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2. Beilage des Lfchopauer Tageblattes und Anzeigers Montag, 2. Mai 1YS7 ök*. 101 Ein Denkmal des deutschen AufvauS Der Führer eröffnete die Ausstellung „Gebt mir vier Fahre Feit!" Gleichsam alö Auftakt zum Nationale» Feiertag cr- öffnete der Führer und Reichskanzler in Berlin die »roste Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!" In unvergleichlicher Anschaulichkeit und Eindringlichkeit wird der deutschen Nation und der ganzen Welt der Erfolg nationalsozialistischer Aufbauarbeit in den ersten vier Jahren vor Auge» geführt. So ist die Ausstellung ein gewaltiger Lcistungsbcricht und Shmbol deutschen Willens zugleich. Sic ist damit das schönste Denkmal deutscher Wiedergeburt. In dem großen Fcstraum der ersten Halle der Aus stellung hatten sich über lWO geladene Gäste versammelt, darunter sämtliche Mitglieder des Rcichskabinctts, zahl reiche Vertreter der Wehrmacht unter Führung des Ge- ncralfeldmarschalls v. Blomberg, fast alle Reichsstatthaltcr, Gauleiter, die führenden Männer aller Gliederungen der nationalsozialistischen Bewegung und zahlreiche Vertreter aller Reichs- und Läudcrbchördcn, weiter viele Mitglieder des Diplomatischen Korps. Die Männer der Bewegung und des Staates saßen unter dem großen Hoheitszeichen, das die Decke der Festhallc schmückt, saßen im Angesicht der großen Bilder, die symbolisch in dieser Halle den Er folg des VierjabreSplans darstcllcn. Der Führer wurde bei seinem Eintreffen vor der Aus- stcllungsstadt von einem Ehrcnstnrm der Lcibstandartc mit Spiclmannszug und Musikzug begrüßt. Er schritt unter den Klängen des Badenweiler Marsches die Front ab und wurde von Reichsminister Dr. Goebbels und dem Stadtpräsidentcn Oberbürgermeister von Berlin Dr. Lippert in das lichtdurchflutete Forum geleitet. Fan faren tönte» durch die Halle. Die Festmusik aus „Lohen- zrin" klang ans und verhallte in rauschenden Akkorden. Als Vertreter der Ncichshauptstadt hieß Stadipräsi- »cnt Oberbürgermeister Dr. Lippert den Führer und sie Ehrengäste willkommen. Nach ihm trat der Schirmherr der Ausstellung, Reichsminister Dr. Goebbels, an das Rednerpult und gab einen umfassenden Ueberblick über die cleistnugen vierjähriger natiortalsozialistischer Aufbau arbeit. Deutschland ist schöner, mächtiger und glücklicher geworden Reichsminister Dr. Goebbels wies darauf bin, daß der Führer wenige Tage nach Ueberiahme der Ver antwortung vor das deutsche Volk hingetrctcn sei, um in einem großen und umfassenden Generalplan das beab sichtigte Ausbauwerk darzulcgen. Adolf Hitler habe da mals mit Nachdruck erklärt, daß es nicht darauf ankäme, theoretische Programme zu erörtern, die für die nächste Zeit populäre und billige Gegenwartssordcrungen ent hielten, sondern daß es Aufgabe der Regierung und Pflicht des Volkes sei, zu arbeiten und diese Arbeit mit neuem Selbstbewusstsein und Vertrauen auf die eigene Kraft von Grund auf zu erfüllen. Der Führer habe seine Erfolge nicht für Wochen und Monate in Aussicht gestellt, son dern eine Zeit von vier Jahren gefordert, um die gröbsten und schwersten Hindernisse zu überwinden und das erste Neuland für das deutsche Volksleben zu gewinnen. Dr. Goebbels erklärte: „In einem also unterschie den Sic sich, mein Führer, gleich am Anfang von allen Ihren Vorgängern: Sic sprachen nicht von Wochen oder Monaten, Sie sprachen von Jahren, die nötig waren, aber Tie nannten anch die Dinge beim Ramen, verschlossen Ihre Angcn nicht vor den schleichenden Krebsschäden der Zeit, versprachen aber, sie zu lösen, wenn Volk nnd Nation Ihnen dafür die nötige Frist und Bewegungsfreiheit znr Verfügung stellen wollten." Kerne Verzettelung an Kleinigkeiten Der Minister erinnerte daran, daß böswillige Aus- landSzcünngcn damals behaupteten, der Nationalsozialis mus fordere vier Jahre Zeit, weil er sich vollkommen im unklaren darüber sei, was eigentlich getan werden müsse. Das deutsche Volk werde Ivie bei allen vorangegangcncn Negierungen in kurzer Zeit solche Versprechungen ver gessen und dann bald wieder der grane Alltag des poli tischen Einerlei beginnen. Indes begann der Führer mit dem Ausbau. Er habe sich nicht damit begnügt, mit kleinen Bchelfsmineln die furchtbarsten Folgen schwerster Fehler und Schäden ab- znmildLrn. Adolf Hiller rief das Volk insciner Ge samtheit zur Mitarbeit auf, und cs lag im Wesen seines OperationSplancs, ans dem unübersehbaren Bestand von Tages- und Einzclproblemen, vor die Deutsch land gestellt war, die wichtigsten und einschneidendsten , Aufgaben heraus- und vorwegzunchmen, ihre großzügige ! Lösung einzuleiten und sich dabei in keiner Weise an ordi näre Kleinigkeiten zu verzetteln. j Einsatz der geballten Kraft einer geeinten Nation „Die entscheidende Frage", führte Dr. Goebbels aus, ' „die der deutschen Führung damals aufgcgeben war, lau- ! tete: Gelingt cs uns, das Gespenst der Arbeitslosigkeit zu i bannen nnd die Tore der Fabriken nnd Werkstätten wic- > der zu öffnen?" Dieses Problem mußte kühn und groß- l zügig angcfaßt werden, und es galt, alle Widerstände, die ! dagegen von einzelnen Menschen oder Organisationen aus- i gerichtet waren, ans dem Wege zu räumen und an ihre i Stelle die geballte Kraft einer geeinten Ration treten zu j lassen. „Diese Nation mnstte bis zum letzten Mann und bis ' zur letzten Frau in ihrem Selbstvertrauen gestärkt und cr- neuert werden." i Dr. Goebbels wies darauf hin, daß der Entschluß des Führers zum Handeln bei der Machtergreifung nm so ris- > kantcr war, als cs für die nationalsozialistische Negierung > weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, weder , im eigenen noch in einem anderen Volke Beispiele gab, ! nach denen sie sich hätte ansrichtcn können. Der Führer ! vollbrachte, was-in so ausweglos scheinenden Situationen die Großen der Welt immer getan haben: er setzte seine - ganze Kraft, seinen ganzen M u t und seine ganze In - > tclligenz an das schwere Werk und vertraute auf seinen guten Stern. i „Deutschland stand damals", fuhr Dr. Goebbels fort, .,in seiner vielleicht schwersten Krise der Nachkriegszeit. Wenn dieser letzte Versuch mißlang, dann war alles ver loren. Das Vaterland war in Gefahr, nnd es mutzte einer 'ich an die Spitze stellen und das nationale Kommando übernehmen. In einigen monumentalen Plänen gaben Sie, mein Führer, dem Aufbau Richtung und Ziel." Das sind die Erfolge! Anschließend kam Dr. Goebbels auf die großen Er folge des nationalsozialistischen Aufbauwerkes zu sprechen. Adolf Hitler habe der deutschen Armee Wehr und Waffen zurückgegcbcn und im organisatorischen Neichsneuban die i Grundlagen für die Vereinheitlichung des Reiches geschaf fen. Der deutsche Arbeiter sei in der Arbeitsfront, das deutsche Bauerntum im Reichsnährstand und das dentsche Künstlertum in der Neichskulturkammer zusammengefaßt. Die kommende Generation lebe dem Volke in der Hitler- Jugend eine geeinte Ration vor. Durch ein großangeleg- tes politisches Erziehungswerk wurde die Partei als Trä gerin des politischen Willens an die Führung des Volkes gestellt. In einer Kulturerneuerung von wahrhaft monu mentalen Ausmaßen wurde die Nation an die Schätze deutscher Art und deutscher Kunst hcrangeführt. In dem Hilfswerk „Mutter und Kind" ließ der Führer seine weit- schaucndc Sorge dem köstlichsten Schatz und tiefsten Quell unserer Wirtschaft angedeihcn. Im Winterhilfswerk schuf er die imponicrcndste soziale Großtat, die die Geschichte aller Zeiten und Völker kennt. In der Millionenorgani- sation „Kraft durch Freude" wurde dem Volke Optimis mus, Lebensbejahung, Kraft und Freude geschenkt. Immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen, fuhr Dr. Goebbels fort: „Nun ist die Arbcitsschlacht geschlagen. Ein stolzes Heer wacht wieder an den Grenzen des Reiches. Die Nation ist einig nnd geschlossen. Die deutsche Jugend marschiert in einer stolzen Millionenorganisation, die den Namen des Führers trägt. Die Theater und Konzcrtsälc haben sich wieder gefüllt mit den Kunstgläubigcn unseres Volkes, deren Seele trunken ist von den Wundern deutscher Musik und deutscher Dichtung. Die Partei aber steht gefestigt und gesichert hinter dem Führer an der Spitze ' unseres Volkes und bestimmt Richtung und Ziel deS Auf- j bruchs der Nation." Die Ausstellung sei das beredteste Dokument für die Einhaltung eines großen nationalen Versprechens, für die Erfüllung einer deutschen Hoffnung und für die Verwirk lichung eines deutschen Glaubens. Deutschland ift wieder Weltmacht geworden Reichsminister Dr. Goebbels schloß seine Rede mit > acn an den Führer gerichteten Worten: „Diese vier Jahre ! üanden unter Ihrem Ramen, mein Führer. Sic prägten ihnen Ihren Stempel auf. Sie werden eingchen in die i Geschichte als die historische Zeitspanne Ihrer ersten großen Anfbaupcriodc; unvergänglich werden Ihre Lei- i stungcn sein. In diesen vier Jahren ist Deutschland wieder . eine Weltmacht geworden. Wir alle können uns wieder Der erste Nundgcwg Der Führer unternahm nach Eröffnung der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!" einen Rundgang durch die riesigen Hallen. Er hielt sich bei verschiedenen Modellen besonders ans. — Neben dem Führer Ncichskricgs- ministcrGcncralfcldniarschall von Blomberg. lWelibitd.) mit Stolz Bürger dieses Reiches und dieses Volkes nennen. Die deutsche Nation ehrt mit dieser Ausstellung Sic und ehrt damit sich selbst. Das Hohelied der Arbeit dröhnt wieder über deutschem Land, die Symphonie neuen nationalen Schaffens ist angcstimmt, und nie wieder wer den ihre mitreißenden Rhythmen verklingen. Ich mache mich zum Dolmetsch all der tiefen Gefühle der Dankbarkeit und Verehrung für Sie, mein Führer, die in dieser stolzen Stunde die ganze Nation erfüllen. Ihr Werk sollte, so sagten Sic vor vier Jabren, Ihr Zeugnis sein, und nun spricht cs in diesen Dokumenten beredter als jedes Mcnschcnwort. Es macht ein Ver sprechen zur Wirklichkeit: Deutschland i st schöner, mächtiger und glücklicher geworden." Dann erklärte der Führer von seinem Platz aus die Ausstellung für eröffnet. Das Landcsorchcster und die Sänger stimmten den Lbor Gerhard Sckumanns an, den der Dirigent Herbert Windt wuchtig und mitreißend vertont hatte. Bei der Strophe des Dichters: Aus dem Dröhnen und Hämmern und Wettern, Das unsere Fäuste und Herzen gewann, Steig« in brausenden, leuchtenden Lettern Sein „N un fanget an!" zeigte znr gleichen Zeit das Buch in der Mitte der Halls das Bild, das den historischen Augenblick wiedergibt, als der Führer im Jahre 1033 den ersten Spatenstich tat und als der erste Arbeiter der Nation den schaffenden Deut schen den Befehl gab: Fanget an! Bild auf Bild zogen dann die großen Taten des natio nalsozialistischen Deutschlands an den Teilnehmern der feierlichen Erössnungskundgcbung vorüber nnd lösten jubelnde Begeisterung ans, die in dem Sieg Heil stürmisch ausklang, das der Berliner Gauleiter auf den Führer ausbrachte. Mit den Liederu der Nation klang die Feierstunde aus. Dann wandte sich der Führer, begleitet von den Reichs ministern, Ncichsleitcrn, dem Diplomatischen Korps, den Gauleitern und Staatssekretären der gegenständlichen Darstellung der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Staatsführung in den Hallen zu. Nie italienischen Gäfie verließen derlin Danktelegramm an Dr. Goebbels. Nach zweieinhalbtägigem Aufenthalt in der Reichs- Hauptstadt schlug für die italienischen Journalisten die Ab schiedsstunde. Am Vormittag besichtigten sie in Gatow die musterhaften Anlagen der Luftwaffe, die Luftkriegs- akadcmie, die Lufttechnische Akademie und die Lnftkricgs- schtile. Im Offiziersheim der Luftkricgsakadcmie verab schiedete dann der stellvertretende Pressechef der Reichs regierung, Ministerialrat Berndt, im Auftrage von Reichs- Minister Dr. Goebbels die italienischen Journalisten. Ministerialdirektor Dr.Easini faßte all das, was die italieni schen Journalisten in diesen Tagen bewegt hat, nochmals in außerordentlich herzlichen Worten zusammen und er klärte, daß die Teilnahme an den großen Kundgebungen - und die Herzlichkeit, mit der die Bevölkerung sie begrüßt habe, ihnen allen ein unvergeßlicher und unauslöschlicher Eindruck für ihr ganzes Leben bleiben würde. Vom Flugplatz der Luftkriegsakademie aus traten dann die italienischen Gäste den Flug nach Nürnberg an. Beim Abflug von Berlin sandte Ministerialdirektor Dr. Casini an Reichsminister Dr. Goebbels ein Dank- ! tclcgramm, in dem er versichert, daß die italienischen ! Journalisten weiter daran arbeiten werden, um die Baude, ! die unsere zwei Länder verbinden, enger zu knüpfen. Auf dem Flugplatz in Nürnberg hatten Ehrenstürme ! der SA., der SS., des NSKK., der Politischen Leiter, der HI. und der Nürnberger Wcrkscharcn Aiifstcllnng genom men. Der Rcichspressechcf der NSDAP., SS.-Gruppcn- führer Dr. Dietrich, war mit dem Gauleiter Frankens, Julius Streicher, erschienen. Mit herzlichen Worten cnt- bot der Ncichsprcsscchcf der NSDAP., Dr. Dietrich, den ! Gästen namens der NSDAP, den Willkommgrub auf ! Nürnberger Boden. Nach dem Abschrcitcn der Fronten ' wurde die Fahrt zum Hotel „Deutscher Hof" angetrctcn. ; In, Speisesaal des „Deutschen Hofes" vereinigten sich Gäste und Gastgeber zu einem Mittagessen, in dessen Ver lauf der Rcichspressechcf der NSDAP., Dr. Dietrich, das Wort zu einer herzlichen Begrüßungsansprache nahm. In seiner Erwiderung übermittelte Ministerialdirektor Easini den Dank für den Empfang und für die durch die NSDAP, zuteil gewordene Ehrung. Anschließend besichtigten die Gäste die Stadt. ' OestermK hält an der alten Linie fest Staatssekretär Dr. Schmidt über Oesterreichs Außenpolitik nach der Begegnung von Vcncdig. ! Im Antzenansschutz des Oestcrrcichischen Bundestages berichtete Staatssekretär Dr. Schmidt über die politische Lage. Der amtlichen Verlautbarung zufolge behandelte der Staatssekretär besonders eingehend die Beziehungen 'wischen den Großmächten nnd die Auswirkungen auf die Außenpolitik Oesterreichs, wobei er besonders die Zu- s a m menarbcit zwischen Italic n u n d Dcnts ch land erörterte. Dr. Schmidt stellte weiter fest, daß das enge Verhältnis zwischen Oesterreich und Italien im Lause der Bcgegnuna von Venedig eine erneute Bc- slänguug erfahren habe. Oesterreich sei entschlossen, an der Freundschaft mit Italien, an den Römer Protokollen und an dem Abkommen mit dem Teutschcu Reiche vom 11. Juli sestzubalten und die Beziehungen zu allen Staaten, ins besondere zu den Nachbarn, sorgfältig zu pflegen. Dr. Schmidt gedachte auch der jüngsten, persönlichen und privaten Eharaktcr tragenden Besuche des polnischen Außenministers Bccl in Wien und des bevorstehenden Staatsbesuches des österreichischen Bundespräsidenten beim ungarischen ReichSverwescr, durch den die traditio nelle Freundschaft zum ungarischen Nachbarstaat in feier licher Weise sichtbaren Ausdruck finden werde.