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Momuer w Zageblatt «nd Anzeiger Wochenblatt für Zschopau und Umgege« Das „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger, erschein! iverklägUb, ^iouatt.Bezagepreis t.7nRM.ZuileUgeb.2vPsg.Beftel!unaen werden in uns. Geschäffsff.,von den Boten, jowievonallenPostanstaltenanqenoinmen Anzeigenpreise: Die "16 mm breite MilUmelerzeile 7 Pst»; die VL mm breite Millmieterzeile im Textteil 25 Psg,; Rnchlaßnaffel 6 Zisser- and Nachweic-gebühr 25 Psg zuzügl. Portr Vas „Zschopau er Tageblatt und Vin zeig er" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Armshauptmamlschaft Flöha und des Swdlrctts zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bla.a «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau Pir. 41: Postscheclkonto: Leipzig 4lr. 428^4 - Fernsprecher Nr. 7:2 Zeitung für die Orte: KcumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dttlcrsdors, Gornau, Dittmannsdorf, Wipschdors, Scharsenffein, Schlößchen Porschendors 1t«. ÄH M»«ßag, b»« 2H 1937 198. Die WWeii FiWWsMie im neuen Heim AeierNiGe Llevergave der GtaStvank, Girokasse «nd Sparkasse Der 6. Oktober 1920 und der 23. April 1937 werde» wohl für alle Zukunft in die fast 100jährige Geschichte der städti schen Finanzinstitute mit ehernen Lettern eingetragen wer den. Am 0. Oktober 1920 erfolgte der Einzug in das „Deut sche Haus". Aber im Laufe der Jahre entwickelten sich die städtischen Unternehmen immer mehr und schon lange be stand das Bedürfnis, hier Abhilfe zu schaffen. Gestern wurde nnn das neue Gebäude Altmarkt 1, das nach wochen- ja monatclangem Umbau sertiggestellt wurde, feierlich über geben und bereits heute früh wurde der Geschäftsverkehr in den neuen Räumen ausgenommen. Eine stattliche Schar von Ehrengästen, unter denen man auch Bürgermeister i. R. Dr. Schneider bemerkte, hatte sich gestern vormittag zum Abschied von den alten Räumen im „Deutschen Haus" eingefunden. Kassenoberinspektor Faßmann gab einen Rückblick auf die Geschichte des Unternehmens. Am 0. Oktober 1920 erfolgte der Einzug in die bis in die letzten Tage innegehabten Räume. Inflation und Deflation wurden durchgekämpst und überlebt. Die Sparkasse konnte diese Krise gut überstehen und wertete schließlich die Einlegcrguthaben mit 30,2 Prozent auf. Dann kam die Zeit der Scheinkonjunktur und auch die Banken- krise von 1931 konnte das Unternehmen nicht erschüttern. Seit der Machtübernahme des Führers im Jahre 1933 stieg die Zahl der zu bewältigenden Arbeit im gleichen Maße ivie die Wiedergesundung Deutschlands. Das Bertrauen der Einwohnerschaft ist zurückgekehrt zu den Finanzinsti tuten und die Zahl der Sparer ist auch ständig im Steigen begriffen. Die Licht und Raumverhültnisse waren nicht gerade die besten und deshalb scheide man, so betonte der Redner am Schluß seiner Ansprache, mit leichtem Herzen von hier, weil man wisse, daß eine neue, schöne Arbeitsstätte warte. Und dann gingen die Ehrengäste, Ratsherren, Hand werker und die Gefolgschaft geschlossen vom alten Gebäude nach der neuen Heimat der städtischen Fluanzinstitute. Die feierliche Schlüsselübergabe vollzog Architekt Thieme, nach dessen Plänen die Kasse nmgestaltet wurde. Ohne Unfall sei trotz der Schwierigkeit der zu erledigenden Arbeiten der Bau vollendet worden. In gemeinsamer Zusammenarbeit aller sei etwas geschossen worden, was der Stadt nur zur höchsten Ehre gereiche. Am Schluß seiner Ausführungen gab er der Hoffnung Ausdruck, daß noch im neuen Heim derselbe Geist Einzug hatten möge, der bei denen, die an der Erstellung der Räume beschäftigt waren, vorherrschte. Bürgermeister Müller übernahm darauf den Bau in die Obhut der Stadt. Während er die schwere Tür auf schloß, wünschte er dem Bau viel Glück und Segen, zum Wohle der einheimischen Wirtschaft und der Stadt. die Verantwortlichen des Baues im ersten Bauabschnitt ge habt, doch sei der Lohn für die Mühe und die Arbeit an dem Tage der Einweihung der neuen Arbeitsstätte für deutsche Volksgenossen wieder vergessen. Im Namen sämt licher Firmen überreichte er der Stadtbank, Ginokasse und Sparkasse eine Führerbttste, die im Sitzungszimmer des Verwaltnngsratcs, das zugleich das Zimmer für den Bank- vvrstand ist, Aufstellung finden wird. Bürgermeister Müller verlas dann die Namen der Firmen, die am Bau beschäftigt waren und dankte ihnen im Namen der Stadt für die geleistete Arbeit. Kassenoberinspektor F a ß m a n n gab seiner Freude dar über Ausdruck, daß für die städtischen Geldinstitute diese Arbeitsstätte geschaffen wurde. Er versicherte zugleich im Namen sämtlicher Mitarbeiter, daß sie ihren ganzen Ehrgeiz in die Arbeit legen würden, um das in sie gesetzte Vertrauen nicht nur zu erfüllen, sondern weiter zu festigen. Der Ar- beitssrcudigkeit aller sei ein neuer Impuls verliehen wor den, der sich aller Voraussicht nach auf die Einwohnerschaft und die Geschäftsfreunde der Kassen übertragen dürfte. Er dankte den Bürgermeistern Dr. Schneider und Müller für die tatkräftige Unterstützung. „Gemeinnutz geht vor Eigen nutz", dieses Führerwort sollte über der Arbeit derer stehen, die in diesen neuen Räumen ihre Pflicht erfüllen würden zum Wohle von Volk und Vaterland, nicht zuletzt über für die Stadt Zschopau. Ortsgruppenleiter Weinhvld erkannte dankbar an, daß nach der Machtergreifung jetzt bereits der zweite grö ßere Bau der Oefentlichkeit übergeben werden konnte, nach dem das Finanzamt in neue Räume zog, sei es nun die Stadtbank und in nicht zu ferner Zeit würde auch der erste Bauabschnitt der Schule seiner Bestimmung übergeben wer den tonnen. Von der Einwohnerschaft hoffen wir, so führte er weiter aus, daß sie sich dieser städtischen Institute sehr rege bedienen, da die Gewinne aus ihnen wieder der All gemeinheit zukommen würden. Auch er forderte die Mit arbeiter auf, ihre ganze Kraft für das Unternehmen ein zufetzen und schloß seine Ausführungen mit einem drei fachen „Sieghcil" auf den Führer, worauf die Anwesendeu die Nationalhymnen sangen. MMri«M »SIM Wiks" Nach der Besichtigung der neuen Räume, die allgemeine Anerkennung fanden und bei der besonders das Bild des Chemnitzer Kunstmalers Alfred Fritzsche, der Zschopau in einer fabelhaften Weise den Beschauern nahebringt, fand im Hotel „Stadt Wien" noch eine Nachfeier statt, an der neben den Ehrengästen die Natsherren, Vertreter der an der Bau ausführung beteiligten Firmen nnd die Baugewerken teil nahmen. Im Rahmen dieser Nachfeier hielten zunächst kurze An sprachen Stadtvbcrbauinspektor Seifert, der dem Wunsche Ausdruck gab, daß doch der Spa »betrieb in der Stadt Zscho pau weiter fortschreite und Bürgermeister M ü l l e r. Die Feier in -er KasWelle Bürgermeister Müller betonte zunächst, daß die For derung der Deutschen Arbeitsfront „Schönheit der Arbeit" in den neuen Räumen wohl restlos erfüllt worden sei. Licht, Luft und Tonne durchflute sie. Auf lange Sicht sei hier etwas geschaffen worden, auf das die Stadt und alle am Bau Beteiligten Stolz sein könnte. Auf die Geschichte des Baues eingehend bemerkte er, daß am 28. Mai des vorigen Jahres der Beschluß zum Kauf vom Verwa-ltungS- rat gefaßt wurde und genau zwei Monate später, am 28. Juli v. I. habe Architekt Thieme die Bauleitung übertragen bekommen. Die sehr beschwerliche Aufgabe des Umbaues sei in meisterhafter Form gelöst worden und alle, die an dem Werke schassten, habe ihre ganze Liebe und ihr ganzes schöpferisches Können in den Dienst dieses Baues gestellt. Die Stadtbank, Stadtgirokasse nnd Sparkasse der Stadt Zschopau habe ein Heim, das sich sehen lassen könnte. An die Mitarbeiter der Geldinstitutete der Stadt richtete er den dringenden Appell, sich dieser neuen Arbeitsstätte mit besonderer Liebe anzunehmen. Seien Sie nicht nur Beamte der städtischen Geldinstitute, so rief er ihnen zu, sondern seien Sic durch ihre Arbeit zugleich Propagandisten des neuen Deutschlands. Der Bürgermeister schloß seine An sprache mit dem Wunsche, daß es in diesen neuen Räumen weiter vorwärts gehen möge. Als Vertreter der Sächsischen Sparkassen- und Giro- kasjenverbandes Sächsischer Gemeinden und der Oeva über brachte Dr. Schaarschmidt die Grüße des VerwaltungS- rateS und insbesondere des Präsidenten des Verbandes, Dr. Eberle. Die Kassen des Verbandes, so führte er weiter auS, nehmen großen Anteil, wenn eines ihrer Glieder sich vergrößere. Das sei doch der Beweis dafür, daß eS mit diesen Geldinstituten vorwärts gehe und sie das Vertrauen deS Einwohnerschaft in größtem Maße genießen würden. Aus kleinsten Anfängen heraus seien die Spar- nnd Giro- kasscn entstanden, die heute über ganz Deutschland verbreitet wären. In den deutschen Sparkassen ruhe heute mit ^Mil liarden Mark der größte Teil des deutschen Bolksvermögens als Einlage. Die Geldinstitute der Stadt Zschopau erfreu ten sich bei den vorgesetzten Dienststellen allgemeiner Be liebtheit, weil ihre Leitung einwandfrei und zu Klagen keinen Anlaß gebe. Das Wesen der von ihm vertretenen Verbände sei es, den Gemeinnutz dem Eigennutz voranzu- stellcn. Die Kassen wollten nicht verdienen, sondern der All gemeinheit dienen. Mit dem Girvkassensystem würden der freien Wirtschaft Mittel znr Verfügung gestellt, die unbe dingt benötigt würden. Dieses Dienen am Vvlksganzen sei der Sinn und die Grundlage der ganzen Arbeit und auch in den neuen Räumen der Stadt Zschopau würde dieses Prinzip als oberster Grundsatz zu gellen haben. Für sämtliche nm Bau beteiligten Firmen sprach Bau meister Reinhold (Ehemuitzj. Große Schwierigkeiten hätten überwunden werden müssen, schwere Sorgen hätten Das neue Gebäude der Stadtbank (links) und ein Vliet in die Aassenhalle, links der Eingang zusn Tresor (rechts). 2 Aufn. Zierold.)