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zschopauer« Tageblatt und Anzeiger DaS „Zschopauer Tageblatt und An zeigen, erscheint werktäglich. Monatl . Bezugs Preis 1.7t) RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. Geschäftsst-, von den Boten, sowievonallenPostanstallcn angenommen n z e i a en p re i s e: Tie 46 mm breite Millimelerzeile 7 Psg.; die d'i mm breite Millimeterzeile im Textteil 26 Psg,; Rachlasjstassel Z Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porte Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Verössenttichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmaunschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. 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Essen und Worms Festvorstellungen, Empfänge, Kuno- j gedungen und Arbeitstagungen stattsinden, die der Neichs- theaterfestwoche, als der größten Jahresversammlung des deutschen Theaterlebens, einen glanzvollen Nahmen geben und mit einer überzeugenden Leistungsschau gleichsam einen Querschnitt durch das volksnahe Bühnenschaffcn « der Gegenwart bringen. In Düsseldorf fand am Montag eine große Kund gebung der Reichstheaterkammer statt, die mit der großen Rede des Reichsministers und Präsidenten der Reichs- kulturkammer, Dr. Goebbels, zugleich der Höhepunkt der Reichstheaterfestwoche war und die Theaterstae 1 Düsseldorf, in der als einziger Stadt zwei Fcstaufführn»- gen und auch noch einige bedeutsame Arbeitstagungen stattfinden, in den Mittelpunkt der ganzen NeichStheatcr- ! festwoche rückte. f Dr. Goebbels wurde bei seinem Erscheinen von Tau- ! senden von Volksgenossen stürmisch begrüßt. Unter be- ! geisterlem Beifall ergriff der Minister das Wort. Er be- > handelte viele grundsätzliche Fragen des Wesens und der f Gestalt des deutschen Theaters und gab unter langanbai- i tenden stürmischen Dankesbezcugungcn der Zuhörer seine großzügigen Maßnahmen zur Einführung einer aus reichenden Altersversorgung der Bühnen schaffenden, der im Laufe der nächste» Zeit die Altersversorgung aller Kulturschaffenden folgen soll, bekannt. Dr. Goebbels wies darauf hin, wie sehr der national sozialistische Staat zu den durch die Kunst aufgeworfenen Problemen eine ganz andere Stellung einnehme, als die Vergangenheit das tun konnte und wollte. Es sei eine der ersten Aufgaben der Knlturführung gewesen — und diese Aufgabe sei mit denkbar größtem Erfolg gelöst worden — Kunst und Künstler wieder in die unumgänglich notwen dige enge Beziehung zur Nation und zur Volksgesamtheit zu bringen. Der Künstler sei gewissermaßen der berufene Sprecher der Volksseele, und die Kunst selbst sei darum so wohl für den, der sie ansübe, wie aber auch für den, der sie genieße, etwas Heiliges und Verpflichtendes. Auf dem Wege zum deutschen Nalionaliheatee Der Minister erinnerte an die Zustände, die in den Jahren von 1918 bis 1933 im deutschen Theater herrschten. Wie die Dramen öde und die Theater leer wurden, wie die Juden sich des Theaters als eines durchschlagenden Propagandamittels in der Produktion wie in der Kritil bemächtigten, und wie so ein allgemeiner Verfall cinsctzte. „Mit stolzer Befriedigung", so erklärte der Minister unter stürmischem Beifall, „können wir feststellen, das? uns aus dem Wege zum Deutschen Nationaltheäter in vier- jähriger Aufbauarbeit der äußere Erfolg bereits recht ge geben hat. Der innere Erfolg wird uns in absehbarer Zeit ebenso recht geben müssen". , Zmückfükrung der Massen zum Theaier Dr. Goebbels wies nach, daß es mit Hilfe einer weit gespannten Organisation und vor allem durch die NSG. „Kraft durch Freude" und die NS.-Kultur gemei n d e in kaum geahntem Umfange gelungen ist, die breiten Massen ins Theater zurückzuführen und sie nach langer Zeit wieder mit ihm zu befreunden. Er fand stür mischen Beifall, als er dabei unter witzigen und schlagen den Vergleichen betonte, daß mit dieser Heranführung der Massen an die Kunst keinesfalls eine Senkung des Niveaus verbunden war. „Wenn es einer Staatsführung gelingt, die Massen des Volkes mit den für sie bis dahin unerreichbaren Er rungenschaften der Kultur und Zivilisation zn versöhnen, indem sie sich selbst daran beteiligen, dann verliert der Staat feinen kapitalistischen Einschlag, und er wird im höchste» Sinn des Wortes sozialistisch." Sehr nachdrücklich verwieL der > Minister auf die Not wendigkeit, zur rechten Zeit auch im Theater durch leich te r e K o st Erholung und Entspannung zu bieten und in diesen Dienst auch die moderne Technik zu stellen, ohne die Millionen überhaupt nicht an die Kunst herangcführt werden können. Eine Sorge bereite indirekt die Frage des Nachwuchses, vor allem deshalb, weil sich ge zeigt habe, daß die angehenden Künstler oft nicht den rechten Eifer zum Lernen mitbrächten. Pflichtversicherung — Kulturabgabe Dann wandte sich Dr. Goebbels dem großen und ernsten Problem einer ausreichenden Altersver sorgung des kunstschaffenden Menschen überhaupt und des Bühnenkünstlers im besonderen zu, und gab den deutschen Bühnenschaffenden dann folgendes bekannt: 1. Die Altersversorgung der Kulturschaffenden wird durchgeführt! Für das Theater steht sie! 2. Zur Durchführung der Altersversorgung der Bühnenschaffenden habe ich veranlaßt, das? die Pflichtversicherung aller am deutschen Theater Bühnenschaffenden beschleunigt durch eine be reits im Entwurf vorliegende Tarifordnung cin- geführt und ein Svndertreuhänder dafür be snmmt wird. 3. Ich werde weiterhin im Vcrordnungswege ver anlassen, das? zur wirtschaftlichen Sicherung dieser I Altersversorgung alle deutschen Theater der Altersver sorgung eine Kulturabgabe von durchschnittlich 5 Pfennig für die verlauste Karte zuführe». Es ist Vorsorge getroffen, daß die Etats der Theater durch diese Abgabe nicht belastet werden und die Eintritts HWsOm Ser deWe« Wem NMMeMWrcr A. SW Mr Sim md Ziel »cs WAWOwMmM der SIMM Die Reichsstudeiucnsührung Hal in Berlin eine N c i ch s l e i st u n g s s ch a u eröffnet, die uiiler dem Namcii „S i n d e n l e n ba » e n a » f" bis zum 15. Juü die Sicgerarbeiien des NeichsbcnifsweUkampfes der C»i- dentenschafi zeigt. Der Neichsstudenlensührcr Dr. Scheel wies in einer Ansprache auf die Ziele des Ncichsbcriiss- wcttkampfes der Sliidenlen bi». Nach Aufzeichnung der ftudeiitischen Facharbeil siibr Dr Scheel n. a. fort: In den stetigen Arbeitsverlauf alljährlich de» großen und starke» Impuls hüicinuilragen, Vas ist der Sinn des Reichsberussweltkampfes der deutschen Studenten. I» ihm werde» die Kräfte ziir Höchstleistung angespornt. Die Ergebnisse des 2 Neichsberufswetlkampfcs liegen vor. Tas Veulsche Sliidculeuluin kann stolz aus die darin ge zeigten Leistungen sei» Während sich im Jahre 1935 36 382» Hochschulstudenten und 517» Fachschulstndenteri be- teiligtcn, ist in diesem Jahr die Beteiligung von den Hoch schulen bereits auf 6968 gestiegen, bei den Fachschulen ist diese Zahl sogar auf 9311 erhöht worden. Von den rund 16»»» Teilnehmern wurden nach dem diesjährigen Wett kampf 1572 Arbeiten cingereicht Nur I v. H. der 16»» Arbeiten Hai seine Aufgabenstellung verfehlt. Dazu stellt der jetzt beendete Wettkampf gegenüber dem Neichsberufs- wcnramps des Vorjahres eine recht beachtliche Lei stungssteigerung dar. 4» v. H. aller eingereichten Arbeiten befinden sich z. Z. bei den verschiedensten Staats- uud Parleistcllen, die sie zur Verwertung angcforderl haben. Nach Aufzählung einiger Arbeiten fuhr Dr. Scheel fort: Dabei hat der Neichsberufswettkampf den Be- weis erbracht, daß cs besonders die n a t i o n a l sozia listischen aktiven Studenten und Studen tinnen sind, die sich an ihm in hervorragendem Maße s beteiligt und die mit den besten Leistungen abgeschnitlcn f haben. Die »im in dieser ersten Reichsleistungsschau aufge- zcigten Werke weise» naturgemäß in ihrer größte» Zahl auf die L e i st u » g der Kunst», Hoch, und Fach schulen hin, weil es in den meisten Fällen nicht möglich ist, die Leistlinge» der Universitäten in einer Ausstellung sichtbar vor Augen zu führen. „Ter 3. Neichsberufswettkampf, so schloß Dr. Scheel, zu dem ich heute das gesamte deutsche Studen- lentum aufrufe, wird den Studenten vor neue große Auf gaben stellen im Dienste des Volkes und seiner hohen Ideale. Die Parole lautet auch diesmal wieder: ..Studenten bauen auf!" Preise, insbesondere die niedrigsten Preise, keine irgend wie spürbare Verteuerung erfahren. 4. Der Ergänzung der Altersversorgung dient die Schaffung von weiteren Alters- und Er holungsheimen, die im Gange ist und in einem Falle bereits in kürzester Zeit durchgcführt werden dürfte. Damit hat der natioiialsozialistische Staat eine Kultnr- :at vollbracht, die in keinem Lande der Welt ein auch nur rnnäherudes Vorbild hat. (Stürmischer, immer wieder rufbrausendcr Beifall.) Unlöslich wird mit dem natio- ralsozialistischcn Deutschland diese einzigartige Aufwärts- mtwicklung des deutschen Theaters verknüpft sein. Das Volk gibt jetzt dem Schauspieler an seinem Lebensabend iurück, was er mit seinem Herzen und Können dem Volk zegeben hat als Dank für ein Leben, das der Kunst gedient hat. (Starker Beifall.) Was ein Jahrhundert nicht erreichte, was Verständnis losigkeit der Systemzeit und Unzulänglichkeit der Mast- nahmen nicht schafften, oas wurde in knapp einem halben Jahr für das Gebiet der Neichstheaterkammer Vollendung. Aber wir werden auf dem einmal beschrittenen Wege mcitrrgchcn! Wenn die Altersversorgung der Bühnenschaf fenden vollendet ist, wird die Altersversorgung sämtlicher anderer Kulturschaffenden mit Energie in Angriff genommen werden, obwohl ich weiß, oaß hier die Schwierigkeiten, die noch überwunden werden müssen, besonders groß sind. Ebenso wie dem Schauspieler soll die Nation auch dem Dichter, dem Musiker und dem bildenden Künstler ihren Daul für das Große und Schöne, )as sie dem Volke gegeben haben, dadurch abstatten, daß ille Künstler mit Hilfe eines kleinen, im einzelnen launi ächtbaren nationalen Opfers vor unverschuldeter Not und Sorgen des Alters bewahrt werden, die gerade in diesem Beruf — eben aus Bcrufsgründcn — besonders »ft zu finden und besonders schwer zu tragen sind. Neuordnung des Vermittlungswesens Die gleiche Sorge und Aufmerksamkeit wie der Alters- ecrsorgmig wurde von mir der Arbeitsvermitt lung zugcwciidct. Der Nationalsozialismus fand bei der Machtergreifung ein monopolisiertes und zentralisiertes Vermiltlimgsweserr im Paritätischen Bühnennachweis G. m. b. H. vor. Der Nationalsozialismus übernahm diese Linrichtimg, ohne aber im geringsten durch sie belastet zu sei». Es zeigte sich bald, daß diese Form der Engagements- oermittlung Mängel aufwies. Die Vorarbeiten für diese Neugestaltung des V e r m i t t l u n g s w e s e n s, me den Wünschen des gesamten Berufsstandes der Bühnenschaffenden entspricht, sind soweit abgeschlossen, daß bereits in den nächste» Monaten diese Neuordnung in die Tat iimgcsetzt werden kann. Es ist zu erwarten, daß nun mehr eine Form gesunden wurde, die den berechtigten Wünschen aller Kreise der deutschen Bühnenschaffenden ge- cecbt wird." Auch im FAm Altersversorgung Ter Minister teilte mit, daß als nächstes Gebiet dec Altersversorgung der Film in Aussicht geno m m e » sei. Auch darin komme die zweifellos recht enge Verwandtschaft zwischen Film und Theater zum AuS- druck. „Allerdings: Eine allzu enge Verquickung des Theaters mit dem Film hat, wie wir feststcllen müssen, nicht nur daS Theater in seiner Entwicklung gehemmt, sondern vielfach auch den Siegeslauf des Films aufge- haltcn. Es wäre falsch, zu glauben, daß jeder Theater- schauspiclcr auch filme» müßte. Viel angebrachter wäre es hingegen, wenn jeder Filmschauspieler auch hin und wieder Theater spielt." Abschließend kam Dr. Goebbels auch auf die Frage der ausländischen Stücke im Spielplan zu sprechen und betonte, daß vor 1933 die ausländischen Stücke manchmal bis zu 9» v. H. des deutschen Theater spielplans ausgemacht hätten. Dieses Mißverhältnis sei inzwischen beseitigt worden. Das solle aber nicht heißen, daß wir nicht großzügig genug wären, auch gute auslän dische Stücke auf unserem Spielplan zu dulden. „Nicht geduldet werden kann jedoch der Versuch, auf dem Um wege über das Ausland wieder jüdische Stücke in den deutschen Spielplan hineinruschmuaaeln." „Es ist vielleicht das beglückendste Gefühl für jede» künstlerisch empfindenden Menschen, zu wissen, daß an der Spitze des nationalsozialistischen Reiches ei» Mail» steht, der ebenso K ü » st l e r w i e S t a a 1 s m a n n ist. Er Hai dieser Zeil den dynamischen Schwung gegeben, und von seinem Geist und seiner Haltung müsse» die Stücke ge-