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Nr 78 Zichopauer Tageblatt and Amzeiger MW an der Quelle des Lebens Großzügiger Ausbau des Hilsswerkes „Mutter uud^ Kiud" In einem neu eingerichteten Abcndlchrgang für die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitglieder der NS.- Volkswohlfahrt sprach in der Berliner Universität Hauptamtsleiter Hilgcnfeldt über die Begriffe natio nalsozialistischer Wohlfahrtspflege. Er erklärte, daß sich sie Arbeit der NS.-Volkswohlfahrt nicht auf eine Gene ration beschränkt, sondern auch die kommenden Geschlechter des Volkes berücksichtigt. Ihre Planung, die auf die Ewigkeit ausgerichtet sein muß, wird nicht, wie die frühere private und kirchliche Wohlfahrtspflege nach partikula- ristschcn Grundsähen ausgestellt. Hilgcnfcldt wies nach, daß in den 17 Jahren von 1919 bis 1935 nicht weniger als 1 319 000 Kinder, die im Säuglingsalter starben, hätten am Leben erhalten bleiben können, wenn die frühere Wohlfahrtspflege ihre Aufgaben richtig erkannt hätte, daß nämlich die Arbeit an der Quelle des Lebens beginnen müsse. Die Arbeit der NSV. sei im wesentlichen eine Er ziehungsarbeit, nämlich auS dem Menschen alle seine phy sischen Kräfte herauSzubolen und diese Kräfte frei zu machen, damit der einzelne sich im Lebenskampf behaupten könne. Mit Nachdruck erklärte Hilqcnfelbt, daß die NSV. niemals in eine Körvcricban des öffentlichen Rechts ver wandelt werde, zu allen Leiten müsse sie im Prinzip die Form vchaltcn, die sie gegenwärtig habe. Die veioioeicn Kräfte dürfen nie viel höher sein als I v. H. Immer werde es eine Aufgabe dcS Nationalsozialis mus sein, die Mensche» im Dienst und im Qpfcr bcrcit- znhaltcn. In den Wintcrhilfswerkcn der Zukunft werde sich die Arbeit immer mehr der Erhaltung unserer Volks kraft durch Arbeit an den Wurzeln der Nation zuwendcn. Im kommenden Sommer werde die NSV. sich vor allein dem weiteren Ausbau des Hilfswerks Mutter und Kind widmen. Die Fürsorge für die Mütter solle ver bessert und die Müiterverfchicknng weiter gesteigert wer den. Im Lause der kommenden Iabre werde sich die Arbeit in immer stärkerem Maße der Fürsorge am Klein kind znwcndcn. Die Arbeit der Hilfs- und Beratungs stellen werde verbessert, die Labl der Fürsorgerinnen und Schwestern, die zu prakti'cber Arbeit in die Familie ge schickt werden, erhöbt werden. Das Tuberltiloschilfswerk werde weiter anSgebaut. Kein Mensch in Deutschland brauche heute mehr Sorge zu haben, woher er die hohen .Kosten einer Tuberkuloscvcr- schickung nehme. Durch zielbewusste Arbeit werde voraus sichtlich die Zahl der Tuberkulosekranken in 10 bis 20 Jak-u auf die Hälfte, in weiteren 10 bis 20 Jahre» aus ei» VErk.l hcrnbgevrückt werde» könne::. WssMW Oe PMW Pariser Weltansstellnvq kann erst Mitte Mai besichtigt merLn DaS die Belange der Volksfront vertretende Pariser Boulevardblatt „Ec S o i r" veröffentlicht Erklärungen dcS Beauftragten der Ministcrpräsidcntschasl für die Welt ausstellung, in denen es u. a. heißt, die feierliche E r - ö f s n n n g der Internationalen Ausstellung werde am festgesetzten Tage, nämlich dem 2. Mai, stattfindcn. Zu diesem Zeitpunkt würden bereits zahlreiche Pavillons fcrtiggestcllt sein, das Publikum allerdings werde erst am Sonnabend, dem 15. Mai, oder erst an, Sonntag zur Besichtigung zugclasscn. Vor allem seien noch die zahlreichen Verkehrswege innerhalb des Ansstellungsgeländcs fertigzustelien; auch im neuen Trocadcropalast würden wesentliche Arbeiten längere Leit in Anspruch nehmen. Der Hanptsc-.nl des Trocadcropalastcs werde wahrscheinlich sogar nick» vor dem 15. Juli der Ocssentlichkeit übergeben werden können. Mi Tränengas gegen Streikende Wüste Ausschreitungen in einer amerikanischen Stadt Die sozialen Auseinandersetzungen in USA. spitzen sich immer mehr zu und haben mehrfach zu schweren Aus schreitungen geführt. Jetzt stürmte in Albert Lea im Staaie Minnesota die Polizei das Hauptquartier der radikalen Gewerkschaft, obwohl sie vom Dach des Ge bäudes mit brennenden Decken beworfen und mit kochen dem Wasser begossen wurde. 5-1 Strcikanführcr wurden verhaftet. Streikende Arbeiter der amerikanischen Gas- maschincn-Gcsellschaft drohten darauf das Gefängnis zu stürmen, und cS kam innerhalb der Stadt zu wüsten Aus schreitungen. Kraftwagen wurden nmgeworfcn, ein Poli- zeinuto in Brand gesetzt, ein zweites in den Fluß gestürzt Danach zogen Streikende vor ein Werk, in dem nach vor heriger gewaltsamer Entfernung der Sitzstreiker Arbeits willige die Arbeit ausgenommen hatte», warfen die Fen sterscheiben ein und versuchten, in die Fabrik einzudrin- gcn. Der ungerichtete Sachschaden beträgt 15 000 Dol lar. Die Polizei setzte sich schließlich mit Knüppel und Tränengas durch. Der Witte zum Kinde Weitere Geburtenzunahme — aber es fehlen noch immer 12 v. H. Wenn die Geburtenzunahme im Deutschen Reich in den Jahren 1934 und 1935 nnr die Folge der Anhäufung oon Eheschließungen in den Jahren 1933 und 1934 ge wesen wäre, so könnte ihr, wie zunächst auch mehrfach be hauptet wurde, wohl kaum eine besondere Bedeutung bei zemessen werden. Daß dies nicht der Fall ist, sondern daß die Geburten zunahme vielmehr zum großen Teil auf einer tatsächlichen Steigerung der Fortpslanzungshäufigkcit beruht, zeigt die ausführliche Geburtenstatistik für das Jahr 1935. Als wichtigstes Ergebnis dieser Untersuchung erscheint die Tatsache, daß die Erhöhung der Geburtenhäufigkeit in den vor 1933 geschlossenen Ehen, die im Jahre 1934 z» der starken Geburtenzunahme wesentlich beigetragen hatte, im Jahre 1935 nicht nur angehalten hat, sondern noch größer geworden ist. Leilspruch für 6. April Als allererster Grundsatz soll eingeprägt werden, daß es schändlich sei, seinen Lebensunterhalt etwas anderem, denn seiner Arbeit verdanken zu wollen. I. G. F i ch t c. Im ganzen genommen aber reichte die Fortpflan zungshäufigkeit der deutschen Ehen auch im Jahre 1935 noch nicht zur Bcstandcrhaltung der Volkskraft aus; cs fehlten noch immer 12 v. H. an der erforderlichen Gc- burtcnhäusigkcit. Aber die anhaltende Zunahme der Fruchtbarkeit ge rade in den Ehen mittlerer Ehedauer ist doch immerhin ein Zeichen dafür, daß der Wille zum Kinde in großen Teilen des deutsche» Volkes zu neuer Kraft erweckt worden ist. «»»««! «WilliIM MEllLWMWMWIWWII« 1V Zähre FemMe FMem Mit dem Krankenwagen des Kreises Flöha unterwegs. Fast im Mittelpunkt der AmtShauptmaiinschaft Flöha I liegt, von schönen, bewaldeten Bergen umfaßt, die Gemeinde Falkenau, die sich im Tale des Flöhaflusses dahin zieht. ! Durch die große Baumwollspinnerei der Firma Georg Liebermann Nachf. A.-G., die fast eine 90b Mann starte Be legschaft beschäftigt, hat sich die Gemeinde in den letzten 40 fahren außerordentlich entwickelt. Außerdem gibt die Dampf,Ziegelei der Firma Müller K Otto, vor allem im Sommerhalbjahr, für ungefähr 30 Mann Lohn und Brot. Auf den nördlichen Bergeshöhcn ist in den letzten 15 Jahren die Siedlung entstanden. Als Hauptgebäude hebt sich hier oben die Friedhofstapelle mit anschließendem Fried hof und Ehrenmal ab. Dieses Sicdlnngsgelände ist fast restlos bebaut und erweckt für den Unbekannten, der von : Flöha nach Falkenau auf der Ehemnitz—Dresdner Eisen- bahnstrecke fährt, den Eindruck, als sei es ein Dörfleiu ! sür sich. Weiteres Baugelände ist an der Bahnhofstraße er- s schlossen, wo auch in den letzten Jahren eine ganze Anzahl Hänser bereits erbaut worden sind. Die Gemeinde zählt ! fast 2800 Einwohner, besitzt eigenes Wasserwerk und Elek- i trizitälswerk in Verbindung mit der Uebcrlandzentrnle Lichtenberg, Gas von der Ferngasversorgung Ehemnitz, > eigene Schul- und Kirchcnvcrwaltnng, Gemeindebad und eine ständige Feuerwache mit ungegliederten Kranken- transpvrtwesen. Die Feuerwache liegt in unmittelbarer Nähe der Schule und konnte am l. April 1937 ans ein lOjährigeS Bestehen znrückblicken. Insgesamt wohnen in zwei dazu besonders erstellten Häusern 13 Feuerwehrleute, die in Abwechslung in dauernder Dienstbereitschaft stehen. In der Fahrzeughalle stehen die Fahrzeuge und Geräte, in schön sauberem Zustand immer zur Ausfahrt bereit, darunter der 8-Znlindcr-Kran- kenwagen. Eine Warmwasserheizung sorgt sür gleichmäßige Wärme in der kalten Jahreszeit. Eine schone Lchrcber- gartenanlage, neben den mit fast allen Banmsortcn be pflanzten Schulhof umfriedet diese Feuerwache. Wenn alles im Ort iu friedlicher Ruhe liegt, oder zu irgend einer Ortsverwallnng unterwegs ist, in der Feuer wache finden sie immer eine dienstbereite Mannschaft. In tziugebender Weise stehen diese Leute im Dienst der All- gcmcinheit, ohne jeden Eigennutz. Der Krankenwagen steht für alle Krankenkassen und > Privatpersonen im Bezirksvcrband der Amtshanptmann- schast Flöha iu Bedarfsfällen schnell und mit günstiger Preisberechnung zur Verfügung. AuS den vielen Wach berichten soll hier ein solcher wieder gegeben werden, der zugleich den Fahrtbericht mit enthält, auf genaue Führung dieser Berichte wird besonderer Wert gelegt. Das Telefon klingelte, es ist 8,27 Uhr früh. — Hier Feuerwache Falkenau! Einen Angenblick, Sie werden von Zschopau verlangt. Hier Polizei Krnmhermersdorf: Bitte Ihren Krankenwagen nach Krumhermersdorf, Eingang obere Dorfstraße, von der Marienberger Straße Börnichen- Heinzebank abgehend, eine schwerverletzte Person. Wann kann der Wagen hier sein? In 20 Nii nuten sind wir dort, erfolgt die Antwort. Tas Gespräch ist beendet, schon wird kaum eine Sekunde später das Begleitpersonal durch drei mal kurzes Klingelzeichen in der Wache alarmiert. In zwischen wird auch schon von einer Fenerwehrmannsfrau die Fahrzeughalle vom Gerätebaus aufgeschlossen und das Aussahrtstvr geöffnet. Schon kommt der Fahrer nnd das Begleitpersonal, noch ist kaum eine Minute vergangen, da läuft auch schon der immer fahrbereite Motor. Eine in zwischen kurz geschriebene Mitteilung nnd Bezeichnung der Unfallstelle wird dem Vegleitmanu, der beim Fahrer sitzt, in die Hand gedrückt nnd schon fährt der Wagen die Schnl- straße entlang. Der Krankenwagen, der ein gewisses Vor- sahrtSrecht, wie alle Fenerwehrfahrzengc bat, gibt einige kurze Signale bei der lnrvigen Ausfahrt nach der Bahnhof straße. Genau wie bei Feueralarm ist auch hier oberstes Gesetz: Schnelligkeit! Der geringste Zeitverlust muß ver mieden werden. Vor kaum zwei Minuten stand der Wagen noch in der Fahrzeughalle, und jetzt fährt er schon, von sicherer Hand gesteuert, der Bahnhofstraße entlang — die Schranken am Bahnhof Falkenan sind offen — in etwas ab- gestvpptem Tempo geht es über die Dresdener Bahnlinie. Mit Leichtigkeit überwindet das Fahrzeug die sonst für den Autoverkehr gesperrte bergige Straße Falleuaw Augustns- burg. Tie Uhr zeigt 8,38, als der Wagen in Augustusburg an der Feuerwache vorbeisährt, einige Fahrzeuge werden nach kurzem Hupensignal überholt, und sehr schnell ist die so schön bewaldete Straße nach Waldkirchen zurückgelegt. ES geht schon nach Börnichen nnd nicht lauge dauert eS, als die Fahrt schon auf die Marienberger Straße, nach der Heinzebant zngeht, die Unfallstellc, durch Menschenansamm lung schon von weitem sichtbar, wird 8,49 Uhr erreicht. Nengierige und mitfühlende Menschen schieben sich sofort Montag, den 3. April 1937 „Ab sofort Voitze S!« Eisberge treibe» »ach dem Süden In diesem Monat jährt sich zum 25. Male der Tag, an dem das englische Passagierschifs „Titanic" im Atlanti schen Ozcan aus einen Eisberg lies und mit dem größten Teil der Passagiere und der Bemannung, 1563 von 2224 Menschen, in kurzer Zeit sank. Treibende Eisberge sind anch heute noch eine Gefahr sür die Schiffahrt Wie vian ihr begegnet, darüber berichtet der nachstehende Artikel. In diesen Tagen hat das Hydrographische Seeinstitut der USA. an die Häfen und Schisfahrtslinicn des Nord- attanlik den Funkspruch iveitergelcitet, daß in Zukunft bis auf weitere Anordnung alle Dampfer die „Roure 8" zu befahren haben. Der „große Kreis", die Route E, sei durch das Auftreten zahlreicher Eisberge im Augenblick zn ge fährlich geworden. Schon vor einigen Wochen wurde die Befürchtung laut, daß der bis dahin ungewöhnlich milde Winter eine gefährliche Steigerung der Eisberggefahr mit sich bringen werde. Allerdings nahm die Bedrohung der Schiffahrt damals noch nicht den erwarteten Umfang an. Heute aber entschließt man sich verhältnismäßig früh zn den Sicherheitsmaßnahmen, die allerdings genügen, um eine direkte Gefährdung der Rordatlantikdampfer auSzu- schalten. Bis zum letzten Augenblick liegen beim Hydrographi schen Institut die Funkmeldungen mit den genauen Lokali sationsangaben für 42 Eisberge und etwa die gleiche An zahl ausgedehnter treibender Eisfelder vor. Sic sind vom Norden her unterwegs nach Süden. Sie wurden entweder von den Beobachtungsdampfern oder aber von Fischer booten 150 bis 200 Meilen nördlich der Route 8 gesichtet. Ist einmal die Sichtung erfolgt, dann besteht insofern keine Gefahr mehr, als die Eisbcrgjäger den weißen Koloß so lauge überwachen und verfolgen, bis er sich auf dem Wege nach Süden allmählich durch Abschmelzcn in Wasser auflöst. Man kennt heute den Verlauf der Eisbergbildung bis in die letzten Einzelheiten. Man hat die Entstehung der Eisberge durch das Abbrechen der ins Meer vorgeschobe nen Glctscherfüße und durch das Anstürmen von Packeis nnd Eisfeldern durch Wind und Strömung durch Augen schein und durch Filmaufnahmen genau beobachtet. Die Schwimmgesetze der Eisberge sind seit langem bekannt. Man weiß, daß die Kolosse, die ans der Ferne weiß wie Kreide und an den frischen Brnchflächen grün oder blau aussehen, höchstens zu einem Drittel aus dem Wasser emporragen und nach einem gewissen Abschmelzungsprozeß plötzlich ihren Schwerpunkt ändern und im Wasser kentern. Im nordatlantischcn Ozean trifft man sie bis aus 40 Grad nördlicher Breite an. Meist ist die direkte Eis berggefahr auf der Nordroute im Mai beendet. Aber bei den Neufundlandbänken trifft man Eisberge sogar noch im Hochsommer an, so daß hier selbst für den Sommer noch gelegentlich eisfreie Nomen für die Schiffahrt vor-- gcschrieben werden müssen Die Gefahrenzonen werden heutzutage sehr sorgfältig überwacht, seit sich seit der Katastrophe der „Titanic" im Jahre 1912 ergab, daß die Abnahme der Luft- und Wasser- wärmc bei schnellaufenden Schiffen kein ausreichendes Warnungszeichen mehr ist. Der Untergang der „Titanic'" war der Anlaß zur Einberufung einer „Titanic"-Kou- fcrenz. Im Anschluß daran einigte man sich auf einen Eis- bergmeldcdienst, der noch heute segensreiche Arbeit erfüllt. Die wachsende Bedeutung des Südatlantiks für die Schiffahrt und in absehbarer Zeil auch wohl sür den Flug verkehr war die Veranlassung, auch im südatlantischen Ozean einen derartigen Eisbergmeldedienst vorzubereiten. Schließlich hat man im Südatlantik Eisberge selbst noch bei 35 Grad südlicher Breite in der Nähe vom Kap der Guten Hoffnung angetroffen. Und bei Kap Horn sichtete man sogar die größten Eisberge der Welt, die oon den Gletscherflüsscn der gewaltigen Antarktiseismassen her rühren. Anscheinend werden sie mit den Strömungen vor- wärtsgetriebcn, die das Schmelzwasser der Packeiskante erzeugt. an den Krankenwagen, dessen Tür offen steht, nachdem das Begleitpersonal den Berketzten, Ser schon mit Notverband versehen ist, auf die Tragbare legen. Im Wagen sehen sie eine zweite Trageinrichtung, einen sesselartigen Stuhl und eine weitere Sitzgelegenheit. Ein kleines Schränkchen mit allerhand Material für erste Hilfeleistung und einen Heiz körper für die kalte Jahreszeit ist an der Stirnseite des Wagens zn sehen. Bitte znrücktreten, der Verletzte wird gebracht, die Tür klappt zu, an der Seite steigt die Ehefrau und ein Begleit- mann ein, neben dem Fahrer nimmt der zweite Begleit mann mit dem Kind auf dem Schoß seinen Platz ein und in schneller Fahrt geht es nach dem Krankenhaus. Der Wagen trifft nach Erledigung dieses Transportes 10,32 Uhr wieder in der Feuerwache ein und wird sofort innen nnd außen sauber gemacht nnd mit frischer Wäsche versehen, sodaß er in kurzer Zeit wieder zum Dienst bereit steht. Wenn die Gemeinde Falkenau und Freiw. Feuerwehr in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Sanitäts-Kolonne nunmehr 10 Jahre eine ständige Feuerwache besitzt, so ist damit in einer schweren Zeit eine segensreiche Einrichtung geschaffen worden, die sich, wenn auch unter vieler Auf opferung an Zeit und Arbeit bewährt hat. Tnrch die An gliederung des Krankcntransportwescn im Jahre 1931 ist natürlich die Tienstanfordernng eine noch größere geworden, die aber anch mit vieler Hingabe und Selbstlosigkeit erledigt wird. Nnr derjenige, der einen Blick in die Wachbücher machen kann, kann ermessen, was hier für Arbeit geleistet worden ist. Es sind 715 Krankentransporte anSgeführt worden, dabei wurden 740 Kranke bczw. verunglückte Per sonen befördert nnd rund 37 000 km zurückgelcgt. Aus die sen Zahlen geht eindringlich die Bedeutung hervor, die diese gemeinnützige Einrichtung der Falkenauer Feuerwache, für den ganzen Bezirk der AmtShanptmannschaft Flöha zn- kommt. Diese Dienstleistung war nur möglich, indem sich immer Männer und Franen fanden, die oft auf das eigene „Ich" verzichteten, ausgezeichnet ist ihre Tätigkeit als Mensch durch Opfer- und Hilfsbereitschaft zn jeder Tageszeit. ES ist nicht nur Dienst am Kranken und Verunglückten selbst, sondern darüber hinaus auch an der Gemeinschaft unseres Volkes, so wie es unser Führer von uns fordert.