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Rr. 97 " Nhland Gedächluirscicr in Tübingen. In der schwäbische» Universitätsstadt Lüllingen sand an dein Tage eine Gedächtnis Deter surtt, an dem vor 150 Jahren Tübingens größter Soh> und Schwabens voUsvcrbnndenstcr Lichter, Ludwig Uhland dem deutschen Volk geschenkt wurde. sich darüber, daß die Möwen ihnen die Hübncrctcr rauben Man steht vor der Entscheidung, entweder die Möwcnplage durch energische Maßnahmen einzudännncn oder aber andere nicht ivcniger interessante Vdgelarten zu verlieren. Die Möwcn- plage ist, so heißt es, auf die übertriebenen Schuhmaßnabinen für die Möwenbrutstättcn zurückzusühreu, die sich als willkürlicher Eingriss in die freie Natur in einer verhängnisvollen Störung des Gleichgewichts ausgewirkt haben. Unsinniger „Zorn". Die Kopenhagener Polizei fand morgens an drei verschiedenen Stellen der Kopenhagener Umgebung Antos im Straßengraben. Nock ehe die Unter suchungen hierüber in Gang kamen, stellte sich ein 19jähriger Mechaniker der Polizei und gab an, diese Kraftwagen ge fahren zu haben. Er erzählte, daß der Grund seiner nächtlichen Raserei ein Konflikt mit dem Vater war, der ibm einen Schimpfnamen gegeben hatte. Der Junge war darüber so er zürnt, daß er das Haus verließ, von einem Restaurant ins andere zog und sich betrat, bis er schließlich ein Anto nach dem anderen in Trümmer fuhr. Schnarchen als Scheidungsgrund. Der Lgährigcn Doris Ma» Rowe ist von dem Scheidungsgerickt in Bristol (Eng land) die Zustimmung zur Ehetrennung gegeben worden, nach dem sie häufig in der Woche kaum zwei Nächte schlief. Er schnorchle so laut, daß sie selbst in einem anderen Zimmer der Wohnung keine Ruhe sand. Znm Schluß bewaffnete sie sich abends mit einem Spazicrsiock und stieß ihn damit an, wenn er wieder zn schnarchen begann. Ihr Kind mußte sie Weg gehen, da das kleine Wesen überhaupt nicht in den Schlaf kam. Die angeführten Gründe für die Ehetrennung wurden als vollwertig anerkannt. Arbeitsloser studierte Klima der Ozeane. Ein Erwerbsloser in New Orleans <U2A.) hat 5 Millionen Klimabeobach- tungcn, die in den letzten 50 Jahren von Seeleuten aus Ozeane» gemacht worden sind, stiidiert und eine klimatologische Geschichte der sieben Meere verfaßt. Mel. WWft Md MW Omtlichc Berliner Notierungen vom 26. April (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Am Wochcnanfang war der Aktienmarkt bei kleinen Umsätzen zunächst still. Für Spe- zialwcrte bestand aber Kausinteressc. Der Reutenmarkl war srcnndlich. Ncichsaltbcsitzanlcihe nnverändert 125'/«, auch Umschuldungsanleihe unverändert 94. 4,5prozeutige Krupv- anleihc von 1936 zog auf 99,50 an Am Geldmarkt stellte sich Blankotagcsgcld auf 2,25 bis 2,50 Prozent. Berliner Devisenbörse. (Telcgr. Anszahlung.) Argentinien 0,755 <0,759); Belgien 42,02 (42,10); Dänemark 54,78 (54,88); Danzig 47,04 (47,14); England 12,27 <12,30); Frankreich 1l,03 (11,05); Holland 136,24 (136,52); Italien 13,09 (13,11); Jugo- slawic» 5,694 (5,706); Norwegen 61,66 <61,78); Oesterreich 48,05 (49,05): Polen 47,04 (47,14); Portugal 11,14 >11,16); Schweden 63,21 (63,33); Schweiz 56,89 <57,00; Spanien 16,98 07,02»; Tschechoslowakei 8,646 <8,664); Vereinigte Staaten von Amerika 2,488 (2,492). Berliner Prcisnoticrnngcn für Hühnereier. Inlands- eier: I. 6 1 (vollfrisch): Sonderklasse 65 Gramm und darüber 9,25, Größe -1 60—65 Gramm 8,75, Größe 8 55—60 Gramm 8,25, Größe 6 50—55 Gramm 7,75, Größe II 45—50 Granini 7,25. II. O 2 <frisch): Sonderklasse 9, Größe /I 8,50, Größe 8 8, Großen 7,50, Größe O 7; III. Anssorlicrtc labsallcndc Ware): 7,25. — Enteneier (in- nnd ausländischer Herkunft) sortiert: über 60 Gramm 9,25, bis 60 Gramm 8,25. — A nSlandScicr : Holländer, Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. Belgier, Est ländcr, Irländer, Bulgaren, Ungarn, Jugoslawen. Polen, Türken, Letten, Litauer und ArGM,mwm Sonderklasse 8,7.,, Größe .5 8,25, Größe 13 7,75, Größe o 7,25, Größe I) 6,75: Bul garen nnd Polen Original 51 55 Gramm unsortiert 7,50. — Zschopauer Tageblatt und Anzeiger "Men, SMÄ Spiel Sportverein Drebach 1—Lv. Witzschdorf 1 2:7 (1:2). Nach einer Anlerbrechung gegen Krumhermersdorf setz ten die Grün-Weißc» ihren Siegeszag fort und gewannen auch klar das Rückspiel. Obwohl der Gastgeber kalt blütigen Widerstand entgegensetzte, konnten sie, dank der großartigen Spielweise unserer Hintermannschaft, niemals unsern Sieg geführten. Für den fehlenden linken Vertei diger Aicher spielte der jugendliche Seifert mit großem Erfolg. Dauernd setzte unser Sturm die gegnerische Hin termannschaft unter Druck, aber die viclbeinige Abwehr ließ nur 7 Tore zu. Die Tore erzielten Kühn 4, Hager, Günzel und Otto. Die Jugend erhielt vormittags durch das Richtantreten der Weihbacher Jugend die Punkte kampflos. Durch die sen Spielausfall fuhr die Jugend mit nach Drebach und siegte hoch mit 8:1 Toren. Der neue Jugendspieler Richter (halblinks) führte sich sehr gut ein und bedeutet eins große Verstärkung. Mauersberger. * Das erste Kreisfest des DRV — ein Fest der Massen! ! Am vergangenen Sonnabend waren die Kreisfachwarte j und Leiter der Kameradschaften aus dem Industrie- und Handelskreis Ehemnitz des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen zusammen gekommen, um unter der Lei tung des Kreissportwartes Prater die allgemeine Kör perschule der Männer für das Kreisfest einzuübsn, Die Aebungen bereiteten den Teilnehmenden absolut keine Schwierigkeiten und hinterließen einen feinen Eindruck. Sie werden eine gewaltige Wirkung Hervorrufen, wenn sie am Festsonntag im gleichen NhthmuS der Musik von meh reren tausend Männern und Jugendlichen * ausgeführt werden. Anschließend wurden die Obmänner für die ver schiedenen Wettkämpfe und Vorführungen berufen und Lie vielen technischen Ausschüsse gebildet, die zur reibungs losen Durchführung eines derartigen RissenfesteS unum gänglich notwendig sind. Denn eins steht heute schon est: Wenn alle Vereine und Verbände mit Begeisterung dabei sind, dann wird das erste Kreisfest des Judustrie- und Handelskreises Ehemnitz des DRL eine gewaltige Kundgebung für die Deutschen Leibesübungen werden. * F^L^IavokiLen befestigten Lt-ke Stellung Die vierte Spielscrie der Fußball-Gau gruppen - spiele brachte auf der ganzen Linie die erwarteten Ergebnisse, j Die Favoriten konnten also ihre Stellung befestigen. In der ) ersten Gruppe steht sogar im Hamburger SV. bereits der s erste G a u g r u p p e n m c i st c r fest. Die Hamburger ' schlugen Hindenburg-Allenstein mit 6:1 und führen jetzt un- s erreichbar in der Tabelle. In der zweiten Gruppe dürste Schalke der Endsieg auch nichr mehr zu nehmen sein. Hertha erlitt in Dortmund wieder eine 1 :2 - Niederlage durch die Knappen und ist end gültig aus den dritten Platz gerutscht, da Werder-Bremen, der einzige Verein, der hier Schalke noch erreichen könnte Victoria i Stolp mit 4 :0 besiegte. Wormatia gewann in der dritten s Gruppe gegen den SV.-Kassel mit 3 :1 und hat jetzt 7 :1 Punkte, denen 5:3. des VsB.-Stuttgarl «der gegen Dessau 05 mit 2:0 erfolgreich blieb) gcgcnübcrstchen. Auch in der ! vierten Gruppe sollte es der Deutsche Meister, 1. FC.- : Nürnberg, nicht schwer haben, ins Endspiel zu kommen. Allcr- : dings siel der Sieg gegen den VsN.-Köln mit 1 :0 nur sehr s mager aus. Andererseits aber ist Fortuna wieder um einen s Punkt ärmer geworden, da Waldhof-Mannhcim erfolgreich ' Widerstand leistete und ein 1:1 - Unentschieden herausholle. Dienstag, den 27. April 1987 Ans Sachsens Ksrichlssälen Sechs Monate Gefängnis für einen groben Vertrauensbruch Zwönitz. Vor dem hiesigen Gericht hatte sich ein früher hier beschäftigter Beamtenanwärter wogen Unter schlagung nnd Untreue zu verantworten. Ihm wurde zur Last gelegt, als Kassierer eines Vereius die bei ihm abge- licferten Beitrüge nicht auf das dafür eingerichtete Giro konto eiugezahlt, sondern für sich und seine Familie für private Zwecke» erwendet zu habe«. Das Schöffengericht verurteilte ihu zu 6 Monate» Gefängnis und 600 Mark Geldstrafe, ersatzweise zn weiteren 3 Monaten Gefängnis. * Unheilbarer Morphinist. Ehe m n i tz. Ter im Jahre 1903 geborene Rudolf St. hatte sich vor Jahre» durch eiue Krankheit derartig in Mor phium gewöhnt, daß er es nicht mehr entbehren tonnte. Er verstand cs immer wieder, sich Morphiumspritzen zn er- schwindolu, indem er den Aerzten vvrtüuschte, an einer sehr schmerzhaften Erkrankung zu leiden. Nach der Behandlung mußte er dann in jedem Falle erklären, daß er nicht in der Lage sei, Behandlung nnd Auslagen zu bezahlen. Er machte sich also deS Betrugs schuldig. Ta er uach dem Gutachten des medizinischen Sachverständigen als erheblich vermindert zurechnungsfähig anzusehcn ist, wurde er von einer Straf kammer deS Landgerichts Ehemnitz nicht wegen Betrugs bestraft, souderu es wurde seine Unterbringung in eine Heil- und Pflegeanstalt augeorduct. NM-Andschm - Mittwoch, den 28. April. Dcutschlandsender. 6,30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 9,40 Frauen-Turnstunde. 10,00 Deutsche Dichtung und Musik. 10,30 Fröhlicher Kindergarten. 11,40 Der Bauer spricht — der Bauer hört. 12,00 Konzert. 13,45 Nachrichten. 14,00 Allerlei von zwei bis drei. 15,00 Wetter, Börse. 15,15 Schallplatton. 15,25 Der unbekannte Chopin. 16,00 Musik am Nachmittag. 17,00 Der Frühling bläst die Zauberflöte. 17,50 Das deutsche Lied. 18,20 Aus dem Roman „Viktor Leion". 18,40 Sportfunk. 19,00 Und jetzt ist Feierabend. 19,45 Deutschlandecho. 20,00 Kurznachrichten. 20,10 Märsche. 20,45 Stunde der jungen Nation. 21,15 Berlioz: Phanta stische Symphonie. 22,00 Wetter, Presse, Sport. 22,20 Welt politischer Monatsbericht. 23,00 Wir bitten zum Tanz. Leipzig. 5,50 Mitteilungen für den Bauern. 6,10 Gym- nastik. 6,30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 8,00 Gymnastik. 8,20 Kleine Musik. 8,30 Musikalische Frühstückspause. 9,30 Markt und Küche. 10,00 Sieh doch mal im Duden nach... 10,30 Wetter, Tagesprogramm. 10,45 Heute vor ... Jahre». 11,30 Zeit, Wetter. 11,45 Für den Bauern. 12,00 Musik für die Arbeitspause. 13,00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 13,15 Musikalische Kurzweil. 14,00 Zeit, Nachrichten, Börse. 14,15 Opcrnstunde. 15,00 Für die Frau. 15,20 Musikalische Kurz- weil. 17,00 Zeit, Wetter, Nachrichteu. 17,10 Aus der Heimat Cranachs: Kronach', Coburg uud die Plasseuburg. 17,30 Weltpolitischer Monatsbericht. 17,50 Musikalisches Zwischen spiel. 18,00 Singendes, klingendes Frankfurt. 19,00 „Die Knoppiade". 19,50 Umschau am Abend. 20,00 Nachrichten. 20,15 Stunde der jungen Nation. 20,45 Hier spricht die Deutsche Arbeitsfront. 21,00 Kleinkunst der Großen. 22.00 Nachrichteu, Sport. 22,20 Wissen und Fortschritt. 22,30 Licderstuude. 23,00 Unterhaltung?- uud Tanzmusik. Jrbebei-recktssokut-: XukvLrt»«Vvrl»g, O. m. b I I.. 13 rlw 44. Fortsetzung. Oh, Hie jetzt die Augen des Mamies aufleuchieien! Er umfaßte mit beiden Händen die Lehne eines Stuhls, als brauche er einen Halt, um die Freude zu ertragen, die er empfand bei der Aussicht, seiner geliebten Frau könne ge holfen werden. Und nnn atmete er lies, ganz tief, sagte dann hastig, als könne er cs gar nicht schnell genug über die Lippcu bringen: „Der berühmte Dichter Alfred Heldberg traf sich bei meiner Mutter zweimal mit einem Herrn und besprach sich mit ihm. Tic Schauspiele, denen Heldbcrg seine Erfolge verdankt, sind aber gav nicht von ihm, sondern von dem anderen Herrn, er selbst kassierte nur den Ruhm c:n." Gisela Hammer saß ganz still da. Unglaublich schieu cs ihr, ivas sic soeben gehört, und doch wußte sie un gleichen Moment, Gustav Haupt sprach die Wahrheit. Viele kleine Bildchen schoben sich aus ihrer Erinnerung herauf, erhielte» erst jetzt die richtige Beleucht»»g. Sic vermochic nicht zn sprechen, wie ein Alpdruck lag es aus ihr; sic begriff uud begriff wiederum nicht. Gustav Haupt ließ die Stuhllehne los: „Na, nnn bin ich froh, gnädige Frau, denn das sehe ich Ihnen deutlich an, ivas ich Ihnen eben gesagt habe, interessiert Sie sehr!" Gisela Hammer brauchte Minuten, um sich zu sammel»; da»» aber stellte sic Fragen. Glistav Ha»pi »»tcrbrach sic schließlich: „Ich will Jh»e» alles erzählen, was ich weiß, gnädige Fran, das ist wohl das einfachste!" Sic nickte hastig, und ihr schmales Gesicht war noch bleicher als sonst vor Spannnng. Er begann etwas ein tönig: „Mnttcr arbeitete für verschiedene Schriftsteller, und einer war dabei, von dem sie sagte, er könne Wohl was nach ihrer Meinung, aber die Menge würde er nie packen — zu still .Md einfach wäre alles, was er schreiben würde, und er hatte auch kciucn besonderen Erfolg. Alfred Hcld- berg hieß der Schrislstellcr. Er ernährte sich als Redakteur eines kleinen Familicnblatts. Aber dann brachte er Mutter einmal eine Arbeit, die sie mit der Maschine abschreiben sollte, die war ganz anders als alles vorher. Mutter war reimveg aus dem Häuscheu darüber. Heldbcrg, der ' bisher nur Novelle« uud Romauc geschrieben, hatte cs mit f einem Schauspiel versucht. Tas Stück wurde angcuommen und hatte solchen Erfolg, daß über Nacht aus dem fast unbekannten Redaktenr nnd Schriftsteller ein berühmter Mann wurde. Eine Weile danach hatte Alfred Heldbcrg in Mutters Wohnung eine Besprechung mit einem Herrn. > Ich war so 'n neunzehnjähriger Bengel damals und sebr ! neugierig, warum die zwei gerade bei meiner Mutter > zusammenkamcn. Der fremde Herr hatte was riesig Vor- ! nehmes an sich, nnd ich horchte, was die zwei miteinander redeten. Ich habe ein feines Gehör und verstand Wort ; für Wort, was nebenan gesprochen wnrde, so leise es auch - geschah. Ich erfuhr nun eine ganze Menge. Ich erfuhr, ! daß Alfred Heldberg das Schauspiel, das ihn berühmt ge- ! macht, gar nicht selbst geschrieben hatte, daß er mit seinem Namen die Arbeit des anderen Herrn deckte, der seine Arbeit nicht unter eigenem Namen veröffentlichen wollte. Er muß Alfred Heldbcrg gelegentlich kcnnengclernt nnd dazu bewogen haben, als Verfasser zu gelten. Warum? Was weiß ich?" Er zuckte die Achseln. „Ich habe das aus der Unterhaltung der beiden Herren i hcrausgebracht und gestehe Ihnen, es war mir damals ! ziemlich schnnppc. Aber Mutter hatte ebenso gelauscht wie s ich nnd mich dabei erwischt, da mnßte ich ihr geloben, nie mals zu irgendeinem Menschen von dem, was ich gehört, zu reden, weil das großes Aufsehen geben würde. Ich versprach ? ihr in die Hand. Meinetwegen konnten die , zwei machen, was sic wollten, wenn sie nur selbst unler- i einander einig waren über die verdrehte Geschichte. Erst > < später fing ich an, richtig darüber nachzndcnken, und c-- schien mir mit einem Male, die Sache war des Nach denkens wert. Ta wurde ein fast unbekannter Schrift steller über Nacht berühmt, man feierte ihn als Genie, und eigentlich war sein ganzer Ruhm nnr auf Schwindel und Lüge aufgebaut. Meine Mutter ließ sich nicht an- merken, was sie wußte — Alfred Heldbcrg ahnte nichts davon. Sie tat, als wäre er wirklich der Dichter des Schauspiels, und sie schrieb eine andere Arbeit von ihm ab. Fertigte die Maschinenschrift nach der Handschrift, die Sie mir vorhin zeigten, und von der Alfred Heldbcrg ge sagt, es wäre die Handschrift einer jungen Verwandten, der er s<in erstes und auch sein zweites Schauspiel diktiert, denn Mutter kannte doch seine Handschrift. Wieder wurde die Aufführung ein ganz großer Erfolg. Ich meine nun, der Fremde muß irgendeinen sehr wichtigen Grund ge habt haben, sein Licht so unter den Scheffel zu stellen: der andere aber, ich meine Heldbcrg, hätte sich nicht zn solcher Sache hcrgcben dürfen. Ein Urteil steht mir nicht zu — , aber Sic wissen nun nach dieser Aufklärung Bescheid j wegen der Handschrift." „Ja, ich weiß nun Bescheid!" sagte Gisela Hammer ganz leise und wie zu sich selbst, und viele Gedanken wachten da plötzlich auf und waren Beweise für das, was sie vor wenigen Augenblicken als ganz große, über raschende Neuigkeit gehört. Der Berichterstatter seufzte kleinlaut. „Sic werden die Geschichte jetzt vielleicht an die große Glocke hängen, gnädige Frau, und für mich wird es Scherereien geben! Aber die Hauptsache ist mir, daß Sic meiner armen Frau helfen wollen, alles ist dagegen gleich gültig." < Gisela Hammer schüttelte den Kopf. „Ich werde die große Neuigkeit wohl kaum in die Oeffcntlichkeit tragen, denn was die beiden Herren mit einander abmachten, geht mich nichts an. Ich hatte nur Interesse daran, festznstellen, daß es sich bei der Hand schrift, die ich Ihnen zeigte, nicht nm die Handschrift Ihrer Mnttcr handelt." Ein lauter Atemzug bewies, wie erleichtert sich Gustav Haupt jetzt fühlte. „Und was mein Versprechen betrifft", fuhr Gisela > Hammer fort, „so kommen Sic übermorgen vormittag gegen zehn Uhr mit Ihrer Frau zu nur ins Hotel, dann werde ich Ihnen Vorschläge machen wegen Ihrer Frau. Ein Spezialarzt wird zugegen sein." Da neigte sich Gustav Haupt und küßte zum ersten und Wahrscheinlich auch letzten Male einer Fran die Hand. Gisela Hammer wandte sich, schon an der Tür, noch ein mal zurück. „Ich sagte Ihnen eben, ich würde die große Neuigkeit wohl kaum in die Oe/fentlichkeu tragen. Aber eine Bitte Hütte ich noch, die Sic mir erfüllen könnten." „Alles was Sie wollen, werde ich für Tic tun!" ver sicherte er und dachte dabei an seine Fran. „Ich verlange nicht viel", erklärte sie, „ich möchte nur, daß Sie mir erlauben, mit einer anderen Dame zu Ihnen zu kommen, der Sie dasselbe erzählen sollen wie mir heute. Es interessiert die Dame ebenso wie mich, zu wissen, daß es sich nicht um die Handschrift Ihrer Mutter handelt." Er nickte. „Ich habe Nachtschicht diese Woche nnd bin morgen vormittag so wie heute zu Hause. Also kommen Sic nur j mit der Dame, gnädige Frau!" (Fortsetzung folgt).