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Nr. 1S» Zschopauer Tageblatt ««» Anzeiger Ach md Fern Osr vergeßliche Ordenssöere Zuchthaus für ehemaligen Münch — Jin Kloster zum Verbrecher geworden Vor der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts Koblenz hatte sich der frühere Angehörige der „Kon- grcgation der Brüder der christlichen Liebe" in Gescher (Westfalen) Karl Czeonotta aus Bottrop zu verantworten. Er war, da er nach beendeter Lehre keine Arbeit finden sonnte, in schlimmster Notzeit im Alter von 17><- Jahren ins Kloster gegangen, wo er im Jahre 1928 die ewigen Deiübde ablegte. In den Jahren 1930 bis 1032 verübte er als Bruder Otto mit zwei Fürsorgezöglingen die unter den Klosterbrüdern üblichen Schweinereien. Der Ange klagte legte bei der Verhandlung ein offenes Ge ständnis ab, das durch die Zeugenvernehmungen in vollem Umfange bestätigt wurde. Er ist im Jahre 1935 aus eigenem Antrieb aus de in Ordenaus- getreten, weil er zu der Uebcrzeugung gekommen war, daß er im Kloster vollständig zugrunde gehen müßte. Als der Ordensobere als Zeuge gefragt wurde, ob er denn von diesen abscheulichen Vorgängen nichts gehört habe, erklärte er auf das bestimmteste, ihm sei nie irgend eine derartige Mitteilung gemacht worden. Er verstummte -allerdings, als ihm der Vorsitzende einen in den Personal akten aufgefundenen Brief eines Pfleglings vorlas, worin dieser dem geistlichen Direktor die an ihm begangenen Schandtaten milteilte. Der Obere mußte schließlich auch zugeben, daß er darüber mit den Eltern fdes Zöglings gesprochen hatte. Der Staatsanwalt betonte, daß das Gericht cS immer .wieder mit Leuten zu tun habe, die unbescholten mit den .besten Absichten in den Orden eintraten und dann Bcr. chrechcn begingen, die das Gesetz mit Znchthaus bedroht. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr neun Monaten und schloß ihn auf drei Jahre von der Volksgemeinschaft aus. SchmeöLerlingsschwärme über Deuischland Massenwandcrung der Kohlweißlinge — Flucht aus Nahrungssorgen? Seit Tagen werden in den verschiedensten Teilen des Meiches riesige Schmetterlingsfchwärme beobachtet. Es handelt sich nm sogenannte Kohlweißlinge, die in Höhen von etwa 20 bis 25 Meter zu Zehn- oder Hundert tausenden dahinztehen. Oft fleht es ans, als wenn eine große Wolke vorüberzieht, oder ein Schnecsturm über das Land geht. Teilweise sind diese Schwärme auch nieder gegangen, haben Gärten und Felder überfallen und ihre Eier auf Gemüsepflanzen gelegt. Man befürchtet, daß die Folge davon eine große Raupen plage sein wird. Namentlich Schlesien meldet das Niedergehen solcher Kohlweißlingsschwärme. Die Wissenschaft kennt noch nicht einwandfrei die Nrkacbe dieser Schmetterlinaswanderungen. Man vermutet. daß N a h r u ng s s o r g e n die Kohlweißlinge forttreiben. Wenn sie sich in einer genügend feuchten und warmen Jahreszeit sehr stark vermehrt haben, befürchten sie schein bar, daß ihre Nachkommenschaft nicht genügend Nahrung an dem bisherigen Standort findet. Wenn nicht genügend Pflanzen für die Brut, die die Raupe des Kohlweißlings jährlich zwei- bis dreimal legt, vorhanden sind, dann sammeln sich die Schmetterlinge zu einer Massenwande rung. Sie fliegen in Schwärmen oft 1NN Kilometer weit, verfolgt von Vögeln, die die Schwärme auscin- andertreiben und zahlreiche flüchtige Kohlweißlinge ver zehren. Wenn die Schmetterlinge ermüdet sind, lassen sie sie sich irgendwo nieder. Dabei kommt es vor, daß auch auf dem Meere Schmetterlinge niedergehen und natürlich massenweise zugrunde gehen. Die Theorie von der Wanderung der Schmetterlinge aus Nahrungssorgen ist aber nicht einwandfrei belegt. In den Tropen z. B. werden oftmals solche Schmetterlings schwärme beobachtet, ohne daß der Grund dazu in Mangel an Nahrung gesucht werden kann. Oxplosionsunglück in Gaarau Zwei Tote und zwei Verletzte -In einem Saarauer Betrieb in Nicderfchlesicn, Kreis Schweidnitz, erfolgte eine Explosion, die auf die Zer setzung von Fabrikationsrückständen zurirüzuführen ist. Hierbei wurden Dr. Bartsch und Dr. Krause getötet und der Betricbsmcister Hermann Zimpel sowie der Arbeiter Heinrich Klose schwer verletzt. Dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehren ist e» zu danken, daß der durch die Explosion entstandene Brand nach einstündiger Arbeit gelöscht werden konnte. Da andere Betriebsabteilungen nicht in Mitleidenschaft ge zogen sind, nimmt der Betrieb in allen Abteilungen seinen regelrechten Fortgang. Riesen-Goldschah gefunden Die Gerüchte über einen aufsehenerregenden Fund eines Goldschatzes in der Provinz Ehiriqui im Staat Panama werden von amtlicher Seite bestätigt. Die Entdeckung wird drei Landspeknlantcn, einem Deutschen namens Anton Hill, einem Franzosen und einem Ame rikaner zugcschrieben, die beim Absteckcn neuerworbener Ländereien auf zwei unterirdische Kanäle stießen. In die sen befanden sich 120 Goldbarren im Gewicht von fast 3000 Kg. Sämtliche Barren tragen als Siegel die alte spanische Königskrone. Es wird vermutet, daß der Gold schatz aus der Zeit der Eroberung Südamerikas durch die Spanier stammt und von Eingeborenen verborgen wurde. Wo ist der Komet? Der kürzlich von dem Astronomen Finster in Zürich entdeckte Komet wird jetzt Abend für Abend von den deutschen Sternwarten beobachtet. Er nähert sich immer mehr der Sonne nnd wird damit vermutlich auch an Helligkeit zunehmen. Alan Hai berechnet, dast er ungefähr am 12. August Sonnen- Oop>rigbt by ^ukwärts-Verlsg, Lettin 8^ 68 10. Fortsetzung. In den ersten Adventtagen landeten sie in Prachtitz. Wohl eingerichtet empfing sie ihr Haus, aber ihre ersten Worte waren doch: „Wie diese Oefen hier schlecht Heizen." Dann hatte gleich jeder aus der neuen Dienerschaft eine Beschwerde, und jede war berechtigt. Gelernte Kräfte eben, die sich auskannten. Draußen stand eine etwas flache, nur fern von Höhen besäumte Welt im silberfunkclnden Nauhrcif. Der lag auch wie ein Brautschleier um den alten Ansitz, spairn ihn ein. Mau sah durch ihn die Lichter der kleinen Stadt auf- blinken, hörte ihre Glocken leise hcrüberklingen, Slim- mung war außen und innen. Zweisamkeit wartete, stand fordernd an dieser Schwelle, nahm die junge Frau sanft bei der Hand, sie ihrem Schicksal zuzuführen. Die Ehe ließ sich mit ruhigem Glück an. Das Sich- fügen-Lcrnen ihrer ersten Erziehung wich bei Erdmuthe Naindorss nur langsam einer sich entwickelnden Selb- ständigkeit. Kindlich fügsam blieb sie lange, wurde diese Bringerin kleiner Freuden, willigen Verstehens, die einen Lebensgefährten mit warmer Dankbarkeit erfüllen. Sie war klüger, wie er gedacht, las gründlich, auch ernste Bücher. Das tat er nur flüchtig, streifte an vielem vorbei, das sie beschäftigte. Sie schob es auf den Dienst, der viele Kräfte nahm, Interessen hemmte. Anregend war er nicht, aber nach dep Kühle daheim empfand sie tief seine Güte und Wärme. Die Vornehmheit seines Wesens machte ihr die Ucberraschungen des Ehelebens leicht, auch war ihre gesunde Natur ganz ohne Komplikationen. In einer Zeit, da die jungen Mädchen emsig daran arbeiteten, den Männern Rätsel aufzugebcn, war sie natürlich geblieben. „Ich glaube gar, ich wachse noch", sagte sie nach einigen Monaten verwundert. Sie machte ihre hausfraulichen Fehler, glich sie auch allein wieder aus, fand sehr rasch Fühlung mit den Leuten des Städtchens. Und die Arbeit in ihrem Hanse erfreute sie. Bald verwöhnte er, bald tyrannisierte er sie. Er änderte Befehle, konnte ohne rechte Ursache auf brausen, wütend werden. Sein Bursche, der schon lange bei ihm war, behandelte ihn vorsichtig. Dieser Bursche, Eckingcr, hoffte dauernd als Diener zu bleiben. Er beob achtete seine Herrin mit einer stillen, aber beständigen Auf merksamkeit. Es war oft, als ob er ihr etwas aus dem «3cge räume. Sein Gesicht war klug, von einer gewissen resignierten Melancholie, sein Fleiß im Dienst groß. „Er ist ein ganz armes Kind, der Franz, aus schwersten Fabrikarbeitcrverhältnissen, hat sich dann als Soldat ent wickelt und emporgearbeitet, macht auch nie gemeinsame Sache mit der anderen Dienerschaft. Ein Mensch für sich. Das ist mir sehr angenehm. Und er kann schweigen, ver steht einen Wink. Auch bedient er mich perfekt, wie ich cs haben will." Denn Naindorff verlangte außerhalb des Dienstes, da heim, daß mit ihm Umstände gemacht würden. In noch ganz anderer Art, wie Herr Rubertus das gefordert. Er wollte umsorgt sein, begriff es nicht, daß Muthe keine Jungfer haben wollte. „Laß dich doch bedienen." „Das nimmt zu viel Zeit, Kurt. Wirklich. Ich mache es zweimal selbst, während ich es einem anderen erkläre." Muthe lebte hier ihr eigenes Leben. Morgens früh stahl sie sich fort, lief hinaus ins Land mit ihrem schönen Hund, auf die weiten Flächen, von Waldgruppen und Alleen abgegrenzt, an den Häusern vorbei, in denen die Existenz aus kleinen Fenstern guckte, an den kleinen Gärten voll erfrischter Stille. Der Wechsel der Beleuchtungen am Himmel und über dem Lande entzückte sie. Oft stand sie so lange, in das wechselnde Spiel der Wolken starrend, daß Zorn neben ihr fragend die Augen hob. Er war der erste richtige Hund in ihrem Dasein, streng gehalten, wachsam, ein Natur freund, mit einer unglücklichen Liebe zum Jagen behaftet. Tas aber durfte er nicht. Dafür machten sie miteinander Daucrläufe. Frau und Hund, beide jung, kerngesund. Die Lebensfreude schäumte über in solchen Stunden. Wer sie da sah, blieb stehen, schaute ihr »ach, lächelte. Zum Frühstück war sie daheim, mit leuchtend roten Wangen, verwehtem Haar, hungrig, bereit, zu erzählen, was sie alles in dieser Landfrühe erlebt hatte: Die Leute, die an ihr vorbei zum Markt zogen, mit ihren Wagen, die Kinder, die ihr zugelaufen, Frauen, die sie begrüßt. Er lebnis wurde alles, weil ihre erwachende Wesenheit dem Erleben entgegenflutete. Weit offen standen ihre Tore. Aber ihr Mann war dann schon fort zum Dienst, oder meistens mürrisch, statt erfrischt. Das fand sie merkwürdig. Er hatte schwere Augen. Reden in der Frühe ging ihm auf die Nerven; sie saß feierlich wartend da, wenn er anwesend war, die Zeitung in der Hand, über die er sich bereits geärgert, obschon sie konservativer nicht mehr sein konnte. Er musterte seine Frau teils tadelnd, teils verliebt. „Daß du so wild sein kannst! Ausreißerin. Wechsle doch die Schuhe. Nasse Füße sind sehr gefährlich. Marsch, hinaus, ,Zorw. Das Vieh wird zudringlich. Steck ihm doch keine Wurstschnitten zu. Er muß entbehren lernen. Hoffentlich bist du niemandem begegnet, der in Betracht kommt." „Das weiß ich nicht sicher. Man sieht es nicht so, ob einer in Betracht kommt oder nicht. Ich kenne die Herren von de» Gütern ja noch nicht." „Diese Besuche müssen jetzt unbedingt gemacht werden. Nächste Woche habe ich zwei freie Nachmittage. Dann los. Di« beiden neuen Pferde habe ich sehr aut einaefabren Donnerstag, oen SS. Juli nähe erreicht hat. Zur Zeit sicht er noch im Sternbild des Perseus und ist mit dem Fernglas abends am Nordosthimmtt zu sehen. In den nächsten Tagen wird sich erweisen, ob der Komet mit bloßem Ange sichtbar sein wird. Drei Millionen Besucher aus der ReichsauSslcllung „Schaf, fendrs Voll"! Die Neichsausstellung „Schassendes Volk" in Düsse ldors konnte den vreiuullwnstcn Besucher begrüßen, und zwar war cs der Eisenbabnarbeiicr Scverin Frickel aus Rhens am Rhein, Vater von sieben Kindern, der mit seiner Frau die Ausstellung besuchte. Er wurde von der Ansstellungs- leitung begrüßt, die ihm eine goldene Uhr mit Widmung und ein Geldgeschenk überreichte. Es ist bemerkenswert, daß in zebu Wochen bereits drei Millionen Besucher der Ausstellung gezählt werden konnten, ein Zeichen dafür, daß diese große Vicriabrcs- planfchau am Rhein in allen deutschen Gauen und auch im Auslande das größte Echo findet. Leiche im Kleiderschrank. Bei einem Bauern >n Ruhmanns felden bet Viechtach in der bäuerischen Ostmark sand man in einem Kle-.derschrank die Leiche einer IZähriacn Näherin aus dem gleichen Dorse. Das Mädchen baue Schußwunden und mnß bereits einige Tage dort gelegen haben Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, konnte noch nicht festgestcllt werden. Der Bauer wurde unter Mordverdacht verhaftet. Bet der Rettung von zwei Bergsteigern tödlich abgestürzt. Der in weilen Kreisen beliebte Bewirtschafter der Meiler- hütte, Anton Reindl, ist tödlich abgcstürzt. Reindl hals zwei in Bergnot geratenen Bergsteigern am sogenannten Bovcr- länder Turm aus ihrer mißlichen Lage Herons und geleitete sie mit einigen anderen Bergsteigern auf dem gewöhnlich.-» Wege über den Signalgipsel zur Meilerhütie. Auf dem leickucn Abstieg vom Signalgipsel scheint Reindl von einem Unwohlsein befallen worden zu sein. Der Wirt kam zu Fall und stür-ce etwa,100 Meter in die Tiefe. Ehefrau in der Trunkenheit niedrrgcfchosscn. In Vers- mold schoß im Verlause eines Wortwechsels ein 33jährigcr Ehemann in der Trunkenheit seine 32 Jahre alte Frau nieder. Die Kugel verletzte die Frau so schwer, daß sie kurz daraus starb. Dann machte der Täter seinem Leben durch Erschießen ein Ende Zwei Kinder im Alter von vier nnd sechs Jahren sind Waisen geworden. Kaifer-Franz-Joseph Denkmal in Nicderöstcrrcich zcr- trümmert. Das erst vor kurzem enthüllte Kaiscr-Franz-Joseph- Denkmal in Hirtenberg lRicdcrösterreich) wurde von unbe- kannten Tätern zerstört. Die 40 Kilogramm schwere Büste ist über Nacht entfernt und weggeschlcppt worden. Selbst der Sockel wurde völlig zertrümmert. Tobender Senegalese schlägt nüt dem Beil um sich. Ein im westasrikanischen Pavillon in der Kolonialansstellung der Weltausstellung inParis untergebrachter Neger wurde nachts plötzlich von einem Wntanfall ergriffen Er holte sich ein Beil vom Bauplatz und schlug damit auf drei friedlich an seiner Seite schlafende Senegalesen ein. Diese mußten schwer verletzt in ein mohammedanisches Krankenhaus übergesührt werden. Die Wächter überwältigten den tobenden Schwarzen nur mit größter Mühe. Feldzug gegen die Fliegen. Im Prüfnngslaboratorium in New Aork hält man zur Zeit eine dauernde Sammlung von 50 000 Fliegen, da durchschnittlich jeden Tag 15 bis 17 Präparate eingereicht werden, die zur radikalen Fliegenvcr- nichlung dienen sollen. Zu diesem Zweck werden immer 100 bis 500 Fliegen in einen Behälter von zwei Kubikmeter gc- bracht, in den dann der Experimentator das neue Mittel zehn Minuten lang einspritzen darf Wenn die Stoppuhr läutet, müssen 95 Prozent der Fliegen aus dem Rücken liegen. Bei 60 Prozent mnß innerhalb von 24 Stunden die Betäubung zum Tod führen, wenn das Mittel als brauchbar angenommen werden soll. miteinander." „Manchmal hast du sie furchtbar scharf hergenommcn, Kurt." „Natürlich. Bei mir heißt es parieren." „Und wann wirst du mich reiten lassen?" fragte sie schmeichelnd. „Ich habe schon in der Reitschule recht gut abgeschnittcn." „Du wirst schon noch in meine Zucht müssen." Er schwieg eine Weile, zog sie dann an sich, sprach leise in ihr Ohr: „Möchtest du nicht ein Kindchen haben, Muthe?" Sie antwortete sofort unbefangen: „Ach ja, bitte." Ihre Augen strahlten ihn an. Er räusperte sich, fuhr dann, abgewandt, fort: „Den Erben hast du zu schenken, damit der alte edle Name weiter lebe. Ich muß durchaus einen Sohn haben." „Und mir ist recht, was mir gegeben wird." „So darfst du's nicht sehen. Auch du mußt einen Sohn wollen. Unbedingt. Dich auf diesen Gedanken konzen trieren." Seine Stimme wurde heiser. Er preßte L>e Lippen zusammen. „Nicht wahr, du bist ganz gesund?" fragte er dann. „Ja, sehr. Wir sind cs alle. Bei uns in der Familie wird man gewöhnlich fünfundachtzig Jahre alt." „Ein prächtiger Zustand." Er lächelte etwas ge- zwungen. „Derbe Naturen — nicht sensitiv. Ein Glück." Sie glaubte das Gespräch beendet, aber er fuhr fort: „Weißt du, auf die Mutter kommt es vor allem an. Die muß perfekt sein, hochwertig. Das hat mich ja gleich an dir so hingerissen, dieses Attsblühende, Bejahende." „Nicht die schöne Seele, die aus meinen Augen spricht? Ich Arme! Sei gläubig, Lieber. Ich werde mich so voll wertig benehmen, als ich nur kann..." Er sah ihr nach, wie sie zur Tür hiuauswirbeltc, hörte sie draußen singen» daun „Zorn" rufen. Nun ging es wieder im Galopp in den Garten. Halte sie noch nicht genug Kälte geschluckt? Er blieb gern in dem warmen, etwas dämmerigen Herrenzimmer sitzen, wenn er dienstfrei war, starrte in die zusammensinkcnde Glut des ziemlich wertlosen Schaustücks Kamin, neben dem ein braver Kachelofen die wirkliche Arbeit tat. Der Kamin war fürs Auge englisch. Immer noch müder wurde man, wenn man erst anfing, sich so einzuspinnen in Wohlsein, riß sich dann noch schwerer zu sammen. Wann mußte er fort? Erst um elf Uhr. E» schloß die Augen. Es kam eine Art Zusammensacken übe, ihn, aus dem er wieder aufschreckte. Seufzend ging er hinüber, um die Uniform auzulcgen. Er rief im Garten Muthe zu: „Ich kann erst um fünf zurück sein. Ich esse im Kasino." ^Fortsetzung folgt!-