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zschopauer» Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Afchopa« «nb UmMegend Da» „Zschopauer Tageblatt uud Anzeiger/ erscheint werktäglich. Monatl.MaugSpKtS 1.70RM. Zusteilgeb. SO Pfg. BcheUungen werde» in uns. «ttchästSst., von Pen Boten, sowtevon allenPostanstalte« angenommen Da» „»«Lopauer Tag«blatt und Anzeiger« ist da» zur BerSsseuMchuna der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSbauptmannschast Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «td «UHMdie amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Srzge^^eHandWda« e. G, m.b. H.gschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. r; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Zettung für di« 0rte: lkrmnhermer»dors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, DitterSdors, Gornau, DittmannSdors, Wttzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendori n«. S0S b»» S1. 1937 los. ZfGopau im Lahre 1937 Et« umfassender NeGensGastüveriGt des »ürseHfleisters Zum neunten und zugleich letzten Male fanden sich gestern abend die Beigeordneten und die Ratshcrren zu einer Be sprechung mit dem Bürgermeister zusammen. Viel fruchtbare Arbeit haben die Männer im letzten Lahre zum Wohle der Einwohnerschaft geleistet. Tag für Lag stellten sie sich in den Dienst der Allgemeinheit. Aber nicht nur in den öffentlichen Sitzungen, über die wir ja laufend berichteten, haben sie gewirkt, sondern auch in vielen AnSschußsitznngcn, Besprechungen usw. nahmen sie teil. Bürgermeister Pg. Müller eröffnete die Beratung mit begrüßenden Worten, um dann gleich in die Tagesorö- nnng cinzngehen. Zunächst teilte er mit, daß Bcamtenanwärter Weber Ende des Monats Zschopau verläßt, um als Verwaltungs assistent nach Hartha zu gehen. Weiter ging in den letzten Wochen der Benmtenanwärter Auerbach an seine Heimat- gcmcinöe Börnichen. Lediglich für den Beamtenanwärter Web^r konnte bisher ein Ersatz gefunden werden. Die Ratshcrren erklärten sich dann mit einem Gruud- Kücksknnf von Architekt Köpfert an der Bcethovcnstraße ein- »crskanden. Weiter erklärte man sich damit einverstanden, der NeichSpost Ml gm zusätzliches Gelände zum Hallcnncu- bau an der Straße E, die sich im Bau befindet, zur Ver fügung zu stellen. Aus dem Ueberschuß der Sta-thauptkaffenrechnung aus dem Jahre 1936 sollen 30 000 Mark für den Schulneubau, 30 000 Mark für den Badban, 20000 Mark für das neue Feuerlöschgebäudo bereitgestellt werden, während man die restlichen 10 432,21 Mark den Betriebsmitteln der Stabt zu führen will. Schließlich erklärten sich die NatSherren noch einver standen mit einem neuen Entwurf einer Satzung, die wahr scheinlich bald durch ein Neichsgesetz abgelöst wird. Nach dieser Ortssatznng, die wir an anderer Stelle der vorliegen den Nummer veröffentlichen, wird das Anschlag- und Ne- klamewesen in unserer Stadt geregelt. Es besteht dadurch für alle die Verpflichtung, sich bei Außcnanschlag usw. mit den amtlichen Stellen in Verbindung zu setze». Durch diese neue Ortssatzung ist dem Bürgermeister die Möglichkeit ge geben, schädigende Reklame zu entfernen und das Ortsbild zu verschönern. Nach Erledigung der kurzen Tagesordnung gab Bürger meister Müller j einen WM ms dm Jahr 1S37 Zu Beginn seines Berichtes betonte der Bürgermeister, »aß es im vergangenen Jahre auch in Zschopau wie im übri gen deutschen Reiche rüstig vorwärts gegangen sei und er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Zusammen arbeit zwischen den Beigeordneten, den Ratshcrren und ihm im abgelaufenen ersten Dienstjahr von ihm in Zschopan sich so erfreulich entwickelt habe. Beamte, Angestellte und Ar beiter der Stadt Zschopau hätten zu ihrem Teile dazu bei- getragcn, die schweren Aufgaben restlos zu lösen. Der Bürgermeister führte dann wörtlich weiter aus: Anfang des Jahres war cs, als wir der Städtischen Sparkaffe — Stadtgirokaffe ihr neues Heim übergeben konnten. Neber 69 090 kostete der Umbau, der über den langen Winter hinweg fer- tiggcstcllt worden war und so manchem Handwerker Arbeit und Brot gab. Tie alten Sparkassen- und Stadtbankräume im alten Rathaus wurden durch Umbanarbeiten nlstanö- gesetzt und an die Nebenstelle Zschopau des Arbeitsamtes Flöha vermietet. Im alten Rathaus standen noch 2 Räume leer. Ich wollte diese unbedingt durch das Staatl. Gesund heitsamt besetzen lassen, welches noch 2 Räume im Rathaus inne hatte. Es gelang mir dies und ich nahm die Räume -es Staatlichen Gesundheitsamtes dazu, um dem Kassen- leitcr der Stadthangtkasse und dem Leiter des Polizeiamtes e «in gesondertes Zimmer cinzurichtcn. Ich mußte das tun, weil sich in diescn Abteilungen die Arbeit immer mehr an- hänfto und ich ans dem Standpunkt stehe, daß die Leiter der Abteilnngen nach Möglichkeit je in einen: gesonderten Zim- mcr nntergebracht sein müssen, nm bei ihrer Arbeit weniger zestört zn sein. Ich habe im Nathans weiter den jetzigen kleinen SchnngSlaal zum Geschäftszimmer des Polizeiamtcs nmgcwandelt. Ich habe das deshalb getan, weil bei dem Raummangel im Amt nicht gut ein so großes Zimmer ans die Dauer nur in den Abendstunden benutzt werden kann. Durch diese Aendcrnngen wurde weiter möglich die Zu sammenlegung des Stadtbanamtes, eine Maßnahme, die nn- bediuat notwendig war. TaS bisherige Zimmer des Ttadtbauamtes ist frei ge worden. Dieses wird nunmehr als kleines Berat»» zSzim- mcr. als Eheschließu»gSzimmcr n»d so»stigeS Bcsprechn»gs- zimmcr benutzt werden. Im Erdgeschoß des Rathauses stehen noch Aendernugcn bevor. Mein Wille ist, mit möglichst wenig Mitteln eins tinwaudsreie moderne Verwaltung zu schassen, in der auch die Mitarbeiter die Schönheit der Arbeit erkennen. Zahlreiche Verschönerungen im Stadlbild Was wäre das Rathaus gcivescn, wenn man innen Veränderungen gebracht nnd den Anßcnabputz aber gelassen hätte. Wir alle freuen uns, daß nunmehr das alte Edclhaus in seiner schlichten Form neu erstanden vor uns steht. Architekt Pg. M etzler, als künst lerischer Beirat, und das heimische Handwerk, in Sonder heit der Stcinmctzmeister Richard Günther, haben an diesem Bau alto Kulturgüter wieder zur Geltung gebracht, sodaß das Haus zur Zierde unserer Stadt geworden ist. Der Hindenburgplatz wurde im Laufe des Sommers neu vorgerichtct und zu einer Anlage gemacht, die sich bestens in das Stadtbild einsügt. Umfangreiche Siratzeuerneuerungen Die Volksschule grenzt diesen Hindenburgplatz im oberen Teil ab. Wenn auch dort noch vieles gemacht werden mutz, so ist dennoch in der Volksschule im verflossenen Jahre viel geschehen. Ich erinnere nur an die Errichtung eines vorbildlichen Lehrer zimmers anstelle des bisherigen vollkommen ungenügenden Raumes. Ich erinnere an die Errichtung des Chemic- zimmers, an die Gestellung einer Schreibkraft und vieles anderes mehr. Bleiben wir an der Schule, dann finden wir endlich den Brühl in bester Ordnung gebracht. Dieser erhielt eine neuzeitliche Straßendecke, und gleichzeitig wurde Ser Fußsteig mit neuer Bordkante versehen und kolasiert. Nun ist auch diese Straße für längere Zeit wieder in bester Ordnung. In gleicher Weise wurde die Wiese nstraße hcrgerichtet. Die Anlieger in diesem alten Zschopauer Vier tel habe» sich über diese Maßnahme besonders gefreut. Die Bergstraße hat ebenfalls ihr Gesicht vollkommen ver ändert. Eine bescheidene umd dennoch schöne Anlage ist dort entstanden, die Manern an den alten Häusern wurden in Ordnung gebracht, einige Laubbäume angepflanzt und, wenn das Frühjahr wieder einzieht, wir- auch dort das Ortsbild wesentlich verschönert sein. Ein Stadtgärtner betreut diese Anlage vorbildlich. Freudige Spender haben mit dazu bei- gctragcn, daß in den städtischen Anlagen Blumen und Sträucher gestiftet wurden und erst jetzt hat die Firma Zschopauer Baumwollspinnerei A.-G. eine Sachspende ge liefert, damit im nächsten Jahre noch mehr Bänke Auf stellung finden können. Der Stadtgärtner hat weiterhin gleichzeitig als Ortsbcanftragter für Seidenbau eine muster gültige M a n l b e e r p f l a » z u n g im Krankenhansgarten angelegt. Dort ist ebenfalls eine Versuchsranperei er standen. Neuerdings ist in diesem Gelände auch ein Ge- wächshanS entstanden, in welchem, keinesfalls zum Schaden unserer hiesigen Gärtner, die Blumen zum Teil hcrange- zogen werden, die für unsere Anlagen benötigt werben. Der alte Schuttabladeplatz wurde eingeebnet und auch dort wird im Frühjahr so manches noch verschönert werden. Ein neuer Schuttabladeplatz wurde ausfindig gemacht, und hier können unter Aufsicht eines Pächters gegen Bezahlung einer mäßigen Gebühr, unsere Volksgenossen ihre Schntt- abfälle abliefern. Der Pächter sorgt weiter dafür, baß Kampf dem Verderb durchgeführt wird, indem er alle an fallenden Altmetalle, Lumpen usw. der Wicdervcrarbeitnng zusührt. Erstanden ist neu in diesem Jahre unsere schöne Handels« «nd Gewerbeschule. 13 Monate wurde an diesem stolzen Ban geschaffen nnd etwa 380 000 lA.L erforderte dieser Bau an Kosten. Tic Frage der Finanzicrnng ist restlos geklärt. Eine Maßnahme, auf die wir alle stolz sein können. Im Haus der Jugend wurden ebenfalls so weit als möglich die Wünsche unserer HI. dnrchgcführt nnd entsprechende Um- und Ausbauten getätigt. Noch ist hier alles nicht erreicht. Aber zäh wird daran gearbeitet, damit nächstes Jahr unsere HI. ein wür diges Hc>m haben wird. Auf dem Bauhof wurde durch die Errichtung einer Wassermcsscrprüfungs- station ein kleiner Anbau errichtet, in dem gleichzeitig ein L)r. Goebbels zum Lahreswechsel Heute abend im Rundfunk Reichsminister Dr. Goebbels spricht am heuti gen Freitag, dem 31. Dezember, von 19.VÜ bis 19.25 Uhr über alle deutschen Sender. anständiger Aufcnthaltsrattm für die Belegschaft unterge- bracht wurde. Eine Schweinemästerei wurde nach den Plänen des Stadtbanamtes auf dem Ge lände des Bezirksheimes erstellt. Ebenfalls im Interesse -cs Ernährungshilfswerkes wurde ein großer Transport wagen angcschafft und zur Aufnahme der Küchenabfülle wurden mehr als 30 Sammelbehälter in den Straßen der Stadt ausgestellt. Nach den Plänen des Zivil-Ingenieurs Göbel lZwickau) wurde die Errichtung eines 1000 ebm fassende» Wasserbehälters vorgcnommen. Dieser Wasserbehälter wurde auf dem Zscho- penberg errichtet. Im Zusammenhangs damit wurden Rohr netzauswechslungen und Bcschleußung der Alten Marien« Verger Straße vorgenommen. Die Gesamtaufwendnngcn hierfür betrugen rund 73 900,— Der Gedanke der Errichtung eines Freischwimm- bades wurde erneut und mit aller Energie aufgegriffen. Ein Tiefbrunnen wnrde gegraben, ein 2. Brunnenbau auf dem gleichen Gelände an der Zschopau veranlaßt. Ein F l ü ch e n a u f te i l u n g s p l a n wuröo an den Negierungsbanmcister a. D. Hänisch in Dresden vergeben. In denselben wurden nach mehreren Besprechungen alle jetzt und für die Zukunft bestehenden Wünsche eingcarbeitet. Ein solcher ist die Bcssergcstaltung der Ortsdurch fahrt. Hierzu ist in Sonderheit der Gencralinspektor für das Deutsche Straßcnwesen und das Neichskriegsministerinm interessiert. ES soll darnach die jetzt unübersichtliche Ecke Lange Straße — Breite Straße an einem Radius von min destens 25 Meter verbrochen werden. Hierdurch muß das Kosahaus der Fran Hardenberg wahrscheinlich abgebrochen werden. Entsprechende Vorarbeiten, Verhandlungen, Zeich nungen usw. wurden bereits aiigefcrtigt. Daneben hat das Stadtbauamt das durch die Spar kasse in der Zwangsversteigerung erstandene Grundstück „Stollenhaus" in Zng bei Freiberg wesentlich umgebant. Auch diese Arbeiten erforderten Zeit und auch entsprechende Mittel. Alles in allem sind die im vergangenen Jahre durch die Stadt anSgeführten Arbeiten mit rund 65V VVV zu veranschlage». 43—48 MM Tagewerke wurden für diese Maß- nahmen als Arbeitsleistung benötigt und damit der Lebens- unterhalt für 159—160 Familien sichergestcllt. Die lanfende Unterhaltung der Ortsstraßen konnte mit dem Stammpersonal Ser Gemeindearbeitcr nicht mehr bewältigt werden und deshalb wurden einige Gemeinde- arbciter zn ständigen Gcmcindearbeitern erklärt. AWang der Meitslosenzaht Diese Maßnahmen hatten selbstverständlich zur Folge, daß die Zahl der Erwerbslosen wiederum zurückgc- gangen ist. Sie beträgt »ach dem Stand vom.Navcmbcr 1937 in der Al» u»d Krn 35, n»d in der Wohin 10/^Das be deutet gegenüber dem Höchststand der Erwerbslosen -im Jahre 1930 von zusammen 772 eine ganz gewaltige Abnahme bis auf 45 Volksgenosse». Einige hiervon wären erneut, nicht arbeitslos geworden, wenn sie nicht als Bauarbeiter den WittcrungSeittflüsscn unterliegen würden. ,'Gtmessen., an der Einivohnerzahl, die heute rund !>OVO beträMßergibt sich, daß in Zschopan ans 1000 Einwohner 5 VolkWnossen ohno Arbeit sind. Eine Zahl, die ganz beträchtlich Ämter dem Rcichsdnrchschintt liegt. Daneben wurde» 75 sonstige Hilfs- bedürstige, 122 Sozialrentner, 10 Kleinrentner, 14 Empfänger von Kleinrentnerhilfc, 8 nicht anerkannte Wohlfahrts erwerbslose »nd 2 zusätzlich unterstützte Alu- und.Krisen- empfänger betreut. Hier sind die Ausgaben für die' Stadt- kassc immer noch beträchtlich. Aber auch im privaten Baugewerbe dürfte ein Erfolg zu verzeichnen sein. ES wurden im.ver gangenen Jahre errichtet 3 Einfamilienhäuser, 2 Zwei« familicnwohnhäuscr mit zusammen 11 Wohnungen. Grö« ßcre gewerbliche Nm- und Ausbauten nahmen hiesige Fir- men vor, worunter die Anto Union den wesentlichen Anteil hatte. Daneben wurden im Zuge der Verschönerung der Arbeitsplätze eine Anzahl Gefolgschaftsaufenthaltsränme er richtet. Die Zschopauer Baumwollspinnerei baute einen neuen Stoigcrturm nsw.