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H -Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto s°wiev°n°llenP°st°nst°ltenangenomn,en f ü r Zschopau und u m 8 e g 0 Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Miüimelerzeüe 7 Psg.; die 95 mm breite Millimeierzeile im Texiteil 25 Psg.; Nachlaß ilassel Z Ziffer- und DaS,,Zschopaucr Tageblatt und-Anzeiger, erscheint werktäglich. N.'onatl.Bezüge preis l.7'>RM.Zusiellgeb. WPsg. Beiteltungen werden in unt. Geschästssl.,von den Boten, Wopauer» Lageblatt und Anzeiger Das Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschaft Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blatt »nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. in. b. H.Zschopau Gemeindegirolonto: Zschopau Nr. >i: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 -- Fernfvrecher 2ir. - >2 Zeitung sür die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilifchthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wipschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors rr.. 7s IO8. Diirxsßag, Avn H. 1937 DeutsGer HZrsLeW in HSretorta Die -Me AeiGresiems vmt Vl em BMWag -er GegeaMe Berlin, 6. April. (Drahtmeldung). Der deutsche Gesandte Wiehl überreichte am Mon tag dem General Hertzog folgende Protestnote gegen die letzte Bcrlautbarung der MaudatSrcgicrung, die eine Kampfmaßnahmc gegen das dortige Deutschtum bedeutete: Die deutsche Regierung sieht sich genötigt, gegen die Verlautbarung der Nnionregierung vom 2. April Ver wahrung cinzulcgcn, weil diese im Nahmen allgemeiner Partcibestimmungen die deutsche Bevölkerung des Man datsgebietes Südwcstafrika unter Nusnahmerecht stellt. Die deutsche Regierung hat ihre Bedenken gegen diese Maßnahme bereits in früheren Noten dargelegt. Sie be schränkt sich deshalb auf folgende Ausführungen: Die Verlautbarung stellt sich als eine Kampf- ma s; nahme gegen das Dcutschtu m in Südwcst- asrika dar. Das ergibt sich aus dem Zusammenhang der Verlautbarung mit dem Bericht der Südwestafrika-Kom mission, deren unbewiesene Behauptungen ihr zugrunde liegen. Für eine solche Kampfmaßuahme der südafrikanischen Negierung gegen das Deutschtum in Südwesiafrika fehlt feder berechtigte Anlaß. Die dafür vorgebrachte Behauptung einer unzulässigen Einmischung Reichsdeut scher in die Einrichtungen des Landes treffen weder all gemein noch für die letzten zwei Jahre zu. Das Südwester Deutschtum kann sich mit Recht bc- schwcrt fühlen, weil ibm trotz des Londoner Abkommens und späterer Zusagen politische, kulturelle, sprachliche und teilweise auch wirtschaftliche Gleichberechtigung . immer mehr versagt wird, und weil cs durch die verschiedensten Maßnahmen in seiner Entwicklung behindert wird. Dieser bedauerliche Zustand, der schon im Widerspruch steht mit der Mandatsbestimmung, nach welcher die Man- oatsregicrung als Treuhänderin die Pflicht hat, das Wohlergehen aller Bewohner des Mandatsgebiets zu för dern, wird nunmehr durch die Bcrlautbarung vom 2. April noch verschärft, da sie dem freien Ermessen einer Verwaltungsstelle weitesten Spielraum eröffnet. Die deutsche Negierung hat die Negierung der Süd afrikanischen Union wiederholt gebeten, die südafrikanische Spannung durch beiderseitiges Einvernehmen zu beseiti gen. Die fetzigen unberechtigten Maßnahmen der Union- regiernng werden aller Voraussicht nach im deutschen Teil der Bevölkerung von Südwcstafrika den Eindruck ver stärken, daß der Unionrcgicrung nicht an einer Ver söhnung der verschiedenen Bevölkcrungsteile gelegen ist nnd werden notwendigerweise zu einer Verschä r f ung der Gegensätze zwischen den verschiedenen Bcvölkc- rungstcilcn führen. Die deutsche Negierung hält sich sür verpflichtet, ihre warnende Stimme zu erheben und muß cs uunmchr der Uniouregicrung überlassen, Vo.sorge zu treffen, daß nicht ! durch eine Durchführung der Verlautbarung schwerer j Schaden angcrichtct wird. Nute Arme M« GPU. Die Werwkksje zum Sturz Zagoöa Die Nachricht von der Verhaftung des früheren Leiters > der GPU., Jagoda, in Moskau hat überall in der . Welt großes Aufsehen verursacht. Die englische Presse bringt die Verhaftung mit iunnerrussischcn Vorgängen in Zusammenhang, die staatsgesährUchcr Natur sein sollen. Die „Times" führt die Verhaftung in erster Linie auf Eifersüchteleien zwischen ihm und den Chefs der Noten j Armee zurück. Jagoda habe sich eine eigene Rote j Armee von 200 000 Mann geschaffen. Diese sei besser f ausgerüstet gewesen als viele Teile der Noten Armee. ! Seine Geheimagenten hätten sich unter das Militär gc- ! mengt und Offiziere verhaftet. Kricgslommissar Woro - > fchilow habe sich seinerzeit gezwungen gesehen, selbst cmzugrcifen, nm Jagodas Einmischung abzustcllcn. Wie die „TailyMai l" dazu berichtet, sind zwischen ! der Nolen Armee und der GPU. heftige Differenzen ans- i gebrochen. Kriegskommissar Woroschilow hat bei Stalin Protest gegen die Uebergriffe des jetzigen Leiters der GPU., Jeschow, eingelegt, der in letzter Zeit ver schiedentlich versucht habe, Offiziere der Noten Armee ver haften zu lassen. Woroschilow habe Stalin eine Art Ulti matum übermittelt mit dem Ersuchen, die vorherrschende Rolle der GPU. zu beseitigen. „Daily Telegraph" bringt die Meldung unter der Ueberschrift „Jubel in Mos kau" und schildert, wie die Verhaftung Jagodas auf das Volk wie eine Erlösung gewirkt habe. Der Moskauer Be richt des Blattes gibt ein ins einzelne gehendes Bild von der Charakterlosigkeit dieses Mannes, der jahrelang ein ganzes Volk habe tyrannisieren dürfen. Jagoda habe die Rechtsopposition unter Nykow und Bucharin in ihrer Kritik an Stalins Kollektivierungsaktion unterstützt und über Bauernunruhen unterrichtet, die Jagoda aber selbst mit den grausamsten Mitteln niederschlug. Der Name Jagoda bleibe unlösbar verbunden mit den Grausamkeiten, vie er zur Durchsetzung der Kollektivierung und anderer Maßnahmen des ersten Fünfjahresplanes angewandt habe. Obwohl er im geheimen ein Gegner dieser Maßnahmen gewesen sei, so habe er doch nicht gegen sie Front gemacht, da er einen Wechsel in der Parteiführung fürchtete und »aß man ihn dann für seine Untaten verantwortlich machen würde. Stalin habe schon öfter Jagoda vcr- vrängcn wollen. Dieser habe jedoch zuviel Trümpfe in der Hand gehabt. Jeden Versuch, ihn zu entfernen, habe er durch eine neue Vcrfolgungswcllc zu parieren verstanden. Das Ende des Vertrauten Stalins Der endgültige Sturz Jagodas, der noch vor kurzem »er besondere Vertraute des roten Diktators Stalin war, muß besonders deshalb besondere Beachtung finden, weil -r als „einfacher Verbrecher" aus seiner Stellung gejagt wurde. Jagoda war als Nachfolger des blutrünstigen f Tschekisten Dsershinski und des nicht minder berüchtigten Mcnshinski von einem außerordentlichen Machtdrang be seelt. Er gelangte an die Spitze der GPU. im Jahre 1934 und verschaffte der GPU. das Recht, neben der Noten Armee militärische Uniformen zu tragen. Was alles zum Sturz des gefürchteten GPU.-Chefs geführt hat, kann man natürlich aus der Ferne nicht ge nügend durchschauen Wahrscheinlich war die im Dezember 1934 erfolgte Ermordung des Parteigcwaltigen der So wjets Kirow der Anfang von Jagodcrs Ende. Jagoda glaubte sich damals stark genug dazu, auch dem Kom- mandobcstand der Noten Armee zu Leibe zu gehen. Bald aber erfüllte sich Jagodas Schicksal. Der GPU. wurde zu verstehen gegeben, daß sic sich nicht in die Armeeangclegen- heiten zu mischen habe. Diese Einstellung dürfte die Politik des Moskauer Kremls unterstreichen, die Note Armee als militärisches Werkzeug für die nicht nur im stillen gehegten Pläne der bolschewistischen W c l t r e v o l u t i o u zu erhalten. Dic Note Armee war es also, die den Abstieg Jagodas zum Postkommissar erzwang und jetzt auch fvik endgültiges Verschwinden vorbereitet". MN Kl WL L«ßSAö vnh LHsaier Tie ersten „N e i ch s l h c a t c r t a g e der HI." von: 11. bis 18. April in Bochum sollen die neu in An griff genommenen Arbeitsgebiete des Kulwramtcs der Reichsjugendsührung zum Ausdruck bringen. Neben der Herausstellung junger Dramatiker iMöller, Schwitzke. Hummen«, deren Werke im Laufe der Woche im Stadr- thearcr in Bochum zur Ausführung gebrachl werden, ist als Höhepunkt der ganzen Arbeitstagung dic große HJ.» Kundgebung nn Bochumer «Lchützenhos zu nennen, in der der Jngcndsührcr des Deutschen Reichs, Baldur von Schirach, über Las Thema „Jugend und Theater" sprechen wird. Die b c g e i st e r u u g s f ä h i g e Jugend hatte stets einen inneren Kontakt zum Theater. Das Theater kommt ohne die Jugend nicht aus, wenn es nicht langsam verkümmern will. Aber cs ist heute doch anders als in der verflossenen Systemzeit, in der der gesunde Kern der deut schen Jugend mit Schaudern den elenden Machwerken des jüdisch-literarischen Klüngels sernblicb. Das war die Zeit, wo man ernsthaft die Frage erwog, ob die Theater über haupt noch einen Zweck für die deutsche Kultur hätten. Wir haben wieder im nationalsozialistischen Reich ein deplsches Theater. Und da ist cs nicht verwunderlich, daß die deutsche Jugend positive Mitarbeit am deutschen Theater leisten will. Denn diese Jugend wird einst der Träger der deutschen Kultur sein. Nun strömen sic herein, zu Tausenden schon, die Jungen und Mädel, — nicht blaß und bleich und übersättigt vom Wissen um die Dinge dcs Theaters nnd nicht von Literatur überladen. Aber in ihnen ist Sonne, ist die Luft der Berge, der Seen und Vcr Meere; in ihren Adern pulst die Kraft des deutschen Landes nnd seiner Menschen, nnd Sonne liegt in ihren Augen. Dazu erfüllt sie eine Aufgeschlossenheit gegenüber den Dingen der Kunst, die ihresgleichen in der Vergangen heit sucht. In kurzer Zeit hat sich hier etwas vollzogen, was wir vielleicht noch gar nicht einmal recht begreifen können, da wir noch mitten in diesem Geschehen stoben. Dic ersten „Neichstheatertage der HI." sind der Aus druck für das kulturelle Wollen der deutschen Jugend. Die T h c a t c r a r b c i t ist eines der jüngsten Aufgabengebiete in der Kulturarbeit der HI., da es erst im Anschluß an das Heidelberger Kulturlager der Reichsjugendsührung im vergangenen Jahre in Angriff genommen wurde. Die viel fältigsten Ideen und Forderungen für ein zukünf tiges, junges nationalsozialistisches Theater, dic in dem damaligen Lager ihren Nieder schlag fanden, wurden in der Folge in dem neugeschaffcnen Hauptreferat für Theatcrfragen und Dramaturgie zunächst einer gründlichen Ucberprüfung und Klärung unterzogen, von vornherein waren niemals feuilletonistisch-litcrarische oder ästhetisch-kritisiercnde Gesichtspunkte für dic Fort führung vcr Thcaterarbeit maßgeblich, sondern stets nur vie Erwägungen der notwendigen Schritte zur Verwirk lichung der . großen k u l t » r p o l i 1 i s ch e n Forde rungen, die der Führer selbst wiederholt an das heutige Theater gerichtet hat. Die Marschrichtung war somit klar gegeben: Praktische Verwirklichungsarbcit an der Schaffung eines jnngen deutschen Theaters, das als poli tische Kraft „Mittel zur Volkserziehung" und zugleich höchster künstlerischer Ausdruck der natio nalsozialistischen Weltanschau ungsidce sein würde. Es ergab sich zunächst die Forderung, den verschie densten Berufsgcbicten der dramatischen Kunst für die Folge aus den Reihen der HI. und des BDM. einen ge sunden und fachlich fähigen Nachwuchs zu stellen. So wurde die N a ch w u ch s b e t r e u « n g in den Vühnen- bcrufen in enger Zusammenarbeit mit der Reichstheater kammer zum ersten großen Aufgabengebiet der Theatcr- arbcit. Im Kulturamt wurden rcgclinäßigc öffentliche Ausspracheabende für alle jungen Theaterleute eiugerichtct. Aus diesem Kreis soll eine Arbeitsgemeinschaft jnnger Theaterleute in der HI. wachsen, die zur Keimzelle in dem großen Ringen um eine heutige Thcaterrcform werden kann. Man war sich jedoch frühzeitig auch bewußi, »aß auch für das zukünftige deutsche Theater der Nach wuchs an Theater b c s u ch e r schäft zu stellen sei. Es wurden bereits in der jetzt laufenden Spielzeit in den Theatcrstädten dcs ganzen Reiches innerhalb des Ver- anstaltungsringcs der HI. Thcatcrbcsnchcrorganisationen ins Leben gerufen. Dic eigentliche kulturpolitische Aufgabe setzt allerdings erst nach Vollzug dieser Theatcrbcsnchcr- organisation der Jugeud ein: Die Frage der Spielplan- gcstaltung für dic Jugendvorstellungen. Erfreulicherweise kann, hier bereits fcstgcstcllt werden, daß dic Vorschläge der Reichsjugendsührung sür einen lebendigen