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Nr. 185 „Alibewährie Freundschaft" Trinksprüche in Budapest — Deutsche Auszeichnung für Daranyi und Kanya Neichsaußenminister Freiherr von Neurath über reichte bei seinem Staatsbesuch in Budapest dein Minister- vrästdenten Daranyi und dem Außenminister von Kanya das ihnen vom Führer verliehene Großkreuz des Ver dienstordens vom Deutschen Adler. Der ungarische Außenminister gab zu Ehren des Reichsaußenministers ein Essen. Im Laufe des Abends ivurden herzliche Trinksprüche gewechselt. Minister Kanya erklärte in seiner Ansprache nach dem Willkom- mensgruß an den Neichsaußenminister: Im jetzigen Augenblick, Herr Neichsaußenminister, wo Sie als Vertce- ler des vom Führer nnd Reichskanzler geschaffenen neuen Deutschlands in unserer Mitte »veilen, ist uns Ihr Besuch rin weithin sichtbarer Beweis dafür, daß die altbewährte Freundschaft, die unsere beiden Länder verbunden bat, unverändert weiter besteht. Gestützt auf die Zusammcn- ,rbeit mit unseren gemeinsamen Freunden Italien und Oesterreich, werden wir für die friedliche Entwicklung Mit eleuropas und unserer beiden Länder weiter wirken. Darauf antwortete Neichsaußenminister Freiherr von < nra 1 h mit einer Ansprache, in der er nach Worten »es Dankes für die herzliche Freundschaft ansfühcie: Als der Außenminister des neuen Deutschland bin ich in Ihre altehrwürdige Landeshauptstadt gekommen. Dies ist ein sichtbares Zeugnis für die in alter Waffenbrüderschaft er- probte treue Freundschaft, die zwischen Deutschland und Ungarn besteht. Ich kann versichern, daß wir auf die fort dauernde Vertiefung dieser Beziehungen den größten Wert legen. Auch heute noch bilden ein wert volles Element für die Festigkeit der deutsch-ungarischen Verbundenheit Ihre dentschstämmigen Staatsangehöri gen, Herr Minister, Sie sind als getreue ungarische Staatsangehörige wie ihre Vorfahren, die einst me unga rische Nation mit deutscher Kultur vertrau, gemachi habe», die lebendigen Mittler deutschen Wesens Die ver trauensvolle Zusammenarbeit zwischen nns uns unseren Freunden bietet die Gewähr für die Entfaltung aller ge sunden Möglichkeiten im mitteleuropäischen Raum im Sinne einer friedlichen Fortentwicklung mit dem Ziel fei ner endgültigen Befriedung. * Der Außenminister am Ehrenmal und am Grabe von Gömbös Neichsaußenminister von Neurath legte am ungarischen Heldendenkmal in Budapest einen Kranz nieder und oerweilte einige Augenblicke in stillem Gedenken vor dem Lhrenmal der ungarischen Nation. Unter der Führung des Landeskreisleiters der NSDAP, Gracb, wohnten die Kutschen Volksgenossen der Feier bei. Im Anschluß daran legte der Neichsaußenminister am Grabe des verstorbenen Ministerpräsidenten Gömbös, dieses treuen Freundes Deutschlands, einen Kranz nieder. Der Neichsaußenminister stattete dann dem ungari- lchen Außenminister vonKanya und dein Ministerpräsi denten Daranyi Besuche ab, »vorauf die gemeinsamen Lcratungen zwischen dem deutschen Außenminister, dem ungarischen Ministerpräsidenten und dem Außenminister begannen, an die sich ein vom Budapester deutschen Ge- audten von Erdmannsdorff gegebenes Frühstück für die Mitglieder der ungarischen Regierung anschloß. Die HL. trauert über den Tod der zehn BDM.-Mädcl in der Pfalz Der kleine pfälzische Ort Edesheim bei Landau ha» tiefste Trauer angelegt. Er ist das Opfer einer furcht baren Naturkatastrophe geworden, bei der durch eine ge waltige Flutwelle, die durch das Erlcubachtal stürzte und alles vernichtete, was ihr in, Wege war, auch zehn blühende Menschenleben den Tod sanden. Diese zehn Opfer sind BDM.-Mädchen, die sich im Schwimmbad fröh lich tummelten und die Gefahr nicht rechtzeitig erkannten, während 30 ihrer Kameradinnen dem Tode entrinnen konnten. Als der Jugendführcr des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, die Nachricht von dem furchtbaren Nnglüc! erhielt, ordnete er sofort an, daß sämtliche D i e i, st - stellen der Hitler-Jugend bis znm Taoe der Beisetzung Halbmast setzen. Schirach sprach am Grabe der Opfer der Katastrophe in der Südpsalz In Anwesenheit des Ncichsjngcndsührers wurden cur Sonntag die zehn Jnngmüdcl des BDM., die Opfer d-.i Naturkatastrophe bei Edesheim, unter Teilnahme tau sender Volksgenossen in R hodt unter Nietburg bei- gesetzt. Nach der Grabrede dcS evangelischen Geistlichen er griff der Jugcndsührer des Deutschen Reiches, v o »i Schi rach, im persönlichen Auftrage des Führers und Reichskanzlers das Wort und führte u. a. aus: „Wenn cs bei solchen Unglücken überhaupt etwas Tröstliches gibt, so das Bewußtsein, daß eure Kinde, unter der Fahne der Hitler-Jugend und des Reiches ruhen und heute der Führer, Partei und Volk mit euch hier an diesem offenen Grabe stehen, mit euch fühlen und mit euch wirklich ergriffen sind. Das Schicksal hat nicht nur die Familien, sondern das ganze deutsche Volk betroffen". Schirach ehrte die loten Jnngmüdcl durch den Kranz des Führers, der, wie er sagte, der letzte Gruß Deutsch lands sei. SV. Gevurtslag dcs französischen Botschafters in Berlin Der französische Botschafter in Berlin, Andrd Fraueois - P o n cet, beging am >3. Juni d. I. seinen bi». Geburtstag. Die Leitung der Berliner französischen Botschaft liegt seit dem M. August 193» in seiner Hand Botschafter Framwis-Poncet bat sich seit Ucbernahme seines Amtes mit voller Hingabe bemüht, die Beziehungen zwischen seinem Heimatland und dem Deutschen Reiche auf eine bessere Grundlage zu stellen und das gegenseitige Ver ständnis nach besten Kräften zu fördern. Es ist zn wün- scheu, daß er diese der Erhaltung und Festigung des Frie dens dienende Arbeit noch lange sortsetzcn kann. Der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neu rath, Hai dem Botschafter ein Glückwunschtelegramm übermittelt. Zschopau« Tageblatt «ad Anzeiger Montag, den 14. Juni 1937 WsWiWe Freibeüter im Mittelum ll-Boot-Jäger Men Jagd ans deutsche uud italienische U-Boote machen Wie der bolschewistische Sender Bilbao mitteilte, hm eine neu zusammcugesteUte U Bvot-Jügcrslottillc, die mil modernstem Material ausgcstattct und vorzüglich be, wasfnct ist, ihre Tätigkeit in den spanischen Gewässern des Mittrlmccrcs ausgenommen. Die Ausgabe diese, neuen Flottille, so heißt cs in der Mitteilung weiter, bc- stehe darin, die spanischen Gewässcr von allen ausländi schen U-Booten, seien eS nun deutsche oder italienische, zu reinigen, s!) Aus dieser Meldung des Senders Bilbao geht un zweifelhaft hervor, daß die bolschewistischen Mördei neue Provokationen uud neue Angriffe gegen deutsche und italienische Schiffe im Schilde führen. Dic bolschewistische», Freibeuter sollen sich jedoch gesagt sein lassen, daß Deutschland jeglicher Herausforderung an jedem Ort und zu jeder Stunde zu begegnen wissen wird. Deutschland hat nach den, bolschewistischen Ver brechen von Ibiza gezeigt, daß cs in keiner Weise gcwilll ist, ruchlose Angriffe bolschewistischer Banditen auf deutsche Schiffe lediglich mit papicrnen Protesten, zu be- antworten. Die geringste neue HcrnnSfordcrnng oder der klcinstc Vorfall würde, das sotten sich die bolschewistischen Macht haber in Bilbao und Valencia gesagt sein lassen, zu einem blitzschnellen Zupackcn Deutschlands führen. * Die Mitteilung des bolschewistischen Senders Bilbao greift in die Londoner Verhandlungen über die Wieder teilnahme Deutschlands und Italiens an der Seekontrolle ein. Die Spanien-Bolschewisten lassen niemand darüber in, unklaren, daß sie eine systematische Jagd auf deutsche und italienische Schiffe anstelle,, »vollen, die im Dienste der internationalen Seekontrolle stehen. Nach dem Ver brechen von Ibiza hat Deutschland mit einer Vergeltungs maßnahme geantwortet, die den roten Machthabern etgent- - lich klargemacht haben sollte, womit sie im Wiederholungs- i falle zu rechnen haben. Auch in London weiß man, daß f Deutschland und Italien sich bei etwaigen verbrecherischen ! ileberfällen nicht mit einer allgemeinen Beratung eines ! Ausschusses der Kontrollmächte begnügen können. Der § mglische Außenminister ist darüber unterrichtet »vordem t daß die deutschen und italienischen Seestreitkräfte einen verbrecherischen Angriff sofort mit Verteidigung und Ver geltung beantworten werden. Die Verhandlungen in London gehen von der Voraussetzung aus, daß auch die Valencia-Bolschewisten die Sicherheit für die an der See- kontrolle beteiligten Streitkräfte garantieren werden. Die Mitteilung des Bilbao-Senders erweckt allerdings den gegenteiligen Ei»,druck. Das wird man in London sehr stark in Betracht ziehen müssen. Die Valencia-Bolsche wisten torpedieren die Londoner Verhandlnngen mit einer ofsencnDrohung! Bekenntnis zu den deutschen Kultmiverten Eröffnung der Weimarer Ncichskutturtagung der HI. Im Festsaal des Weimarer Residenz- sch l o s s e s wurde am Sonntag die Neichskulturtaguna der Hitler-Jugend eröffnet. Nach der Begrüßung durch den Führer des Gebietes Thüringen führte der Leiter des Knlturamtes der Reichsjugcndführung, Obergcbiets- führer Cerff, in einer Rede unter anderem aus, die erstc Aufgabe des Kulturamtes fei es, die deutsche Jugend für die Kulturwerte aufgeschlossen zu machen. Vor allem müsse man die Jugend hinstellen vor die höchsten Werke, die unsere Geschichte hervorgebracht habe. Der Idealismus sc! die stärkste Kraft eines Landes überhaupt. Dabei müsse aber bei de», kleinen Dingen angcfangen werden, s bei der Kleidung, der Gestaltung des Heims nnd der Ge selligkeit, »vas dann weiterführe zur Feier und zu dev höchsten Werten. Die zweite Aufgabe des Kulturamtes bestehe in de, Erziehung zum Künstler. Es gebe viele Talente, die von der Hitler-Jugend entdeckt werden könnten. Diese sollten aber nicht einsam in der Dachkammer ihrem Studium ob liegen, sondern es müsse ihnen zunächst einmal das Gc- meinschaftserlebuis vermittelt werden. Denn auch das künstlcrische Werk sei nur fruchtbar, »venu es wirklich im Volke lebe. Den Einsatz der Kunst im Leben der HI bezeichnete Obcrgcbietssührer Ccrff als die dritte Auf gabe. Zum Schluß beschäftigte sich der Redner mit der Kul turarbeit auf dem Lande und wandte sich gegen die Ver pflanzung von ländlichen, Brauchtum in die Stadt. In einem Geleitwort zu de», Weimarer Festspielen per deutschen Jugend sagt Baldur vou Schirach: Heute erst beginnen »vir langsam zu erkennen, welche wahrhaft f schöpferische, erzieherische Mach, dieser Stadt entströmt i uns rnsen die Jugend hierher zusammen, die Jungarbei ter, Jungbauern und Schüler, damit sie erleben, »vas sich nicht erlernen läßt, Jahr nm Jahr wird Deutschlands Jugend nach Weimar kommen und von Weimar scheiden, und ihr Herz wird ergriffen sein von jenem Geheimnis vollen, das unser Wesen als Dcnlsche vornehmlich be stimmt: Ich nenne cs Ehrfurcht. SöHM-WeiendeuWe MttswNMüchM 6. Sächsischer Vvlksknndctag Dic Landesstcllc für Volksforschuug und Volkstums- > pflege in, NSLB., Gauwaltnng Sachsen, veranstaltete in i Drcsde», nnd Pirna den 0. Sächsischen Volkskundetag, der unter dem Leitgedanken „Sächsisch-sudctcndeutschc Volks- ! tumscitthcit" stand. In der Pflichttagung der Krcisvolksinmswartc wurde i mitgcteilt, das; jede sächsische Schule ein Hcimatarchiv ! erhalten solle. — Dr. Heilsnrth, Leipzig, kündigte die Wiederaufnahme der V o l k s l i e d s a m m l n n g in Sachse», an. Dic Vorführung von Schallplattcnauf- uahmen zeigte Mundartbcispiclc ans den, Vogtland, den, Erzgebirge und der Lausitz. Der Volksknudetag wurde in Pirna fortgesetzt, »vo Erich Härtel, Tcllerhüuser, zeigte, wie Volkstum s- rrbeit iu einem G r e n z l a n d d o r f getrieben werden soll; nirgendwo sei lebendige Volkstnmspflcge so nötig wie im Grenzland. Das kleine erzgebirgische Grcnzdors Tellerhäuser bemühe sich seit Jahren darum, althergc- ! brachtes Gut zu erhallen und damit ein Dorf ncuzuge- stalten. Sein Volkstum entstammt einem bodcnverwach- ! scucn, harten Waldarbeitergcschlecht, dessen Vorfahren » Holzbrenner und Hammerschmiede waren. Die Dorfschule > lasse dieses Brauchtum wieder lebendig werden in hei- ! „tätlichen Festen und dörflichen Mundartspielen. Sie i pflege dic Mundart bewußt als Ge st a l t u n g s m i t- tel, und erzgebirgische Bastelei und Schnitzerei seien in der Schule daheim »vie ehedem in den Hütten der Alten, i Pros. Dr. Tackenberg, Leipzig, wies in seinem Vor trag über „Landschaft und Siedlung in vorgeschichtlicher ! Zeit in Sachsen und Böhmen" nach, daß das Erzgebirge nie Schranke zwischen dem heutigen Sachsen und dem Böhmerland gewcscn sei. Bis 3500 v. Ehr. zurück, bis in die Zeit der Bandkcramiker, lasse sich diesseits und jen seits das gleiche Kulturvorkommen nachweisen. Dasselbe gelte auch von den Schnnrkeramikern, den später vordrin- gcndcn Einwandercrn aus dem Norden. ! In der Festsitzung widmete Gausachbearbeiter Fritzs ch Anton Günther ein herzliches Gedenken; der Säuger des Erzgebirges erscheine als die Verkörperung des Leitgedankens der Tagung. — Dr. Hartmann von der Staatskanzlei unterstrich die enge Zusammen arbeit zwischen. Landcsstelle und Heimatwerk, dem in der Weckung und Vertiefung des Grenzlandgewissens eine per Hauptaufgaben crwachse. Der Redner zeigte, ww in, sächsischen Volkstumsranm immer das germanische ^:rvc , gewahrt bleibe und wandte sich gegen eine Reihe von ..wissenschaftlichen" Büchern, die dem Kampf im sächsi schen Raum als Bollwerk gegen alles Fremde in keiner ! Weise gerecht werden. Sachsen habe dem Reich viel Gutes and Großes gegeben als besten Betveis für ein leistungs- krästigcs Volkstum. Menschen, die täglich im Grenzland- kamps standen, kann man sich nicht denken als Spießer und Trottel mit einer lässigen, verwaschenen Sprache. Der i Formlosigkeit in der Sprache setze das „Heimatwerk Sachsen" eine planmäßige Spracherziehung entgegen, die s gleichzeitig der charakterlichen Ausrichtung diene. Am Nachmittag wohnten die Teilnehmer einer Auf- ! sührung des Pirnaer Heimatsestspieles „Der Retter" bei, s in dem die Unglnckstage aus Pirnas Schwcdenzeit 1639 uud die kühne Ncttungslat des Apothekers Theophilus Iaeobäer iu die Erinnerung zurückgcrufcn werden. ! Hüte aus Plauener Stickerei Wie dem „Vogtländischen Anzeiger und Tageblatt" mitgelcilt wird, ist es gelungen, die Plauener Stickerei in der Weise zn appretieren, das; man daraus Damenhüte Herstellen kann, die sich erprobten, Material ebenbürtig erwiesen. Die Stickereihüte sind leicht nnd lustig, so daß sie als die richtigen Sommerhüte bezeichnet werden kön nen. In der Plauener Stickerei liegt es, das; die daraus gefertigten Hüte sehr geschmackvoll wirken. Neurath an, ungarischen Ehrenmal Der Neichsaußenminister von Neurath grüß» die toten Hel- oen Ungarns, an deren Ehrenmal er einen Kranz mcdcrlcgi. ! Setzer» >