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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreise: Tie 4V mrr. breite Millimelerzeile 7 Psg.; die tz: mm breite Millimetcrzeile im Textteii Da» „Zschopauer Tageblatt und A nzeiger, erscheintwerktäglich 'I^onall.Bezugspreis l.7»RM.Zuslellgeb. Lu Psg. Bestellungen werden tnuns.Geschästssi.,von den Boten, tveroentnum.VL"»vvzr", Plg.- ^tachlaßstaffel Zitier- und sowievonallenPostanstaltenangenommen M ScheNdlNlt A s ch S p S tt UNd UMGSgSttS Rachweisgebühr Lü Psg zuzügl. Port« Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschait Flöha und des StadtratS zu Zschopav behördlicherseits b-stimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Ar. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 428x4 - Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, DttterSdors, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Tcharsenstein, Schlößchen Porschendors M»n,as, d«. IS. ML-, 1SS7 iss. Starkes EO der dkliWn WWKt-M Moskau wird immer wieder ais GiörungSfaktor anerkannt Die in London übergebenen Denkschriften Deutsch lands und Italiens zum Westpalt, die die Antwort aus die britische Note vom lt>. November des Vorjahres dar- stellen, bilden den Hauptgesprächsstofs in den politischen Kreisen der Hauptstädte Europas. Die Presse in Paris beschäftigt sich mit dem ver meintlichen Inhalt der Memoranden. Dabei stellt der dem Außenministerium nahestehende „Petit Parisien" fest, daß das Reich und Italien den Gedanken einer Erneuerung des Westpaktes nicht zurückweisen und die Tür für eine Aussprache offen lassen. Immerhin scheine die deutsche und die italienische Auffassung so weit von der englisch-französischen Auffassung über den unteilbaren Frieden entfernt, daß die Möglichkeiten eines Ausgleichs von Anbeginn an mit Schwierigkeiten gespickt erscheinen. Wenn trotzdem eine Verhandlung eröffnet-würde, würde sie lang, schwierig und reich an Zwischenfällen werden. Man versichert an zuständiger Stelle, daß Frankreich alles mögliche versuchen werde, um zu einem Abkommen zu gelangen. Es bleibe aber fest entschlossen, seine Ver bündeten nicht für Zusicherungen über den Rhein zu opfern. Nach der Auffassung des radikalsozialen „Oeuvre" ist die deutsche Note der Anfang einer großen diplomati- schen Offensive, die sich später noch sehr weit entwickeln könnte. In beiden Antworten erscheine zum erstenmal in aller Oeffentlichkeit die deutsch-italienische Freund schaft gegenüber der französisch-englischen Entente. Die radikalsoziale „Republique" stellt fest, der Sowjetpakt habe das Werk Briands zerstört. Man könne sich in Frankreich nicht gleichzeitig auf Briand und auf das Russenbündnis berufen. Jetzt müsse man wieder aufbauen. Unglücklicher weise habe man nicht verhandeln wollen, solange es noch Zeit war. Allzu viele Leute hätten in Frankreich eine Politik der Weigerung, der Unnachgiebigkett und des Beharrens vertreten. Man werde später einmal erkennen, welchen Schaden diese starre Haltung Frankreich zugefügt habe. Man habe jetzt Grund zu der Annahme, daß die Atmo- sphäre in den wesentlichen Fragen über Belgien und den Rhein gereinigt sei, und daß nur gewisse Reserven und ein gewisses Mißtrauen beseitigt werden müßten, um zu einem endgültigen Abschluß zu gelangen. Bündnis Paris—Moskau als Störungsfaktor Auch in Italien werden in der Presse lebhafte Er örterungen über die beiden Noten angestellt. Das Mai länder Blatt „Corriere della Sera" schreibt, dieses Doku ment lege die Ansichten Berlins und Roms zum Problem eines neuen Westpaktes klar: Eine Tatsache habe die poli tische und juristische Ordnung in Europa grundlegend ver ändert: das französisch-sowjetrussische Militärbündnis, das Frankreich offen außerhalb von Locarno gestellt und neue Systeme geschaffen habe. Damit habe jene Politik begonnen, die Europa zerteile, anstatt zur Zusammenarbeit zu führen. Italien verweigere niemandem seine Mitarbeit. Das System von Locarno habe bestimmten Erfordernissen entsprochen. Das franzö- sich-sowjetrussische Militärbündnis aber sei mit dem neuen Westpakt nicht zu vereinbaren, ebenso jede Aus dehnung des Systems, die eine Veränderung der Grundsätze und der Arbeitsweise des Paktes selbst mit sich bringe. Wenn man zu Aner wirksamen Verständigung kommen wolle, dann müsse-diese auf klaren, konkreten und genauen Grundsätzen aufgebaut sein. Die Turiner „Gazetta del Popolo" erklärt, daß sich sowohl Italien wie auch Deutsch land bemühten, die politische Lage zu klären und den Frie den zu stärken. Der Lvcarstöpatt Hube zwar viele Kritik gefunden, aber er habe Jahre hindurch den Frieden voll kommen gesichert. Er wäre wahrscheinlich noch am Leben, wenn Frankreich nicht verschiedene große poli tische Irrtümer begangen hätte, vor allem den, , daß es Deutschland nicht das Recht auf ein 300 000-Mann- Heer habe zugestehen wollen. Es habe ferner ein Militär bündnis mit Moskau abgeschlossen, das ein gänzlich neues Element in die Lage im Westen hineingebracht und auch das Völkerbundssystem getroffen habe. Frankreich habe seine Tore dem Bolschewismus ge öffnet und sei seit dem vergangenen Mai die Beute fort gesetzter Erschütterungen und Unruhen. Es sei eine Frage, ob man an ein neues Sicherheitssystem im Westen denken könne, solange Frankreich und Sowjetrußland gebunden blieben. Auch die „Stampa" gibt der unglücklichen In itiative Barthous zu dem französisch-sowjetrussischen Mili tärbündnis schuld an dem Zusammenbruch Locarnos. Ehmtag des MslMWWrs Der Glaswunsch des Führers Die 40jährige Wiederkehr des Tages, an dem Reichs- Iriegsminister Generalseldmarschall vonBlombergin sas deutsche Heer eintrat, wurde am Amtssitz des Ministers durch einen schlichten und würdigen Festakt be gangen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht zeichnete seinen hochverdienten Mitarbeiter durch seine persönliche Anwesenheit bei dem Festakt aus. Eine von der Wachttruppe gestellte Fahnenkompanie mit den Traditionsfahnen des Füsilierregiments Generalfeld- marschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannoversches) Nr. 73, in das der Jubilar vor 40 Jahren als Leutnant ringetreien war, sowie je eine Ehrenkompanie der Kriegs marine und der Luftwaffe marschierten auf dem Hofe des kkriegsministeriums auf. Als der Führer und Reichs kanzler eintraf, wurde er von stürmischen Heilrufen begrüßt. Oer Glückwunsch des Führers Den Höhepunkt der militärischen Ehrungen, die dem Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der neuen deutschen Wehrmacht zuteil wurden, bildete die Glück wunschansprache des Führers. Zu diesem Festakt im großen Saal des Reichskriegsministeriums war die ge samte hohe Generalität und Admiralität erschienen. Genc- ralfeldmarschall von Blomberg begrüßte die Offiziere. Unmittelbar darauf erschien der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht mit den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile, Generaloberst Freiherrn v. Fritsch, Generaladmiral Dr. e. h. Raeder und Generaloberst Göring. Der Führer sprach dem Generalfeldmarschall seine Glückwünsche aus. Nach seiner Ansprache drückte er seinem treuen Mitarbeiter zum Glückwunsch und Dank die Hand. Reichskriegsmmistet Generalfeldmarschall vom Blom berg dankte dem Führer mit bewegten Worten. Nach Beendigung des Festaktes verabschiedete sich der Führer son dem anwesenden Führerkorps der Wehrmacht. Der Reichskriegsminister gab ihm bis zum Ausgang des Ge bäudes das Geleit. parave vor dem Reichskriegsministerium Der Generalfeldmarschall nahm dann in seiner Woh nung die Glückwünsche der Oberbefehls. Haber der drei Wehrmachtteile sowie die ihm ,on Heer, von der Kriegsmarine und von der Luftwaffe dargebrachten Geschenke entgegen. Inzwischen hatte die Fahnen- und Ehrenkompanie aw Lirpitzufer Paradeaufstellung genommen. Beim Er- cheinen des Reichskriegsministers erstattete der Komman- dierende General des 3. Armeekorps, General der Insa». ierie von Witzleben, Meldung. Der Reichskrieg», ninister schritt in Begleitung des Generalobersten Frer. jerrn von Fritsch, des Generaladmirals Dr. e. h. Raed« rnd des Generalobersten Göring unter den Klängen d«, Bräsentiermarsches die Front ab. Bei dem anschließend« Vorbeimarsch, den der Reichskriegsminister mit seiner tteituug von einem erhöhten Podium aus abnahm, übev» logen drei Flugzeugstaffeln den Sckauvlatz der Ehrung. Chef des Ittsanter.eregimrnis Nr. 13 Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den NcichSkriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, anläßlich seines 40jährigen Dienstjubiläums zum Chef des In fanterie-Regiments Nr. 73 ernannt. * „Der erste Treuhänder der Wehrmacht" In seiner Ansprache an den NeichskricgSministei Generalseldmarschall von Blomberg würdigte der Führer einleitend die großen geschichtlichen Wandlun- gen, die sich in den vergangenen vier Jahrzehnten in der Welt und in Deutschland vollzogen haben. Von Anfang an sei es der Wille der NSDAP, gewesen, eine neue starke Wehrmacht und die politischen, wirtschaftlichen und psycho logischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Daß diese Neugestaltung der deutschen Wehrmacht reibungslos nnd „Unser Wille — DenlsWM Stärke" Wie bereits bekannt, finöen morgen im Kreis Flöha 41 Versammlungen der NSDAP, statt, die sämtlich unter dem Motto: „Unser Wille — Deutschlands Stärke" stehen. So sprechen in Börnichen Gauredner Her bert Kurz- Freiberg, in Dittersdorf Gauredner Kurt Hanke-Dresden, in Dittmannsdorf Gauredner Fritz Köhler-Augustusburg, in Gornau Gauredner Karl Wichmann-Dresden, in Hohndorf Kreisredner Walther Ritter-Chemnitz, in Krumhermersdors Gauredner Hermann Wollny-Großenhain, in Schlö si ch e-r Porschendorf Gauredner William Richter- Dresden, in Waldkirchen-Z schopenth al Hellmurh Böhme-Freiberg, in Witzschdors Gaüredner Eugeni Wiesenborn-Dresden und in Zschopau Stohtrupp- redner Hans-Heinz Hanko- Berlin. Die Zschopauer Kundgebung findet morgen Dienstag nm 8 Uhr im „Goldnen Stern" statt. Die Ortsgruppe Zschopau der NSDAP, ermartet, daß wieder recht viel« Partei- und Bolksgeuosse« sich i« dieser Versammlung das Rüstzeug für die kommende« Woche« hole«. Aach i« den Orte« der Umgebung werden wie in Zschopa« aller Bor anssicht «ach sämtliche Bersamml»«ge« eine« g«ten Besuch auszuweise« habe«. ohne Erschütterung gelungen sei und daß das alte Heer und die junge Partei sich gefunden hätten, sei die Er füllung seines tiefsten Herzenswunsches und zugleich da- große Verdienst des Reichskriegsministers. Eine Armee könne nicht im luftleeren Raum leben, sie müsse auf dem Boden einer Weltanschauung stehen. Daß die Brücke zur nationalsozialistischen Weltanschauung geschlagen werden konnte, sei dem Verständnis und der grenzenlosen Loyalität des Reichskriegsministers zu verdanken. Anknüpfend an die Verdienste der Reichswehr äußerl: der Führer: „Ich darf das eine wohl sagen: Die heutige deutsche Armee, sie wäre — abgesehen von den unendlichen sach lichen und auch seelischen Leistungen der einzelnen Ekcfs der Wehrmachtteile — in dieser kurzen Zeit nicht denkbar gewesen ohne den Generalseldmarschall von Blomberg! Das ist geschichtliche Tatsache?" Dafür danke dos ganze deutsche Volk dem General seldmarschall. In der deutschen Armee werde der Name des Reichskrtegsministers für immer weitcrlcben. Er bleibe auch tu Zukunft der erste Treuhänder der Wehr- macht." Generalfeldmvschall von Blomberg dankte dem Führer mit bewegten Worten. Ueber allen Wandel der Zeit hinweg, so betonte er, hätten sich die Ideale und Tugenden des deutschen Soldaten nicht gewandelt. Diesen Idealen zn folgen, sei für jeden Soldaten Pflicht und Wille. Daß die Wehrmacht jetzt wieder hocherhobenen Hauptes ihre Pflicht erfüllen könne, sei das unsterbliche Verdienst des Führers. „Und wenn ich Ihnen nun meinen tiefempfundenen Dank sage für den heutigen Tag. ^ann erweitert sich dieser Dank zum Dank und Gelöbnis der ganzen Wehrmacht." Prag verletzt deutsche Rechte Maßnahme zur Tschechisicrung der Hoch- schulen Die Profcssorcnschaft der deutschen Prager Universität und der beiden deutschen Technischen Hochschulen pro testiert in der schärfsten Weise gegen einen neuen uner hörten Anschlag auf die Selbständigkeit und den deutschen Charakter dieser Hochschnlcn. ES handelt sich um den Gesetzentwurf über das Dicnstverhättuis der Hochschul lehrer, durch den die verfassungsmäßige Gewährleistung der Lehr- und Lcrnfrcihcit gänzlich untergraben wird. Neubesetzungen an den deutschen Hochschulen würden von einer Fachkommission entschieden, deren Mehrheit Tschechen sind, während die Berufungen an tschechische Hochschulen nur von Tschechen verfügt werden. Der deutsche Charakter der Hochschulen wird durch die Vorlage völlig ausgclöscht, die Gleichberechtigung auf das schwerste verletzt und der nationale Liamys zwischen den Hochschulen entfesselt. Unerhört ist auch die vorgesehene Einführung eines Disziplinarscnats mit nichtdcütschcn Mitgliedern, der gegen deutsche Hochschulprofessoren vorzugchcu hat.