zeil, wo Deutschland den gesamten Eiscnbedarf der deutschen Erde selbst erzeugte. Das war vor Abschluß des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Daun aber stellte sich die Wirtschaft sofort auf die neu errungenen lothringischen Erzvorkommen um und nutzte nicht mehr das kostbare Gut im deutschen Boden aus. Das lothringische Erzbecken haben wir durch das Versailler Diktat verloren. Man hätte nun erwarten sollen, daß die Privatwirtschaft sofort wieder zu der früheren Ausbeutung der deutschen Eisenerze zurückgriff. Sie tat es nicht, sondern bezog das Eisen vom Ausland. Dadurch geriet die deutsche Wirtschaft in eine Abhängigkeit von den ausländischenLiefcrstaaten und sah sich einem Preisdiktat dieser Staaten ausgeliefert. Es ist beschämend, feststellen zu müssen, daß das im Vor jahre in Form von Erz den Hochöfen zugcsührte Eisen nur zu einem Sechstel aus deutscher Erde stammte. Die Hcrmann-Göring-Gcscllschaft ist nicht etwa ge gründet worden, um in der Eiseuprodnktion die Autarkie einzurichtcn, sie ist lediglich als Abwehrmaßna h in e gegen ausländische Diktatur auszusassen, als Selbst hilfe. Künftig wird uns das Ausland nicht mehr dik tieren können. Es wird ihm nichts weiter übrigbleiben, als den Verlust eines sehr guten Absatzgebietes zn be- klagen, aber das hätte sich das Ausland vorher überlegen sollen. Wenn es den Schaden, den es angerichtet hat, einigermaßen wiedcrgutmachen will, daun hat es noch die Chance, jetzt sofort zu liefern, denn der national, sozialistische Staat wird die Lieferanten künftig nicht aus- schließen, die ihn in der Not nicht verlassen bzw. seine Not lage nicht zu einer Diktatur ausgeuutzt haben. Der nationalsozialistische Staat will mit der Grün dung dieser Bergbaugesellschaft nun nicht etwa an die überkommene Produktionsgcstaltung rütteln und die Privatwirtschaft grundsätzlich ausschalten, er will mit seiner Gründung nur ein Beispiel geben, daß Nach- «iferuna finden soll. Er konnte sich aber nicht darauf M- Die Verfolgungs- und Verhaftungswelle in der So- ' wjetunion zieht immer weitere Kreise. Es vergeht fast kein Tag, ohne daß neue Maßregelungen der bisher höchstge stellten Partei- und Staatsfunktionäre bekannt würden. So bezeichnen z. B. hartnäckige Gerüchte den bis herigen — im Range eines Volkskommissars stehenden — Vorsitzenden der „Kommission für Sowjetkontrollc", A n - tipow, als verhaftet, desgleichen den früheren Vizeprä sidenten des „Obersten Volkswirtschaftsrates", Lomow, den Präsidenten der „Gesellschaft zur kulturellen Verbin dung mit dem Ausland", Arosew und dessen Fran, ja sogar den Justizkommissar Kry lenko, der als Vor- gängcr Wyschinskis in der Obersten Staatsanwaltschaft auf zahlreichen Monsterprozessen früherer Jahre, so z. B. noch auf dem Schachtyprozeß, als staatlicher Ankläger auf- gctrcten war. Die Leiterin des „Moskauer Kulturparks", Betty Klan, soll als „Spionin" verhaftet worden sein, desgleichen die bekannte Moskauer Schauspielerin Natalija Satz. Der Schauspielerin, die übrigens die Frau des Volkskomissars sür Binnenhandel, Weizer, ist, soll ihre Be kanntschaft mit dem gleichfalls verhafteten früheren Stell vertreter Jagodas, Prokofjew, zum Verhängnis geworden sein. Außerdem wird der frühere Botschafter der Sowjet union in Berlin und bisherige Volkskommissar für Bin nenhandel der Großrussischen Räterepublik (RSFSR), Chintschuk, als verhaftet genannt. In ganz großem Mckßstabe wird, wie aus sicherer Quelle verlautet, die „Säuberungsaktion" z. Zt. wieder in der Sowjetukraine fortgesetzt. Hier sind die aller- höchsten Spitzen der Partei und Verwaltung betroffen. Die Stellung des Vorsitzenden des Zentralvollzugsausschusses der Ukraine, Petrowski, gilt als erschüttert. Der Sohn Petrowskis wurde als „Trotzkist" verhaftet. Auch in den Armeekreisen des Kiewer Militärbezirks soll es zu neuen Terrormaßnahmen gekommen sein: der frühere Chef der politischen Armceverwaltung des Militärbezirkes Am^ lin soll bereits erschossen sein; der General Borisseulo. Chef eines der besten Tankregimcnter, wird als verhaftet genannt; die gesamte Militärprokuratur des Kiewer Mi litärbezirkes sowie zahlreiche weitere Kommandeure und politische Kommissare sollen sein Schicksal teilen. Auch die Komintern mußte eine „Säuberungs- aktion" über sich ergehen lassen. Das Mitglied des Sekre tariats, also des obersten Kominterngrcminms, Mosk- win, wurde in Moskan verhaftet. Moskwin war der Leiter der Personalabteilung der Komintern und als sol cher auch für die gesamte Besetzung der maßgeblichen Posten in den ausländischen Sektionen der Komintern zuständig. Es besteht jedoch Grund zu der Annahme, daß die „Reinigung" der Kominternorgane eine erneute Aktivität der Dritten Internationale auf allen Fronten ankündigt. Der Generalsekretär der Komintern, Dimitrosf, macht sich anscheinend — mit Billigung der Moskauer Macht haber — daran, alle ihm nicht genehmen Persönlichkeiten verschwinden zu lassen. Dazu gehören z. T. solche, die Dimitroff aus persönlichen Rachegelüsten verfolgt, zum an deren Teil aber auch „alte Genoffen", Kominternhäupt« linge wie Remmele, Heinz Neumann, Pjatnitzki u. a., die aus Gründen der weltrevolutionärer; Taktik gegen den „Volksfront"-Kurs Dimitroffs Obstruktion getrieben haben möaen. ' Don der GPLt. zu Tode gemartert Wie die „Katholische Prefle-Agentur« aus Minsk meldet, ist der vor einiger Zeit von der GPU. verhaftete katholische Geistliche Borowitsch im Gefängnis von Minsk den Wunden erlegen, die er durch die Torturen der GPU. davongctragen hat, mit denen man ihn zu Ge« ständniffen -Wingen wollte. Der PersMiWgsBMe wird siege«! Empfang der DeM-FranziWen Ge Mast der Hansestädte in Versailles Die Mitglieder der Deutsch-Französischen Gesellschaft der Hansestädte statteten Versailles einen Besuch ab. Rach der Besichtigung des Schlosses und des Parks legten der Vorsitzende der Gesellschaft und Landes- gruppenleitcr Frankreich der NSDAP., S chleier, der Regierende Bürgermeister von Hamburg, Krogmann, nnd der Regierende Bürgermeister von Bremen, Böhmke, am Ehrenmal der im Weltkrieg Gefallenen von Versailles einen Kranz nieder. Der Bürgermeister von Versailles, Senator Henry Haye, empfing die deutschen Gäste feierlich im Rathaus in Anwesenheit führender Vertreter des Stadtrats. Der Senator verlieh dem Glauben an die Verständigung zwischen beiden Völkern Ausdruck und sprach die Hoff nung aus, daß Versailles als die durch trennende Erinne rungen sür beide Völker so bedeutsame Stadt berufen sein möge, eine besondere Nolle in der künftigen Zusam menarbeit eines starken und unabhängigen Frank reichs mit einem starken und unabhängigen Deutschland zu spielen. Ter Senator wies unter Erwähnung der alten anwesenden Frontkämpfer auf die versöhnende Aufgabe der ehemaligen Kriegsteil neh- m e r hin. lassen, so lange zu warten, bis die Privatwirtschaft volks- und staatspolitisch notwendige Belange erkennt und danach handelt. Der Pierjahresplan stellt Aufgaben, die eine sofortige Inangriffnahme verlangen. Jedes lange Zögern und Besinnen hieße die Wirkung des Planes ab schwächen. Nach der Lage am Eisenmarkt gab es einfach kein anderes Mittel, nm das notwendige Eisen zu be schaffen. Die Gründung des Reiches wird auch der weiterverarbeitenden Industrie zugute- kommcn nud damit dem gesamten Volke. Die Pro duktion dieser Industrie wird steigen, und mit der Er- zengnngsschlacht wächst die Lebenshaltungsstcigerung und die Steigerung der Kaufkraft von selbst. Deutscher Erfindergeist wird nunmehr das Eisen, das wir in genügendem Maße erzeugen werden, so zn verarbeiten verstehen, daß daraus die Werle erstehen, die uns ein für alle Male unabhängig machen von aus ländischen Diktaturmaßnahmen. So wie bei der Be kämpfung der Arbeitslosigkeit in dem ersten Vierjahres- plan das Unmögliche möglich gemacht wurde, so wird auch nach Gründung der Bergbaugesellschaft in der Eisenerzeu gung das Unmögliche Tatsache werden. Wo ein Wille ist, da ist ein Wegi Der erste Mitarbeiter des Bürgermeisters, Welland, der ebenfalls Vorstandsmitglied des Comitü Franco-Alle- magne ist, richtete anschließend eine deutsche Ansprache an die Gäste. Er erinnerte daran, daß sich in letzter Zeit deutsche Besucher in Versailles mehren, und meinte, es sei als e i n S h m b o l anzusehen, wenn die Stadt Versailles deutsche Abordnungen feierlich empfange. Im Laufe der deutsch-französischen Studientagung anläßlich der Aus stellung seien sich die Redner darin einig gewesen, daß die zwischen Deutschland und Frankreich schwebenden oder anstauchcndcn Schwierigkeiten durch offene Aus sprache leicht zu regeln wären. In diesem Zusammen hang appellierte Weiland an die Presse, auch ihrerseits zur Völkerverständigung bcizutragen. Nach Betonung des beiderseitigen Friedenswillens schloß der Redner: „Dieser Wille ist so stark, daß der Ver stän dig nngsgedanke allen Versuchen dunkler Mächte zum Trotz unbedingt siegen wi r d." Landcsgruppculeitcr Schleier dankte dem Bürgermeister und dem Stadlrat für den herzlichen Empfang und sprach die Uebcrzcugung aus, daß nach zwei mit dem Namen dieser Stadt verknüpften Abschnitten der deutsch-französi- schen Geschichte, die abwechselnd auf der einen Seite Freude und ans der anderen Seite Schmerz ausgclöst hätten, nun ein dritter Abschnitt der Vertub- n n n g folgen werde. Nis brutschen Kolonisten in Palästina Eine Richtigstellung falscher Gerüchte Eine arabische Zeitung in Palästina hatte gemeldet, daß die dortigen deutschen Kolonisten auf Grund der englischen Teilungsplüne Landkänfe im Libanon g» tätigt hätten. Hierzu wird bei den deutschen Kolonisten ar: zuständiger Stelle erklärt, daß sie nicht daran dächten, das Land zu verlassen, selbst nicht als Folge des englischen Palästinaplans oder irgendwelcher anderer Pläne; denn ihre Väter hätten ein Werk hinterlassen, dem während dreier Generationen Blut uud Leben geopfert worden sei. Kurze NachrichSen Halle. Der Reichserziehungsminister hat Oberbürger meister Dr. Dr. Weidemann (Halle) zum Honorarpro fessor der Rechts- nnd Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Halle ernannt. Helsinki. Eine Abordnung von zwölf deutschen Ballerns iibrern, darunter HauvtabteilungLleiter Bett vom Reichsnährstand, beendete eine mebrtätige Rundreise durch Finnland und kehrte mit Flugzeug nach Deutschland zurück.