Volltext Seite (XML)
k Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger !°wi°v°n°a°„P°s.ans,°!°-n°ng°n°^ Wa » kl » » t für Zschopau und Umgegend Das„Zschopauei Tagcblau uiid r'lazciger, erscheint werktäglich. rcwnail Bezugspreis 1.7>>RM.Zu>lellfteb. LuPig.BesieUungen werden in uni. Geichäussl.,von den Boren, A n z c r g e n p re i I e: Die 46 mm lreire Aiilliwelerzeile 7 Pfg,; die ko mm beeile Milbmeterzeile im Textteil Big.; Nachlngumiel k Ziffer- und ptoätweisgehühr 25 Psg zuzügl. Porto Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der ärmlichen Bekam» nwchungen der AmishauprmannsÄait Flöha und des Sradirais zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G, m. d H ^jschop -u Gerneindegirokvnrv: Zschopau t^r. 41; Pom'checlkonw: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Ar. 712 Zeitung sür die Lrre: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilifflnhal, Weißbach, Dinersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Mj-schdorf, Scharfenslein, Schlöjichen Porschendors u*. 197 d»i» 11. Ula» 1937 198. ZaiaaeAang KrSnungMruvel tu England Suds« i« FGm«ms — Mism ZWaser is froher Crsartug London steht ganz im Zeichen der Krönung Georgs VI. von England. Aber darüber hinaus wird auch in jeder Stadt und jedem Dorf des britischen Weltreiches die Krö nung am Mittwoch festlich begangen. Ucbcrall prangen die Orte in festlichem Schmuck, Fahnen wehen, Wappen schilder und Girlanden schmücken Straßen und Häuser, in den Fenstern stehen feierlich bekränzt die Bilder der könig lichen Familie. Die Krönungsfeier nimmt den Charakter eines großen Familienfestes an, das alle miteinander ver bindet, die in dem britischen Weltreich wohnen. Tribünen für 370000 Menschen Die H a u p t st a d t hat ein ganz neues Gesicht be kommen. Eine bnme Farbensvmphonie erfüllt die Stadt. Die 10'/- Kilometer lange Strecke, durch die der Krönungs- zug geht, ist auf beide» Seiten von mächtigen Tri büne n b a n t e n für 370 000 Menschen umsäumt. Die königliche Residenz, der Buckingham-Palast, von der aus die Krönungsprozcssion ihren Ausgang nimmt, ist ohne allen Schmuck geblieben. Das Nationaldcnkmal für die Königin Viktoria, das vor dem Hauptcingang steht, ist bis zur halben Höhe durch eine Holzverschalung in den Farben orange-gold und weiß abgedeckt. Die gleichen Farben sind auch bei der Ausschmückung der Tribünen verwendet worden, die den gesamten Vorplatz viele Ränge hoch umziehen. , Die ganze breite Mall herunter wehen von bohen, weißen Masten die Fahnen in den Farben des Königs hauses mit den Wappen des Königs und der Königin. Uebcr die hohen Tribünen hinweg fällt der Blick auf die drei Türme des Parlaments, jenes prächtigen gotischen Bauwerks zwischen der Westminstcrabtci nnd der Wcjt- minsterbrücke. Holztore schließen den Festbezirk ab Die schönsten Straßen des Stadtteils W c st m i n st e r wird der Krönungszng passieren. Die Tribüuenplätzc kosten je nach ihrer Lage 40 bis 300 Mark. In diese Preise ist allerdings die volle Verpflegung einge- schlosscn, denn unter 12 Stunden wird niemand seinen Platz verlassen können. Der Sperrbezirk, in dem mir Fußgängerverkehr erlaubt ist, Hal ein Vielfaches des Um fanges, denn an der Feststraße können im Höchstfall zwei Millionen Menschen Unterkommen. Alle Tribünen, alle Fenster, alle Dächer und alle Straßcnzüge sind bis an die Grenze der Aufnahmefähigkeit besetzt. Der F e st b e z i r k wird auf alle» Zugangsstraßeu durch große, zweieinhalb Meter hohe, massive Holztorc geschlossen, wenn der Aufmarsch der Massen voll zogen ist. Dann kann am Krönungstag bis zum Spät nachmittag, wenn nicht bis zur Nacht, niemand mehr die sen Stadtteil betreten oder verlassen. Zwar werden nach Ablauf der Festlichkeiten dj^ Tore wieder geöffnet, zu gleich aber hebt ein Volksfest größten Stiles in dem gleichen Bezirk und natürlich in ganz London an. Wie die Millionen in dem verhältnismäßig kleinen Bezirk trotz der rund 100 Verpflegung? zelte erfrischt und gespeist werden sollen, das ist eines der vielen Rät sel, die die Krönungsstadt London aufgibt. WestminsteraSter wurde umgebEL Die W e st m i n st e r a b t e i, in dem die Größten Englands aus der Geschichte, den Wissenschaften und Künsten beigesetzt oder durch ein Denkmal geehrt sind, in dem auch das Grab des Unbekannten Soldaten liegt, ist am 12. Mai Blickpunkt des britischen Reiches. Ihr In neres har durch den Einbau gewaltiger Tribünen, ihr Acußcrcs durch den Anbau eines Empfangshauses grund legende Umgestaltung erfahren. Dieser Anbau, der nach der Krönung wieder entfernt wird, ist mit hohen, schmalen Fenstern versehen, deren Eisengittcr mit den Wappen des Königreichs und der Länder von Wappentieren gehalten werden. Ein weitgespannter Baldachin führt bis zur Fahrstraße. Den Boden im Vorranm und in der Emp fangshalle bedeckt königsblauer Velour, an den Wänden hängen kostbare, alte Gobelins mit Darstellungen aus der biblischen Geschichte. Mattgoldenc, gotische Kronleuchter spenden ein mildes Licht. Die Errichtung dieses Anbaues hat allein 55 000 Pfund gekostet. Iugendhuldigung am Themseufer Nach den Würdenträgern, der Geistlichkeit und dem hohen Adel wird das Königspaar anschließend an die Krönung zunächst die Huldigung der englischen Jugend enlgegcnnehmcn, denn aus dem Rückweg fährt der Krö- uungszug am Themseufer, dem „Viktoria-Embankment", entlang, dessen Tribünen den Kindern Vorbe halten sind. Ans der Themse liegen die ganze Ufer straße entlang große Dampfer, auf deren Oberdecks eben falls viele Ränge hoch Tribünen aufgebaut wurdcu. Die Staatsiutj^e l der Generalprobe Die Staatskutsche ist mit 8 Grauschimmeln bespannt, deren Namen jedem Londoner geläu fig sind. Le- >en mehr fachen Proben nahm die Kutsche teil. (Associated Preß.) 'Jeder der anschließenden Straßcnzüge ist in anderen Farben, rot-weiß-blau. blau-gelb, rot-gold oder weiß- gold, gehalten. Ueberall nagen die kroucngcschmücUcu Masten andere Farben, andere Fahnen und Embleme. Einheitlich sind nur die immer wicdcrkehrcuden Initialen des Königs und der Königin. In den großen Geschäfts straßen, der Regent- und der Orfordstraße, sind alle Schaufenster ausgcräumt und zu verdeckten Tribünen umgestaltcl. 33 Äertreier ciusiändrscher Mächte a-s Gäste 8000 Auserwählte siud in der alten Wcstmiusterabtci unmittelbar Zeugen des Krönungsaktcs. Von den über seeischen Besitzungen sind die größten, Kanada, Australien, Südafrika und Neuseeland, durch die Prcmiermiuistcr, alle anderen von A bis Z, von Aden bis Zanzibar, durch die Gouverneure und andere hohe Würdenträger in Lon don vertreten. Nur der Vizekönig von Indien und der Gouverneur von Bermuda sind in ihren Ländern geblie ben und übermitteln ihre Huldigungen durch den Äcther. Indien ist offiziell durch die Maharadschas vou Nallam, Jodhpur, Palanpur, Nalvangar und Baroda vertreten, zn denen noch eine ganze Reihe weiterer Fürstlichkeiten treten. Als Gäste der englischen Krone nehmen nicht weniger als 53 Vertreter ansländischer M ä eh t e an diesem Frcudentag des britischen Volkes teil. Als Vertreter des Führers und damit des deutschen Polkes weilt bereits seit Sonntag der Reichskriegsmiuister Generalfeldmarschall von Blo m berg in der Krö nungsstadt. Viele Länder haben ihre diplomatischen Ver treter in London oder anderen europäischen Hauptstädten beauftragt, darunter besonders die latein- und mittel- amerikanischen Staaten. Generalprobe Für die Krönungsfeicr ist unentwegt geprobt worden. Seit Wochen fuhr jeden Sonntagmorgen die Staals- kuische, bespannt mit den 8 Windsor-Grauschimmeln, deren Namen jedem guten Londoner geläufig sind, durch die Feststraße, viermal hat der König die Krönungszeremonie in der Abtei mit dem Erzbischof von Canterbury geprobt, seit Wochen üben die 35 000 Soldaten des Heeres und der Marine, der Luftwaffe und der Kolonialarmce, die zur Spalicrbilduug kommaudicrt sind, den Ans- und Abmarsch, und nicht weniger lange wurde durch die Hüter der Ordnung, die Männer des Sanitätswescns nnd alle anderen Mitwirkendcn geübt und geprobt. Am Montag aber erlebte London das großartige Schauspiel der Krö- nungsfcierlichkeiten bei der Generalprobe, an der mit Ausnahme des Köuigspaarcs alle Beteiligten in ihren prunkvollen Kostümen, in Uniformen, zn mindestens aber in Festkleidung, vertreten waren. Blomberg und Bibbenttop bei Krimungs- enwWgen Der Reichskriegsminister Gcneralfeldmarschall von Blomberg stattete am Montag dem englischen Kriegsmin». ster Duff Cooper sowie dem britischen Gencralstabschef Sir Cyril Tevercll einen Besuch ab und folgte einer Einladung des Nrmy-Council, des Beirates der britischen Armee, die zu Ehren der militärischen Vertreter und der Delegierten der fremden Mächte ergangen war. Am Abend nahmen von Blomberg und von Ribbentrop am Staals- bankctt der britischen Regierung für die ausländischen Abordnungen und Botschafter teil. — Der Gcneralfeld marschall und von Ribbentrop folgten anch der Einladung des Sprechers des englischen Unterhauses, der in seiner Dienstwohnung im Westminster-Palast einen Empfang gab, an dem sämtliche Krönungsabordnungen und die in London beglaubigten Botschafter teilnahmen. Verhöre der AlMzengen in LMHnrst Amerikanische rlntersuchWSkmnlWn an der Arbeit - Ein deutscher Beobachter Tic durch den amerikanischen HaudelSmiuistcr R v - per angcordmckc Untersuchung über die Katastrophe des Luftschiffs „Hindenburg" hat am Moutagvormittag begonnen. Der deutsche Militär- und Luftfahrt- attachö, General von Vocttichcr, nimmt als deut scher Beubachicr an der Untersuchung teil. Eine vom amerikanischen Marineministcrinm eiugclcitctr Unter suchung ist vorläufig unterbrochen worden, bis das Er gebnis der vom Handelsministerium angeordueteu Unter suchung vorlicgt. Tic Untersuchung erstreckt sich auf die Vernehmung von etwa 15 0 A n g c n z e n g c u, vou dcreu Aussagen mau eine Aufklärung über das Unglück nnd seine Ur sachen erwartet. Große Hoffnungen setzt man auf die während des Unglücks gcmachlcn Filmauf n a l, in c u. An Hand der Filme kann inan genau die Zeit nachprüseu, innerhalb der das Unglück erfolgte, und außerdem er- kcuueu, was sich im vorderen Teil des Luftschiffes, auf den die Filmlcutc ihre ganze Aufmerksamkeit gerichtet halten, ereignet hat. So zeigt der Filin mit erschütternder Ein- driitzzlichkcii, was sich in der Führer- nnd Passagicrgondel zutrug, als bereits der Luftschiffschwanz in Flammen stand. Man ersieht ferner ans den Filmen, wie die Spitze des Luftschiffes von den Flammen in rasender Geschwin digkeit erfaßt wurde lind in Sekunden verbrannte. (Lonmanker Nosendahi sagt aus Al? erster Zeuge iu der Untersuchung über die Kata strophe des Luftschiffes „Hindenburg" wurde der Kommair- oaur der Manueslauou Lakehurst, Commander Rosen dahl, vou dem Ausschuß veruommeu. Commander Rosendahl, der als der hervorragendste Luftschiffsachvcr- stäudige der amerikanischen Marine und als der wichtigste der zu vernehmenden Zengen gilt, beschrieb die Landungs- manöver des Luftschiffs, die seines Erachtens normal ge- wesen seien. Er bezeichnete die atmosphärischen Bedingun gen während des Landungsmanövers als vollkom men zufriedenstellend. Während des ganwn