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Zschopauer V Tageblatt und Anzeiger DaS „Zschopauei Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L'onatl.Bezugspreis 1.7» RM.Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalte» angenommen Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die S3 mm breite Millimeterzeile im TextteU 25 Psg,; Nachlaßstasfel k Ziffer- und — I» Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port« DaS „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zsckovau behördlicherseits bestimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G, m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. -; Postscheikkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors tt». 1»» Hoyer GtaatovefuG tn Ästyopa« GtaatSsekretSr Vfunblner und Innenminister Dr. AritsG vesuGten die Stadt Rotzer König -er MW« Wie gemeldci wird ist es geglückt, bei Nus- gradungsarbeilen in O.uevtinburg die Gebeine Kö nig Heinrichs I aufzusinden. Heinrich starb am 2. Juli vor MM Iabren Tie Gestalt des großen Königs der Tcmschen den Heutigen näher zu bringen, soll die Aufgabe des nachstehenden Aufsatzes sein. Wie wenig weiß der Deutsche doch im allgemeinen um die hochragenden Gestalten seiner ruhmreichen Ver gangenheit; so mancher Gymnasiast der Vorkriegszeit nnd der Zeit vor der nationalsozialistischen Erhebung findet sich besser im alten Nom oder Griechenland zurecht als im deutschen Mittelalter. Ist es da ein Wunder, wenn von dem großen deutschen König Heinrich l. in der Vorstel lung des Volkes nicht viel mehr lebendig ist als die Sage von Heinrich dem Vogler? Die Vorgänge bei der Wahl Heinrichs entbehrten aber durchaus jeder Nomautik. Heinrich wurde von den Sachsen und Franken im Mai des Jahres 919 zu Fritzlar, der alten Tingstätte des hes sischen Volkes, zum König erklärt. Die Schwaben stan den abseits, und die Bayern hatten sogar einen Gegen- könig aufgestellt. Aber schon an diesem Mailage sollte man spüren, aus welchem Holze der Sachse geschnitzt war. der, als ihn Erzbischof Heriger salben und krönen wollte, dies ablehnte, weil Salbung und Krönung „einem Wür digeren Vorbehalten bleiben mögen", in Wirklichkeit aber, Weil er vom ersten Tage an sein Königtum auf seine eigene Kraft stellen wollte, losgelöst von Nom und unter Verzicht auf alle Weltreichpläne. Schauen wir das Deutschland vor tausend Jahren einmal an, so sehen wir es im Osten begrenzt von der Elbe und dem Böhmerwald, im Süden durch die Alpen, im Westen bildeten der Wasgenwald und die Schelde die Grenze und im Norden die Nordsee. Vier große Stämme lebten in diesen Gebieten: die Sachsen, die Frauken, dic- Alemannen (Schwaben) und die Bayern, dazu im Nor den der kleine Stamm der Friesen und im östlichen Mit teldeutschland die Thüringer. Im Norden zwischen Niederrhein nnd Elbe saßen die Sachsen, ein schollc- verbundenes, Harles Bauernvolk, das im Kampf gegen Sumpf und Heide und in zähem Ringen gegen das stür mende Nordmeer seine Kraft gestählt hatte. Diesem Volk entstammte Heinrich l., ein Sohn Ottos des Erlauchten, der die Königskrone wegen zn hohen Alters abgelehnt hatte. Herzog Otto Halle es aber noch erlebt, daß sein Sohn Heinrich in zweiter Ehe sich Mathilde zur Gemah lin erkor, eine Urenkelin aus dem Geschlecht Witukinds. Die Klugheit des Bauern, der nichts übereilt und weiß, daß jede Frucht Zeit braucht zur Reife, zeichnete Heinrich I. aus. Er hat die deutschen Stämme geeint, schuf sich in seinen Sachsen ein kriegsstarkes Volk, schützte die Landwirtschaft und sicherte durch befestigte Städte die Grenzen, die damals hauptsächlich von den Ungarn und Slawen bedroht waren. Bei einem Einfall der Ungarn erkannte König Heinrich seine Ohnmacht infolge des Man gels an leichter Reiterei und Schützen und nutzte die Ge fangennahme eines ungarischen Fürsten dazu aus, die Ungarn durch einen Waffenstillstand neun Jahre von seinem Stammland fernzuhaltcn. Es schien ein schlechter Handel, da Heinrich noch einen schönen Tribut alljährlich draufzahlen mußte, aber die erkauften Jahre genügten, ein schlagkräftiges Reiterheer zn schaffen und die Grenzen zu sichern. Als dann nach Ablauf dieser Frist die Ungarn wieder in Thüringen und Sachsen erschienen, schlug Hein rich I. sic an der Unstrut am 15. März 933 endgültig anfs Hanpt. Eine gleich schwere nnd für die Sicherung der Grenzen bedeutungsvolle Niederlage brachte Heinrich i. zwei Jahre vor seinem Tode dem Dänenkönig Gorm bei und begründete so die Nordmark Schleswig. Ordnung im Innern, Sicherung nach außen, das ist in kurzen Worten Heinrichs großes Königswerk. Aus einem Chaos schuf er die Grundlagen der Macht der späteren Sachsen kaiser. Seinen Zeitgenossen aber stand er voran an kriege rischer Tugend wie an Weisheit, ein echter, herrlicher, hochgewachsener Sachsensproß, dessen äußere Erscheinung schon Achtung gebot. Der Geschichtsschreiber Widukind berichtet über Otto den Erlauchten in bezug auf seinen Sohn Heinrich: „Es wurde ihm (Otto) aber ein Sohn geboren, Ivie ihn die ganze Welt brauchte, der größte und beste unter den Köni gen, Heinrich, der zuerst mit freier Machtvollkommenheit in Sachsen regiert hat." Und als Heinrich I. ein gesicher tes Erbe hinterließ, rühmt der Geschichtsschreiber: „Sei nem größeren Sohn aber hinterließ er ein großes und weites Reich, das er nicht vom Vater ererbt, sondern durch Der Me WeiWstshMt -es Mgemeisters Zschopau hatte in seiner Geschichte heute einen großen Tag, stattete doch Stwatssekretär Pfundtner vom Reichs- iuneuministerium mit Innenminister Dr. Fritsch, Kreis- haMtmann Popp, Kreisle!ter Papsdorf (Chemnitz) u. a. einen offiziellen Besuch ab. Gegen 19 Uhr trafen die Gäste von Chemnitz mit dem Kraftwagen kommend, auf dem Markt ein. Sie wurden zunächst von Bürgermeister Müller und dem stellvertretenden Amtshauptmann Dr. Kal ko ff lFlöha) vor dem Rathaus begrüßt. Nach der Begrüßung, bei der ein Knabe und ein Mädchen den Gästen Blumen überreicht hatten, ging es nach dem Ratsherrensaal. Im Aufgang zum RatAherrenfaal wurden die Gäste von den i» Zschopau weilenden Hitlerurlaubern begrüßt. Sie unter hielten sich geraume Zeit mit ihnen, erkundigten sich nach ihrer Herkunft usw. Dann ging es hinauf nach dem herrlich geschmückten Ratshcrrensaal. Bürgermeister Müller begrüßte die Gäste aus nah und fern außerordentlich herzlich und gab seiner Freude über den Besuch Ausdruck, der eine hohe Auszeichnung für die Stadt bedeute. In ausführlicher Weise gab er dann einen Bericht über die Lage in der Stadt, den wir morgen zum Abdruck bringen, da seine Angaben außerordentlich interessant waren, sodaß ivir sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. Er sprach von den einzelnen Arbeiten, die im Laufe der Jahre durch geführt wurden und die noch ihrer Erledigung harren. Bon den Verhältnissen in der inneren Verwaltung ausgehend, berichtete er von dem Gaswerk, dem Schulbau, dem Kranken haus, den städtischen Betrieben usw. und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es doch auch weiter wie bisher in Zschopau aufwärts gehe» möchte. Die Ausführungen des Bürgermeisters wurden mit gro ßem Beifall ausgenommen, legten sie doch ein beredtes Zeug nis von dem in Zschopau herrschenden Leben ab und ent wickelten vor den auswärtigen Gästen ein anschauliches Bild von der finanziellen Lage. Bürgermeister M ü ller überreichte im Anschluß au seine Ausführungen Staatssekretär Pfundtner znr Er innerung au seinen Zschopauer Besuch ein herrliches Bild von der Stadt und ließ ihn außerdem seinen Namen in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Staatssekretär Pfundtner dankte im Anschluß an die Ausführungen von Bürgermeister Müller in herzlichen Worten für den ihn in der Stadt eigene Kraft und Gott allein erworben bat", und an an derer Stelle heißt es: „Er war der mächtigste unter den Herrschern Europas, und, was das größte Lob ist — keinem nachstehend an allen Eigenschaften des Körpers und des Geistes." Wenn wir den Schöpfer des ersten Deutschen Reiches preisen, kann so ein kurzer Umriß seiner Persönlichkeit nichts weiter als eine Anregung sein, einmal tiefer in sein Wesen einzudringen. Von den Büchern, die nns hier bei behilflich sein können, sind vor allem zn erwähnen: „König Heinrich von Dr. Franz Lüdke (Verlag Georg Stilke, Berlin) und „Heinrich I., der Gründer des ersten deutschen Volksreichcs". von Alfred Toß (Blnt- und Boden-Verlag, Goslar). Das Wissen um diesen Großen wird uns mit neuem Stolz Uber unseres Volkes ruhm reiche Vergangenheit im Kampf um seinen Lebcnsraum erfüllen. Em pfang ausländischer Automobilisten Gäste der deutschen Automobilindnstric Im Nahmen des Kongresses der Internationalen Handelskammer hatte der Reichsverband der deutschen Aulomobilindustrie die Geschäftsfreunde aus allen teil nehmenden Ländern in das Lans des Deutschen Aus- Zschopau zuteil gewordenen Empfang. Er sei nach Sachsen ! gekommen, so führte er u. a. aus, um sich vom Stande der sächsischen Gemeinden zu überzeugen. Er habe von den ! sächsischen Gemeinden nur den allerbesten Eindruck ge wonnen. Dieser Eindruck habe sich in Zschopau noch ver stärkt. Er gab dann weiter seiner Freude darüber Aus druck, daß alle Stellen von Partei und Staat in so enger Weise zusammenarbeiten würden, wie das gerade hier der Fall sei. Die Deutsche Gemeindeordnung sei eines der Grundgesetze des heutigen Staates. Auf einer gesunden Gemeinde ruhe heute die Last des nationalsozialistischen Staates und ihrer Arbeit sei heute große Bedeutung bei zumessen. An dem Wohl und Wehe der kleineren Gemein den habe die Regierung ein ganz besonders großes Interesse und man sei bemüht, die Notlage der Gemeinden nach Mög lichkeit zu beseitigen und zu lindern. Zum Schluß betonte <öer Staatssekretär, baß er sich ganz besonders darüber ge freut habe, daß sich die Stadt bei großen Projekten nicht- auf die Hilfe der Regierung oder anderer Stellen verlaffen habe, sondern daß sie sich mit Erfolg bemüht habe, große Probleme durch ihre eigene Kraft zu lösen. Er schloß seine Aus führungen mit dem Wunsche, daß doch in Zschopau weiter so gearbeitet werde wie bisher zum Wohle des deutschen Vater landes im Sinne Adolf Hitlers geschehen sei, worauf die Anwesenden auf den Führer und Reichskanzler ein drei faches „Siegheil" ausbrachten. Nachdem die Gäste die Pläne der Schule und die gra phischen Darstellungen von den Entwicklungen der Arbeits losigkeit, des Umsatzes bei den städtischen Betrieben einer Besichtigung unterzogen hatten — die Darstellungen hängen ab morgen im Rathaus zur allgemeinen Besichtigung aus — besuchten sie die einzelnen Dienststellen im Rathaus. Der Staatssekretär unterhielt sich mit den Beamten in den ver schiedensten Abteilungen, sprach mit ihnen über ihre Arbeit und fuhr dann gegen 11 Uhr, hochbefriedigt von dem Ge sehenen, in Richtung Annaberg weiter. Es war das erste Mal, daß einer der engsten Mitarbeiter eines Reichsministers des neuen Deutschlands in Zschopau weilte. Wir wollen hoffen und wünschen, daß er den Sinn und den Geist der Zschopauer erkannt hat, die alle emsig schaffen, um zu ihrem Teile am Aufbau des neuen Deutsch lands mitzuhelfen. Den Bericht des Bürgermeisters, den wir morgen veröffentlichen, bekamen die Herren uebst Bil dern von Zschopau ebenfalls überreicht, um sich in Ruhe nochmals das Vorgetragene vor Augen zu halten. laudsklubs eiugeladen, wobei Geheimrat Dr. Allmers seiner Freude Ausdruck gab, mit den am Automobilismus interessierten Kongreßteilnehmern Gelegenheit zu zwang losem Gedankenaustausch zu haben. Wie sehr auch die ausländischen Freunde diese Möglichkeit begrüßten, zeig ten die Ansprachen von Vertretern aller Länder, die sämt lich die von Geheimrat Allmers in seiner Begrüßungs ansprache hcrvorgehobene Friedensliebe des deutschen Volkes restlos anerkannten und ihrer Bewunderung über das vom deutschen Volke im Kraftwagen- und im Stra ßenbau Geleistete Ausdruck gaben. Eurze Nachrichten Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Reichs- arbcilsministcr Franz Seld 1 e zu seinem 55. Geburtstag seine herzlichen Glückwünsche übersandt. Alt-Nchsc. In der Führerschule der Deutschen Aerzteschast sand unter der Leitung des Rcichsärztesührers Dr. Gerhard Wagner eine achttägige Arbeitstagung der für die Gesund heitsführung des deutschen Volkes verantwortlichen Dienst stellen statt. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die wich tigen Fragen der Gesundheitssührung unserer I u a e n d.